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Erstmals stehen wir dem HSV Hamburg als Medical Partner zur Seite und begleiten das Team von Trainer Torsten Jansen hautnah durch die Saison.
Gastbeitrag
Haben Sie eine Orthopädin oder einen Orthopäden schon einmal Ihre Fußstellung begutachten lassen? Es lohnt sich – denn nicht korrigierte Fehlstellungen können zu Schmerzen und Folgeschäden führen…
Der menschliche Fuß besteht aus unterschiedlichen Abschnitten und Komponenten. Ihr Zusammenspiel sorgt dafür, dass wir stehen, uns kilometerweit fortbewegen und auf den Körper wirkende Kräfte abfangen können. Die Fußknochen sind dabei so miteinander verbunden, dass ein sogenanntes Quer- und ein Längsgewölbe existieren. Gemeinsam mit Muskulatur und Bandapparat bilden die Wölbungen ein komplexes Konstrukt, das allerdings empfindlich gestört werden kann.
Tanzt eine der Komponenten „aus der Reihe“ – etwa durch Ermüdung, einen Unfall oder eine Fehlbelastung –, kann dies zu Problemen führen und die Funktion unserer Füße beeinträchtigen. So kann zum Beispiel dauerhafte Fehlbelastung oder falsches Schuhwerk dazu führen, dass wir eine Fußfehlstellung entwickeln, durch die sich in ausgeprägten Fällen sogar die Beinachse verschieben kann. Werfen wir also einen Blick auf ein paar gängige Varianten an Fehlstellungen und die Möglichkeiten, sie zu beheben.
Bei einem sogenannten Hallus valgus verformt sich der Fuß: Großzeh und erster Mittelfußknochen verschieben sich, der „Ballen“ wölbt sich vor. Diese Veränderung sieht man oft an Füßen von Frauen, die häufig High Heels und schmale Schuhe mit Absatz tragen. Durch die Absätze werden die Zehen in die engen Schuhspitzen gepresst – der unnatürliche Druck sorgt schließlich dafür, dass sich mit der Zeit der Vorfuß verformt. Folge sind oftmals starke Schmerzen – eine Korrektur und Begradigung des Zehs ist vielfach nur operativ möglich.
Wem dieses Wort zu sperrig erscheint, der kann auch einfach auf den weniger spektakulären Begriff „Plattfuß“ zurückgreifen. Er beschreibt das klinische Bild, da im Stehen die gesamte Fußsohle Kontakt mit dem Boden hat. Auch diese Variante ist zumeist erworben (ursächlich ist beispielsweise falsches Schuhwerk), kann in leichten Fällen durch Einlagen und Fußgymnastik korrigiert werden, sodass der Vorfuß entlastet und das Fußgewölbe gestützt wird.
Wer unter einem Spitzfuß leidet, kann den Fuß nicht mehr mit der gesamten Fußsohle aufsetzen – Betroffene bewegen sich sozusagen auf Zehenspitzen fort. Ursache für den Fersenhochstand können beispielsweise eine stark verkürzte Wadenmuskulatur oder Achillessehne oder eine gestörte Nervenfunktion sein. Krankengymnastik oder eine Schienenbehandlung können bei muskulärer Ursache helfen, die Fehlstellung zu korrigieren. In einigen Fällen, z.B. bei nervaler Ursache, kommen auch Botulinumtoxininjektionen in den Wadenmuskel zum Einsatz. Wirken die konservativen Methoden nicht, ist bei sehr starken Beeinträchtigungen eine OP angezeigt.
Bei dieser Variante ist das Längsgewölbe des Fußes stark überhöht, sodass Ferse und Vorfuß über die Maße belastet werden. Der Hohlfuß ist in den allermeisten Fällen angeboren. Er kann aber auch erworben sein – ursächlich sind beispielsweise Erkrankungen des Rückenmarks oder des zentralen Nervensystems. Beim Hohlfuß kommen zum Ausgleich vielfach Stufeneinlagen und Fußgymnastik zum Einsatz – mitunter wird die Fehlstellung auch operativ korrigiert.
Bei den genannten und auch bei anderen Fußfehlstellungen können – je nach Stadium – Schmerzen auftreten. Je früher die Fehlstellungen behandelt werden und ihnen entgegengewirkt wird, desto besser ist in der Regel der Effekt der Behandlung. Konservativ wird zumeist mit Einlagen, Krankengymnastik und Orthesen agiert. Bei starken Problemen kann auch eine Operation indiziert sein – dies ist von Fall zu Fall zu besprechen. Um Fußfehlstellungen derweil gar nicht erst entstehen zu lassen, empfiehlt es sich unbedingt, passendes Schuhwerk mit einem tragfähigen Fußbett zu kaufen und zu tragen. Dies gilt übrigens auch und in besonderem Maße für den Schuhkauf bei Kindern. Gehen Sie in ein Fachgeschäft und lassen Sie sich beraten – viele in Kindheitstagen erworbene Fußfehlstellungen können durch dieses Vorgehen vermieden werden. Ansonsten gilt auch bei dieser Thematik: Spüren Sie dauerhaft oder wiederkehrende Schmerzen im Fußbereich, wenden Sie sich an Ihre Orthopädin oder Ihren Orthopäden. Sie bzw. er wird Ihren Beschwerden auf den Grund gehen – vielfach kann mithilfe einer konservativen Therapie schmerzfreies Gehen und Laufen ermöglicht werden.
Herzlichst Ihre
Ulrike Henniges
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