Arbeit statt Urlaub: HSVH-Trainingslager im sonnigen Süden
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Einmal pro Jahr müssen Profisportler:innen versicherungsbedingt eine Sporttauglichkeitsuntersuchung absolvieren – so auch die HSV-Handballer. Neben standardisierten Untersuchungen wurde dieses Jahr erneut ein Sensortest durchgeführt, der in Zukunft auch Reha-Prozesse von Patient:innen begleiten könnte…
Wie fit sind sie? Sind alle Organe gesund? Diese Fragen stehen Jahr für Jahr im Zentrum der sogenannten Sporttauglichkeitsuntersuchung, die mein Kollege Michael Ehnert, Leiter des Instituts für Sportmedizin und Prävention an der Asklepios Klinik St. Georg, regelhaft mit zahlreichen Athlet:innen durchführt und bei dem ich im Bereich der Orthopädie unterstützend agiere.
Neben der Anamnese und körperlichen Untersuchung, einem Ruhe- und Belastungs-EKG, Laboruntersuchungen und/oder einer Spirometrie gehören auch die Leistungsdiagnostik und eine orthopädische Analyse zur Untersuchung dazu. Die Aktiven absolvieren unterschiedliche Tests – und im Fall der HSV-Handballer auch eine Variante mit dem sogenannten Orthelligent-Pro-Sensor.
Ein Sensor als Gradmesser
Es handelt sich dabei um einen Sensor, der mithilfe einer schmalen Manschette unterhalb des Knies angebracht wird und der bei Funktionstests verschiedene Messungen zur Leistungsfähigkeit durchführt – so zum Beispiel beim sogenannten Square Hopp Test (SQH). Mithilfe dieses Tests können unter anderem Rumpfstabilität, Beschleunigung, Sprunghöhe, Winkelgrade in den Gelenken sowie Seitenunterschiede der unteren Extremitäten evaluiert und quantifiziert werden. Der Vorteil der Sensor-Messungen: Sie machen unter anderem Leistungsunterschiede beispielsweise nach Kreuzbandverletzungen objektivier- und sichtbar. Zudem lässt sich der Return to sport, also der sportliche Wiedereinstieg nach einer Kreuzband-OP, monitoren und überwachen.
Erstmals eingesetzt haben wir den Sensor im Rahmen der Tests mit den HSVH-Handballern 2023. Durch die erneute Anwendung dieses Jahr lassen sich erstmals Aussagen über die Entwicklungen der Stabilität und Leistungsfähigkeit der unteren Extremitäten der Profisportler treffen. Da es auf diesem Gebiet bislang kaum wissenschaftliche Untersuchungen gibt und die Daten im Rahmen einer Diplomarbeit durch ACH-Studentin Julia Krull ausgewertet und analysiert werden, leisten wir an dieser Stelle Pionierarbeit. Denn sofern der Nutzen des digitalen Tools validiert ist, kann es aller Voraussicht nach auch Reha-Prozesse von Patient:innen begleiten.
Patient:innen profitieren
Als behandelnde Ärztinnen und Ärzte könnten wir anhand entsprechend erhobener Daten und Werte folglich sehr gut nachvollziehen, ob eine Therapie erfolgreich ist, ob Reha-Maßnahmen greifen und Patient:innen regelhaft Übungen zur Stabilisierung und zum Muskelaufbau durchführen. Es ergeben sich somit neue Möglichkeiten der therapeutischen Begleitung, von denen nicht zuletzt die Patient:innen selbst profitieren.
An der Asklepios Klinik St. Georg freuen wir uns angesichts dessen sehr darüber, Innovationen wie den Orthelligent-Pro-Sensor zu testen, wissenschaftlich zu überprüfen und Diagnostik- und Therapiemöglichkeiten stetig weiterzuentwickeln. Genau so wird Fortschritt greifbar.
Herzlichst Ihr
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