Akutklinik
Asklepios Nordseeklinik Westerland/Sylt
Westerland / Sylt
Gesund leben. Sommersicher. Gesunde Haut.
Was ist guter Sonnenschutz? Was ist UV-Strahlung? Und was bedeutet eigentlich LSF? Wir haben die Antworten auf die wichtigsten Fragen zum Thema Sonnenschutz zusammengetragen.
Unsere Haut ist das größte und damit eines unserer wichtigsten Organe. Sie umhüllt mit knapp zwei Quadratmetern den gesamten Körper, schützt uns vor Viren, Bakterien und hilft, die Körpertemperatur und den Wasserhaushalt zu regulieren. Mit ihren Millionen von Sinneszellen reagiert sie auf Berührungen und Emotionen. Sie ist in der Lage, sich zu regenerieren. Die Oberhaut erneuert sich in nur ca. einem Monat sogar vollständig. Gerade weil unsere Haut eine so wichtige Schutzfunktion für unseren Körper übernimmt, ist es so wichtig, sie zu pflegen und vor Schaden zu bewahren.
Vor allem intensives Sonnenlicht sowie die damit verbundene UV-Strahlung lässt unsere Haut schneller altern und kann sie massiv schädigen. In jedem Jahr erkranken in Deutschland mehrere 100 000 Menschen an Hautkrebs und die Tendenz steigt. Verantwortlich hierfür sind vor allem die Freizeitgewohnheiten der Menschen. Die meisten von uns setzen sich an warmen und sonnigen Tagen zu lange der Sonne aus.
Eine hohe Belastung mit UV-Strahlung und häufige oder besonders schwere Sonnenbrände, vor allem in der Kindheit und Jugend, zählen jedoch zu den größten Risikofaktoren für eine Erkrankung. Hautkrebs lässt sich in den meisten Fällen relativ gut behandeln, sofern er früh erkannt wird. Ein guter Schutz vor Sonnenstrahlen und ein sorgsamer Umgang mit unserem größten Organ sind jedoch viel besser als jede Therapie.
Erstmals bieten wir in diesem Jahr gemeinsam mit dem Bäderland Hamburg in vier ausgewählten Freibädern – Kaifu-Bad, Billstedt, Bondenwald und Naturbad Stadtparksee – kostenlose Sonnencreme an. Die Spender mit Lichtschutzfaktor 50 stehen für alle Gäste bereit und sollen helfen, Sonnenbränden und langfristigen Hautschäden vorzubeugen. Wir freuen uns, durch diese Initiative einen wertvollen Beitrag zur Prävention leisten zu können.
Bei der UV-Strahlung handelt es sich um ultraviolette Strahlen, die wir mit unseren Sinnesorganen nicht wahrnehmen können. Sie gehen sowohl von der Sonne als auch von künstlichen Quellen, wie zum Beispiel UV-Lampen oder Solarien, aus. Sie werden außerdem nach ihrer jeweiligen Wellenlänge in UVA-, UVB- und UVC-Strahlen differenziert. Am energiereichsten sind die von der Sonne ausgehenden kurzwelligen UVC-Strahlen, die allerdings bereits von der Ozonschicht gefiltert werden und die Erdoberfläche gar nicht erreichen. Von der mittelwelligen UVB-Strahlung erreichen noch ca. 10 % die Erdoberfläche, sofern die Ozonschicht im betroffenen Bereich vollständig intakt ist. Nahezu ungehindert treffen hingegen die langwelligen UVA-Strahlen auf die Erde.
Abhängig von Aufenthaltsort, Jahres- und Tageszeit sowie dem Wetter steigt oder sinkt die Intensität der Strahlenbelastung. Am stärksten ist die UV-Strahlung in der Nähe des Äquators und in besonders exponierten Lagen z. B. auf Bergen, in den Sommermonaten, in der Mittagszeit und bei klarem bzw. leicht bewölktem Himmel. Einen genauen Hinweis auf die Stärke der UV-Strahlung bietet der international einheitlich festgelegte UV-Index. Er bestimmt den Tagesspitzenwert der sonnenbrandwirksamen UV-Strahlung und kann zum Beispiel beim Bundesamt für Strahlenschutz abgefragt werden. So wissen Sie immer ganz genau, wann Sie sich besonders vor der Sonne schützen sollten.
Das Licht und die Wärme der Sonne sind essentiell für jegliches Leben auf unserer Erde. Auch die in Ihren Strahlen enthaltenen UVB-Strahlen erfüllen eine wichtige Funktion. Unser Körper benötigt sie, um das lebenswichtige Vitamin Dzu produzieren. Hierfür ist jedoch schon eine relativ geringe Menge an UVB-Strahlung ausreichend. Bereits ein Aufenthalt in der Sonne von einigen Minuten täglich reicht für den Körper aus, um ausreichend Vitamin D zu produzieren. Da wir uns im Sommer öfter und länger draußen aufhalten, kann unser Körper seine Vitamin D-Speicher problemlos für den Winter auffüllen.
Ausgedehnte Sonnenbäder oder lange Aufenthalte ohne jeglichen Schutz vor der Sonne haben hingegen langfristig einen negativen Effekt auf unsere Haut. Die UV-Strahlung fügt dem Erbgut der Hautzellen bei längerer Belastung Schäden zu, die nur zu einem gewissen Maß wieder repariert werden können. Dafür muss es nicht zwangsläufig zu einem Sonnenbrand kommen, auch ein langer ungeschützter Aufenthalt in der Sonne reicht hierfür aus. Ist der Reparaturmechanismus überlastet, können diese Zellschäden dann von der Haut nicht mehr vollständig oder nur fehlerhaft repariert werden.
Die Folge ist in erster Linie eine vorzeitige Hautalterung. Im schlimmsten Fall entwickeln sich jedoch im fortgeschrittenen Lebensalter aus den geschädigten und fehlerhaften Hautzellen Krebszellen. Am häufigsten entsteht der helle Hautkrebs, der dann oftmals operativ behandelt werden muss. Der weitaus gefährlichere schwarze Hautkrebs kommt zwar weniger häufig vor, breitet sich aber dafür deutlich schneller im Körper aus und neigt oft zur frühzeitigen Metastasenbildung. Sorgen Sie also am besten mit einem guten Sonnenschutz dafür, dass solche Schäden der Haut gar nicht erst entstehen.
Unsere Haut ist jedoch der UV-Strahlung nicht grundsätzlich schutzlos ausgeliefert. Sie verfügt über einen eigenen Schutzmechanismus, der je nach Hauttyp den ungeschützten zeitlich begrenzten Aufenthalt in der Sonne ermöglicht. Zum einen bildet die Haut bei Sonneneinstrahlung einen natürlichen Filter in Form von Pigmenten (Melanin), die für die Bräunung der Haut sorgen. Zusätzlich bildet sich die sogenannte Lichtschwiele, das heißt unter UV-Strahlung wird die Hornschicht der Haut etwas dicker.
„Jede Haut hat eine individuelle Eigenschutzzeit. Diese liegt bei hellen Hauttypen nur bei wenigen Minuten. In dieser Zeit kann sich die Haut aus eigener Kraft vor den negativen Auswirkungen der Sonnenstrahlung schützen“, erläutert Dr. Hanka Lantzsch, Chefärztin Dermatologie und Allergologie der Asklepios Nordseeklinik Sylt. „Wird die Eigenschutzzeit überschritten, kann es zu Komplikationen wie Sonnenbränden kommen.“ Deshalb: „Legen Sie sich am besten in den Schatten, tragen Sie einen Hut mit breiter Krempe, eine gut schützende Sonnenbrille und cremen Sie sich regelmäßig ein.“
Lichtschutzfaktoren verlängern die Eigenschutzzeit. Ein Lichtschutzfaktor 50 beispielsweise kann den Aufenthalt in der Sonne um das 50-Fache der individuellen Eigenschutzzeit ausweiten. Beträgt diese beispielsweise zehn Minuten, ermöglicht der LSF 50 ein bis zu acht Stunden langes Sonnenbad: 10 min x 50 : 60 min. So die Theorie unter Laborbedingungen. In der Praxis wird der optimale Schutz jedoch häufig „verwässert“: Menschen schwitzen, gehen schwimmen oder tragen die Lotion nur unvollständig auf. Dann wird die Sonne schnell wieder zu viel.
Der dritte Faktor ist die oben genannte Regenerationsfähigkeit. Bis zu einem gewissen Grad ist die Haut wie bereits beschrieben in der Lage, beschädigte Hautzellen zu erneuern. Allerdings sind diese Schutzfunktionen nicht bei den ersten Sonnenstrahlen im Frühjahr sofort vollständig wirksam, sondern die Haut benötigt einige Zeit, um sich an die intensivere Sonneneinstrahlung in der wärmeren Jahreszeit zu gewöhnen. Ein zusätzlicher Sonnenschutz ist deshalb notwendig.
„Das Sonnenlicht kann allerdings auch therapeutisch wirken. So setzen wir sowohl in unserer dermatologischen Akutklinik, als auch in unserer Rehabilitationsklinik die Helio- (Sonnen-) Therapie bei verschiedenen Hauterkrankungen wie Neurodermitis und Psoriasis (Schuppenflechte) ein“, erklärt Dr. Hanka Lantzsch. „Das Sonnenlicht stärkt das Immunsystem, fördert die Bildung von Vitamin D und wärmt die Seele.“ Darüber hinaus könne man viel für die Gesundheit unseres größten Organs tun. „Die Haut kann auch ein Spiegel der Seele sein und auf Stress, Angst und Überforderung reagieren“, so Dr. Hanka Lantzsch. „Im Rahmen unserer akut-stationären naturheilkundlichen Komplexbehandlung und in unserer Rehabilitation bieten wir neben einem individuellen Therapieangebot mit Meerwasseranwendungen, Lokaltherapie, Bewegungstherapie auch Entspannungsverfahren und Stressbewältigungsseminare an.“
Zur Bestimmung der Eigenschutzzeit der Haut in der Sonne muss man wissen, zu welchem Hauttyp man gehört. Die Empfindlichkeit der Haut bestimmt, welchen Lichtschutzfaktor man bei einem Sonnenschutzmittel mindestens benötigt.
Hauttyp I
Hauttyp II
Hauttyp III
Hauttyp IV
Der Lichtschutzfaktor einer Sonnencreme gibt an, um wie viel sich die Eigenschutzzeit der Haut verlängern lässt. Hierzu wird die individuelle Eigenschutzzeit mit dem Lichtschutzfaktor multipliziert. Je nach Hauttyp kommen dabei unterschiedliche Zeitspannen für einen Aufenthalt in der Sonne heraus, ohne dass ein Sonnenbrand entsteht. Der auf dem Produkt angegebene Lichtschutzfaktor bezieht sich allerdings nur auf den UVB-Filter.
Sie sollten beim Kauf eines Sonnenschutzmittels deshalb auch auf den Schutz durch einen UVA-Filter achten, denn die UVA-Strahlen sind für die Hautalterung verantwortlich und machen den größten Anteil der sonnenbedingten UV-Strahlung aus. Der Anteil des UVA-Schutzes in einer Sonnencreme muss seit 2006 auf Empfehlung der Europäischen Union mindestens ein Drittel des UVB-Schutzes betragen. Für eine Sonnencreme mit LSF 30 bedeutet das, dass der UVA-Schutz bei mindestens 10 liegen muss.
Eine Person mit hellem Hauttyp II verfügt über eine Eigenschutzzeit von 10 bis 20 Minuten und verwendet ein Sonnenschutzmittel mit LSF 15.
10 Minuten x LSF 15 = 150 Minuten
20 Minuten x LSF 15 = 300 Minuten
Eine Sonnencreme mit LSF 15 verlängert die Zeit bevor ein Sonnenbrand auftritt bei dieser Person also auf einen Zeitraum von 2,5 bis 5 Stunden. Einen durchgehenden Sonnenschutz erreicht man aber nur durch regelmäßiges Nachcremen, das heißt ca. alle zwei Stunden, denn Schweiß, Wasser und Reibung tragen das Sonnenschutzmittel kontinuierlich ab. Darüber hinaus sollten Sie dieses Zeitkontingent niemals komplett ausreizen, denn die UV-Strahlung wird von der Sonnencreme nicht vollständig abgeblockt. Ein Teil dringt dennoch in die Haut und kann zu Schädigungen führen. Als Faustregel ziehen Sie immer 40 % der Zeit ab und begeben Sie sich frühzeitig in den Schatten.
„Sonnenschutzmittel enthalten meist physikalische und chemische Filter“, erläutert Dr. Hanka Lantzsch die Wirkungsweise der Lichtschutzfaktoren. „Der physikalische Filter enthält beispielsweise Zink-, Titan- oder Eisenoxid, wodurch die Sonnenstrahlen reflektiert und abgelenkt werden. Chemische Filter wiederum absorbieren die schädliche UV-Strahlung auf vielfältige Weise.“ Wer sich lange Zeit – etwa am Strand, im Freibad, aber auch beim Skifahren – einer intensiven Sonnenstrahlung aussetzt, sollte eine Sonnenmilch mit hohem Lichtschutzfaktor verwenden. Für den ganz normalen Alltag – beim Einkaufen etc.– ist eine Tagescreme mit mittlerem Lichtschutzfaktor ausreichend.
Zum Thema Sonnenschutz kursieren zahlreiche Mythen. Wir zeigen Ihnen, was es damit wirklich auf sich hat.
Sobald es Sie nach draußen in die Sonne zieht, sorgen Sie in jedem Fall immer für einen ausreichenden Sonnenschutz. Schützen Sie vor allem besonders exponierte Körperstellen wie Kopf, Ohren, Nacken, Schultern und Dekolleté, indem Sie sie möglichst bedecken. Setzen Sie eine Kopfbedeckung sowie eine Sonnenbrille auf und cremen Sie die unbedeckten Körperstellen mit einer hochwertigen Sonnencreme mit einem möglichst hohen Lichtschutzfaktor sowie ausgewiesenem UVA-Filter ein.
Verwenden Sie darüber hinaus eine ausreichende Menge an Sonnencreme. Sie benötigen mindestens 40 ml für den Körper – das entspricht ca. zwei Schnapsgläsern voll – um einen ausreichenden Schutz zu erreichen. Außerdem sollten Sie berücksichtigen, dass der Lichtschutzfaktor einer Sonnencreme im Labor unter idealen Bedingungen getestet wird. Im Freien spielen allerdings viele unterschiedliche Faktoren, wie der individuelle Hauttyp, der UV-Index und auch die geografische Lage eine Rolle. Gehen Sie also lieber immer frühzeitig in den Schatten, wenn möglich.
Was Sie außerdem bedenken sollten ist, dass auch im Schatten UV-Strahlung auf Ihre Haut trifft, denn sie wird zum Beispiel am Strand durch das Wasser reflektiert. Cremen Sie sich also auch ein, wenn Sie die Zeit überwiegend im Schatten verbringen. Obwohl Sie an den mit Kleidung bedeckten Stellen vielleicht nicht braun werden oder keinen Sonnenbrand bekommen, heißt das nicht, dass die Hautzellen keinen Schaden nehmen können. Je dünner und heller der Stoff ist, desto mehr UV-Strahlung dringt auch durch die Kleidung hindurch an die Haut. Wollen Sie auf Nummer sicher gehen, können Sie Kleidung mit UV-Filter tragen.
Trotz aller Schutzmaßnahmen hat wohl jeder schon einmal die schmerzhafte Erfahrung eines Sonnenbrandes gemacht. Die Haut ist gerötet, heiß und brennt unangenehm bei jeder Berührung. Doch was sind die besten Erste-Hilfe-Maßnahmen?
Gehen Sie sofort raus aus der Sonne. Im zweiten Schritt sorgen Sie für sanfte Abkühlung. Legen Sie keine Eiswürfel oder Cool Packs aus dem Tiefkühler direkt auf die Haut, sondern kühlen Sie die betroffenen Stellen mit feuchten Handtüchern oder kühlem Wasser. Trinken Sie ausreichend Wasser, denn mit einem Sonnenbrand geht in der Regel auch eine Dehydrierung einher.
Die Haut benötigt zudem intensive Pflege, die die Regeneration unterstützt. Entsprechende hochwertige Gels, Salben oder Lotionen erhalten Sie in der Apotheke. Lassen Sie sich vor der Anwendung beraten, um eine eventuelle allergische Reaktion auf die Inhaltsstoffe zu vermeiden.
Handelt es sich um einen starken Sonnenbrand, können Sie zusätzlich ein entzündungshemmendes Schmerzmittel wie zum Beispiel ASS oder Ibuprofen einnehmen. Beachten Sie dabei jedoch die Verpackungsbeilage und lassen Sie sich vor der Einnahme auch hier von Ihrem Arzt oder Apotheker beraten. Bei einem schweren, größeren Areal der Haut betreffenden Sonnenbrand ist immer ein Arzt aufzusuchen.
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