Bluthochdruck im Alter
Bluthochdruck im Alter verstehen und behandeln
Hypertonie
Bluthochdruck, medizinisch als Hypertonie bezeichnet, ist vor allem bei älteren Menschen weit verbreitet und birgt ernsthafte Gesundheitsrisiken.
Auf dieser Seite finden Sie Informationen zur Diagnose, den Symptomen und Behandlungsmöglichkeiten. Unsere Expert:innen erklären Ihnen, warum eine frühzeitige Erkennung wichtig ist und wie wir mit einer angepassten Therapie Gesundheit und Lebensqualität älterer Menschen erhalten können. Zudem erfahren Sie, wie Sie mit einer gesunden Lebensweise und regelmäßigen Kontrollen selbst zu einem gesunden Blutdruck beitragen können.
Sollten Sie bei sich Anzeichen eines erhöhten Blutdrucks feststellen, zögern Sie nicht, Kontakt zu uns aufzunehmen. Unsere erfahrenen Teams stehen Ihnen gerne zur Verfügung und werden ihr Bestmögliches tun, um Ihnen zu helfen.
Häufige Symptome von Bluthochdruck im Alter
Oft bleibt eine Hypertonie lange unbemerkt, da sie anfangs kaum Symptome verursacht. Dennoch gibt es Anzeichen, die auf einen erhöhten Blutdruck hinweisen. Folgende Beschwerden sollten Sie ernstnehmen:
- Kopfschmerzen: Besonders morgendliche Kopfschmerzen können ein Hinweis auf Bluthochdruck sein.
- Schwindelgefühle: Fühlen Sie sich schwindelig oder unsicher, kann das an einem erhöhten Blutdruck liegen.
- Herzklopfen: Eine Hypertonie kann zu einem unregelmäßigen Herzschlag führen.
- Atemnot: Patient:innen, die gleichzeitig an einer Herzerkrankung leiden, sind oft kurzatmig.
- Nasenbluten: Nasenbluten kann viele Ursachen haben, darunter auch Bluthochdruck.
- Sehstörungen: Ein langfristig unkontrollierter Bluthochdruck kann zu verschwommenem Sehen oder anderen Sehstörungen führen.
- Brustschmerzen: Nehmen Sie Schmerzen in der Brust bitte immer ernst, da sie auf eine Herz-Kreislauf-Erkrankung hinweisen können.
Bitte beachten Sie, dass diese Symptome auch bei anderen Erkrankungen auftreten können und nicht zwingend auf Bluthochdruck hinweisen. Bereits bei dem Verdacht sollten Sie jedoch umgehend medizinische Hilfe in Anspruch nehmen. Bei Asklepios stehen Ihnen kompetente Mediziner:innen zur Seite, die über langjährige Erfahrung in der Behandlung dieser Erkrankung verfügen.
Was tun bei akuten Symptomen?
Bluthochdruck erhöht das Schlaganfall-Risiko. Wenn jemand in Ihrer Umgebung akute Symptome eines Schlaganfalls zeigt, sollten Sie sofort handeln. Zu den Anzeichen zählen starke Kopfschmerzen, eine plötzliche Sehverschlechterung, Verwirrtheit, Schwierigkeiten beim Sprechen oder eine halbseitige Lähmung.
- Rufen Sie sofort den Notruf 112 an: Geben Sie eine klare Beschreibung der Symptome und folgen Sie den Anweisungen der Leitstelle.
- Leisten Sie Erste Hilfe: Auch als Laie können Sie grundlegende Erste-Hilfe-Maßnahmen durchführen. Beruhigen Sie die betroffene Person und sorgen Sie dafür, dass sie bequem liegt.
- Überwachen Sie die Vitalfunktionen: Achten Sie auf Atmung und Bewusstsein der Person, bis der Rettungsdienst eintrifft.
- Vermeiden Sie unnötige Bewegungen: Bewegen Sie die betroffene Person nicht, es sei denn, es besteht eine unmittelbare Gefahr.
- Geben Sie keine Medikamente oder Nahrung: Ohne ärztliche Anweisung sollten keine Medikamente verabreicht oder Nahrung bzw. Getränke gegeben werden.
Ihre Unterstützung kann lebensrettend sein.
Passende Abteilungen finden
Finden Sie passende Abteilungen in Ihrer Nähe.
Diagnose von Bluthochdruck im Alter
Da das Risiko für Hypertonie mit dem Alter steigt, oft aber keine eindeutigen Symptome auftreten, sollten Sie Ihren Blutdruck regelmäßig kontrollieren lassen.
Blutdruckmessung
Die Diagnose beginnt mit der Messung des Blutdrucks. Er wird in Millimeter Quecksilbersäule (mmHg) angegeben und setzt sich aus zwei Werten zusammen: dem systolischen (oberen) Wert, der den Druck in den Arterien während der Herzkontraktion angibt, und dem diastolischen (unteren) Wert, der den Druck zwischen den Herzschlägen misst. Normalerweise gilt ein Blutdruck von unter 140/90 mmHg als normal. Bei älteren Menschen können die Zielwerte aber je nach individueller Gesundheitssituation variieren.
Langzeit-Blutdruckmessung
Um Schwankungen im Tagesverlauf und den Einfluss von Stresssituationen zu berücksichtigen, können wir eine 24-Stunden-Blutdruckmessung (ambulante Blutdruckmessung) durchführen. Hierbei tragen Sie einen Tag und eine Nacht lang ein Messgerät, das den Blutdruck in regelmäßigen Abständen misst.
Weitere Untersuchungen
Zur weiteren Abklärung und um mögliche Folgeschäden zu erkennen, können wir zusätzliche Untersuchungen durchführen. Dazu gehören:
- Blutuntersuchungen: Sie geben uns Aufschluss über Nierenfunktion, Blutzucker und Cholesterinwerte.
- EKG (Elektrokardiogramm): Hiermit können wir Herzrhythmusstörungen und andere Herzprobleme identifizieren.
- Ultraschall des Herzens (Echokardiografie): Damit können wir die Herzfunktion beurteilen und sehen, ob die Herzwand verdickt ist.
- Ultraschall der Nieren und der Nierengefäße: So erkennen wir, ob der Bluthochdruck Veränderungen an den Nieren und den Nierengefäßen verursacht hat.
Wichtigkeit der Diagnose
Mit einer frühzeitigen Diagnose und Behandlung von Bluthochdruck können wir das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkt, Schlaganfall und Nierenversagen reduzieren. Bitte nehmen Sie daher regelmäßige Kontrollen beim Arzt wahr. Bei Bedarf erhalten Sie in unseren medizinischen Einrichtungen bei Asklepios eine auf Ihre Bedürfnisse angepasste Therapie.
Behandlung von Bluthochdruck im Alter bei Asklepios
Bei der Behandlung von Bluthochdruck gehen unsere Expert:innen sorgfältig und individuell vor. Wir wenden verschiedene bewährte Methoden an, um den Blutdruck zu senken und das Risiko von Folgeerkrankungen zu minimieren. Zu den häufigsten und effektivsten Behandlungen zählen Medikamente, die Anpassung des Lebensstils, die Überwachung und Kontrolle, die Kombinationstherapie und die interdisziplinäre, also fachübergreifende, Betreuung.
Medikamentöse Therapie
Medikamente sind ein Grundpfeiler in der Behandlung von Bluthochdruck. Sie bekommen von unseren Fachärztinnen und Fachärzte eine individuell auf Sie abgestimmte Medikation, die eventuelle Begleiterkrankungen und die Schwere Ihrer Hypertonie berücksichtigt. Häufig verwendete Medikamentengruppen sind ACE-Hemmer, Sartane, Betablocker, Diuretika und Kalziumkanalblocker. Sie senken den Blutdruck und entlasten das Herz-Kreislauf-System.
Lebensstiländerungen
Mit einer Anpassung Ihrer Gewohnheiten können Sie selbst viel für einen gesunden Blutdruck tun. Unsere Expert:innen bei Asklepios geben Ihnen gerne Empfehlungen für eine ausgewogene Ernährung und Bewegungstipps für den Alltag. Zudem sollten Sie auf Tabak- und Alkoholkonsum verzichten. Bei Übergewicht helfen wir Ihnen, Ihr Gewicht zu reduzieren.
Regelmäßige Überwachung und Kontrolle
Wir bei Asklepios legen großen Wert auf regelmäßige Kontrolluntersuchungen. So können wir die Wirksamkeit der Therapie beurteilen und gegebenenfalls Anpassungen vornehmen. Natürlich zeigen wir Ihnen auch, wie Sie Ihren Blutdruck zu Hause überwachen können.
Kombinationstherapie
Oft reicht ein einzelnes Medikament nicht aus, um den Blutdruck effektiv zu senken. In solchen Fällen kombiniert unser kompetentes Ärzteteam verschiedene Wirkstoffe. Mit dieser Strategie können wir die Nebenwirkungen minimieren.
Interdisziplinäre Betreuung
Bluthochdruck kann verschiedene Organsysteme betreffen, daher ist eine interdisziplinäre Betreuung von großer Bedeutung. Bei Asklepios arbeiten wir fachübergreifend zusammen, um eine ganzheitliche Versorgung zu gewährleisten. Kardiolog:innen, Nephrolog:innen, Diabetolog:innen und Ernährungsberater:innen erstellen gemeinsam Ihren optimalen Behandlungsplan.
Begleiterkrankungen bei Bluthochdruck im Alter
Bluthochdruck tritt häufig zusammen mit anderen Gesundheitsproblemen auf. Diese können sowohl Ursache als auch Folge der Hypertonie sein. Die häufigsten Begleiterkrankungen sind:
- Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Ein erhöhter Blutdruck kann die Arterien verhärten und verengen, wodurch das Herz mehr arbeiten muss. Dadurch steigt das Risiko für die koronare Herzkrankheit (KHK, Durchblutungsstörungen im Herzmuskel aufgrund verengter Herzkranzgefäße), Herzinfarkt (plötzlicher Verschluss einer Herzkranzarterie) und Herzinsuffizienz (auch Herzschwäche genannt).
- Schlaganfall: Werden die Blutgefäße im Gehirn geschädigt, kann es zu einer plötzlichen Unterbrechung der Blutzufuhr kommen. Dann droht die Gefahr von dauerhaften neurologischen Schäden.
- Nierenerkrankungen: Hypertonie ist einer der Hauptgründe für die Entwicklung einer chronischen Nierenerkrankung. Der hohe Druck in den Blutgefäßen kann die Nieren schädigen und deren Funktion beeinträchtigen.
- Diabetes mellitus: Diabetes und Bluthochdruck treten häufig gemeinsam auf und können sich gegenseitig negativ beeinflussen.
- Fettstoffwechselstörungen: Erhöhte Cholesterin- und Triglyceridwerte können auf eine Fettstoffwechselstörung hinweisen. Diese tritt oft zusammen mit Bluthochdruck auf und kann eine Arteriosklerose (Gefäßverkalkung) vorantreiben.
- Adipositas (starkes Übergewicht): Übergewicht ist ein bekannter Risikofaktor für Bluthochdruck. Fettgewebe produziert Substanzen, die den Blutdruck erhöhen können.
- Schlafapnoe: Atemaussetzer während des Schlafs sind oft mit Bluthochdruck verbunden.
Unsere Fachkräfte bei Asklepios verfolgen einen ganzheitlichen Ansatz, der auch die Begleiterkrankungen berücksichtigt. Wir tun alles, um das Gesamtrisiko für Ihre Gesundheit zu minimieren und Ihre Lebensqualität zu verbessern.
Prävention von Bluthochdruck im Alter: Tipps für den Alltag
Mit einer bewussten Lebensweise können Sie viel für einen gesunden Blutdruck tun. Unsere Expert:innen haben die besten Tipps für Sie zusammengestellt:
Gesunde Ernährung
- Weniger Salz: Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt, nicht mehr als 6 Gramm Salz pro Tag zu konsumieren. Verwenden Sie Kräuter und Gewürze, um Speisen zu würzen, und meiden Sie verarbeitete Lebensmittel, die oft viel Salz enthalten.
- Vitamine und Mineralstoffe: Essen Sie fünf Portionen Obst und Gemüse pro Tag, das entspricht etwa 400 Gramm. So sind Sie gut mit Nährstoffen versorgt.
- Kaliumreiche Lebensmittel: Kalium hilft, den Blutdruck zu regulieren. Bananen, Spinat, Süßkartoffeln und Avocados sind reich an Kalium.
Körperliche Aktivität
- Regelmäßige Bewegung: Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt für Erwachsene über 65 Jahren mindestens 150 Minuten moderate Aktivität pro Woche. Gehen Sie beispielweise möglichst täglich für ca. 20 Minuten spazieren.
- Krafttraining: Trainieren Sie am besten zweimal pro Woche alle großen Muskelgruppen. Gut geeignet sind Übungen wie Liegestützen und Kniebeugen.
- Balanceübungen: Stellen Sie sich zum Beispiel beim Zähneputzen auf ein Bein. Damit verbessern Sie Ihre Körperkontrolle.
Gewichtsmanagement
- Idealgewicht anstreben: Übergewicht ist ein Risikofaktor für Bluthochdruck, ideal ist ein Body-Mass-Index (BMI) zwischen 18,5 und 24,9. Aber schon 5 bis 10 Prozent weniger Körpergewicht können den Blutdruck signifikant senken.
Alkohol und Rauchen
- Alkoholkonsum vermeiden: Da Alkohol auf unterschiedliche Weise schädlich sein kann, ist es sinnvoll, den Konsum zu vermeiden oder stark zu reduzieren, vor allem bei gesundheitlichen Vorbelastungen.
- Rauchstopp: Rauchen erhöht den Blutdruck und das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Suchen Sie sich Unterstützung, wenn Sie mit dem Rauchen aufhören wollen. Auch bei Asklepios sind wir mit entsprechenden Angeboten für Sie da.
Stressmanagement
- Entspannungstechniken: Tiefe Atemübungen, progressive Muskelentspannung und Meditation senken den Stresspegel.
- Ausreichend Schlaf: Versuchen Sie, sieben bis acht Stunden Schlaf pro Nacht zu erreichen. Das ist wichtig für die Regulierung des Blutdrucks.
Regelmäßige Kontrollen
- Blutdrucküberwachung: Messen Sie Ihren Blutdruck regelmäßig zu Hause und dokumentieren Sie die Werte, um Veränderungen frühzeitig zu erkennen.
Medizinische Beratung
- Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen: Nehmen Sie Vorsorgeuntersuchungen wahr und besprechen Sie mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt individuelle Maßnahmen.
Videos
Bedeutung der Nieren bei Bluthochdruck im Alter
Die Nieren filtern das Blut und scheiden Abfallstoffe und überschüssige Flüssigkeiten aus. Dadurch regulieren sie das Volumen und die Zusammensetzung der Körperflüssigkeiten, was direkten Einfluss auf den Blutdruck hat. Eine gesunde Nierenfunktion trägt daher wesentlich zu einem normalen Blutdruck bei.
Funktion der Nieren und Blutdruckregulation
Die Nieren enthalten ein komplexes System von Arteriolen und Nephronen. Indem sie Natrium ausscheiden und das Blutvolumen steuern, beeinflussen sie den Blutdruck. Zudem produzieren sie auch das Enzym Renin. Es spielt eine Schlüsselrolle im Renin-Angiotensin-Aldosteron-System (RAAS), einem Hormonsystem, das den Blutdruck steuert. Ist dieses Systems gestört, kann das zu Hypertonie führen.
Bluthochdruck und Nierenschäden
Chronischer Bluthochdruck kann die Blutgefäße in den Nieren schädigen und dazu führen, dass das Blut nicht mehr effektiv gefiltert wird. Dann droht eine chronische Nierenerkrankung (CKD). Im Alter ist dieses Risiko erhöht, da die Nieren mit der Zeit an Resilienz verlieren.
Prävention und Behandlung
Blutdruckkontrollen, die oben genannten Präventionsmaßnahmen sowie eine mögliche medikamentöse Therapie sind auch in Hinblick auf eine gute Nierenfunktion wichtig. ACE-Hemmer und Sartane sind Beispiele für Medikamente, die – unter anderem durch die Erweiterung der Blutgefäße – nicht nur den Blutdruck senken, sondern auch die Nieren schützen.
Zusätzlich sollten Sie auch Ihre Nierenfunktion regelmäßig überprüfen lassen, um Schäden frühzeitig zu erkennen und entsprechend zu behandeln. Die Überwachung von Kreatinin und Harnstoff im Blut sowie die Untersuchung der Urinproteinwerte sind Teil dieser Kontrollen.
Unsere Ärzt:innen und unser medizinisches Fachpersonal legen größten Wert darauf, dass Sie sich bei Asklepios jederzeit gut über die Diagnostik- und Therapiemöglichkeiten informiert fühlen. Deshalb laden wir Sie ein, bei allen Gesprächen Fragen zu stellen. Scheuen Sie sich nicht, aktiv nachzuhaken, falls mal ein Punkt unklar geblieben ist. Wir beantworten Ihre Fragen gern.