Großbaustelle Rücken: Expertentipps gegen den Schmerz
Millionen Menschen leiten unter Rückenschmerzen. Die Expert:innen des Rückenzentrums an der Asklepios Klinik St. Georg geben Tipps gegen den Schmerz.
Radfahren. Sanfte Bewegung.
Keine Erfindung nutzt die menschliche Muskelkraft so effektiv wie das Zweirad – und fördert dabei auch noch Gesundheit und Wohlbefinden. Auf die Sättel! Fertig! Los!
Als Ausdauersportart fordert Radfahren Herz und Kreislauf und regt den Stoffwechsel an. Der tatsächliche Kalorienverbrauch hängt von Körpergewicht, Alter, der Steigung des Weges und der Stärke des Gegenwinds ab. Grob kann man sagen: Wer mit 15 Stundenkilometern unterwegs ist, verbrennt etwa 400 Kilokalorien pro Stunde.
Weil kein Gewicht abgefedert werden muss, ist Radfahren deutlich gelenkschonender als Laufen. Der Körper wird dabei auch nicht einseitiger trainiert als beim Laufen, wie oft behauptet wird. Und: Beim Radfahren werden nicht nur die Beine gefordert, sondern auch Schulter-, Rücken- und Armmuskulatur.
Jeder Meter zählt. Binden Sie das Rad in Ihren Alltag ein, radeln Sie zur Arbeit, zum Einkaufen oder ins Kino. Ansonsten gilt: möglichst dreimal in der Woche eine Dreiviertelstunde am Stück!
Das geht so: Legen Sie einen leichten Gang ein, und bleiben Sie ständig in Bewegung. Starten Sie nach einem Stopp, etwa an der Ampel, möglichst im kleinsten Gang, damit Sie beim Anfahren nicht unnötig die Knie belasten. Wichtig ist auch die richtige Sattelhöhe. Faustregel: So hoch wie möglich, so niedrig wie nötig. Die Sattelhöhe passt, wenn Sie bei gestrecktem Bein mit der Ferse das unten stehende Pedal gut erreichen. Was viele nicht wissen: Der Sattel lässt sich auch nach vorn und hinten verschieben. Entscheidend ist dabei aber nicht die Entfernung des Oberkörpers zum Lenker. Es geht darum, den optimalen Winkel für Hüft- und Kniegelenk zu finden. Noch ein Tipp: Rund 85 Prozent der Radfahrer haben zu wenig Luft im Reifen. Das verschlechtert die Rolleigenschaften unnötig.
Ja, Abgase und Feinstaub tun nicht gut. Dennoch sollte das niemanden davon abhalten, vom Auto aufs Rad umzusteigen. Die positiven Effekte überwiegen. Eine Studie der University of British Columbia/ Kanada ergab, dass Radfahrer bei einem Tempo von zwölf bis 20 Stundenkilometern am wenigsten schädliche Stoffe inhalieren und gleichzeitig von der Bewegung profitieren.
Eine Studie der Unfallforschung der Versicherer hat gezeigt, dass Helme Leben retten. Zum Vergleich: Von den tödlich verunglückten Radfahrern im Studien Zeitraum trugen nur fünf Prozent einen Helm, bei den Verletzten waren es immerhin 17 Prozent. Sicher ist sicher.