Weiter geht’s – Trainingslager auf Fuerteventura
Es ist soweit – die Mannschaften der Handball-Bundesliga bereiten sich auf die neue Saison 2023/24 vor. Der HSVH setzt dabei auf ein Trainingslager auf den Kanaren.
Weite Fußmärsche mit viel Gewicht auf dem Rücken zurücklegen – was manche noch aus ihrer Zeit in der Bundeswehr kennen, wird in den USA derzeit gehypt: Rucking soll Kalorien verbrennen und die Muskulatur stärken. Höchste Zeit, die Disziplin genauer unter die Lupe zu nehmen.
Egal, ob man dabei kilometerweit joggt oder in zügigem Tempo marschiert – Rucking, also sich mit einem Gewichtsrucksack auf dem Rücken fortzubewegen, ist einer der neuen Fitnesstrends in den USA. Der Vorteil: Anders als beim normalen Gehen oder Laufen trainiert man durch die Gewichte zusätzlich seine Muskulatur – außerdem wird das Herz-Kreislauf-System stärker beansprucht, was wiederum einen erhöhten Kalorienverbrauch zur Folge hat. Rund 15 bis 20 Kilogramm sollten laut Praktizierenden des Trendsports auf dem Rücken, etwa in einem Rucksack, transportiert werden – Einsteiger:innen können auch mit geringen Gewichten (ca. drei bis fünf Kilogramm) starten und sich langsam „hocharbeiten“. Dabei gilt: Das maximale Gewicht sollte nicht mehr als 25 Prozent des eigenen Körpergewichts betragen.
Aber ist der Trendsport wirklich empfehlenswert? Richtig ist: Durch das Extragewicht, das möglichst fest und nah am Körper getragen werden sollte, wird die Rückenmuskulatur gereizt – sie wächst durch damit verbundene Umbauprozesse im Körper. Richtig ist aber auch: Wird zu viel Gewicht aufgeladen, fallen Rucking-Sportler:innen häufig ins Hohlkreuz, was auf Dauer Rückenschmerzen verursachen kann. Wichtig wäre also, den Körper im Lot zu halten und ihn vorn zu stabilisieren. Trainiert werden sollte demnach nicht nur die Rücken-, sondern auch die Bauchmuskulatur, damit keine Dysbalance entsteht, die die Wirbelsäule auf Dauer beschädigen kann.
Rucking-Verfechter:innen müsste man angesichts dessen dazu raten, die Gewichte abwechselnd auf dem Rücken, vor Brust und Bauch sowie links und rechts an den Körperseiten zu tragen, sodass ein „360-Grad-Training“ entsteht. Zudem sollte sich Fans des Fitnesstrends darüber bewusst sein, dass insbesondere Joggen mit schweren Gewichten nicht nur die Muskulatur, sondern auch Sehnen, Knochen und Gelenke beansprucht und hier ebenfalls Fehlbelastungen entstehen können.
Ob das im Sinne der Rucking-Erfinder:innen ist, sei einmal dahingestellt. Meine Empfehlung lautet deshalb: Trainieren Sie lieber systematisch alle Muskelgruppen – beispielsweise mithilfe von Übungen mit dem eigenen Körpergewicht. Bei korrekter Durchführung vermeiden Sie auf diese Weise ganz sicher Fehlbelastungen und Körperfehlstellungen.
Herzlichst Ihr
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