S.A.V.E. Geburtshilfe - Stresstest im Kreißsaal
Ein Notfall bei der Geburt ist für Hebammen, Ärztinnen und Ärzte immer eine Herausforderung. Das S.A.V.E.-Programm bereitet das Team bestmöglich darauf vor.
Hygiene. Gesund leben. Reinigung.
Es gibt viele Reinigungsmittel, die uns hygienische Sauberkeit versprechen. Doch wann ist keimarm eigentlich noch gesund? Wir haben bei unserer Hygieneexpertin Dr. med. Susanne Huggett nachgefragt.
In unserer Umwelt finden sich viele verschiedenen Arten von Keimen und Mikroorganismen, das ist ganz natürlich. Sie bevölkern jegliche Oberflächen, auch auf und in unserem Körper. Doch nicht alle diese Keime sind schlecht für unsere Gesundheit.
Im Gegenteil: viele Bakterien übernehmen wichtige Funktionen und sind sogar lebensnotwendig. Probiotische Bakterien, wie beispielsweise Lakto- und Bifidobakterien, stärken unser Immunsystem und helfen uns bei der Verdauung. Sie sind auch die natürlichen Gegenspieler von schädlichen Vertretern, wie zum Beispiel den Salmonellen. Die Hautflora setzt sich ebenfalls aus einer Fülle von „guten“ Bakterien zusammen, die uns vor Krankheitserregern schützen.
Dass wir täglich dennoch mit schädlichen Keimen in Kontakt kommen können, lässt sich nicht komplett verhindern. Doch ein gesundes Immunsystem kommt damit in der Regel gut zurecht und kann die meisten schädlichen Keime problemlos abwehren. Trotzdem wächst die Zahl der desinfizierenden Reinigungs- und Pflegartikel in den Regalen der Supermärkte stetig. In der Folge neigen viele Menschen heutzutage nicht zuletzt auch aufgrund von Werbeversprechen zu einer übertriebenen Sauberkeit, ob zu Hause oder auch unterwegs. Doch hilft uns das wirklich dabei, länger gesund zu bleiben?
„Ein Desinfektionsmittel tötet Keime ab. Keime in unserem Umfeld müssen jedoch nicht abgetötet werden. Sie machen uns nicht per se krank. Eine gründliche Reinigung ist im Haushalt vollkommen ausreichend“, weiß unsere Hygieneexpertin Dr. med. Susanne Huggett, ärztliche Leiterin MEDILYS und leitende Ärztin Hygiene. Der Einsatz von desinfizierenden Mitteln im Haushalt sollte deshalb auch nur in Ausnahmefällen stattfinden, zum Beispiel bei „Menschen mit bestimmten Erkrankungen, die das Immunsystem schwächen und deshalb besonders empfindlich gegenüber bestimmten Keimen sind“, ergänzt Dr. Huggett. Auch wenn man erkrankte Angehörige zu Hause pflegt, kann der Einsatz eines Desinfektionsmittels nötig sein, vor allem, wenn bestimmte Erreger wie z. B. Noroviren festgestellt wurden. Dies sollte aber immer auch mit dem behandelnden Arzt abgestimmt werden.
Für gewöhnlich bieten antibakterielle oder auch chemische Reinigungsmittel keine besonderen Vorteile gegenüber herkömmlichen Reinigern. Unter Umständen belasten sie sogar zusätzlich die Umwelt und können z. B. Kontaktallergien auslösen. „Zuviel putzen ist Zeitverschwendung, eine Verschwendung von Wasser und ggf. Reinigungsmitteln und kann außerdem die Haut schädigen“, so die Hygieneexpertin. Es ist also im Normalfall vollkommen ausreichend, im Haushalt mit einfachen Mitteln wie handelsüblichen, nicht aggressiven Haushaltsreinigern, Wasser und Seife für Sauberkeit zu sorgen.
Im Krankenhaus spielt die Hygiene hingegen eine gänzlich andere Rolle. Das Immunsystem der Patienten ist oftmals geschwächt, weshalb sie besonders vor Krankheitserregern geschützt werden müssen. „In Kliniken gibt es Bereiche, in denen Keimarmut sehr wichtig ist, z. B. im OP, damit Keime nicht in Wunden gelangen können. Patienten im Krankenhaus sind darüber hinaus aufgrund ihrer Erkrankung bzw. ihrer Behandlung empfindlicher gegenüber Keimen“, erklärt Dr. Huggett.
Somit ist es sowohl für das Klinikpersonal als auch für Besucher wichtig, auf eine besondere Hygiene im Kontakt mit den Patienten zu achten. Die meisten Keime werden dabei durch unsere Hände übertragen. Deshalb sollten Besucher im Krankenhaus stets auf eine gründliche Händedesinfektion achten und sich nicht nur vor, sondern auch nach dem Patientenkontakt regelmäßig die Hände waschen oder desinfizieren. An vielen Stellen finden sich in den Kliniken und auf den verschiedenen Stationen praktische Händedesinfektionsmittelspender, die auch von unseren Besuchern gern genutzt werden können. Dadurch wird die Gefahr der Übertragung von Keimen deutlich reduziert.
Eine optimale Händehygiene ist ein wirksamer Schutz vor Krankheiterregern. Lernen Sie in unserem Gesundheitsvideo zur Hygiene, wie Sie Ihre Hände im Krankenhaus sicher desinfizieren. Weitere hilfreiche Informationen finden Sie außerdem auf unserer Hygieneseite. Dort erfahren Sie auch alles über die aktuellen Aktionen für saubere Hände in unseren Kliniken.
Welches sind die größten Keimquellen und wie lässt sich die Übertragung von schädlichen Keimen am besten verhindern? Mit diesen Tipps sind Sie im Alltag ausreichend vor unliebsamen Bakterien, Viren und Co. geschützt.
Warum finden sich hier Keime?
Mit unseren Händen fassen wir alle möglichen Gegenstände im Alltag an, ob die Tastatur im Büro, Türklinken oder die Haltegriffe im Bus. Wir streicheln das Haustier, wir bereiten Lebensmittel zu, geben anderen zur Begrüßung die Hand oder halten uns beim Niesen die Hand vor das Gesicht. Dabei übertragen sich die Keime von der Oberfläche auf die Handflächen und können so weiter auf andere Menschen oder Gegenstände gelangen.
Wie kann man sich am besten schützen?
Der beste Schutz von unliebsamen Keimen und Krankheitserregern ist es, sich regelmäßig die Hände zu waschen. Und zwar nicht nur nach dem Toilettengang, auch vor und nach dem Zubereiten von Lebensmitteln, nachdem man ein Tier gestreichelt hat oder vor und nachdem man im Kontakt mit einer erkrankten Person war.
Worauf sollte man bei der Händehygiene außerdem achten?
Entscheidend ist neben der Regelmäßigkeit auch die Technik, die man beim Händewaschen anwendet. Seien Sie gründlich. Reinigen Sie mit Wasser und Seife immer auch die Bereiche zwischen den Fingern sowie die Fingernägel.
Warum finden sich hier Keime?
Schwämme und Putztücher dienen der Reinigung von diversen Oberflächen, wie Arbeitsflächen, WC oder Waschbecken und sind in der Regel nach der Benutzung feucht. Somit bieten sie den optimalen Nährboden für Bakterien und andere Mikroorganismen. In Küchenputzlappen finden sich zusätzlich oft Lebensmittelreste. Hinzu kommt, dass die warme Raumtemperatur in Küche und Bad zu einer Vermehrung der Keime beiträgt.
Wie kann man sich am besten schützen?
Küchenschwämme und -lappen sollten regelmäßig ausgewechselt werden. Idealerweise tauschen Sie diese mindestens einmal in der Woche. Nutzen Sie außerdem zur Reinigung von Küche und Bad sowie zur Reinigung von Waschbecken und WC getrennte Putztücher. Bewahren Sie diese auch getrennt auf. Schützen Sie Ihre Haut, indem Sie beim Putzen Handschuhe tragen. Das beugt neben Krankheitserregern auch Kontaktallergien durch Reinigungsmittel vor.
Worauf sollte man bei der Hygiene außerdem achten?
Spülen und wringen Sie Putzlappen nach dem Gebrauch gut aus. Hängen Sie diese außerdem zum Trocknen möglichst ausgebreitet auf und geben Sie wiederverwendbare Tücher regelmäßig bei mindestens 60 °C in die Waschmaschine. Küchenschwämme sollten Sie grundsätzlich nach spätestens einer Woche komplett entsorgen.
Warum finden sich hier Keime?
Lebensmittel kommen vor allem von außen in Kontakt mit Keimen. Insbesondere schnell verderbliche Lebensmittel, wie Fleisch, Fisch oder auch rohe Eier, können eine Quelle für Bakterien sein. Während man schmecken und riechen kann, ob ein Lebensmittel verdorben ist, merken Sie es nicht, ob sich Krankheiterreger auf den Lebensmitteln befinden. Die Keime finden dann bei der Zubereitung auch den Weg auf die verwendeten Küchenutensilien.
Wie kann man sich am besten schützen?
Waschen Sie sich vor allem vor der Zubereitung und nach Möglichkeit auch nach jedem Arbeitsschritt gründlich die Hände. Dies gilt insbesondere bei der Verarbeitung von Fleisch und Geflügel. Hierbei sollten Sie außerdem zur Zubereitung separate Bretter und Messer verwenden. Alternativ können Sie die Küchenutensilien vor der Weiterverwendung auch gründlich mit Spülmittel und Wasser reinigen. Beschädigte Schneidebretter und Küchenutensilien sollten Sie in jedem Fall austauschen.
Worauf sollte man bei der Hygiene außerdem achten?
Waschen Sie Gemüse und Obst grundsätzlich vor der Zubereitung. Häufig können diese nicht nur mit Keimen, sondern auch mit Dünge- oder Spritzmitteln in Kontakt gekommen sein. Verwenden Sie Fleisch- und Geflügelprodukte nur bis maximal zum Verbrauchsdatum. Und vermeiden Sie es, über offenen Lebensmitteln zu niesen, zu husten oder zu sprechen. Garen Sie frische und schnell verderbliche Lebensmittel, wie z.B. Hackfleisch, vor dem Verzehr gut durch.
Warum finden sich hier Keime?
Hand aufs Herz: Wie oft reinigen Sie den Kühlschrank? Der Kühlschrank ist eine größere Quelle für Keime, als die meisten vermuten. Hier werden neben den verpackten auch viele lose und unverpackte Lebensmittel gelagert, die eventuell beim Transport bereits mit Keimen in Kontakt gekommen sind. Da sich im Kühlschrank gerne Feuchtigkeit und Tauwasser bilden, können sich die Keime dann durch Verschmieren, Tropfen oder auch Sporenflug vermehren.
Wie kann man sich am besten schützen?
Reinigen Sie den Kühlschrank regelmäßig mit Essigwasser, idealerweise einmal im Monat. So lässt sich die Ausbreitung von Keimen am effektivsten verhindern. Außerdem sollten Sie Ihren Kühl- und Gefrierschrank in regelmäßigen Abständen abtauen. Fangen Sie das Abtauwasser dabei am besten in einer separaten, leicht zu reinigenden Schale auf.
Worauf sollte man bei der Hygiene außerdem achten?
Halten Sie beim Einkauf möglichst die Kühlkette ein und lagern Sie die Lebensmittel direkt nach dem Einkauf im Kühlschrank. Lose und vor allem rohe Lebensmittel, wie Obst und Gemüse oder auch Fleisch, Fisch, Eier und Wurst, werden am besten direkt in separate, wiederverschließbare Boxen verpacken.
Warum finden sich hier Keime?
Unsere Oberbekleidung kommt täglich mit Schmutz und Keimen der Umgebung in Kontakt. Die Unterwäsche tragen wir direkt auf unserer Haut, auf der sich ebenfalls Bakterien und Mikroorganismen befinden. Und die Handtücher in Bad, WC und Küche werden täglich mehrfach sowie unter Umständen von verschiedenen Personen verwendet. So sammeln sich Verschmutzungen, Bakterien und andere Mikroorganismen in den Textilien an.
Wie kann man sich am besten schützen?
Die Antwort ist simpel: waschen und wechseln Sie Ihre Kleidung und die Handtücher regelmäßig. Bei Oberbekleidung ist in der Regel eine Wäsche bei 30 – 40 °C mit einem handelsüblichen Waschmittel ausreichend. Unterwäsche, Hand- sowie Küchenhandtücher und Putzlappen sollten immer bei mindestens 60 °C gewaschen werden.
Worauf sollte man bei der Hygiene für Wäsche außerdem achten?
Besondere antibakterielle Zusätze sind in der Regel beim Waschen nicht nötig. Achten Sie jedoch auf das Plus an Hygiene, wenn Personen im Haushalt erkrankt sind. Hier empfiehlt es sich, zum Beispiel bei Infektionen oder einem Pilzbefall bestimmter Körperregionen separate Handtücher zu verwenden und diese täglich zu tauschen.