Lebertumore und Lebermetastasen
Nicht jeder Tumor in der Leber ist Krebs – es gibt auch gutartige Tumore. Der erste Schritt bei einem neu entdeckten Lebertumor ist entsprechend die Abklärung, ob er gut- oder bösartig ist. Wenn es sich um einen gutartigen Lebertumor handelt, benötigen Sie nur selten eine Therapie. Patienten mit bösartigen Lebertumoren behandeln wir sehr unterschiedlich und individuell auf Basis umfassender Erfahrungswerte und mit hoher medizinischer Kompetenz.
Bösartige Lebertumore entstehen nur zum Teil in der Leber selbst (sogenannte primäre Lebertumore). Beispiele dafür sind der Leberkrebs (hepatozelluläres Karzinom) oder der Krebs der Gallenwege (Cholangiokarzinom, Klatskin-Tumor). Häufiger handelt es sich um Lebermetastasen (sekundäre Lebertumore): Sie entstehen, wenn sich Tumorzellen von bösartigen Tumoren in anderen Organen ablösen und in der Leber ansiedeln. Die meisten Patienten mit Lebermetastasen sind an Darmkrebs, Bauchspeicheldrüsenkrebs, Magen- oder Speiseröhrenkrebs, Brustkrebs oder Lungenkrebs erkrankt. Grundsätzlich können aber alle bösartigen Primärtumore in die Leber streuen und dort Lebermetastasen bilden.
Wir helfen Ihnen
Wir sind Spezialisten für die Diagnose von Lebertumoren und für die Therapie von Leberkrebs und Lebermetastasen. Unser erfahrenes Team aus Fachärzten der Onkologie, der Radiologie, der Gastroenterologie und der Allgemeinchirurgie arbeitet bei der Behandlung dieser komplexen Tumore fachübergreifend zusammen. Um Ihnen als Patient die bestmögliche Therapie zur Verfügung stellen zu können, besprechen wir Ihren Fall in unseren regelmäßigen Tumorkonferenzen, an der Experten aus den unterschiedlichen Fachgebieten teilnehmen. Unser Ziel ist eine auf Ihre individuelle Situation und Ihr individuelles Krankheitsbild optimal zugeschnittene Behandlung.
Allgemein gilt: Je niedriger das Krankheitsstadium ist, desto besser ist Ihre Heilungschance. Durch eine verbesserte Chemotherapie (medikamentöse Krebsbehandlung), neuartige zielgerichtete Antikrebsmittel und die Kombination verschiedener Therapieverfahren sind jedoch auch Patienten mit Leberkrebs, Krebs der Gallenwege oder Lebermetastasen in fortgeschrittenen Stadien immer besser behandelbar.
Auch organisatorisch sind wir in der Asklepios Klinik Barmbek exzellent aufgestellt. Wir bieten Ihnen – in allen Stadien und Phasen Ihrer Krebserkrankung – ein sehr gut abgestimmtes Konzept zwischen ambulanter und – wenn nötig – stationärer Behandlung. Durch unsere eng verzahnte, fachübergreifende, ambulant-stationäre Organisationsstruktur gewährleisten wir, dass Sie sowohl bei einer heilbaren Krebserkrankung als auch in schwierigen Krankheitssituationen optimal versorgt sind. Die Asklepios Klinik Barmbek ist als „Kompetenzzentrum für chirurgische Erkrankungen der Leber“ durch die Deutsche Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie (DGAV) und die Chirurgische Arbeitsgemeinschaft für Leber-, Galle- und Pankreaserkrankungen (CALPG) zertifiziert.
Der erste Schritt: die richtige Diagnostik
Bei einem unklaren Lebertumor ist zunächst eine exakte Diagnose erforderlich. Eine wichtige Methode zur Unterscheidung zwischen gut- und bösartigen Lebertumoren ist die Sonografie (Ultraschall), insbesondere die Kontrastmittelsonografie. In schwierigen Fällen stehen uns zahlreiche andere Diagnoseverfahren zur Verfügung, zum Beispiel die Computertomografie (computergestützte Röntgenuntersuchung) und die Kernspintomografie (Bildgebungsverfahren mithilfe eines Magnetfeldes). Fast immer können wir mit diesen Verfahren klären, ob bei Ihnen ein gut- oder bösartiger Lebertumor vorliegt. Bei Verdacht auf einen bösartigen Lebertumor ist häufig eine Gewebeprobe notwendig – diese führen wir risikoarm unter Ultraschallkontrolle durch. Mit dem Ergebnis der Gewebeanalyse erhalten Sie Gewissheit, ob bei Ihnen ein bösartiger Lebertumor vorliegt. Die wichtigste Frage bei der Analyse der Gewebeprobe lautet: Liegt ein Leberkrebs (hepatozelluläres Karzinom), ein Krebs der Gallenwege (Cholangiokarzinom, Klatskin-Tumor) oder eine Lebermetastase vor? Die weitere Diagnostik und die Therapiemöglichkeiten sind bei diesen Krebsarten sehr unterschiedlich.
Therapiemöglichkeiten bei Leberkrebs (hepatozelluläres Karzinom)
Welche Therapiemöglichkeit für Sie in Frage kommt, besprechen wir zunächst in unserer interdisziplinären Tumorkonferenz. Dabei berücksichtigen wir Faktoren wie die Ausdehnung des Tumors, den Zustand Ihrer Leberfunktion, Ihre weiteren Erkrankungen und Ihren allgemeinen Gesundheitszustand. Im Anschluss an diese Konferenz besprechen wir gemeinsam mit Ihnen die Möglichkeiten, die uns für eine optimal auf Sie zugeschnittene Therapie zur Verfügung stehen. Diese stimmen wir mit Ihnen ab und wir beantworten ausführlich Ihre Fragen.
Lokal begrenzter Leberkrebs
In frühen Stadien der Leberkrebserkrankung und bei einer guten Leberfunktion raten wir Ihnen zu einer Operation, bei der alle mit Krebs befallenen Teile der Leber entfernt werden. Unsere Experten aus der Viszeralchirurgie verfügen über eine umfassende Kompetenz und Erfahrung in der Durchführung von Leberoperationen. Sollte eine Operation für Sie zu risikoreich sein, bieten wir Ihnen als Alternative eine Radiofrequenzablation unter Ultraschallkontrolle an. Auch diese Methode betreiben wir mit langjähriger Erfahrung. Die Details erläutern wir Ihnen in umfassenden Vorgesprächen.
Lokal fortgeschrittener Leberkrebs
Bei einem fortgeschrittenen Leberkrebs, der nicht durch eine Operation oder Radiofrequenzablation behandelbar ist, bieten wir Ihnen eine sogenannte transarterielle Chemoembolisation (TACE) an. Dabei wird ein dünner Katheter von der Leiste aus bis in die Blutgefäße der Leber hochgeschoben. Anschließend spritzen wir kleine, mit Medikamenten beladene Kügelchen in die Leberherde, die die Tumorzellen abtöten und die Blutgefäße im Leberherd verstopfen. Diese Behandlungsmethode führen unsere Experten der Radiologie durch, die in diesem Bereich über eine hohe Kompetenz und langjährige Erfahrung verfügen.
Metastasierter Leberkrebs
Wenn der Leberkrebs in der Leber selbst oder in anderen Organen viele Metastasen gebildet hat, setzen wir neuartige Medikamente (sogenannte Tyrosinkinase-Hemmer) ein. Diese Medikamente blockieren gezielt das Wachstum von Leberkrebszellen. Diese Therapieform wird auch als „zielgerichtete Therapie“ oder als „molekulare Therapie“ bezeichnet - weitere Informationen dazu finden Sie hier. Bei einer weit fortgeschrittenen Metastasierung des Leberkrebses stehen palliative Therapiemaßnahmen zur Linderung der Beschwerden im Mittelpunkt. Wenn sich als Komplikation viel Flüssigkeit in der Bauchhöhle (Aszites) bildet, können wir Ihnen mit einer Aszites-Drainage helfen. Die unterstützende palliative Behandlung zum bestmöglichen Erhalt der Lebensqualität bei fortgeschrittenen Krebserkrankungen wird als „best supportive care“ bezeichnet.
Therapiemöglichkeiten bei Krebs der Gallenwege (Cholangiokarzinom, Klatskintumor)
Welche Therapiemöglichkeit für Sie in Frage kommt, besprechen wir zunächst in unserer interdisziplinären Tumorkonferenz. Dabei berücksichtigen wir in erster Linie Faktoren wie die Ausdehnung des Tumors und Ihren allgemeinen Gesundheitszustand. Nach der Tumorkonferenz sprechen wir gemeinsam mit Ihnen über die Therapiemöglichkeiten und Ihre individuell optimal angepasste Behandlung.
Lokal begrenzter Krebs der Gallenwege (Cholangiokarzinom)
In frühen Stadien einer Krebserkrankung der Gallenwege raten wir Ihnen zu einer Operation. Bei dem Eingriff entfernen unsere Experten alle vom Krebs befallenen Teile der Leber. Häufig zeigt sich allerdings erst während der Operation, ob tatsächlich alle betroffenen Teile entfernt werden können. Diese Frage hängt auch stark von der Erfahrung der Operateure ab. Die Chirurgen aus unserer Abteilung für Viszeralchirurgie verfügen über eine umfassende Erfahrung in diesem Bereich – weitere Informationen zu den modernen Operationstechniken finden Sie hier.
Lokal fortgeschrittener Krebs der Gallenwege (Cholangiokarzinom)
Wenn sich der Tumor bereits zu stark in der Leber ausgebreitet hat und daher nicht durch eine Operation behandelbar ist, bieten wir Ihnen eine Chemotherapie an. Wir führen die Chemotherapie ambulant in unserem MVZ (Medizinisches Versorgungszentrum) Onkologie durch. Durch die Chemotherapie kann sich der Tumor stark verkleinern. In Einzelfällen kann im Anschluss daran eine Operation mit einer vollständigen Entfernung des Tumors möglich werden. Bei einem örtlich begrenzten, aber nicht operablen Tumor bieten wir in Sonderfällen auch eine Radiochemotherapie oder die sogenannte Chemosaturation (perifere hepatische Perfusion) für eine Hoch-Dosis-Chemotherapie der Leber an.
Metastasierte Erkrankung
In etwa 50 Prozent der Fälle liegen bei der Diagnose einer Krebserkrankung der Gallenwege bereits in der Leber selbst und/oder auch in anderen Organen Metastasen vor. Sofern dies bei Ihnen der Fall sein sollte, bieten wir Ihnen eine Chemotherapie an, die sich gegen alle Krebszellen im Körper richtet. Die Wirksamkeit der Chemotherapie hat sich in den letzten Jahren verbessert. Die Durchführung der Chemotherapie kann ambulant in unserem MVZ (Medizinisches Versorgungszentrum) Onkologie erfolgen. Wir helfen Ihnen auch in schwierigen Situationen bei einer weit fortgeschrittenen Metastasierung. In diesem Fall stehen palliative Therapiemaßnahmen zur Linderung der Beschwerden im Mittelpunkt, zum Beispiel durch eine Schmerztherapie, die Ableitung von Gallenflüssigkeit bei gestauten Gallenwegen oder die Anlage einer Aszites-Drainage bei einer vermehrten Flüssigkeit (Aszites) in der Bauchhöhle. Das Ziel all dieser unterstützenden Therapiemaßnahmen ist die bestmögliche Linderung der Symptome und der bestmögliche Erhalt Ihrer Lebensqualität.
Therapiemöglichkeiten bei Lebermetastasen
Lebermetastasen entstehen, wenn sich Tumorzellen von bösartigen Tumoren in anderen Organen ablösen und in der Leber ansiedeln. Die Therapie der Lebermetastasen ist komplex und gestaltet sich zunehmend individuell. Die für Sie optimale Therapie hängt von vielen Faktoren ab, zum Beispiel davon, welches der Ursprungstumor ist (dies kann beispielsweise Darmkrebs, Bauchspeicheldrüsenkrebs, Magen- oder Speiseröhrenkrebs, Brustkrebs, Lungenkrebs oder ein anderer Primärtumor sein). Bei der Wahl der optimalen Therapieform sind zudem unter anderem folgende Fragen von Bedeutung: Sind die Lebermetastasen gleichzeitig mit dem Ursprungstumor oder erst im weiteren Verlauf neu aufgetreten? Welche Anzahl, Lage und Größe liegt vor? Sind die Metastasen auf die Leber begrenzt oder gibt es auch Metastasen in anderen Organen? Manchmal sind auch genetische oder molekulare Veränderungen für die Wahl der Therapie bedeutsam. In besonders schwierigen Fällen erfolgt eine Besprechung in unserer interdisziplinären Tumorkonferenz, in der sich Experten verschiedener Fachrichtungen für Ihre bestmögliche Behandlung untereinander abstimmen. Nach dieser Konferenz besprechen wir gemeinsam mit Ihnen die Therapiemöglichkeiten und Ihre individuell optimal angepasste Behandlung. Wir verfügen über eine umfassende Erfahrung in der operativen und medikamentösen Therapie von Lebermetastasen. In speziellen Situationen bieten wir Ihnen auch eine Therapie mit Methoden der sogenannten Interventionellen Onkologie an - Einzelheiten zu den verschiedenen Methoden finden Sie hier. Wenn zusätzlich zur Leber auch andere Organe (zum Beispiel die Lunge) von Metastasen befallen sind, ist es wichtig, die Ausbreitung der Erkrankung durch Medikamente zu bremsen, die im ganzen Körper wirken. Dazu gehören die Chemotherapie und bei bestimmten Krebserkrankungen auch sogenannte zielgerichtete Antikrebsmittel. Die Durchführung dieser Therapien kann ambulant in unserem MVZ (Medizinisches Versorgungszentrum) Onkologie erfolgen.
Auf die Leber begrenzte Lebermetastasen (zum Beispiel bei Darmkrebs)
Wenn die Leber als einziges Organ von Metastasen befallen ist, kommt bei einigen Krebsarten eine Operation zur Entfernung der Lebermetastasen in Betracht. Eine besonders wichtige Rolle spielt die Operation bei Lebermetastasen durch Darmkrebs. Aber auch bei anderen Krebsarten (zum Beispiel Hautkrebs, Nierenkrebs, Brustkrebs oder neuroendokrine Tumore) spielt die Operation von Lebermetastasen in Einzelfällen eine Rolle. Unsere Mediziner der Viszeralchirurgie besitzen eine umfassende Kompetenz und Erfahrung in der Durchführung von Leberoperationen – weitere Informationen zu den modernen Operationstechniken finden Sie hier. Die Prüfung, ob eine Operation für Sie in Betracht kommt, erfolgt anhand der Befunde der bildgebenden Verfahren, zum Beispiel dem Ultraschall, der Computertomografie (computergestützte Röntgenuntersuchung) und/oder der Kernspintomografie (Bildgebungsverfahren mithilfe eines Magnetfelds), die wir teilweise auch kombiniert einsetzen. In unserer regelmäßig stattfindenden Lebertumorkonferenz erfolgt die Besprechung Ihres Falls. Sehr häufig ist vor und/oder nach der Operation zusätzlich eine Chemotherapie (medikamentöse Krebsbehandlung) notwendig – dieses Therapiekonzept bezeichnen wir als „multimodale Tumortherapie“. In speziellen Fällen ist auch der zusätzliche Einsatz von Methoden der Interventionellen Onkologie notwendig.
Oftmals ist es leider nicht möglich oder sinnvoll, die Lebermetastasen durch eine Operation zu entfernen oder durch Methoden der Interventionellen Onkologie zu zerstören. In diesem Fall ist es wichtig, die Ausbreitung der Erkrankung durch Medikamente zu bremsen, die im ganzen Körper wirken. Dafür bieten wir Ihnen eine Chemotherapie oder im Einzelfall auch sogenannte zielgerichtete Antikrebsmittel an, um die Erkrankung zu verlangsamen oder zu stoppen. Wir helfen Ihnen auch in schwierigen Situationen bei einer weit fortgeschrittenen Lebermetastasierung. Dann stehen palliative Therapiemaßnahmen im Mittelpunkt, um die Folgen der Lebermetastasierung zu mildern. Unter anderem gehören dazu eine Schmerztherapie, die Ableitung von Gallenflüssigkeit bei gestauten Gallenwegen oder die Anlage einer Aszites-Drainage bei vermehrter Flüssigkeit (Aszites) in der Bauchhöhle. Durch diese unterstützenden palliativen Therapiemaßnahmen streben wir die größtmögliche Linderung Ihrer Symptome und den bestmöglichen Erhalt Ihrer Lebensqualität an. Unser zugewandtes und qualifiziertes Team ist für Sie und Ihre Angehörigen da. Wir möchten, dass Sie sich bei uns gut aufgehoben wissen.