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Herzinsuffizienz

Alles über die Herzschwäche

Herzinsuffizienz

Bild: Frau mit Herzinsuffizienz

Herzinsuffizienz, auch als Herzschwäche bekannt, ist eine ernstzunehmende Erkrankung, die das Leben der Betroffenen stark beeinflussen kann. Sie entsteht, wenn das Herz nicht mehr in der Lage ist, ausreichend Blut durch den Körper zu pumpen. Hiermit möchten wir Sie darüber informieren, wie Herzinsuffizienz diagnostiziert wird, welche Symptome es gibt und welche Behandlungsmethoden wir Ihnen bei Asklepios bieten. Darüber hinaus geben wir Ihnen wertvolle Hinweise dazu, wie Sie selbst das Risiko für die Entwicklung einer Herzschwäche reduzieren können. Sie haben Fragen zur Herzinsuffizienz oder bemerken bei sich Symptome, die Sie abklären lassen möchten? Unsere erfahrenen und kompetenten Teams der Kardiologie bei Asklepios stehen Ihnen zur Seite und unterstützen Sie gern.

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Symptome einer Herzinsuffizienz

Bei einer Herzschwäche ist das Herz nicht mehr in der Lage, den Körper ausreichend mit Blut und somit mit Sauerstoff und Nährstoffen zu versorgen. Die Symptome können schleichend beginnen und sich mit der Zeit verschlimmern. Die häufigsten Beschwerden bei einer Herzschwäche sind:

  • Luftnot (Dyspnoe), insbesondere bei Belastung oder in schweren Fällen auch in Ruhe
  • Erschöpfung und verminderte Leistungsfähigkeit, die sich oft in alltäglichen Situationen bemerkbar macht, zum Beispiel beim Treppensteigen
  • Schwellungen (Ödeme) an Beinen und Füßen, die durch Flüssigkeitsansammlungen verursacht werden
  • ein schneller oder unregelmäßiger Herzschlag
  • ein unangenehmes Gefühl oder Luftnot beim Liegen, sodass zum Beispiel mehrere Kopfkissen zum Schlafen benötigt werden
  • Brustschmerzen
  • eine blasse oder bläuliche Hautfärbung aufgrund der mangelhaften Durchblutung
  • Verwirrtheit oder Ohnmacht
  • Häufiges nächtliches Wasserlassen
  • unerklärliche Gewichtszunahme aufgrund von Wassereinlagerungen

Bei Frauen können die Symptome teilweise anders ausgeprägt sein oder weniger typisch erscheinen. Dies kann die Diagnose erschweren. Frauen sollten daher auch auf andere Anzeichen achten, wie zum Beispiel ungewöhnliche Müdigkeit, Kurzatmigkeit und geschwollene Knöchel.

Was tun bei akuten Symptomen einer Herzinsuffizienz?

Wenn Sie bei sich selbst oder bei einer anderen Person eines oder mehrere der genannten Symptome einer Herzinsuffizienz feststellen, sollten Sie schnell handeln. Eine akute Herzinsuffizienz ist ein medizinischer Notfall, der sofortige ärztliche Hilfe erfordert.

Alarmieren Sie den Rettungsdienst, indem Sie umgehend den Notruf 112 wählen. Beschreiben Sie die Symptome und den Zustand der betroffenen Person und folgen Sie den Anweisungen der Einsatzleitstelle. Bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes können Sie Erste Hilfe leisten: Bringen Sie die betroffene Person in eine bequeme Position und beruhigen Sie sie. Sollte die Person bewusstlos sein, überprüfen Sie Atmung und Puls und beginnen Sie gegebenenfalls mit Wiederbelebungsmaßnahmen (Herzdruckmassage und gegebenenfalls Mund-Zu-Mund- oder Mund-zu-Nase-Beatmung).

Bewahren Sie Ruhe und unterstützen Sie die betroffene Person, bis professionelle Hilfe eintrifft.

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Diagnose der Herzinsuffizienz: Wie wird Herzschwäche festgestellt?

Bei der Diagnose einer Herzinsuffizienz stehen zwei Aspekte im Vordergrund: das Erkennen der Ursachen und der Schweregrad der Erkrankung. Unsere Expert:innen der Kardiologie nehmen sich hierbei gern Zeit für Sie. Unter anderem werden sie Sie nach Ihrer Krankengeschichte befragen, Sie gründlich untersuchen und verschiedene Tests durchführen, um die für Sie bestmögliche Therapie einzuleiten.

Zu Beginn führt die Ärztin oder der Arzt ein ausführliches Gespräch mit Ihnen, um von Ihren Beschwerden und Ihrer Vorgeschichte zu erfahren. Dabei geht es um Symptome wie Atemnot, Müdigkeit und Leistungsfähigkeit sowie bekannte Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Diabetes oder frühere Herzerkrankungen.

Eine körperliche Untersuchung kann dann bereits erste Hinweise auf eine Herzschwäche geben. Unsere Spezialist:innen achten dabei auf Besonderheiten wie geschwollene Beine, eine vergrößerte Leber oder auffällige Herzgeräusche – all dies könnte auf eine Herzschwäche hindeuten. Um die Diagnose zu sichern und den Schweregrad der Erkrankung zu bestimmen, führen unsere Teams zusätzlich die folgenden Untersuchungen durch:

  • Echokardiografie (Herzultraschall): Hiermit kann die Struktur und Funktion des Herzens detailliert beurteilt werden.
  • Elektrokardiografie (EKG): Es zeichnet die elektrische Aktivität des Herzens auf und kann Rhythmusstörungen oder Hinweise auf einen früheren Herzinfarkt aufdecken.
  • Bluttests: Bestimmte Stoffe im Blut können „Anzeiger“ für eine Herzschwäche sein – dabei handelt es sich um sogenannte Biomarker wie den Eiweißstoff NT-proBNP (N-Terminal Pro-B-Type Natriuretic Peptide),  der in den Muskelzellen gebildet wird und im Körper wie ein Hormon wirkt.
  • Röntgenaufnahme des Thorax (Brustkorb): Hiermit lassen sich Größe und Form des Herzens beurteilen und Flüssigkeiten in der Lunge erkennen.
  • Belastungstests: Sie geben Aufschluss darüber, wie sich das Herz unter körperlicher Anstrengung verhält.
  • Herzkatheteruntersuchung: Mit diesem Verfahren können die Herzkranzgefäße direkt dargestellt und Verengungen festgestellt werden. Hierfür wird ein dünner Schlauch über einen kleinen Hautschnitt durch die Arterie zum Herzen geführt.

Nachdem unsere Expert:innen die Diagnose gestellt haben, entwickeln sie einen Behandlungsplan, der ganz auf Sie und Ihren gesundheitlichen Zustand sowie auf Ihre persönlichen Bedürfnisse abgestimmt ist.

Moderne Behandlungsmethoden bei Herzinsuffizienz

Die Behandlung einer Herzinsuffizienz ist vielschichtig und hängt von den jeweiligen Ursachen und dem Schweregrad der Erkrankung ab. In der Regel verordnen unsere Ärzt:innen eine Kombination aus mehreren Bausteinen: Dazu gehören eine medikamentöse Therapie, die Anpassung des Lebensstils und gegebenenfalls auch ein chirurgischer Eingriff. Damit lindern sie nicht nur die Symptome, sondern verhelfen Ihnen als Betroffene:r auch zu einer besseren Lebensqualität . Hier finden Sie eine Übersicht der gängigsten Behandlungsmethoden:

Medikamentöse Therapie

Als Grundlage der Behandlung bei Herzschwäche werden zunächst Medikamente verordnet. Sie können die Belastung des Herzens reduzieren und dessen Pumpleistung  verbessern. Zu den Standardmedikamenten gehören sogenannte ACE-Hemmer, die den Blutdruck senken, sowie Betablocker, die die Herzfrequenz reduzieren und den Sauerstoffbedarf des Herzens reduzieren. Diuretika („Wassertabletten“) helfen dabei, überschüssige Flüssigkeit aus dem Körper zu entfernen und Beschwerden wie geschwollene Beine und Atemnot zu lindern. Andere Medikamente wie Angiotensin-Rezeptor-Neprilysin-Inhibitoren (ARNI) oder Mineralokortikoid-Rezeptor-Antagonisten (MRA) können ebenfalls die Herzfunktion unterstützen und das Risiko von Komplikationen und erneuten Krankenhausaufenthalten reduzieren. Auch sogenannte SGLT-1-Hemmer (SGLT=Sodium-Glucose-Co-Transporter) werden aufgrund ihrer herzstärkenden Wirkung eingesetzt, obwohl sie ursprünglich zur Therapie des Diabetes mellitus entwickelt worden waren. 

Lebensstiländerungen

Für ein gesundes Herz ist ein gesunder Lebensstill von großer Bedeutung. Gerade bei einer festgestellten Herzschwäche raten unsere Teams Ihnen daher zu einer herzgesunden Ernährung: Nehmen Sie reichlich Obst, Gemüse, Vollkornprodukte und (seltener) mageres Fleisch oder Fisch zu sich. Gleichzeitig empfehlen wir Ihnen, den Verzehr von gesättigten Fetten (zum Beispiel enthalten in Käse, Butter oder Wurst) und Natrium (Salz) einzuschränken, da diese Stoffe Herz-Kreislauf-Erkrankungen begünstigen können. Je nach individueller Belastbarkeit sollten Sie sich außerdem regelmäßig körperlich betätigen. Zu den wichtigsten Maßnahmen gehört, dass Sie mit dem Rauchen aufhören (oder gar nicht erst damit beginnen), Alkohol nur in Maßen trinken und  – falls vorhanden – Stress und Übergewicht abbauen. All dies sind wichtige Bestandteile einer erfolgreichen Therapie und der Vorbeugung von Herzinsuffizienz.

Device-Therapie – Herzschrittmacher und Defibrillatoren

Sollte bei Ihnen eine fortgeschrittene Herzinsuffizienz festgestellt werden, bieten wir Ihnen mit der Device-Therapie (Device=Gerät) eine wichtige Behandlungsoption an. So können unsere Teams sogenannte Kardioverter-Defibrillatoren (ICD) implantieren, die das Herz bei lebensbedrohlichen Rhythmusstörungen automatisch wieder in einen normalen Rhythmus bringen. Eine weitere Option ist die kardiale Resynchronisationstherapie (CRT) – hierbei verwenden unsere Expert:innen einen speziellen Herzschrittmacher oder Defibrillator, um das Sichzusammenziehen (Kontraktionen) der beiden Herzkammern zu synchronisieren. Somit kann das Herz wieder effektiver arbeiten.

Eingriffe an den Herzklappen

Erkrankungen an den Herzklappen, die eine Herzschwäche begleiten können, behandeln unsere Kardiolog:innen auf unterschiedliche Weise – individuell auf die Patient:innen angepasst. Zur Verfügung stehen neben Eingriffen per Herzkatheter, für die nur kleine Hautschnitte erforderlich sind, auch chirurgische Verfahren, bei denen der Brustkorb geöffnet wird. Das für Sie optimale Verfahren ermitteln unsere Teams aufgrund einer sehr differenzierten und sorgfältigen Diagnosestellung.

Chirurgische Verfahren

Zu den chirurgischen Verfahren bei der Behandlung einer Herzschwäche zählt unter anderem die Bypass-Operation. Hierbei setzen unsere Spezialist:innen eine Art Umgehung (Bypass) ein, um verstopfte Herzkranzgefäße zu überbrücken und damit den Blutfluss zum Herzen wieder herzustellen. Auch defekte Herzklappen können sie in einer sogenannten offenen Operation, bei der der Brustkorb geöffnet wird, reparieren oder ersetzen. Bei sehr schweren Formen der Herzschwäche können sie auch eine Herztransplantation durchführen. Diese steht allerdings erst dann an, wenn bestimmte medizinische Kriterien erfüllt sind und alle anderen Behandlungsmethoden nicht mehr ausreichen. Unterstützungssysteme wie das VAD (Ventricular Assist Device – auch „Kunstherz“ genannt) können das Herz kurz- oder längerfristig entlasten und sogar die Pumpfunktion des Herzens ersetzen.

Interdisziplinäre Spezialambulanzen

In interdisziplinären Spezialambulanzen bieten wir Ihnen bei Asklepios eine intensive Betreuung und umfassende Versorgung bei Herzinsuffizienz an. Unsere ambulanten Teams setzen sich dabei aus Expert:innen verschiedener Fachrichtungen zusammen, die sich engmaschig untereinander abstimmen. Sie klären mögliche Erkrankungen des Herzmuskels ab, gehen eventuellen Begleiterkrankungen auf den Grund und stellen Ihnen eine individuell auf Sie abgestimmte Versorgung mit Medikamenten zusammen. So können wir Ihnen eine umfassende und ganzheitliche Diagnostik und Therapie bieten und Ihnen bei einer Herzschwäche effektiv helfen.

Bei weiteren Fragen zu Behandlungsmethoden sprechen Sie uns bitte an. Unsere Fachärztinnen und Fachärzte geben Ihnen gern Auskunft über sämtliche Möglichkeiten, um Ihnen die passende Therapie zu gewährleisten.

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Hier finden Sie Termine zu diesem Thema.

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