Grundlagenausdauer – entscheidend für Spitzenleistungen im Sport

Grundlagenausdauer – entscheidend für Spitzenleistungen

Autor:inJanina Darm & Prof. Dr. Michael Hoffmann
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Kaum zu glauben, aber wahr: Viele Profisportler:innen vernachlässigen das Grundlagenausdauertraining, wie Leistungstests offenlegen. Dabei spielt die Fitness eine entscheidende Rolle im Hinblick auf Verletzungsprävention, Regenerationsfähigkeit und das allgemeine Leistungsniveau.

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Die Grundlagenausdauer ist in vielerlei Hinsicht ein entscheidender Faktor. 

In Teamsport-Disziplinen ist dieses Phänomen besonders häufig zu beobachten: Profisportler:innen wirken fit und durchtrainiert. Testet man allerdings ihre Grundlagenausdauer, treten Defizite zutage. Der Grund: Oftmals liegt der Fokus der Trainer:innen auf dem jeweiligen sportspezifischen Training – in Ballsportarten etwa auf Technik-, Kraft- und Koordinationstraining. Für die Grundlagenausdauer sind die Sportler:innen derweil individuell verantwortlich – abseits der Saisonvorbereitung werden entsprechende Trainingsmaßnahmen seltener überprüft und nachgehalten. Dabei täten Trainer:innen und Athlet:innen gut daran, auch diesem Trainingsbereich große Aufmerksamkeit zu schenken. Denn die Grundlagenausdauer ist entscheidend für gleich mehrere Erfolgsfaktoren.

Drei entscheidende Komponenten

  • Verletzungsprophylaxe: Studien belegen: Sporter:innen mit einer guten Grundlagenausdauer verletzten sich seltener. Der Körper kann Energie zielgerichteter einsetzen – die Athlet:innen sind weniger schnell erschöpft, sodass Unaufmerksamkeiten und dadurch Verletzungen seltener auftreten.
  • Höheres Leistungsniveau: Die Grundlagenausdauer entspricht, um ein Bild aus der Motorwelt zu bemühen, dem Hubraum. Ein höherer Wert bedeutet eine höhere Leistungsfähigkeit. Fahren ein kleines Auto mit geringem Hubraum und ein größeres Auto mit großem Hubraum Maximalgeschwindigkeit, erzielt der größere Wagen eine höhere Motorleistung. So ähnlich verhält es sich auch mit der Grundlagenausdauer bei Sportler:innen: Jene, die eine gute Grundlagenausdauer haben, besitzen mehr Energie und können im Vergleich zu Athlet:innen mit kaum vorhandener Grundlagenausdauer länger und besser darauf zugreifen.
  • Bessere Regenerationsfähigkeit: Untersuchungen belegen auch im Bereich der Regeneration Vorteile für Sportler:innen mit guter Grundlagenausdauer. Der Körper ist optimiert, zusätzlich gebildete Herzgefäße versorgen ihn mit mehr Sauerstoff, sodass bei geringerer Herzfrequenz bessere Leistungen erbracht werden können – selbst bei Spitzenbelastungen. Dementsprechend kann der Körper im Anschluss auch besser regenerieren. Er wurde nicht „bis zum Anschlag“ gefordert und kann sich schneller auf die Entlastungsprozesse im Körper fokussieren.

In der Ruhe liegt die Kraft

Es sind also zentrale Argumente, die für ein nachhaltiges Grundlagenausdauertraining sprechen. Dabei geht es nicht darum, extreme Läufe und Radfahren am Limit zu trainieren. Langsame, aber kontinuierliche Trainingseinheiten reichen aus, um seine Fitness auf ein höheres Level zu heben. Es geht darum, langfristig und dauerhaft niedrigschwellige Reize zu setzen und den Körper kontinuierlich zu fördern. Einziger Wermutstropfen: Grundlagenausdauertraining kostet Zeit. Zeit, die viele Athlet:innen lieber in Kraft-, Technik- oder Koordinationstraining investieren. Doch ein Invest im Bereich der Grundlagenfitness lohnt sich. Mitunter macht sie den Unterschied zwischen Top-Athlet:innen und jenen, die weniger erfolgreich sind.

Herzlichst Ihr 

Michael Hoffmann

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