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Störung des Sozialverhaltens bei Kindern und Jugendlichen

Verstehen und Handeln

Störung des Sozialverhaltens bei Kindern und Jugendlichen

Störungen des Sozialverhaltens bei Kindern und Jugendlichen sind komplexe psychische Erkrankungen, die sich durch wiederkehrende Muster von aggressivem, oppositionellem, also Widerstand leistendem und regelverletzendem Verhalten auszeichnen. Sie beeinträchtigen nicht nur die betroffenen Kinder und Jugendlichen, sondern auch ihr soziales Umfeld.

Unsere Expert:innen haben für Sie detaillierte Informationen zu Diagnose, Symptomen und Behandlungsmethoden von Störungen des Sozialverhaltens zusammengestellt. Auf diese Weise möchten wir dazu beitragen, dass Sie ein Verständnis für diese Erkrankung entwickeln, um entsprechend handeln zu können, wenn Sie Symptome bei sich oder Ihren Mitmenschen wahrnehmen.

Wir empfehlen Ihnen, in diesem Fall zeitnah ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen. Unsere Fachkräfte bei Asklepios verfügen über umfassende Erfahrungswerte auf diesem Gebiet und sind gerne für Sie da, um den Betroffenen und ihren Familien zu helfen, mit den Herausforderungen im Alltag besser zurechtzukommen.

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Häufige Symptome einer Störung des Sozialverhaltens bei Kindern und Jugendlichen

Eine Vielzahl von Symptomen kann auf Störungen des Sozialverhaltens hindeuten. Die Störungen des Sozialverhaltens können das tägliche Leben der Betroffenen und ihres Umfelds erheblich beeinträchtigen. Zu den häufigsten Symptomen dieser Erkrankung gehören:

  • Aggressives Verhalten gegenüber Menschen und Tieren: Dieses kann sich in Drohungen, Einschüchterungen oder körperlichen Auseinandersetzungen äußern. Es kommt vor, dass Betroffene Tiere quälen oder anderen Menschen gegenüber körperlich gewalttätig auftreten.
  • Zerstörung von Eigentum: Hierzu zählt das absichtliche Zerstören oder Beschädigen von Gegenständen. Dies ist oft mit Wutausbrüchen oder Racheakten verbunden.
  • Betrug und Diebstahl: Betroffene können zu Lügen, Betrügen oder Stehlen neigen. Dadurch möchten sie sich Vorteile verschaffen oder haben vielleicht das, Regeln zu brechen.
  • Schwere Missachtung von Regeln: Dies umfasst Verhaltensweisen wie Schulschwänzen, Weglaufen von zu Hause oder das Missachten von gesellschaftlichen Normen und Gesetzen.
  • Oppositionelles und trotziges Verhalten: Kinder und Jugendliche mit einer Störung des Sozialverhaltens widersetzen sich häufig den Anweisungen von Erwachsenen, streiten sich oft und verärgern absichtlich andere Personen.

Wissen und Erfahrung unserer Ärzt:innen bei Asklepios zeigen, dass sich die Symptome einer Störung des Sozialverhaltens bei Mädchen und Jungen unterschiedlich manifestieren können: Während Jungen tendenziell zu direkteren und offensichtlicheren Formen der Aggression neigen, zeigen Mädchen häufiger indirekte Formen der Aggressivität, wie beispielsweise das Schädigen sozialer Beziehungen oder verbale Aggressionen.

Was tun bei akuten Symptomen einer Störung des Sozialverhaltens?

Für den Fall, dass Sie mitbekommen, wie Kinder und Jugendliche in Ihrer Umgebung akute Symptome einer Störung des Sozialverhaltens zeigt, möchten unsere Expert:innen bei Asklepios Ihnen Empfehlungen für angemessenes Verhalten mit auf den Weg geben: Besteht eine unmittelbare Gefahr für die Sicherheit der betroffenen Person oder für andere, sollten Sie nicht zögern, den Notruf 112 anzurufen. Denn: Die Sicherheit aller Beteiligten hat oberste Priorität.

„Erste Hilfe” können Sie auch leisten, wenn Sie kein medizinisches Fachpersonal sind, so etwa, indem Sie versuchen, die Situation zu erfassen und alle Beteiligten zu beruhigen. Sprechen Sie ruhig und deutlich mit der betroffenen Person und versuchen Sie, sie von weiteren zerstörerischen Handlungen abzuhalten. In jedem Fall ziehen Sie sich aber zurück, sobald Ihre eigene Sicherheit gefährdet sein sollte.

Unsere Ärzt:innen bei Asklepios raten Ihnen, professionelle Hilfe auch dann in Anspruch zu nehmen, wenn die Symptome zwar nicht akut gefährlich sind, aber dennoch eine Beeinträchtigung für die betroffene Person oder ihr Umfeld darstellen. Eine Ärztin oder ein Arzt oder eine Therapeutin oder ein Therapeut kann eine angemessene Diagnose stellen und einen Behandlungsplan entwickeln, der auf Ihre bzw. die individuellen Bedürfnisse der Patientin oder des Patienten zugeschnitten ist.

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Diagnose einer Störung des Sozialverhaltens bei Kindern und Jugendlichen

Die Diagnose einer Störung des Sozialverhaltens erfordert eine sorgfältige Beurteilung durch Fachpersonal, da die Symptome vielfältig sind und sich mit anderen psychischen Störungen überschneiden können.

Die Diagnosestellung basiert auf so genannten klinischen Interviews und Beobachtungen sowie auf Informationen von Eltern, Lehrern und anderen Bezugspersonen. Ein strukturiertes klinisches Interview hat eine konkrete Zielsetzung, lässt dem Interviewer aber viel Spielraum für das Gespräch.

Zur Diagnosestellung werden häufig die Kriterien der Internationalen Klassifikation psychischer Störungen (ICD-10) oder des Diagnostischen und Statistischen Manuals Psychischer Störungen (DSM-5) herangezogen. Diese Klassifikationssysteme beschreiben spezifische Symptome und Verhaltensweisen, die über einen bestimmten Zeitraum hinweg beobachtet werden müssen, um die Diagnose einer Störung des Sozialverhaltens zu rechtfertigen.

Die Diagnose wird in der Regel gestellt, wenn das Kind oder der Jugendliche wiederholt und über einen längeren Zeitraum Verhaltensweisen zeigt, die die Rechte anderer verletzen oder altersangemessene soziale Normen und Regeln missachten. Dazu gehören aggressives Verhalten gegenüber Menschen und Tieren, Zerstörung von Eigentum, Betrug oder Diebstahl sowie schwerwiegende Regelverstöße.

Um die Häufigkeit des Auftretens der Symptome zu erfassen und den Schweregrad der Störung zu bestimmen, werden zusätzlich zu den Verhaltensbeobachtungen Fragebögen und standardisierte Tests eingesetzt. Durch diese Methoden können auch Komorbiditäten (Begleiterkrankungen bzw. Erkrankungen, die zu einer Grunderkrankung hinzukommen) festgestellt werden. Störungen des Sozialverhaltens gehen oft mit anderen psychischen Problemen wie ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung), Angststörungen oder Depressionen einher.

Unser Team bei Asklepios wird die Diagnose einer Störung des Sozialverhaltens immer im Kontext der individuellen Lebensumstände des Kindes oder Jugendlichen betrachten. Unsere Expert:innen wissen, dass Faktoren wie familiäre Verhältnisse, die schulische Situation und Peer-Beziehungen (soziale Bezugsgruppe von gleichaltrigen und gleichgesinnten Personen) eine wichtige Rolle bei der Entstehung und Aufrechterhaltung der Symptomatik spielen.

Eine frühzeitige Diagnose und das Einbeziehen einer Expertin oder eines Experten können den Betroffenen und ihren Familien helfen, langfristige negative Konsequenzen für die Entwicklung des Kindes oder Jugendlichen zu vermeiden. Nach der Diagnosestellung entwickeln unsere Ärzt:innen gemeinsam mit Ihnen einen individuellen Behandlungsplan, der psychotherapeutische Maßnahmen, pädagogische Unterstützung und gegebenenfalls medikamentöse Behandlung umfasst.

Behandlungsmethoden bei Störungen des Sozialverhaltens

Bei Störungen des Sozialverhaltens erstellt unser Expertinnen- und Expertenteam bei Asklepios ein umfassendes Behandlungskonzept, das auf die individuellen Bedürfnisse unserer Patient:innen zugeschnitten ist.

Die Therapie kann verschiedene Ansätze umfassen, von psychotherapeutischen bis hin zu pädagogischen Behandlungsmaßnahmen und medikamentöser Unterstützung. In den medizinischen Einrichtungen von Asklepios werden verschiedene Behandlungsmethoden angeboten, um Kindern und Jugendlichen mit Störungen des Sozialverhaltens bestmöglich darin zu unterstützen, ihr Leben gut zu bewältigen und ein reguläres Verhalten wieder zu erlernen.

Kognitive Verhaltenstherapie

Die kognitive Verhaltenstherapie (KVT) ist eine der am häufigsten angewandten Therapieformen bei Störungen des Sozialverhaltens. Sie zielt darauf ab, so genannte dysfunktionale Denkmuster zu identifizieren und zu verändern, die zu problematischem Verhalten führen. In der KVT lernen die Kinder und Jugendlichen, ihre eigenen Gedanken und Gefühle besser zu verstehen und zu kontrollieren, um so ihr Verhalten positiv zu beeinflussen. Die Therapie beinhaltet oft Rollenspiele, Problemlösetraining und Techniken zur Emotionsregulation. Unsere Expert:innen bei Asklepios unterstützen unsere Patient:innen dabei, neue Strategien zu entwickeln, um mit Herausforderungen im Alltag besser umgehen zu können.

Psychoedukation

Psychoedukation ist ein wichtiger Bestandteil der Behandlung und dient dazu, Patient:innen und ihre Familien über die Störung aufzuklären. Sie erhalten Informationen über Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten. Dieses Wissen hilft den Betroffenen und ihren Angehörigen, die Störung besser zu verstehen und aktiv am Behandlungsprozess mitzuwirken. Bei Asklepios legen wir großen Wert darauf, dass Patient:innen und ihre Familien gut informiert und in die Therapie eingebunden sind.

Eltern- und Familientraining

Eine weitere bewährte Methode, die unsere Ärzt:innen und Therapeut:innen anwenden, sind die Eltern- und Familientrainings, bei denen das familiäre Umfeld in die Therapie einbezogen wird. Diese Trainings bieten Strategien und Techniken, um die Erziehungskompetenzen zu stärken und die familiären Beziehungen zu verbessern. Es geht darum, positive Interaktionsmuster zu fördern und konstruktive Wege im Umgang mit Konflikten zu finden. Unsere Mitarbeiter:innen bei Asklepios arbeiten eng mit den Familien zusammen, um ein unterstützendes Umfeld für unsere Patient:innen zu schaffen.

Soziales Kompetenztraining

In den Fachabteilungen bei Asklepios werden soziale Kompetenztrainings angeboten, um Kinder und Jugendliche dabei zu unterstützen, ihre sozialen Kompetenzen zu stärken und ihr Verhalten in sozialen Situationen zu verbessern. Bei den sozialen Kompetenztrainings geht es darum, die sozialen Fähigkeiten unserer Patient:innen zu verbessern. In den Trainings lernen sie, wie sie positive Beziehungen aufbauen und aufrechterhalten können. Das Training umfasst die Vermittlung von Kommunikationsfähigkeiten, Empathie und Konfliktlösungsstrategien.

Schulbasierte Programme

Schulbasierte Programme sind präventive und interventive (im Notfall eingreifende) Maßnahmen, die direkt im schulischen Umfeld stattfinden. Sie sollen dazu beitragen, das Klassenklima zu verbessern und Verhaltensauffälligkeiten frühzeitig zu begegnen. Die Programme beinhalten Gruppenarbeit, Projekte und individuelle Unterstützung. Unsere Teams bei Asklepios arbeiten mit Schulen zusammen, um Lehrkräfte in ihrer Arbeit mit betroffenen Schüler:innen zu unterstützen und solche Programme stetig auf- und auszubauen.

Für Ihre bessere Einschätzung der Behandlungsmöglichkeiten von Störungen des Sozialverhaltens bei Kindern und Jugendlichen möchten wir Sie darauf hinweisen, dass es keine spezifisch zugelassenen Medikamente gibt, Der Fokus der Behandlung liegt auf psychotherapeutischen und pädagogischen Maßnahmen. Unser Ziel dabei ist es, den Patient:innen zu helfen, ihre Verhaltensweisen zu verstehen und langfristig zu verändern, um ein erfülltes und angepasstes Leben führen zu können. Gleichwohl können unter der Vorraussetzung eines psychotherapeutischen Gesamtbehandlungsplanes vereinzelte Medikamente im Rahmen eines individuellen Heilversuches (“off-label-use”) zur Symptomlinderung (z.B. bei einer Impulskontrollstörung) oder Behandlung von komorbiden Erkrankungen (z.B. ADHS oder Depression) eingesetzt werden.  

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Begleiterkrankungen bei Störungen des Sozialverhaltens

Störungen des Sozialverhaltens bei Kindern und Jugendlichen treten häufig nicht isoliert auf, sondern können von weiteren psychischen Erkrankungen begleitet sein. Diese Begleiterkrankungen können sowohl Ursache als auch Folge der Störung des Sozialverhaltens sein und bedürfen einer sorgfältigen Diagnostik und Behandlung.

Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS)

Die ADHS ist eine der häufigsten Begleiterkrankungen bei Störungen des Sozialverhaltens. Sie ist gekennzeichnet durch Symptome wie Unaufmerksamkeit, Hyperaktivität und Impulsivität. Kinder und Jugendliche mit ADHS haben oft Schwierigkeiten, sich zu konzentrieren, Aufgaben zu Ende zu führen und ihr Verhalten zu kontrollieren. Diese Symptome können zu Konflikten im sozialen und schulischen Umfeld führen und das Risiko für aggressives Verhalten erhöhen.

Depression

Depressive Störungen können ebenfalls mit Störungen des Sozialverhaltens einhergehen. Betroffene leiden unter anhaltender Traurigkeit, Interessenverlust und einem reduzierten Selbstwertgefühl. Depressionen können die soziale Interaktion beeinträchtigen und zu einem Rückzug aus dem sozialen Leben führen. Bei Jugendlichen können depressive Symptome manchmal in Form von Reizbarkeit und Wutausbrüchen auftreten.

Angststörungen

Angststörungen sind eine weitere Begleiterkrankung, die sich in übermäßigen Sorgen, Ängsten und körperlichen Angstsymptomen wie Herzrasen oder Zittern äußern kann. Kinder und Jugendliche mit Angststörungen meiden häufig soziale Situationen, was die Entwicklung sozialer Fähigkeiten behindern und zu Konflikten führen kann.

Substanzmissbrauch

Substanzmissbrauch ist eine ernsthafte Begleiterkrankung, die bei Jugendlichen mit Störungen des Sozialverhaltens auftreten kann. Der Konsum von Alkohol, Tabak oder illegalen Drogen kann zu einer weiteren Verschlechterung des Verhaltens und zu gesundheitlichen Problemen führen.

Persönlichkeitsstörungen

Im Jugendalter können zudem Anzeichen von Persönlichkeitsstörungen erkennbar werden, die sich in von der Norm abweichenden Verhaltensmustern zeigen. Insbesondere die dissoziale Persönlichkeitsstörung ist oft mit Störungen des Sozialverhaltens verwandt und zeichnet sich durch ein Muster von Missachtung und Verletzung der Rechte anderer aus.

Die Behandlung von Begleiterkrankungen erfordert oft einen multimodalen Ansatz, das ist eine Kombination aus Therapieverfahren aus unterschiedlichen Fachrichtungen. Hierbei werden psychotherapeutische, pädagogische und gegebenenfalls pharmakologische Methoden kombiniert. Unsere Expert:innen bei Asklepios entwickeln gemeinsam mit Ihnen individuelle Behandlungspläne, die alle relevanten Aspekte Ihrer psychischen Gesundheit berücksichtigen.

Vorbeugung und Tipps für den Alltag

Unsere Ärzt:innen empfehlen präventive (Vorsorge leistende) Maßnahmen, da diese eine eine entscheidende Rolle bei der Verhinderung und Minderung von Störungen des Sozialverhaltens spielen. Ihr Wissen und ihre Erfahrung haben gezeigt, dass frühzeitige Interventionen (eingreifende Maßnahmen) Risikofaktoren minimieren und die Entwicklung von sozialen Kompetenzen fördern helfen.

Maßnahmen und Tipps, die Sie einfach in Ihren Alltag integrieren können, möchten wir gerne mit Ihnen teilen, um gemeinsam Störungen des Sozialverhaltens vorzubeugen:

Förderung der Elternkompetenz

Studien zeigen, dass ein positives Erziehungsverhalten, das Wärme und klare Grenzen kombiniert, das Risiko für Störungen des Sozialverhaltens reduzieren kann. Wir von Asklepios ermutigen Eltern daher:

  • Regelmäßige Familienzeiten einzuplanen: Mindestens einmal pro Woche sollte Zeit für gemeinsame Aktivitäten reserviert werden, um die Familienbindung zu stärken.
  • Klare Regeln und Konsequenzen zu etablieren: Kinder benötigen Konsistenz (Widerspruchsfreiheit), um zu verstehen, was von ihnen erwartet wird. Die Regeln sollten altersgerecht und die Konsequenzen vorhersehbar sein.
  • Positive Verstärkung zu nutzen: Lob und Anerkennung für prosoziales (uneigennütziges, empathisches) Verhalten sollten regelmäßig gegeben werden, um dieses zu fördern.
  • Elterntraining besuchen: Spezielle Trainingsprogramme können Eltern dabei unterstützen, effektive Erziehungsstrategien zu erlernen. Diese beinhalten in der Regel auch Techniken zur positiven Verstärkung, zum Setzen von Grenzen und zur Konfliktlösung.

Soziale Kompetenztrainings in Schulen

Schulbasierte Programme zur Förderung sozialer Kompetenzen haben sich als wirksam erwiesen. So zeigen Studien, dass sich aggressives Verhalten in der Grundschule durch spezielle Gewaltpräventionsprogramme reduzieren lässt. Wir von Asklepios wünschen uns von Schulen daher:

  • Soziale Kompetenztrainings zu implementieren: Programme wie „Faustlos” oder „Ich bleibe cool” sollten in den Lehrplan integriert werden, um Empathie und Konfliktlösungsfähigkeiten zu stärken.
  • Lehrerfortbildungen anzubieten: Lehrkräfte sollten in der Anwendung von Deeskalationstechniken und im Umgang mit aggressivem Verhalten geschult werden.

Stärkung der Peer-Beziehungen

Gleichaltrige spielen eine wichtige Rolle in der Entwicklung von Kindern und Jugendlichen. Um negative Peer-Einflüsse (Einflüsse der Bezugsgruppe Gleichaltriger bzw. Gleichgesinnter) zu minimieren, können folgende Schritte unternommen werden:

  • Gruppenaktivitäten fördern: Die Teilnahme an Sport, Musik oder anderen Gruppenaktivitäten kann helfen, Freundschaften zu bilden und soziale Fähigkeiten zu verbessern.
  • Anti-Mobbing-Programme unterstützen: Schulen empfehlen wir von Asklepios, Programme einzuführen, die Mobbing aktiv entgegenwirken und ein sicheres Schulumfeld schaffen.

Frühzeitige Intervention bei Risikoverhalten

Die frühzeitige Erkennung von Risikoverhalten bei Kindern und Jugendlichen kann helfen, Entstehung und Verlauf von Störungen des Sozialverhaltens zu vermeiden bzw. Abzumildern. Eltern und Lehrkräften empfehlen wir von Asklepios daher, auf folgende Anzeichen zu achten:

  • Verhaltensänderungen beobachten: Plötzliche Stimmungsschwankungen oder Rückzug können Warnzeichen sein und sollten ernst genommen werden.
  • Professionelle Hilfe suchen: Bei ersten Anzeichen von Störungen des Sozialverhaltens sollte fachkundige Unterstützung in Anspruch genommen werden.

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Beteiligte Organe bei Störungen des Sozialverhaltens bei Kindern und Jugendlichen

Die Entstehung von Störungen des Sozialverhaltens kann nur in einem multifaktoriellen (durch viele Faktoren bedingten) Konzept verstanden werden, in dem sowohl psychosoziale als auch neurobiologische Risikofaktoren sowie deren Wechselwirkung berücksichtigt werden.

Unser Gehirn ist für die Regulierung von Emotionen, Verhalten und Impulskontrolle verantwortlich. Verschiedene Bereiche des Gehirns haben dabei unterschiedliche Aufgaben, die auch bei der Störung des Sozialverhaltens eine Rolle spielen:

  • Präfrontaler Cortex: Dieser Bereich des Gehirns ist für die Impulskontrolle, Entscheidungsfindung und soziale Interaktion zuständig.  
  • Amygdala: Sie ist wesentlich an der Verarbeitung von Emotionen beteiligt.
  • Basalganglien: Diese Strukturen sind an der Regulierung von Bewegungen und an der Verhaltensverstärkung beteiligt.

Während die genauen Ursachen und Mechanismen, die zu Störungen des Sozialverhaltens führen, noch nicht vollständig verstanden sind, ist jedoch bekannt, dass das Gehirn eine zentrale Rolle in der Pathophysiologie dieser Erkrankungen (krankhafte Veränderung der Körperfunktionen) spielt. Fortschritte in den bildgebenden Verfahren und der Neurowissenschaft tragen dazu bei, ein besseres Verständnis der beteiligten Hirnprozesse zu erlangen, was zukünftig wiederum zu effektiveren Behandlungsansätzen führen kann. Dieses Wissen ist fester Bestandteil von Psychotherapien (u.a. in Form von Psychoedukation, Aufklärung über die Erkrankung) und kann unseren Patient:innen und ihren Angehörigen beim Verständnis für die Erkrankung und bei der Entwicklung von wichtigen Behandlungsschritten helfen.

Unsere Ärzt:innen und unser medizinisches Fachpersonal legen größten Wert darauf, dass Sie sich bei Asklepios jederzeit gut über die Diagnostik- und Therapiemöglichkeiten informiert fühlen. Deshalb laden wir Sie ein, mit allen Fragen auf uns zuzukommen. Wenden Sie sich jederzeit gerne an uns. Wir beantworten Ihre Fragen gern und sind für Sie da.