Stellenagebote im Pflegepool
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Alternative Arbeitsmodelle.
„Bei uns zu arbeiten bedeutet Freiheit“, erläutert Pflegepool-Leiterin Johanna Danielle Bonitz. Gemeinsam mit ihren sechs Stabs-Mitarbeiterinnen – zwei Recruiterinnen, zwei Personaldisponentinnen, eine Personaladministratorin und eine Team-Assistentin – gleicht die studierte Personalmanagerin täglich Personalengpässe in den sieben Hamburger Asklepios Kliniken aus. Dazu greift das Team auf seine rund hundert, im Pool festangestellten Pflegefachkräfte zurück, die bei krankheitsbedingten Ausfällen, längerfristigen Stellenvakanzen, geplanten Familien- oder Elternzeiten einspringen. Und zwar immer dort, wo sie ihrer Qualifikation gemäß gerade gebraucht werden: auf Station, in der Anästhesie, auf der Intensivstation oder im OP. Was zunächst nach wild wechselnden Einsatzzeiten und -orten klingt, nach hektischer Planung und einer Menge Unvorhersehbarkeiten, wird in Wahrheit über hundert Wunschdienstpläne abgedeckt, die einen ganzen Monat verbindlich gültig sind.
Wie das geht? „Die Kliniken melden möglichst weit im Voraus über ein SharePoint-System ihre zu besetzenden Dienste auf den verschiedenen Stationen. Das können planbare Ausfallzeiten wie die Inanspruchnahme von Elternzeit sein oder spontane Ausfälle durch Krankheit, Unfall oder Familiensorge. Im Anschluss kümmern wir uns darum, diese möglichst gut mit unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu besetzen“, erklärt Recruiterin Sabina Jung, die gemeinsam mit ihrer Kollegin Jana Albers für die Einstellung neuer Pflegefachkräfte zuständig ist. „Für unsere Pflegekräfte machen wir alles möglich“, versprechen die beiden Recruiterinnen. Vom Minijob über Teil- bis Vollzeit sei alles möglich. Und nicht nur das: „Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bestimmen, wie viele Tage sie im Monat arbeiten wollen, welche Schichten für sie in Frage kommen, wann sie Urlaub machen möchten. Es gibt keine Urlaubssperre. Sie können Kliniken als Einsatzort ausschließen, etwa, weil diese zu weit von ihrem Wohnort entfernt sind. Nur in welcher Fachabteilung wir sie an ihren Arbeitstagen einsetzen, das bestimmen wir.“ In einem Stadtstaat wie Hamburg mit überschaubaren Entfernungen lässt sich das Modell gut umsetzen: Alle sieben Klinik-Standorte sind in zumutbarer Zeit erreichbar.
Zwei Personaldisponentinnen sind täglich damit beschäftigt, die Wünsche der Kliniken mit denen der Pool-Pflegefachkräfte in Einklang zu bringen. Was häufig eine logistische Herausforderung sei, berichtet Recruiterin Sabina Jung. „Ein bisschen wie Tetris spielen! Ein Stein muss auf dem anderen aufbauen.“ Und hat man gerade eben gemeinsam mit den Kliniken alles zusammengepuzzelt, ergänzt Jana Albers, „kommt die nächste Krankmeldung rein. Gerade bei kurzfristigen Ausfällen ist das eine große Herausforderung.“
Zeitarbeitsfirmen werden nur im Ausnahmefall beauftragt. „Das aber ist tatsächlich das letzte Mittel der Wahl“, erklärt Johanna Danielle Bonitz. „Unsere Pflegefachkräfte sind Beschäftigte unseres Unternehmens. Als Asklepios-Mitarbeitende benötigen sie bei den wechselnden Einsatzorten keine große Einarbeitungszeit: Sie kennen die internen Abläufe unserer Kliniken, die Dokumentation auf Station, die Unternehmenskultur. Sie fühlen sich Asklepios zugehörig.“ Wie willkommen Pool-Pflegefachkräfte sind, zeige sich immer daran, wie herzlich sie auf den Stationen begrüßt würden. Jana Albers: „Das Stammpersonal weiß: Da kommt eine Kraft, der muss ich nicht alles von der Pike auf erklären. Dafür sind sie unglaublich dankbar.“
Die Flexibilität der Pool-Pflegefachkräfte wird belohnt. Wer seine Schichtbereitschaft und Auswahl der Kliniken wenig oder kaum einschränkt, erhält eine höhere monatliche „Poolzulage“: „Die rangiert je nach Qualifikation der Person und Grad ihrer Flexibilität zwischen 180 und 700 Euro monatlich, zusätzlich bezahlt zum tariflich geltenden Gehalt nach TVÖD-K“, erklärt Leiterin Johanna Danielle Bonitz. Wer beispielsweise bereit ist, in allen Schichten und an allen sieben Kliniken zu arbeiten, dabei grundsätzlich an Feiertagen und an zwei Wochenenden im Monat zur Verfügung steht, erhält den Höchstzuschlag. „Wir belohnen Flexibilität“, sagt Johanna Danielle Bonitz. „Unsere Pflegefachkräfte bestimmen nicht nur, wann und wie viel sie arbeiten, sondern auch, wie viel sie verdienen möchten.“
Dazu reichen Voll- und Teilzeitkräfte zwei Monate im Voraus, Minijob-Inhaberinnen und Inhaber zwei Wochen im Voraus, ihre Wunscharbeitszeiten ein. Die müssen ihren im Einstellungsgespräch festgelegten Einsatzzeiten entsprechen – sind aber auch nicht in Stein gemeißelt und können immer wieder individuell angepasst werden. Auf dieser Grundlage werden die monatlich gültigen Wunschdienstpläne für die Pool-Pflegefachkräfte erarbeitet. Wie lange ein Einsatz auf einer bestimmten Station dauert, hängt von der Ursache der Vakanz ab und lässt sich häufig nur auf Sicht planen: „Manchmal sind unsere Pflegefachkräfte einen Tag, manchmal mehrere Monate auf ein- und derselben Station tätig“, erklärt Johanna Danielle Bonitz. „Was wir nicht wollen, ist, dass sich Vertretungen verstetigen. Unsere Fachkräfte verlieren dadurch ihre Flexibilität. Wer dauerhaft auf einer Station arbeiten möchte, kann sich jederzeit um eine Versetzung bewerben.“
Was tatsächlich häufiger passiert: Eine wechselnde Anzahl an Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen verlassen jedes Jahr den Hamburger Pflegepool. Was die Pool-Mitarbeiterinnen freut. Leiterin Johanna Danielle Bonitz lacht: „Es passiert häufig, dass unsere Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen fest auf eine ihrer Einsatzstationen oder in einen ihrer Einsatzbereiche wechseln“, erklärt die 30-Jährige. „Über ihre Springertätigkeit lernen sie sehr viele unterschiedliche Stationen kennen, können sie vergleichen und schauen, wo sie sich wohlfühlen. Wenn sie dann auf einer Station dauerhaft bleiben wollen, ist das ganz in unserem Sinne.“ Der Pflegepool als Platz zum Ausprobieren.
Gibt es einen bestimmten Typ, der sich besonders für das Springer-Dasein eignet? „Alle Pool-Pflegekräfte haben Freude an der Abwechslung“, sagt Jana Albers. „Es sind Menschen, die Lust auf wechselnde Herausforderungen und Tätigkeiten haben, gern immer neue Aufgabenfelder kennenlernen und sich ausprobieren wollen.“ Das Altersspektrum reiche von sehr jung bis über das Rentenalter hinaus: So gebe es beispielsweise Medizinstudierende mit abgeschlossener Pflegeausbildung, die „einen Fuß in der Pflege behalten wollen“ ebenso wie verrentete Pflegefachkräfte, die auf Minijob-Basis einer sinnstiftenden Tätigkeit nachgehen wollen. „Alles ist möglich“, erklärt Leiterin Johanna Danielle Bonitz. „Nur bei frisch ausgelernten Pflegefachkräften achten wir darauf, dass sie bereits ein, zwei Jahre Berufserfahrung und damit ein gewisses Maß an Fachwissen, Selbstsicherheit und Selbstvertrauen mitbringen.“ Das sei notwendig, um auf den wechselnden Stationen bestehen zu können. Man müsse sich beispielsweise trauen, bei Unsicherheiten zu fragen oder sich Hilfe zu holen.
Für die hundert Pool-Pflegekräfte nimmt das Team um Leiterin Johanna Danielle Bonitz die Rolle der fürsorglichen Arbeitgeberin ein: „Bei wechselnden Einsatzorten stehen wir für Kontinuität“, erklärt sie. „Wir versuchen immer für unsere Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen da zu sein und stehen auch zur Seite, wenn es zu Herausforderungen auf den Stationen kommt – ob es der fehlende Zugang zu den Dokumentationssystemen oder Schwierigkeiten in der Beschaffung der Wäsche sind. Wir kümmern uns!“ Zugleich ist das Pool-Team Ansprechperson für die Pflegedirektion sowie die Abteilungs- und Stationsleitungen in den Kliniken. Man muss also nicht nur gut sein in Tetris, man braucht auch ein gewisses Faible für Akrobatik: die Bälle in der Luft halten und allen gerecht werden.
Das aber ist es, was alle Teammitglieder des Pflegepools an ihrem Job so reizt. Dazu Leiterin Johanna Danielle Bonitz stellvertretend für ihre Angestellten. „Gemeinsam mit dem Stammpersonal vor Ort gewährleisten wir die Versorgungssicherheit in den Kliniken. Unser gemeinsames Ziel ist, dass es den Patientinnen und Patienten an nichts mangelt. Dafür geben wir jeden Tag alles.“
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