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Alles über den Lungenkollaps
Der Pneumothorax wird im Volksmund auch als Lungenkollaps genannt: Die Lunge fällt teilweise oder ganz in sich zusammen, kollabiert also. Dies kann zum Beispiel aufgrund einer Lungenerkrankung oder infolge eines Unfalls geschehen.
Im Normalfall dehnt sich beim Einatmen unsere Lunge bis zur Brustwand aus. Wenn wir ausatmen, zieht sie sich zusammen. Dabei entsteht, kurz gesagt, ein Unterdruck. Wenn aber Luft in den Raum zwischen Lunge und Brustwand eindringt, wird dieser Unterdruck aufgehoben, und die Lunge kollabiert. Dies kann zu Atemnot und Brustschmerzen führen und sollte schnellstmöglich behandelt werden. Dabei reichen die Behandlungsmethoden von einer engmaschigen Beobachtung bis hin zu einem chirurgischen Eingriff.
Wie aber entsteht ein Pneumothorax? Welche Risikofaktoren gibt es und welche therapeutischen Optionen stehen zur Verfügung, um die Lungenfunktion wiederherzustellen? Diese Fragen möchten wir Ihnen gerne beantworten. Im Folgenden stellen wir Ihnen Diagnose, Symptome und Behandlungsmethoden des Pneumothorax detailliert dar. Wenden Sie sich gern auch an unser medizinisches Team: Unsere Expert:innen bei Asklepios beraten Sie individuell und umfassend.
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Ein Pneumothorax kann verschiedene Symptome verursachen. Diese können sich stark unterscheiden, je nachdem, welches Ausmaß die Luftansammlung im sogenannten Pleuraspalt, dem Raum zwischen Lungenfell und Rippenfell, hat und wie der Gesundheitszustand der betroffenen Person ist. Zu den häufigsten Symptomen eines Pneumothorax gehören:
Wichtig zu wissen: Bei Frauen können die Symptome ähnlich sein, wobei ein Pneumothorax bei Frauen seltener auftritt. Allerdings kann es zu einem sogenannten katamenialen Pneumothorax kommen: Dies ist eine Sonderform des Pneumothorax und tritt nur im Zusammenhang der Menstruation auf. Dazu finden Sie unter dem Punkt „Begleiterkrankungen“ weitere Informationen.
Wenn Sie bei sich selbst oder bei jemand anderem Anzeichen eines Pneumothorax feststellen, sollten Sie unbedingt schnell handeln. Ein Pneumothorax, vor allem ein Spannungspneumothorax, bei dem der hohe Druck im Brustraum unter anderem das Herz verdrängen kann, ist immer ein medizinischer Notfall. Deshalb zögern Sie nicht, professionelle Hilfe zu holen.
Bleiben Sie ruhig, handeln Sie schnell. So können Sie für die Sicherheit und das Wohlergehen der betroffenen Person sorgen.
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Liegt der Verdacht auf einen Pneumothorax vor, erfolgt die Diagnose. Unsere Expert:innen bei Asklepios setzen dazu auf eine Kombination aus Anamnese, körperlicher Untersuchung und bildgebender Verfahren.
Außerdem ziehen wir bildgebende Verfahren zur Bestätigung eines Pneumothorax hinzu. Zunächst machen wir eine Röntgenaufnahme des Brustkorbs, die in der Regel im Stehen durchgeführt wird. Auf dem Röntgenbild ist dann der Bereich, in dem keine Lungenstrukturen zu sehen sind, als dunkler Raum erkennbar – dies entspricht der Luftansammlung im Pleuraspalt. Bei einem Spannungspneumothorax können zusätzliche Zeichen wie ein tief stehendes Zwerchfell auf der betroffenen Seite auffallen.
In manchen Fällen, insbesondere wenn das Röntgenbild nicht eindeutig ist oder weitere Informationen benötigt werden, werden wir eine Computertomografie (CT, computergestützte Röntgenuntersuchung) durchführen. Diese Methode hilft uns, die genaue Größe und Lage des Pneumothorax zu bestimmen und eventuelle Begleiterkrankungen der Lunge festzustellen.
Eine weitere Methode ist die Ultraschalluntersuchung (Sonografie). Sie kommt vor allem bei Notfällen zum Einsatz. Wir können sie am Bett der Patient:innen durchführen. Sie zeigt uns direkt, ob Luft im Pleuraspalt vorhanden ist.
Die Diagnose eines Pneumothorax ist entscheidend, um die für Sie bestmögliche Behandlung einzuleiten.
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Wie ein Pneumothorax behandelt wird, richtet sich nach der Größe der Luftansammlung im Pleuraspalt, der Ursache und dem Zustand der Patient:innen. Dabei kann die Therapie von einer einfachen Beobachtung über eine Brustkorbdrainage, bei der über einen Schlauch Luft abgesaugt wird, bis hin zu einem chirurgischen Eingriff reichen. Grundsätzlich sind die Heilungschancen bei einem Pneumothorax bei rechtzeitiger Behandlung sehr gut.
Die Anlage einer Brustkorbdrainage (Thoraxdrainage) ist die Standardbehandlung bei einem Pneumothorax, insbesondere wenn dieser mittelgroß bis groß ist oder Atemnot verursacht. Unter sterilen Bedingungen und meist unter örtlicher Betäubung wird ein Schlauch in den Pleuraspalt eingeführt, um die Luft, die sich dort angesammelt hat, abzuleiten. So kann sich die Lunge wieder entfalten. Die Drainage bleibt so lange in Position, bis keine Luft mehr austritt und die Lunge sich vollständig ausgedehnt hat. Natürlich überwachen wir unsere Patient:innen während der Behandlung sorgfältig, um Komplikationen zu vermeiden und eine schnelle Genesung zu fördern.
Tritt ein Pneumothorax immer wieder auf oder entfaltet sich die Lunge nicht wie erwartet, werden wir gemeinsam mit Ihnen entscheiden, ob eine minimal-invasive Operation vonnöten ist. Meist handelt es sich dabei um eine videoassistierte Thorakoskopie (VATS). Bei diesem Eingriff machen unsere Chirurg:innen kleine Schnitte im Brustkorb, durch die sie eine Kamera und chirurgische Instrumente einführen. So können sie das Leck in der Lunge identifizieren und reparieren und auch eventuell vorhandene Blasen (Bullae) entfernen. Die VATS zeichnet sich durch eine kürzere Erholungszeit und geringere Schmerzen nach der Operation aus, verglichen mit offenen chirurgischen Verfahren. Unsere Expert:innen bei Asklepios nutzen modernste Techniken und Ausrüstung, um die bestmöglichen Ergebnisse zu erzielen.
Neben diesen beiden Hauptbehandlungsmethoden gibt es weitere Behandlungsmöglichkeiten, die je nach individueller Situation der Patient:innen in Betracht gezogen werden können. Dazu gehören:
All diese Verfahren stehen Ihnen bei Asklepios zur Verfügung. Unsere Ärzt:innen beraten Sie umfassend über mögliche Risiken, die Prognose und Erfolgsaussichten. Zögern Sie bitte nicht, uns so lange zu befragen, bis alle Unklarheiten beseitigt sind.
Warum Luft in den Pleuraspalt eindringt, kann verschiedene Ursachen haben. Manche Erkrankungen können die Entstehung des Pneumothorax begünstigen und umgekehrt als Folge des Lungenkollaps‘ auftreten.
Es ist wichtig, diese Erkrankungen zu kennen, um das Risiko für einen Pneumothorax besser einschätzen zu können. Und wir als behandelnde Ärzt:innen können so die bestmögliche Therapie für Sie gewährleisten.
Die COPD ist eine häufige Begleiterkrankung und erhöht das Risiko, einen Pneumothorax zu erleiden. Durch die chronische Erkrankung der Atemwege kann die Luft in den Lungen nur noch eingeschränkt zirkulieren. Die geschädigten Lungenstrukturen können dann leichter reißen und so zu einem Pneumothorax führen.
Asthma ist eine entzündliche Erkrankung der Atemwege: Die Bronchien reagieren auf verschiedene Reize besonders empfindlich und verkrampfen sich. Das kann die Entstehung eines Pneumothorax begünstigen.
Beim Lungenemphysem kommt es zu einer Überblähung der Lungenbläschen, was die Lungenstruktur schwächt. Diese Schwächung kann dazu führen, dass die Lungenbläschen platzen und Luft in den Pleuraspalt entweicht.
Die Lungenfibrose umfasst eine Gruppe von Erkrankungen, bei denen das Lungengewebe vernarbt ist. Diese Vernarbungen können die Elastizität der Lunge beeinträchtigen.
Infektionen wie Pneumonie oder Tuberkulose können das Lungengewebe schädigen. Insbesondere bei Tuberkulose können Hohlräume entstehen, die ein erhöhtes Risiko für einen Pneumothorax darstellen.
Tumore in der Lunge können ebenfalls einen Pneumothorax verursachen, insbesondere wenn sie nahe des Brustfells liegen oder in dieses einwachsen, das umliegende Gewebe schwächen oder die Lunge perforieren.
Bei Frauen kann die seltene thorakale Endometriose auftreten: Dabei lagert sich Gebärmutterschleimhaut außerhalb der Gebärmutter ab. Betrifft dies die Lunge oder das Zwerchfell, kann das zu einem sogenannten katamenialen Pneumothorax führen. Typischerweise tritt dieser im Rahmen der Monatsblutung auf.
Haben wir festgestellt, dass bei Ihnen solche Begleiterkrankungen vorliegen, werden wir eine individuelle Herangehensweise erarbeiten, die sowohl den Pneumothorax als auch die zugrundeliegende oder begleitende Erkrankung berücksichtigt. Wir bei Asklepios sind darauf spezialisiert, Patient:innen mit Pneumothorax und Begleiterkrankungen umfassend zu betreuen und die Therapie auf ihre Bedürfnisse abzustimmen.
Hier finden Sie Termine zu diesem Thema.
Ein Pneumothorax kann plötzlich auftreten und ist oft nicht vorhersehbar. Dennoch können Sie selbst dazu beitragen, das Risiko für die Entstehung eines Pneumothorax zu verringern. Hier geben wir Ihnen einige konkrete Tipps, die Sie leicht in Ihren Alltag integrierten können:
Studien zeigen, dass Menschen, die rauchen, gegenüber Nichtraucher:innen ein bis zu 22-fach erhöhtes Risiko haben, einen primären Spontanpneumothorax zu erleiden. Um mit dem Rauchen aufzuhören, gibt es vielfältige Herangehensweisen. Unsere Expert:innen bei Asklepios helfen Ihnen gern, die für Sie beste Methode zu finden.
Leiden Sie an einer Lungenerkrankung wie COPD, Asthma oder Lungenfibrose, sollten Sie regelmäßige medizinische Untersuchungen wahrnehmen. So können Veränderungen frühzeitig erkannt und behandelt werden. Wie oft eine solche Untersuchung bei Ihnen angeraten ist, wird Ihre Ärztin oder Ihr Arzt mit Ihnen besprechen.
Infektionen der Lunge können zu einem Pneumothorax führen. Schützen Sie sich davor, indem Sie sich regelmäßig die Hände waschen. Vermeiden Sie, wenn es geht, den Kontakt zu erkrankten Personen. Lassen Sie sich gegen Grippe und Pneumokokken impfen.
Bestimmte Aktivitäten wie Tauchen oder Fliegen in großen Höhen können das Risiko für einen Pneumothorax erhöhen. Personen, die bereits einen Pneumothorax hatten, sollten solche Aktivitäten nur nach Rücksprache mit ihrer Ärztin oder ihrem Arzt ausüben.
Wenn Sie Umweltschadstoffen wie Feinstaub oder chemischen Dämpfen etwa aufgrund Ihres Berufes ausgesetzt sind, kann dies das Risiko für Lungenerkrankungen und Pneumothorax erhöhen. Tragen Sie Atemschutzmasken, wenn Sie mit schädlichen Substanzen arbeiten. Vermeiden Sie stark verschmutzten Gebiete.
Auch traumatische Ereignisse, die etwa bei Kampfsportarten passieren, können einen Pneumothorax auslösen. Tragen Sie bei Aktivitäten, die ein Risiko für Brustverletzungen bergen, Schutzkleidung.
Wenn in Ihrer Familie bereits Fälle von Pneumothorax aufgetreten sind, kann eine genetische Veranlagung bestehen. Besprechen Sie sich in diesem Fall mit Ihrer Ärztin oder mit Ihrem Arzt und nehmen Sie gegebenenfalls eine Früherkennung in Anspruch.
Chronischer Stress kann das Immunsystem schwächen und bereits bestehende Lungenerkrankungen negativ beeinflussen. Yoga, Meditation, regelmäßige Pausen und ein Spaziergang im Grünen können Ihnen helfen, Stress zu reduzieren und Ihr allgemeines Wohlbefinden zu verbessern.
Eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige Bewegung, vor allem an der frischen Luft, stärken das Immunsystem und die allgemeine Gesundheit der Lunge.
Wenn Sie diese Maßnahmen in Ihren Alltag einbauen, können Sie dazu beitragen, das Risiko für einen Pneumothorax zu verringern. Wichtig ist, dass Sie Ihre individuellen Risikofaktoren mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt besprechen und weitere Schritte auf Ihre persönlichen Bedürfnisse abstimmen.
Die Lunge ist ein lebenswichtiges Organ, das für den Gasaustausch im Körper verantwortlich ist: Sie nimmt Sauerstoff auf und gibt Kohlendioxid ab. Sie besteht aus zwei Lungenflügeln, die sich im Brustkorb befinden und durch das Zwerchfell von der Bauchhöhle getrennt sind.
Die rechte Lunge hat drei Lappen, die linke Lunge zwei, weil hier das Herz den Platz beansprucht. Die Lungen sind von einer dünnen Membran umgeben, der Pleura, die aus zwei Schichten besteht: dem viszeralen Blatt, das direkt die Lungenoberfläche bedeckt, und dem parietalen Blatt, das die innere Brustwand auskleidet.
Zwischen diesen beiden Blättern befindet sich der sogenannte Pleuraspalt. Er ist normalerweise mit einer kleinen Menge Flüssigkeit gefüllt, damit die Lungen bei der Atmung gegen die Brustwand gleiten können. Der Druck im Pleuraspalt ist geringer als der Luftdruck der Atmosphäre. Dieser Unterdruck sorgt dafür, dass die Lungen entfaltet bleiben und sich bei jedem Atemzug ausdehnen können.
Bei einem Pneumothorax kommt es zu einer Ansammlung von Luft im Pleuraspalt, die diesen Unterdruck aufhebt. Dann zieht sich die Lunge teilweise oder vollständig zusammen, sie kollabiert. Geschieht das, kann die Lunge nicht mehr richtig Sauerstoff aufnehmen und Kohlendioxid abgeben, was zu Atemnot und Brustschmerzen führen kann.
Die Lungenkapazität und die Elastizität des Lungengewebes spielen eine wichtige Rolle bei der Entstehung und dem Verlauf eines Pneumothorax. Junge, schlanke Personen mit einer hohen Lungenkapazität und einem elastischem Lungengewebe sind häufiger von einem primären Spontanpneumothorax betroffen, also einem Pneumothorax ohne ersichtliche Ursache. In sekundärer Spontanpneumothorax tritt dagegen infolge bestehender Lungenerkrankungen wie COPD oder Asthma auf.
Die Behandlung eines Pneumothorax zielt darauf ab, die Luft aus dem Pleuraspalt zu entfernen und die Lunge wieder zu entfalten, um ihre normale Funktion wiederherzustellen. Dies kann ambulant oder stationär geschehen. Bei Asklepios verfügen wir über alle erforderlichen Diagnostik- und Therapiemethoden – für Ihre bestmögliche Versorgung.