Psychische Erkrankungen und ihre Behandlung

Psychische Gesundheit ist wichtig

Psychische Gesundheit ist in jedem Lebensalter und in jeder Lebensphase wichtig, um erfüllt zu leben. Das Fehlen psychischer Gesundheit bedeutet nicht nur eine geringere Lebensqualität, sondern verkürzt auch die Lebenserwartung und lässt körperliche Beschwerden wahrscheinlicher werden. Psychische Gesundheit und Wohlbefinden wiederzuerlangen und zu erhalten, sollte genauso wichtig sein, wie die Sorge um das körperliche Wohlergehen.

Was sind psychische Erkrankungen?

Als psychische Erkrankungen bezeichnen wir Störungen der seelischen Gesundheit. Sie zeigen sich meistens durch Veränderungen im Denken, Fühlen oder Handeln.  

Psychische Störungen kommen sehr häufig vor. Laut Bundesgesundheitsministerium leidet fast jeder dritte Mensch im Laufe seines Lebens an einer behandlungsbedürftigen psychischen Erkrankung. 

Wie entstehen psychische Störungen? 

Die Gründe für das Entwickeln einer psychischen Erkrankung sind vielfältig und es gibt selten „die eine“ Ursache. Meist handelt es sich um ein komplexes Zusammenwirken von genetischen und familiären Faktoren mit einer persönlichen Geschichte sowie den Arbeits- und Lebensverhältnissen und den Belastungen, denen wir ausgesetzt sind. 

Allgemein gilt, es kann jeden treffen! Und es ist kein Zeichen von Schwäche, dies zu bemerken und sich rechtzeitig geeignete Hilfe zu suchen.

Was sind die häufigsten psychischen Erkrankungen? 

Am häufigsten sind insgesamt die folgenden Diagnosen (DGPPN, 8/2021):  

• Angststörungen (15,4%) 
• Depressionen (Unipolare depressive Erkrankungen, 8,2%) 
• Störungen durch Alkohol- oder Medikamentenkonsum (5,7%)  
• Zwangsstörungen (3,6%)  

Das Spektrum psychischer Erkrankungen ist jedoch sehr breit und umfasst auch Krankheiten, wie Psychosen, Demenz, Essstörungen oder Traumafolgestörungen wie etwa die Posttraumatische Belastungsstörung. 

Psychische Gesundheit ist in jedem Alter und in jeder Lebensphase wichtig, um erfüllt zu leben. Wenn wir seelisch krank sind, leiden unsere Beziehungen, unsere Arbeitsfähigkeit und auch unsere körperliche Gesundheit massiv. Psychische Probleme machen fast ein Fünftel aller Krankentage aus und sind die zweithäufigste Ursache für dauerhafte Arbeitsunfähigkeit in Deutschland (Statista 2021).  

Psychische Erkrankungen sind darüber hinaus auch für 90% aller Selbstmorde in Deutschland verantwortlich (am häufigsten betroffen: Menschen mit Depressionen). 

Lassen Sie sich deshalb kompetent beraten und finden Sie die richtige Behandlung. 

Behandlung: Was tun bei psychischen Erkrankungen?

Viele psychische Erkrankungen lassen sich gut behandeln. Wichtig ist, dass man den richtigen Ansprechpartner findet, der eine sinnvolle Behandlung vorschlägt. 

Es gibt verschiedene Therapieformen: 

• Medikamentöse Therapie: Ein Psychiater kann mit Ihnen gemeinsam entscheiden, ob die Einnahme von Medikamenten sinnvoll ist. Hier kommen z.B. Angstlöser, Antidepressiva, Antipsychotika oder Neuroleptika in Frage. 
• Psychotherapie: Statt einer medikamentösen Therapie oder auch begleitend, ist je nach Erkrankung eine Psychotherapie hilfreich. Darunter versteht man eine psychotherapeutische Behandlung, wie z.B. eine Verhaltenstherapie oder tiefenpsychologische Psychotherapie. In bestimmten Fällen sind auch Gruppentherapien sinnvoll. 
• Darüber hinaus gibt es viele weitere Möglichkeiten wie Ergotherapie oder z.B. Kurse in Entspannungstechniken oder Achtsamkeitsübungen, die Sie bei der Bewältigung unterstützen können. 
• Selbsthilfegruppen für Betroffene oder Angehörige sind ebenfalls eine sinnvolle Hilfe. 

Neben der ambulanten Behandlung bei niedergelassenen Ärzt:innen oder Psychotherapeut:innen, können Sie sich in unserem Ambulanzzentrum oder der Asklepios Online Klinik behandeln lassen. Auch eine stationäre oder teilstationäre Behandlung in einer Klinik oder tagesklinischen Einrichtung ist möglich. 

Wie werden psychische Erkrankungen diagnostiziert?

Viele Symptome, die auf psychische Störungen hindeuten, können auch organische Ursachen haben, wie z.B. hormonelle Schwankungen, Stoffwechselstörungen, Entzündungen usw. Die betreffenden Krankheitsbilder sollten daher zunächst ausgeschlossen werden.  

Eine konkrete Diagnose psychischer Erkrankungen erfolgt in der Regel im Rahmen eines ausführlichen Anamnese-Gesprächs mit einem Psychiater oder einem Psychotherapeuten. Dazu füllen Sie im Vorfeld einen Fragebogen aus, in dem diverse Aspekte Ihres Befindens abgefragt werden. Darauf basierend können Fachexperten dann entscheiden, wie Sie weiterhin verfahren sollten. 

Für Sie bedeutet das, dass Sie am besten zunächst mit einem Arzt Ihres Vertrauens sprechen (sei es Hausarzt, Gynäkologe, Psychiater, usw.), um weitere diagnostische Maßnahmen zu planen. Oder Sie wenden sich zur Erstberatung direkt an unsere Online-Klinik.