Laborroboter - Mitarbeiter aus der Zukunft

Arbeit auf Knopfdruck

Die Roboter im Futurelab

Bild: Digitalisierung im Labor

Eine Bereicherung im Arbeitsalltag

In der Asklepios Klinik Bad Oldesloe unterstützen zwei autonome Laborroboter das Fachpersonal und analysieren rund um die Uhr Proben. Ein Gewinn – auch für die Patient:innen.

Lediglich Knöpfchen drücken – das war nicht das Ansinnen von Dorothea Angerhaus, als sie sich vor mehr als 25 Jahren für den Beruf der Medizinisch-Technischen Laborassistentin (MTLA) entschied. Doch inzwischen sind viele der Prozesse im Labor automatisiert. Und das ist auch gut so – denn es fehlt an Fachpersonal, wie die 55-Jährige, die bis letzten Sommer als leitende MTLA des MEDILYS-Labors in Bad Oldesloe fungierte, bestätigt. „Für unseren Standort Bad Oldesloe habe ich zwei Jahre lang eine neue Kollegin oder einen neuen Kollegen gesucht – ohne Erfolg“, so Angerhaus.

Inzwischen hat Susann Miller die Laborleitung übernommen, und mit ihr sind seit einigen Monaten zwei neue „Kollegen“ am Werk: autonome Roboter, die rund um die Uhr die Blutanalyse der Gerinnung, der Hämatologie und die Klinische Chemie übernehmen können – auch ohne Anwesenheit des Fachpersonals. „Das entlastet uns enorm, und wir können uns während unserer Tagesschichten nun viel intensiver jenen Aufgaben widmen, die explizit menschliches Handeln erfordern“, sagt Angerhaus, die inzwischen das Servicecenter POCT (Point-of-Care-Testing) von MEDILYS sowie die Laborautomation leitet. Die Roboter garantieren vor allem in den Rand- und Nachtzeiten schnelle und zuverlässige Analysen, während in der Kernarbeitszeit weiterhin MTLAs im Einsatz sind und die Roboter mit Proben füttern.

So arbeiten die Roboter

„Klappe auf, Röhrchen rein, Klappe wieder zu“, beschreibt Miller den Vorgang – dann setzt auch schon die Arbeit der autonomen Roboter ein. Sie nehmen die Proben auf, scannen den Barcode via Kamera, entfernen – falls notwendig – die Probenkappen, sortieren diese in sogenannten Racks und starten dann die jeweils passende Zentrifugation beziehungsweise den Analyseprozess. Das Untersuchungsergebnis wird anschließend direkt an das Krankenhausinformationssystem übermittelt – das medizinische Personal kann die Daten sofort einsehen.

Zugegeben: Das Ganze klingt etwas nüchtern, ist es in Teilen auch – und doch sind die Roboter mit ihren programmierten Kulleraugen und dem freundlichen Lächeln auf dem Display ein riesiger Gewinn für das Labor, seine Mitarbeiter:innen und die Patient:innen, deren Proben nun auch an den Wochenenden schnell, direkt und sicher analysiert werden können. Ein Win-win-Modell für alle Beteiligten. Davon sind Miller und Angerhaus überzeugt.

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