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Somatoforme Störungen bei Erwachsenen

Funktionelle Beschwerden verstehen

Somatoforme Störungen bei Erwachsenen

Somatoforme Belastungsstörungen bei Erwachsenen (frühere Bezeichnung: Somatisierungsstörungen) sind meist hartnäckige bis schwerwiegende körperliche Beschwerden („Soma“ meint Körper).

Für ihre Entstehung sind psychische Belastungssituationen und Stress wesentlich mit verantwortlich. Deshalb können bei körperlichen Untersuchungen keine auslösenden körperlichen Veränderungen gefunden werden. Dass es sich bei den Beschwerden dennoch nicht um Einbildung handelt, sondern um als bedrohlich erlebte Körpersignale, zeigen die neueren Ergebnisse der Hirnforschung. Die Symptome sind real und können das tägliche Leben der Betroffenen erheblich beeinträchtigen.

Wenn Sie auf der Suche nach medizinischer Unterstützung sind, wenden Sie sich gern an unsere Expert:innen bei Asklepios. Sie sind mit langjährigen Erfahrungswerten für Sie da.

Im Folgenden informieren Sie unsere Fachkräfte zu Symptomen, Diagnose und Behandlung der somatoformen Störungen. Sie beschreiben, wie Betroffene lernen können, mit ihren Beschwerden umzugehen und welche Unterstützungsmöglichkeiten wir ihnen bieten.

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Häufige Symptome bei somatoformen Störungen

Somatoforme Störungen bei Erwachsenen äußern sich durch eine Vielzahl von Symptomen, die sich in ihrer Intensität und Häufigkeit unterscheiden können.

Sie sind real und werden von den Betroffenen tatsächlich empfunden. Sie können sowohl das körperliche als auch das seelische Wohlbefinden stark beeinträchtigen. Zu den häufigsten Symptomen, die unsere Ärzt:innen bei Asklepios feststellen, gehören:

  • Schmerzen in verschiedenen Körperteilen wie Rücken-, Bauch- oder Kopfschmerzen
  • Verdauungsbeschwerden, inklusive Übelkeit und Durchfall
  • Herz- und Atembeschwerden wie Herzstechen oder Kurzatmigkeit
  • Gelenk- und Muskelschmerzen
  • Schwindelgefühle

Die Symptome können in ihrer Ausprägung von Person zu Person und geschlechtsspezifisch variieren.

Was tun bei akuten Symptomen?

Wenn jemand in Ihrem Umfeld plötzlich sehr starke Symptome einer somatoformen Störung zeigt, die sich schnell verschlimmern, dann handeln Sie bitte. Wählen Sie den Notruf 112.

Leisten Sie Erste Hilfe: Beruhigen Sie die Person. Seien Sie verständnisvoll und versuchen Sie, die betroffene Person in eine bequeme Position zu bringen. Achten Sie darauf, dass sie ausreichend Luft bekommt und sich in einer sicheren Umgebung befindet.

Ihre Rolle besteht darin, die Person zu unterstützen, bis professionelle Hilfe vor Ort ist. Sie müssen keine medizinische Vorbildung haben, um dem oder der Betroffenen zu helfen.

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Diagnose von somatoformen Störungen bei Erwachsenen

Die Diagnose von somatoformen Störungen stellt eine besondere Herausforderung dar. Das Ziel unserer Ärzt:innen ist, mögliche psychosomatische Auslöser für die Beschwerden zu finden.

Dabei ist wiederum wichtig zu beachten, dass nicht zwangsläufig eine psychische Ursache vorliegen muss, wenn keine körperliche gefunden wird. Finden Ärzt:innen keine körperliche Ursache für die Beschwerden, rechtfertigt das allein noch nicht die Diagnose einer somatoformen Störung. Dafür muss es Hinweise auf psychische Ursachen geben.

Unsere Ärzt:innen bei Asklepios gehen systematisch und einfühlsam vor, um eine genaue Diagnose stellen und anschließend die bestmögliche Unterstützung bieten zu können. Psychosomatische Diagnosen und Therapien erarbeiten unsere Ärzt:innen immer gemeinsam mit ihren Patient:innen. Sie werden sich mit Ihnen ausführlich besprechen – bitte stellen Sie dabei auch stets alle Ihre Fragen. Wir möchten, dass Sie sich stets bestmöglich informiert wissen können.

Diagnostischer Prozess

Der diagnostische Prozess beginnt in der Regel mit einem ausführlichen Gespräch (Anamnese), bei dem die Patient:innen über ihre Symptome, deren Beginn, Dauer und Intensität sowie über alle bisherigen medizinischen Untersuchungen und Behandlungen berichten. Es folgt eine gründliche körperliche Untersuchung, um organische Ursachen zu berücksichtigen, denn häufig treten somatoforme Störungen in Folge körperlicher Erkrankungen auf. Unsere Ärzt:innen führen unter anderem Bluttests, bildgebende Verfahren und je nach Symptomatik auch spezialisierte Untersuchungen durch.

Psychologische Bewertung

Die psychologische Analyse ist ein entscheidender Teil des Diagnoseprozesses. Psychologische Tests und Gespräche helfen, mögliche psychische Ursachen wie Stress, Angststörungen oder Depressionen zu identifizieren, die zu den körperlichen Symptomen beitragen können.

Diagnosekriterien

Für die Diagnose einer somatoformen Störung bei Erwachsenen müssen bestimmte Kriterien erfüllt sein. Dazu zählt, dass die Symptome über einen längeren Zeitraum bestehen und zu einer signifikanten Beeinträchtigung im Alltag führen. Zudem müssen andere medizinische oder psychische Erkrankungen, die die Symptome erklären könnten, berücksichtigt werden.

Interdisziplinärer Ansatz

Bei Asklepios verfolgen wir einen interdisziplinären Ansatz, um eine umfassende Diagnose zu gewährleisten. Dies bedeutet, dass neben den Hausärzt:innen auch Fachärzt:innen verschiedener Disziplinen sowie Psycholog:innen und Psychotherapeut:innen in den Diagnoseprozess einbezogen sind.

Die Diagnose einer somatoformen Störung bei Erwachsenen ist oft der erste Schritt auf dem Weg zur Linderung der Beschwerden. Unsere Expert:innen bei Asklepios begleiten Sie und helfen Ihnen dabei, die richtigen Maßnahmen zu ergreifen, damit es Ihnen wieder besser geht.

Behandlung bei somatoformen Störungen

Die Behandlung somatoformer Störungen bei Erwachsenen erfordert einen individuellen und oft multimodalen Therapieansatz.

Im Rahmen einer sogenannten psychosomatischen Komplextherapie stimmen wir die Behandlung individuell auf Ihre Beschwerden und Bedürfnisse ab. Dabei geben Ihnen unsere Expert:innen Strategien an die Hand, mit denen Sie Ihre Symptome besser bewältigen können.

Psychotherapie

Die Psychotherapie ist eine der Hauptstützen in der Behandlung somatoformer Störungen. Sie hilft unseren Patient:innen, ihre Symptome besser zu verstehen und zu verarbeiten. Dazu wenden wir bei Asklepios verschiedene Techniken an.

  • Die tiefenpsychologische Psychotherapie setzt den Schwerpunkt auf das Verstehen der eigenen Verhaltensweisen und Motive, nach dem Motto „Erkenne, wer du bist. Dazu gehört zum Beispiel eine realistische Selbsteinschätzung und eine Selbstannahme zum Abbau von Scham- und Schuldgefühlen.
  • In der Verhaltenstherapie lernen die Betroffenen beispielsweise, ihre Gedanken und Bewertungen bezüglich der Symptome zu hinterfragen und zu verändern. So sollen sie negative Denkmuster durchbrechen und eine positivere Einstellung zum eigenen Körper entwickeln.
  • In systemischen Ansätzen legen unsere Expert:innen den Schwerpunkt auf das Zusammenspiel verschiedener Strukturen wie das Entstehen von Konflikten in der Familie.
  • Entspannungsverfahren und Stressbewältigungstechniken sind ebenfalls wichtige Bestandteile der psychotherapeutischen Behandlung.

Die Mehrheit der Psychotherapien findet in Gruppen statt, weil die Entstehung unserer Probleme oft im sozialen Miteinander und in inneren Konflikten liegt. Gruppen können sehr hilfreich dabei sein, eigene Lösungen zu finden.

Medikamentöse Therapie

Obwohl wir bei Asklepios den Schwerpunkt auf nicht-medikamentöse Therapien legen, kann bei einigen Betroffenen eine medikamentöse Unterstützung sinnvoll sein. Zum Beispiel können Antidepressiva helfen, begleitende Depressionen oder Angststörungen zu behandeln, die häufig mit somatoformen Störungen einhergehen. Die Medikation stimmen unsere Ärzt:innen stets individuell ab und setzen sie in Kombination mit anderen Therapieformen ein.

Kreativtherapie

Bei Asklepios nutzen wir Kreativtherapien wie Tanz- und Bewegungstherapie, Kunst-, Musik- und Theatertherapie, Körpertherapien wie Feldenkrais und Shiatsu sowie Atemtherapie. Dabei legen wir den Schwerpunkt nicht wie bei der Psychotherapie auf das verstehende Annehmen, sondern eröffnen einen Erlebnisraum: Wie fühle ich mich, wenn ich bestimmte Dinge tue? Welche Kräfte drängen mich, etwas zu tun oder zu vermeiden? Das Miteinander unterstützt unsere Patient:innen dabei, ihre täglichen Aktivitäten und die Teilhabe am sozialen Leben zu verbessern.

Entspannungsverfahren

Entspannungsverfahren wie die progressive Muskelentspannung oder das autogene Training sind effektive Methoden, um die Symptome somatoformer Störungen zu reduzieren. Sie helfen Patient:innen, Stress abzubauen und eine tiefere Entspannung zu erreichen. Diese Verfahren können Betroffene sowohl in Einzel- als auch in Gruppensitzungen erlernen und praktizieren.

Physiotherapie

Physiotherapie setzen wir ein, um körperliche Symptome wie Schmerzen und Verspannungen zu lindern. Durch gezielte Übungen und Anwendungen können Patient:innen lernen, ihren Körper besser wahrzunehmen und zu entspannen. Die Physiotherapie kann dazu beitragen, körperliche Funktionen zu verbessern und somit das Wohlbefinden zu steigern.

Soziotherapie

Mit der Soziotherapie möchten wir die sozialen Fähigkeiten unserer Patient:innen stärken und ihre Integration in das soziale Umfeld fördern. Dies kann beispielsweise durch die Teilnahme an Selbsthilfegruppen oder durch Training sozialer Kompetenzen geschehen.

Bei Asklepios setzen wir auf eine individuelle Kombination dieser Behandlungsmethoden, um unseren Patient:innen die bestmögliche Unterstützung zu bieten. Wir wollen gemeinsam mit Ihnen einen Weg finden, Ihre Beschwerden zu lindern und Ihre Lebensqualität zu verbessern.

Unsere Termine

Hier finden Sie Termine zu diesem Thema.

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Begleiterkrankungen bei somatoformen Störungen bei Erwachsenen

Somatoforme Störungen treten nie isoliert auf. Die Beschwerden lassen sich nur aus einer psychosomatischen Gesamtperspektive verstehen, da unser körperliches Erleben immer von einem Zusammenspiel vieler Kräfte bestimmt wird.

Treten andere Beschwerden in den Vordergrund, ist es wichtig auch diesen Aufmerksamkeit zu widmen. Diese Begleiterkrankungen können sowohl psychischer als auch physischer Natur sein und die Behandlung der somatoformen Störung bei Erwachsenen komplexer gestalten.

Im Folgenden beschreiben unsere Expert:innen einige der häufigsten Begleiterkrankungen:

Depression

Eine Depression zeigt sich durch anhaltende Traurigkeit, Interessenverlust und eine verminderte Fähigkeit, Freude zu empfinden. Depressionen können die Wahrnehmung körperlicher Symptome verstärken und die Motivation zur aktiven Teilnahme an der Behandlung verringern.

Angststörungen

Angststörungen umfassen eine Gruppe von Erkrankungen, die durch übermäßige Sorgen, Ängste und körperliche Symptome wie Herzrasen, Schwitzen oder Zittern gekennzeichnet sind. Sie können die Intensität der somatoformen Symptome erhöhen und zu einer verstärkten Beschäftigung mit der eigenen Gesundheit führen.

Persönlichkeitsstörungen

Persönlichkeitsstörungen sind langfristige Muster von Verhalten und inneren Erlebnissen, die deutlich von den Erwartungen der sozialen Umgebung abweichen. Sie können die Art und Weise beeinflussen, wie Betroffene mit ihren somatoformen Symptomen umgehen und interagieren.

Chronische Schmerzstörungen

Anhaltende oder wiederkehrende Schmerzen über einen Zeitraum von mehr als drei Monaten kennzeichnen chronische Schmerzstörungen. Sie können nicht vollständig durch eine organische Ursache erklärt werden.

Fibromyalgie

Fibromyalgie ist eine Erkrankung, die durch generalisierte Schmerzen im Bewegungsapparat, Müdigkeit und Schlafstörungen charakterisiert ist. Obwohl die genaue Ursache unbekannt ist, wird sie oft bei Patient:innen mit somatoformen Störungen diagnostiziert.

Reizdarmsyndrom

Das Reizdarmsyndrom ist eine funktionelle Darmerkrankung, die Bauchschmerzen, Blähungen und veränderte Stuhlgewohnheiten ohne erkennbare organische Ursache verursacht. Es ist eine häufige Begleiterkrankung bei somatoformen Störungen und kann die Lebensqualität der Betroffenen erheblich beeinträchtigen.

Bei der Behandlung von somatoformen Störungen bei Erwachsenen ist es wichtig, mögliche Begleiterkrankungen zu erkennen und zu behandeln. Unsere Fachkräfte bei Asklepios achten darauf, ein ganzheitliches Bild der Gesundheit ihrer Patient:innen zu erhalten, um einen umfassenden und koordinierten Behandlungsplan erstellen zu können.

Prävention von Somatoformen Störungen

Die Prävention kann das Risiko für somatoforme Störungen reduzieren und die Schwere der Symptome verringern. Hier geben Ihnen unserer Expert:innen einige spezifische und detaillierte Hinweise und Tipps, die sich in der Praxis bewährt haben:

Stressmanagement

Stress ist ein bekannter Auslöser für somatoforme Störungen. Die Entwicklung effektiver Stressbewältigungsstrategien ist daher essenziell. Folgende Maßnahmen können hilfreich sein:

  • Tägliche Entspannungsübungen: Widmen Sie mindestens 20 Minuten am Tag Entspannungstechniken wie der progressiven Muskelentspannung oder dem autogenen Training.
  • Zeitmanagement: Planen Sie Ihren Tag so, dass genügend Pausen zwischen den Aufgaben liegen, um Überforderung zu vermeiden.
  • Achtsamkeitspraxis: Integrieren Sie 10 Minuten Achtsamkeitsmeditation in Ihre tägliche Routine, um das Bewusstsein für den gegenwärtigen Moment zu stärken und Stress zu reduzieren.

Gesunde Lebensweise

Eine gesunde Lebensweise kann das Risiko für somatoforme Störungen verringern. Dazu gehören:

  • Ausgewogene Ernährung: Achten Sie auf eine nährstoffreiche Ernährung mit einem hohen Anteil an Obst und Gemüse (mindestens 5 Portionen à 80 g pro Tag).
  • Regelmäßige Bewegung: Integrieren Sie mindestens 150 Minuten moderate bis intensive körperliche Aktivität pro Woche in Ihren Alltag.
  • Ausreichend Schlaf: Ziel sollten sieben bis neun Stunden qualitativ hochwertiger Schlaf pro Nacht sein.

Soziale Unterstützung

Ein starkes soziales Netzwerk kann präventiv gegen somatoforme Störungen bei Erwachsenen wirken:

  • Regelmäßige soziale Interaktionen: Treffen Sie sich mindestens einmal pro Woche mit Freunden oder Familie, um soziale Kontakte zu pflegen.
  • Teilnahme an Gruppenaktivitäten: Engagieren Sie sich in Vereinen oder Gruppen, die Ihren Interessen entsprechen, um soziale Unterstützung und ein Gefühl der Zugehörigkeit zu fördern.

Psychoedukation

Wissen über somatoforme Störungen kann präventiv wirken:

  • Informationsbeschaffung: Lesen Sie vertrauenswürdige Quellen oder besuchen Sie Informationsveranstaltungen, um mehr über die Symptome und den Umgang mit somatoformen Störungen zu erfahren.
  • Frühzeitige Hilfe suchen: Bei ersten Anzeichen von unerklärlichen körperlichen Beschwerden sollten Sie nicht zögern, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Persönliche Resilienz

Die Stärkung der persönlichen psychischen Widerstandsfähigkeit (Resilienz) ist ein wichtiger präventiver Faktor:

  • Positive Selbstgespräche: Üben Sie sich in Bejahung (Affirmationen) und positiven Selbstgesprächen, um Ihre Resilienz zu stärken.
  • Problemlösungsfähigkeiten: Entwickeln Sie Strategien, um alltägliche Probleme effektiv zu lösen und dadurch Stress zu vermeiden.

Gesundheitsbewusstsein

Ein bewusster Umgang mit der eigenen Gesundheit kann präventiv gegen somatoforme Störungen wirken:

  • Regelmäßige medizinische Check-ups: Nehmen Sie Vorsorgeuntersuchungen wahr, um gesundheitliche Probleme frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.
  • Vermeidung von Selbstmedikation: Verzichten Sie auf die eigenmächtige Einnahme von Medikamenten ohne fachliche Verordnung.

Mit diesen Maßnahmen können Sie aktiv zur Prävention von somatoformen Störungen beitragen und Ihr allgemeines Wohlbefinden verbessern. Unsere Fachkräfte bei Asklepios unterstützen Sie gerne dabei, individuelle Präventionsstrategien zu entwickeln und umzusetzen. Unser Ziel ist, dass es Ihnen bald wieder besser geht.