Länger leben mithilfe von Omega-3-Fettsäuren?

Länger leben mithilfe von Omega-3-Fettsäuren?

Autor:inJanina Darm & Prof. Dr. Michael Hoffmann
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Sind Omega-3-Fettsäuren ein kostbares Elixier, das den Alterungsprozess verlangsamen kann? Darauf deuten zumindest Daten einer klinischen Studie.

Fisch, Avocado, Leinöl, Nüsse, Lachs, Omega-3-Fettsäuren

© iStock

Die in zahlreichen Lebensmitteln enthaltenen Omega-3-Fettsäuren sind essenzill für den Körper und bieten eine ganze Reihe gesundheitlicher Vorteile.

Die Erkenntnisse, die Prof. Dr. Heike A. Bischoff-Ferrari vom Department of Geriatrics and Aging Research an der Universität Zürich und Prof. Dr. Steve Horvarth von Altos Labs Limited, Cambridge, kürzlich in der Fachzeitschrift Nature Aging veröffentlichten, klingen vielversprechend. Demnach kann ein Gramm Omega-3 pro Tag in Supplementform, also in Form von Nahrungsergänzungsmitteln, den biologischen Alterungsprozess um immerhin drei bis vier Monate verlangsamen und die Kombination mit Vitamin D3 sowie einem Bewegungsprogramm einen zusätzlichen Nutzen entfalten. Mehr als 700 Personen über 70 Jahren nahmen an der über drei Jahre laufenden Untersuchung teil – die Ergebnisse bestätigen vorhandene Erkenntnisse zur positive Wirkung, die Omega-3-Fettsäuren im Hinblick auf unsere Gesundheit zugeschrieben wird. Doch was sind Omega-3-Fettsäuren eigentlich und worin sind sie enthalten?

Gesundheitsfördernde Wirkung

Zunächst einmal: Omega-3-Fettsäuren sind eine Art von mehrfach ungesättigten Fettsäuren, die für unseren Körper essenziell sind. Das heißt, der Körper kann sie nicht selbst produzieren – sie müssen über die Nahrung oder in Form von Supplementen aufgenommen werden. Wissenschaftlich belegt ist, dass sie eine ganze Reihe gesundheitlicher Vorteile bieten – darunter diese:

  • Omega-3-Fettsäuren spielen eine wesentliche Rolle in der Gehirnentwicklung und -funktion.
  • Omega-3-Fettsäuren können helfen, den Blutdruck zu senken, den Cholesterinspiegel zu verbessern und das Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen zu verringern.
  • Omega-3-Fettsäuren haben entzündungshemmende Eigenschaften.
  • Omega-3-Fettsäuren stärken unser Immunsystem.
  • Omega-3-Fettsäuren haben Einfluss auf unser Mikrobiom im Darm – ein Defizit kann unter anderem Müdigkeit, Schwindel und chronische Bauchschmerzen zur Folge haben.

Es stellt sich angesichts dessen die Frage, wie man Omega-3-Fettsäuren am besten zu sich nimmt. Ich persönlich empfehle, eine gesunde, ausgewogene Kost mit größtenteils unverarbeiteten Lebensmitteln, die Omega-3-Fettsäuren enthalten. Zu ihnen zählen unter anderem:

  • fettreicher Fisch, darunter Lachs, Makrele, Hering, Sardinen oder Thunfisch
  • Nüsse, darunter Walnüsse und Mandeln
  • Samen wie Hanf-, Chia- oder Leinsamen
  • Rapsöl, Leinöl, Walnussöl
  • Grünkohl

Supplementieren oder nicht?

Ernähren Sie sich ausgewogen und stehen diese Lebensmittel regelhaft auf Ihrem Speiseplan, sind Sie aller Voraussicht nach gut mit Omega-3-Fettsäuren versorgt. Sollte man dennoch Omega-3-Fettsäuren über Nahrungsergänzungsmittel zu sich nehmen? Ich persönlich würde davon abraten, da es in diesem Fall zu einer Überdosierung kommen kann. Mithilfe natürlicher Nahrungsmittel kann der Körper die Aufnahme zumeist hervorragend regulieren. Sinnvoll ist es zum Beispiel, täglich eine Handvoll Nüsse zu naschen – schon dadurch legt man eine gute Grundlage für die Versorgung des Organismus mit Omega-3-Fettsäuren.

Übrigens: Es gibt auch einen Bluttest, über den man seinen Omega-3-Index bestimmen lassen kann (ein Anteil von acht bis elf Prozent gilt als optimal). Die Zuverlässigkeit ist in der Forschung allerdings umstritten. Insofern würde ich auch davon abraten. Ernähren Sie sich einfach vielseitig, variantenreich – mit viel frischem Gemüse, Fisch, Nüssen und Samen. Dann ist der Bedarf an Omega-3-Fettsäuren sehr wahrscheinlich ausreichend gedeckt.

Herzlichst Ihr 

Michael Hoffmann

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