Lungenkrebs/Lungenmetastasen

Nicht bei jedem Tumor in der Lunge handelt es sich um Krebs: Es gibt auch gutartige Lungentumore. Der erste Schritt bei einem neu entdeckten Lungentumor ist daher die Abklärung, ob er gut- oder bösartig ist. Wenn es sich um einen gutartigen Lungentumor handelt, benötigen Sie nur selten eine Therapie. Die Behandlung von Patienten mit bösartigen Lungentumoren (Lungenkrebs oder Lungenmetastasen) fällt sehr unterschiedlich aus und wird individuell auf unsere Patienten abgestimmt.

ASKLEPIOS HOTLINE LUNGENKREBS

BILD: Darstellung eines Telefonhörers

Bei Ihnen wurde ein verdächtiger Lungenrundherd diagnostiziert und Sie wollen möglichst schnell eine Klärung des Befundes erhalten? Sie sind Arzt/Ärztin und benötigen für eine:n Ihrer Patient:innen mit Verdacht auf Lungenkarzinom oder Lungenmetastasen einen zeitnahen Termin für eine weitergehende Diagnostik?  
Dann rufen Sie uns an: 040 1818 82 2020  
Wir vermitteln Ihnen einen schnellen Vorstellungstermin in einem der drei Lungenzentren der Asklepios Kliniken Hamburg. Wir sind montags bis freitags von 08:00 bis 16:00 Uhr für Sie erreichbar.

Bösartige Lungentumore entstehen oftmals in der Lunge selbst (Lungenkrebs). Wichtig für die Therapie ist die Unterscheidung zwischen nicht-kleinzelligem Lungenkrebs (85 Prozent der Fälle) und kleinzelligem Lungenkrebs (15 Prozent der Fälle). Bei bösartigen Lungentumoren kann es sich jedoch auch um Lungenmetastasen handeln: Sie entstehen, wenn sich Tumorzellen von bösartigen Tumoren in anderen Organen ablösen und in der Lunge ansiedeln. Jeder dritte Patient mit einer Krebserkrankung entwickelt Lungenmetastasen. Bei 20 Prozent der Fälle ist ausschließlich die Lunge befallen. Die meisten Patienten mit Lungenmetastasen sind an Darmkrebs, Brustkrebs, Nierenkrebs, oder auch Lungenkrebs selbst erkrankt. Seltenere Tumore mit besonderer Tendenz zur Lungenmetastasierung sind Hodentumore und Sarkome (Bindegewebstumore).

Wir helfen Ihnen

Wir sind Spezialisten für die Diagnose von Lungentumoren und für die Therapie von Lungenkrebs und Lungenmetastasen. Unser erfahrenes Team aus Fachärzten der Onkologie, der Radiologie, der Pneumologie und der Thoraxchirurgie arbeitet fachübergreifend in der Behandlung dieser komplexen Tumore zusammen. Um Ihnen als Patient die bestmögliche Therapie zur Verfügung stellen zu können, besprechen wir Ihren Fall in unseren regelmäßigen Tumorkonferenzen. Unser Ziel ist eine auf Ihre individuelle Situation und Ihr individuelles Krankheitsbild optimal zugeschnittene Behandlung. Allgemein gilt: je niedriger das Krankheitsstadium, desto besser die Heilungschance. Durch eine verbesserte Chemotherapie, neuartige zielgerichtete Antikrebsmittel und die Kombination von Therapieverfahren (multimodale Therapie) sind Patienten mit Lungenkrebs oder Lungenmetastasen auch in fortgeschrittenen Stadien immer besser behandelbar.

Wir sind in der Asklepios Klinik Barmbek auch organisatorisch exzellent aufgestellt. Für alle Stadien und Phasen einer Krebserkrankung bieten wir Ihnen ein sehr gut abgestimmtes Konzept zwischen ambulanter und – falls erforderlich – stationärer Behandlung. Unsere fachübergreifende, ambulant-stationäre Organisationsstruktur gewährleistet eine optimale Hilfe sowohl bei heilbaren Krebserkrankungen als auch in schwierigen Krankheitssituationen.

Der erste Schritt: die richtige Diagnose

Bei einem unklaren Lungentumor ist zunächst eine exakte Diagnose erforderlich. Dafür stehen uns alle modernen Diagnoseverfahren zur Verfügung, wie zum Beispiel die Computertomografie und die Kernspintomografie. In der überwiegenden Zahl der Fälle können wir mit diesen Verfahren feststellen, ob bei Ihnen ein Lungentumor vorliegt. Sofern sich hier der Verdacht auf einen bösartigen Lungentumor bestätigt, ist oftmals eine Gewebeprobe notwendig. Diese gewinnen wir in der Regel durch eine Spiegelung der Atemwege (Bronchoskopie). Liegt ein Tumor im äußeren Bereich (Peripherie) der Lunge oder im sogenannten Rippenfell (Pleura) vor, erfolgt die Gewinnung der Tumorprobe unter Computertomografiekontrolle oder unter Ultraschallkontrolle. In seltenen Fällen muss auch der Brustkorb unter Vollnarkose chirurgisch geöffnet werden, um eine Probe zu entnehmen. Mit dem Ergebnis der Gewebeanalyse erhalten Sie Gewissheit, ob bei Ihnen ein bösartiger Lungentumor vorliegt. Die wichtigste Frage bei der Analyse der Gewebeprobe lautet dann: Liegt ein nichtkleinzelliges Lungenkarzinom, ein kleinzelliges Lungenkarzinom oder eine Lungenmetastase vor? Die weitere Diagnostik und die Therapiemöglichkeiten fallen bei diesen Krebsarten sehr unterschiedlich aus.

Therapiemöglichkeiten bei nichtkleinzelligem Lungenkrebs

Welche Therapiemöglichkeit für Sie in Frage kommt, besprechen wir nach der abgeschlossenen Diagnostik und der Festlegung des Stadiums in unserer interdisziplinären Tumorkonferenz. Dabei berücksichtigen wir Faktoren wie die Ausdehnung des Tumors (Stadium), das Ergebnis des Lungenfunktionstests, Ihre weiteren Erkrankungen und Ihren allgemeinen Gesundheitszustand. Nach der Tumorkonferenz sprechen wir gemeinsam mit Ihnen über die Therapieoptionen und Ihre individuell optimal angepasste Behandlung. Ihre Fragen beantworten wir gern und ausführlich.

 

Lokal begrenzter nichtkleinzelliger Lungenkrebs

In frühen Stadien und bei einer guten Lungenfunktion raten wir Ihnen zu einer Operation. Bei dem Eingriff entfernen wir den Lungentumor, das umgebende Lungengewebe und die dazugehörigen Lymphknoten. Unsere Experten der Thoraxchirurgie besitzen eine große Erfahrung in der Durchführung von Lungenoperationen und der Anwendung moderner Operationstechniken. Sollte eine Operation für Sie zu risikoreich sein, zum Beispiel weil Ihre Lungenfunktion nach der Entfernung von Lungenteilen nicht mehr ausreicht, können wir die Operation auch als endoskopischen Eingriff (VATS = video-assisted thoracic surgery) durchführen. In Einzelfällen bieten wir Ihnen auch eine Strahlentherapie (sogenannte stereotaktische Bestrahlung) oder eine Radiofrequenzablation (Zerstörung des Tumorgewebes mithilfe von elektrischer Energie) unter Computertomografiekontrolle an. Nach der operativen Entfernung eines örtlich begrenzten nichtkleinzelligen Lungenkrebses, der größer als 4 cm ist, und/oder dem Befall von örtlichen Lymphknoten besteht ein erhöhtes Rückfallrisiko. In diesem Fall raten wir Ihnen im Anschluss an die Operation zu einer adjuvanten (unterstützenden) Chemotherapie, um das Rückfallrisiko zu reduzieren. Die Durchführung der Chemotherapie (und auch die weitere Nachsorge) kann ambulant in unserem MVZ (Medizinisches Versorgungszentrum) Onkologie erfolgen.

Lokal fortgeschrittener nichtkleinzelliger Lungenkrebs

Hat der Tumor bereits die umgebenden oder örtlichen Lymphknoten befallen, erfolgt meistens zunächst eine Chemotherapie oder eine kombinierte Strahlen-Chemotherapie. Sofern sich der Tumor durch die Chemotherapie (medikamentöse Krebsbehandlung) oder die Radio-Chemotherapie (Kombination aus Strahlen- und Chemotherapie) stark verkleinert, können wir im Anschluss daran eine Operation mit einer vollständigen Entfernung des Tumors vornehmen. Die Organisation und die Durchführung der Chemotherapie oder der Radio-Chemotherapie kann ambulant in unserem MVZ (Medizinisches Versorgungszentrum) Onkologie erfolgen.

Metastasierter nichtkleinzelliger Lungenkrebs

In etwa 50 % der Fälle liegen bei der Diagnose eines nichtkleinzelligen Lungenkrebses bereits Metastasen vor. Dann muss unterschieden werden, ob es sich um einzelne, wenige vereinzelte oder bereits viele Metastasen in unterschiedlichen Organen handelt. Grundsätzlich ist im metastasierten Stadium zunächst eine Chemotherapie sinnvoll, die sich gegen alle Krebszellen im Körper richtet. Bei etwa 15 % der Fälle liegen in den Krebszellen genetische Veränderungen vor (zum Beispiel EGFR-Mutation, ALK-Translokation). Dann setzen wir neuartige zielgerichtete Antikrebsmittel (sogenannte Tyrosinkinase-Hemmer) ein. Vereinzelte Metastasen in der Leber oder im Gehirn können wir bei Patienten mit einem guten Allgemeinzustand auch operativ entfernen. Sofern zahlreiche Metastasen und/oder Symptome durch Metastasen vorhanden sind, stehen uns palliative Therapiemaßnahmen zur Linderung Ihrer Beschwerden zur Verfügung. Wenn sich als Komplikation viel Flüssigkeit (Pleuraerguss) im Brustkorb bildet, helfen wir Ihnen mit einer Pleura-Drainage. Die unterstützende palliative Behandlung zum bestmöglichen Erhalt Ihrer Lebensqualität bei einer fortgeschrittenen Krebserkrankung bezeichnen wir als „best supportive care“. Unser Team ist mit Zuwendung und medizinischer Kompetenz an Ihrer Seite.

Therapiemöglichkeiten bei kleinzelligem Lungenkrebs

Etwa 15 % der Lungenkrebsfälle sind sogenannte kleinzellige Lungenkrebse. Diese zeichnen sich durch ein schnelles Wachstum und eine frühe Metastasierung aus. Welche Therapiemöglichkeit für Sie in Frage kommt, besprechen wir in unserer interdisziplinären Tumorkonferenz. Dabei berücksichtigen wir vor allem die Ausdehnung des Tumors („Limited oder Extended Disease“) und Ihren allgemeinen Gesundheitszustand. Nach der Tumorkonferenz besprechen wir gemeinsam mit Ihnen die Therapiemöglichkeiten und Ihre individuell optimal angepasste Behandlung.

Lokal begrenzter kleinzelliger Lungenkrebs („limited disease“)

Nur bei sehr kleinen Tumoren (kleiner als 2 cm) führen wir eine Operation durch. Im Anschluss daran muss immer zusätzlich eine kombinierte Strahlen-Chemotherapie verabreicht werden. Da das kleinzellige Lungenkarzinom früh zur Metastasierung neigt, erfolgt auch bei einem örtlich begrenzten Stadium fast immer primär eine Chemotherapie oder eine kombinierte Strahlen-Chemotherapie. Die Strahlentherapie des Tumorgebiets in der Lunge kann gleichzeitig mit (simultan) oder nach der Chemotherapie (sequentiell) erfolgen. Im Anschluss daran schlagen wir Ihnen eine vorbeugende Bestrahlung des Gehirns vor, um das Risiko von Hirnmetastasen zu senken. Die Organisation und die Durchführung der Chemotherapie oder der Radio-Chemotherapie kann ambulant in unserem MVZ (Medizinisches Versorgungszentrum) Onkologie erfolgen.

Lokal fortgeschrittener und metastasierter kleinzelliger Lungenkrebs

In etwa 80 % der Fälle liegen bei der Diagnose eines kleinzelligen Lungenkrebses bereits Metastasen in einem oder mehreren Organen vor. Die Hauptbehandlung ist dann die Chemotherapie, die sich gegen Krebszellen im gesamten Körper richtet. Die Durchführung der Chemotherapie kann meistens ambulant in unserem MVZ (Medizinisches Versorgungszentrum) Onkologie erfolgen. Bei einer weit fortgeschrittenen Metastasierung stehen zunehmend unterstützende palliative Therapiemaßnahmen zur Linderung von Beschwerden im Mittelpunkt. Die Durchführung dieser Maßnahmen bezeichnen wir als „best supportive care“. Falls sich als Komplikation Flüssigkeit im Brustkorb unserer Patienten bilden sollte (sogenannter Pleuraerguss), bietet die Anlage einer Thorax-Drainage oftmals eine akute und dauerhafte Symptomlinderung. Wir helfen Ihnen in allen schwierigen Situationen und setzen die Möglichkeiten der unterstützenden palliativen Therapie zum bestmöglichen Erhalt Ihrer Lebensqualität ein.

Therapiemöglichkeiten bei Lungenmetastasen

Lungenmetastasen entstehen, wenn sich Tumorzellen von bösartigen Tumoren in anderen Organen ablösen und in der Lunge ansiedeln. Die Therapie von Lungenmetastasen ist komplex und gestaltet sich zunehmend individuell. Die für Sie optimale Therapie hängt von vielen Faktoren ab. Bei der Entscheidung über die optimale Behandlungsmethode sind folgende Fragen von großer Bedeutung: Welches ist der Ursprungstumor (zum Beispiel Darmkrebs, Brustkrebs, Nierenkrebs, Blasenkrebs, Lungenkrebs, anderer Primärtumor oder ein Sarkom)? Sind die Lungenmetastasen gleichzeitig mit dem Ursprungstumor oder erst im weiteren Verlauf neu aufgetreten? Welche Anzahl, Lage und Größe der Lungenmetastasen liegt vor? Sind beide Lungenflügel betroffen? Sind die Metastasen auf die Lunge begrenzt oder gibt es auch Metastasen in anderen Organen? Manchmal sind auch genetische oder molekulare Veränderungen für die Therapie bedeutsam. Besonders schwierige Fälle besprechen wir in unserer interdisziplinären Tumorkonferenz – in dieser bündeln wir das Fachwissen von Experten unterschiedlicher Fachrichtungen. Nach dieser Konferenz erörtern wir Ihnen die Therapiemöglichkeiten und besprechen gemeinsam mit Ihnen Ihre individuell optimal angepasste Therapie. Wir verfügen über eine große Erfahrung in der operativen und der medikamentösen Therapie von Lungenmetastasen. Als besonderes Verfahren bieten unsere Thoraxchirurgen auch die schonende Entfernung von Lungenmetastasen mit dem Laser an. Für spezielle Therapiesituationen setzen wir zudem Verfahren der sogenannten Interventionellen Onkologie ein, wie zum Beispiel die stereotaktische Bestrahlung oder die computertomografisch kontrollierte Radiofrequenzablation. Wenn über die Lunge hinaus auch andere Organe (zum Beispiel die Leber) von Metastasen befallen sind, ist die Hauptbehandlung die Chemotherapie, die sich gegen alle Krebszellen im Körper richtet. Bei bestimmten Krebserkrankungen setzen wir auch sogenannte zielgerichtete Antikrebsmittel ein, um die Erkrankung zu bremsen oder zu stoppen. Die Durchführung dieser Therapien kann ambulant in unserem MVZ (Medizinisches Versorgungszentrum) Onkologie erfolgen.

Auf die Lunge begrenzte Lungenmetastasen (zum Beispiel bei Darmkrebs)

Wenn die Lunge als einziges Organ von Metastasen befallen ist, kommt bei einigen Krebsarten eine Operation zur Entfernung der Lungenmetastasen in Betracht. Eine besonders wichtige Rolle spielt die Operation bei Lungenmetastasen durch Darmkrebs. Aber auch bei anderen Krebsarten (zum Beispiel Hautkrebs, Nierenkrebs, Blasenkrebs, Brustkrebs und neuroendokrine Tumore) spielt die Operation von Lungenmetastasen in Einzelfällen eine Rolle. Unsere Experten der Thoraxchirurgie besitzen eine große Kompetenz und Erfahrung in der Durchführung dieser Operationen. Die Prüfung, ob eine Operation für Sie in Betracht kommt, erfolgt anhand der Befunde der bildgebenden Verfahren, meistens der Computertomografie. Nach abgeschlossener Diagnostik, die oftmals einen Lungenfunktionstest einschließt, erfolgt die Besprechung Ihres Falles in unserer regelmäßigen Lungentumorkonferenz. Sehr häufig ist vor und/oder nach der operativen Entfernung von Lungenmetastasen zusätzlich eine Chemotherapie notwendig – das kombinierte Therapiekonzept bezeichnen wir als „multimodale Tumortherapie“. In speziellen Fällen setzen wir auch – allein oder in Kombination mit Operation und Chemotherapie – Verfahren der Interventionellen Onkologie ein, wie zum Beispiel die stereotaktische Bestrahlung, die eine sehr präzise Behandlung ermöglicht, oder die computertomografisch kontrollierte Radiofrequenzablation. Wir helfen Ihnen auch in schwierigen Situationen bei einer weit fortgeschrittenen Lungenmetastasierung. In diesem Fall stehen palliative Therapiemaßnahmen im Mittelpunkt, um die Komplikationen und/oder die Symptome der Lungenmetastasierung zu mildern – zum Beispiel durch eine exakt auf Sie abgestimmte Schmerztherapie und/oder die Linderung von Luftnot durch die Ableitung von vermehrter Flüssigkeit im Brustkorb (Pleuraerguß) durch Pleura-Drainagen. Das Ziel all dieser palliativen Therapiemaßnahmen ist die bestmögliche Linderung der Symptome und der bestmögliche Erhalt Ihrer Lebensqualität.

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Prof. Dr. med. Ralf Eberhardt

Prof. Dr. med. Ralf Eberhardt

Chefarzt

Hotline Lungenkarzinom

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