Demenzen

Verständnis für Gedächtnisstörungen

Demenzen

Arzt bespricht Hirnscan mit Demenz-Patient

Demenzerkrankungen zeichnen sich durch den fortschreitenden Verlust kognitiver Funktionen aus. Welche Leistungen beeinträchtigt sind, hängt von den betroffenen Hirnregionen ab. Eine Demenz kann sich auf das Gedächtnis, das Denkvermögen und die Fähigkeit, alltägliche Aktivitäten auszuführen, auswirken. Unsere Expert:innen möchten Ihnen im Folgenden Informationen zur Diagnose, den Symptomen und den Behandlungsmöglichkeiten von Demenz an die Hand geben. Dabei konzentrieren wir uns auf die häufigsten Formen, einschließlich der Alzheimer-Krankheit, der vaskulären Demenz, der frontotemporalen Demenz und der Lewy-Körper-Demenz. Wir erläutern Ihnen, welche Herausforderungen auf die Betroffenen, deren Angehörige und das medizinische Personal zukommen und wie wir diese gemeinsam angehen können. Für Ihre Fragen zu Demenzerkrankungen haben wir bei Asklepios stets ein offenes Ohr. Sollten Sie eine individuelle Beratung wünschen, nehmen Sie bitte Kontakt zu uns auf. Unsere erfahrenen Mitarbeiter:innen sind gerne für Sie da.

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Häufige Symptome von Demenzerkrankungen

Demenzerkrankungen können vielfältige Symptome hervorrufen, die sich auf die kognitiven Fähigkeiten und das Verhalten der Betroffenen auswirken. Dabei gibt es Unterschiede zwischen den Arten und Stadien der Demenz. Es ist wichtig, dass Betroffene und Angehörige die ersten Anzeichen kennen. Je früher wir die Erkrankung diagnostizieren und mit der Behandlung starten, umso besser stehen die Chancen, ihr Fortschreiten zu verlangsamen. Am häufigsten können bei einer Demenz folgende Einschränkungen beobachtet werden:

  • Gedächtnisstörungen: Vielen Betroffenen fällt es schwer, sich an kürzlich erlebte Ereignisse zu erinnern oder neue Informationen zu speichern. Dieses Symptom gehört zu den ersten und auffälligsten.  
  • Orientierungsprobleme: Oft finden sich die Patient:innen zeitlich und örtlich nicht gut zurecht. Beispielsweise können sie das aktuelle Datum nicht nennen oder wirken in fremden Umgebungen verloren. 
  • Sprachstörungen: Die richtigen Worte zu finden, kann ebenfalls Schwierigkeiten verursachen. Dadurch sind die Betroffenen in ihrer Kommunikation eingeschränkt. 
  • Urteilsvermögen und Entscheidungsfindung: Eine verminderte Urteilsfähigkeit kann dazu führen, dass Betroffene schlechte oder ungewöhnliche Entscheidungen treffen. 
  • Veränderungen der Persönlichkeit und des Verhaltens: Angehörige bemerken oft, dass sich die betroffene Person verändert. Typisch sind etwa eine zunehmende Gereiztheit, Misstrauen oder Apathie (Gleichgültigkeit). 
  • Schwierigkeiten bei alltäglichen Aufgaben: Selbst einfache Tätigkeiten wie sich anzuziehen, Mahlzeiten zuzubereiten oder Dinge im Haushalt zu erledigen, können zur Herausforderung werden. 
  • Rückzug aus sozialen Aktivitäten: Häufig geben die Patient:innen ihre Hobbys auf und brechen Kontakte zu anderen Menschen ab. 

Was tun bei Symptomen einer Demenzerkrankung? 

Wenn Sie bei einer Person in Ihrem persönlichen Umfeld Anzeichen einer Demenz bemerken, sollte eine zeitnahe Abklärung in einer spezialisierten Einrichtung erfolgen. Wir können andere Ursachen für die Beschwerden ausschließen und leiten, falls nötig, eine spezifische und individuell abgestimmte Therapie ein.  

Akute Verwirrtheitszustände, Desorientierung oder Halluzinationen werden häufig durch einen Infekt oder Flüssigkeitsmangel ausgelöst. In solchen Fällen sollten Sie die Hausarztpraxis oder den ärztlichen Bereitschaftsdienst kontaktieren, der eine Krankenhauseinweisung zur weiteren Abklärung veranlassen kann. 

Demenz-Symptome können bei allen Beteiligten zu großer Verunsicherung führen. Scheuen Sie sich bitte nicht, unsere Unterstützung in Anspruch zu nehmen. Unsere Ärztinnen und Ärzte bei Asklepios sind stets darauf vorbereitet, Ihnen und Ihren Angehörigen in solchen Situationen zur Seite zu stehen. 

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Diagnose von Demenzerkrankungen: Wie erfolgt die Feststellung?

Die Ursachen für die kognitiven Beeinträchtigungen und Verhaltensänderungen identifizieren unsere Fachkräfte in einem mehrstufigen Prozess. In den medizinischen Einrichtungen von Asklepios folgen wir einem strukturierten Ansatz. So können wir eine genaue Diagnose stellen und die geeignete Behandlung einleiten. Typischerweise unternehmen wir bei der Diagnose von Demenzerkrankungen die folgenden Schritte:

  • Anamnese: In einem ausführliches Gespräch mit den Patient:innen und ihren Angehörigen erfassen unsere Ärzt:innen die Krankengeschichte und die aktuellen Beschwerden. Besonderes Augenmerk legen wir auf Beginn und Verlauf der Symptome. Wir fragen nach Risikofaktoren wie Alkoholkonsum und Rauchen, ob die betroffene Person Medikamente einnehmen muss oder ob eine Vorerkrankung vorliegt, die eine Demenz begünstigen kann. Dazu zählen etwa Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Durchblutungsstörungen des Gehirns. 
  • Neurologische Untersuchung: Eine Demenz kann von anderen neurologischen   Erkrankungen begleitet werden. Mit der Untersuchung können wir eine mögliche Parkinson-Erkrankung, Altershirndruck oder einen abgelaufenen Schlaganfall, der unbemerkt blieb, erkennen. 
  • Allgemeine körperliche Untersuchung: Die allgemeine körperliche Untersuchung dient dazu, andere Ursachen auszuschließen. Insbesondere wenn die Beschwerden akut auftreten oder rasch fortschreiten, könnten Infektionen oder Störungen des Stoffwechsels und der Durchblutung dafür verantwortlich sein.  
  • Neuropsychologische Untersuchung: Wir wenden verschiedene kognitive Untersuchungsverfahren an, um die verschiedene Hirnleistungen erfassen. Dazu zählen Gedächtnisleistung, Sprachfähigkeit, Aufmerksamkeit, Konzentration, räumliche Aufgaben und Handlungsplanung. Dafür setzen wir standardisierte Tests wie den Mini-Mental-Status-Test (MMST), den Montreal-Cognitive-Assessment-Test (MOCA-Test) oder den Uhrentest ein. Damit können wir eine mögliche Demenz erkennen, jedoch noch nicht näher klassifizieren oder ausschließen. 
  • Labortests: Blutuntersuchungen können Mangelzustände, Entzündungen oder Stoffwechselstörungen aufdecken, die kognitive Defizite verursachen können. 
  • Bildgebende Verfahren: Mittels Computertomografie (CT, computergestützte Röntgenuntersuchung) oder Magnetresonanztomografie (MRT, Bildgebungsverfahren, bei dem ein Magnetfeld genutzt wird) können wir strukturelle Veränderungen des Gehirns sichtbar machen, die auf eine Demenz hinweisen. Gerade bei einer raschen Entwicklung sind diese Untersuchungen wichtig. Sie können ausschließen, dass behandelbare Ursachen wie ein chronischer Bluterguss des Schädels (subdurales Hämatom) oder Altershirndruck (Normaldruckhydrocephalus) vorliegen.  
  • Biomarker: Bei der Diagnose spielen sogenannte Biomarker aus dem Nervenwasser und Blut eine zunehmende Rolle. Mit diesen biologischen Merkmalen kann eine Alzheimer-Erkrankungen bereits in einem frühen Stadium mit nur leichten kognitiven Beeinträchtigung (MCI = Mild Cognitive Impairment) diagnostiziert werden. Das hilft uns dabei, die Therapie frühzeitig zu starten und somit den Verlauf der Erkrankung zu verlangsamen. 
  • Erweiterte Bildgebung: Seltenere Varianten einer Demenz (zum Beispiel eine frontotemporale Demenz) werden im Einzelfall mit nuklearmedizinischen Untersuchungen diagnostiziert. Dazu gehört die Positronen-Emissions-Tomografie (PET, bildgebendes Verfahren unter Verwendung radioaktiver Stoffe), mit der unsere Expert:innen eine Stoffwechselstörung des Gehirns nachweisen können.  

Behandlungsmöglichkeiten bei Demenzerkrankungen

Demenzerkrankungen sind komplex und erfordern daher einen individuell angepassten Therapieansatz. Bei Asklepios bieten wir verschiedene Methoden an. Unser Ziel ist es, den Krankheitsverlauf zu verlangsamen, die Symptome zu lindern, die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern und nicht zuletzt die Angehörigen zu unterstützen. Wir führen die folgenden Behandlungen durch:

Medikamentöse Therapie 

In bestimmten Fällen ist eine medikamentöse Therapie sinnvoll. Präparate wie Cholinesterasehemmer und Memantine können bei der Alzheimer-Krankheit die kognitiven Funktionen verbessern oder den Krankheitsverlauf verzögern. In naher Zukunft erwarten wir zudem die europäische Zulassung einer antikörperbasierten Therapie für Alzheimer-Patient:innen.  

Genauso wichtig ist eine symptomatische Behandlung von Unruhezuständen und Verhaltensstörungen. Da zudem einige Medikamente gegen andere Erkrankungen die Demenzsymptome verschlechtern können, ist hier eine Kontrolle notwendig. 

Unsere Ärzt:innen erklären Ihnen alle Vor- und Nachteile der Arzneimittel und überwachen sorgfältig deren Wirkung und Verträglichkeit. 

Neuropsychologische Diagnostik und Behandlung 

Die neuropsychologische Diagnostik umfasst eine Reihe von Tests, mit denen wir die kognitiven Fähigkeiten unserer Patient:innen beurteilen können. Unsere Neuropsycholog:innen erstellen dabei ein detailliertes Profil mit allen Stärken und Schwächen der betroffenen Person. Dieses Profil bildet die Basis für den individuellen Behandlungsplan, der kognitive Trainingsprogramme, Gedächtnisstützen und Strategien zur Bewältigung des Alltags umfassen kann. Sämtliche Maßnahmen zielen darauf ab, die Selbstständigkeit unserer Patient:innen so lange wie möglich zu erhalten und das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen. 

Ergotherapie 

Die Ergotherapie fördert die Selbstständigkeit der Betroffenen und ist damit eine wichtige Säule in der Behandlung von Demenzerkrankungen. Gemeinsam mit ihren Patient:innen entwickeln unsere Ergotherapeut:innen individuelle Strategien. Sie trainieren alltägliche Handgriffe und üben neue Techniken, mit denen Defizite kompensiert werden können. Falls erforderlich, beraten wir Sie auch zu möglichen Anpassungen der Wohnsituation.  

Physiotherapie und Bewegungstherapie 

Regelmäßige körperliche Aktivität ist für Menschen mit Demenz von großer Bedeutung. Sie trägt dazu bei, die Mobilität zu erhalten, Stürzen vorzubeugen und das allgemeine Wohlbefinden zu steigern. Unsere Physiotherapeut:innen und Bewegungstherapeut:innen stimmen die Bewegungspläne auf die Fähigkeiten und Bedürfnisse der Betroffenen ab. Sie beinhalten Übungen zur Stärkung, Verbesserung der Balance und Koordination, aber auch entspannende Aktivitäten wie Spaziergänge oder leichte Gymnastik. 

Soziale Betreuung und Angehörigenberatung 

Mit einer Demenzerkrankung umzugehen, ist für Betroffene und Angehörige nicht leicht. Wir möchten unseren Patient:innen weiterhin ein würdevolles und weitestgehend selbstbestimmtes Leben ermöglichen. Unsere Sozialarbeiter:innen und Psycholog:innen bieten Ihnen und Ihren Familien Unterstützung bei allen Herausforderungen, die die Erkrankung mitbringt. Wir informieren Sie gerne über Hilfsangebote, organisieren Pflegedienste oder vermitteln Ihnen Kontakte zu Selbsthilfegruppen. 

Bei Asklepios setzen wir auf eine ganzheitliche Betreuung, die medizinische, therapeutische und soziale Aspekte umfasst. Wir geben unser Bestmögliches, um unseren Patient:innen und ihren Angehörigen in dieser schwierigen Lebensphase zur Seite zu stehen

Begleiterkrankungen bei Demenzerkrankungen

Eine Demenz tritt selten isoliert auf. Sie kann durch verschiedene Vorerkrankungen verursacht werden. Andere Beschwerden tauchen möglicherweise als Folge der Demenz auf. In beiden Fällen können die Begleiterkrankungen die Symptome und den Verlauf der Demenz beeinflussen. Daher werden sie in den medizinischen Einrichtungen von Asklepios in den Behandlungsplan integriert. Hier sind einige der häufigsten Erkrankungen, die mit Demenzen verwandt sein können:

Depression 

Die häufigste psychische Begleiterscheinung bei Demenz äußert sich durch Traurigkeit, Antriebslosigkeit, Schlafstörungen und Appetitverlust. Eine Depression kann eine Reaktion auf die demenzbedingten Lebensveränderungen sein, aber auch direkt durch die neurologischen Veränderungen im Gehirn verursacht werden. 

Herz-Kreislauf-Erkrankungen 

Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Bluthochdruck oder Herzinsuffizienz (Herzschwäche) können das Risiko für eine vaskuläre Demenz deutlich erhöhen. Sind die Blutgefäße, die das Gehirn mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgen, beschädigt, kann es zu kognitiven Beeinträchtigungen kommen. 

Diabetes mellitus 

Menschen mit Diabetes (sogenannte Zuckerkrankheit), insbesondere Typ-2-Diabetiker, erkranken häufiger als gesunde Menschen an Alzheimer-Demenz. Hohe Blutzuckerwerte können zu Gefäßschäden führen, die wiederum die Gehirnfunktion beeinträchtigen können. 

Infektionen 

Bekommen Demenz-Patient:innen einen Infekt, verschlechtert sich häufig ihr Allgemeinzustand und es können Verwirrtheitszustände auftreten. Das gilt insbesondere bei Harnwegsinfekten. Um weitere Komplikationen zu vermeiden, müssen die Infektionen  schnell erkannt und behandelt werden. 

Schilddrüsenerkrankungen 

Eine Unter- oder Überfunktion der Schilddrüse (Hypothyreose beziehungsweise Hyperthyreose) ruft manchmal Symptome hervor, die denen einer Demenz ähneln. Beispielsweise verändern sich die Stimmung, die kognitiven Fähigkeiten und das Energieniveau. 

Ernährungsdefizite 

Bei Mangelernährung und einer Unterversorgung mit bestimmten Vitaminen wie Vitamin B1, B12 oder Folsäure kann es zu neurologischen und psychischen Symptomen kommen. Eine ausgewogene Ernährung und gegebenenfalls eine Supplementierung (gezielte Aufnahme von Nahrungsergänzungsmitteln) sind daher wichtige Aspekte der Behandlung. 

Unsere spezialisierten Ärzt:innen und Pflegekräfte bei Asklepios haben immer Ihre gesamte Gesundheit im Blick. So können sie Begleiterkrankungen bei einer Demenz schnell erkennen und behandeln. 

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Präventive Maßnahmen gegen Demenzerkrankungen

Die kognitive Gesundheit bis ins hohe Alter zu erhalten, ist ein wichtiges Anliegen. Mit verschiedenen Maßnahmen kann das Risiko einer Erkrankung gesenkt werden. Unsere Expert:innen bei Asklepios empfehlen, die folgenden Verhaltensweisen in den Alltag zu integrieren:

Geistige Aktivität 

  • Kognitive Stimulation: Das Gehirn braucht regelmäßige geistige Herausforderungen. Mit 15 Minuten Training pro Tag können Sie die kognitive Reserve stärken. Gut geeignet sind Kreuzworträtsel, Sudoku oder das Erlernen einer neuen Sprache. 
  • Lebenslanges Lernen: Engagieren Sie sich in Bildungsaktivitäten, besuchen Sie Vorträge, bilden Sie sich weiter. Studien zeigen, dass höhere Bildung mit einem geringeren Risiko für Demenz verbunden ist. 

Körperliche Aktivität 

  • Regelmäßige Bewegung: Bereits 150 Minuten moderate bis intensive körperliche Aktivität pro Woche kann das Risiko für Demenzerkrankung deutlich senken. Machen Sie zum Beispiel schnelle Spaziergänge oder gehen Sie schwimmen. Dadurch reduzieren Sie gleichzeitig die Gefahr, eine Depression, einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall zu erleiden. 
  • Krafttraining: Führen Sie zweimal wöchentlich Kraftübungen und Gymnastik durch. Das erhält nicht nur Ihre Muskelmasse und Beweglichkeit, sondern fördert auch Ihre Gehirngesundheit. 

Ernährung 

  • Mittelmeerdiät: Eine Ernährung, die reich an Obst, Gemüse, Vollkornprodukten, Fisch und Olivenöl ist, scheint vor Alzheimer und anderen Demenzen zu schützen. 
  • Reduzierung von gesättigten Fetten und Zucker: Die Nahrung sollte einen möglichst hohen Anteil an gesunden pflanzlichen Fetten mit mehrfach ungesättigten Fettsäuren enthalten wie in Olivenöl oder Nüssen. Gesättigte tierische Fette sollten hingegen maximal 10 % der täglichen Kalorienzufuhr ausmachen. Beschränken Sie zudem Zucker auf weniger als 50 g pro Tag, um Entzündungen und eine Insulinresistenz (Diabetes-Vorstufe) zu vermeiden. 

Soziale Interaktion 

  • Soziales Engagement: Verbringen Sie regelmäßig Zeit mit Familie und Freunden oder nehmen Sie an Gruppenaktivitäten teil. Soziale Interaktion kann die Gehirnleistung stimulieren und vor Demenz schützen. 
  • Ehrenamtliche Tätigkeit: Mit zwei Stunden ehrenamtlicher Arbeit pro Woche können sie nicht nur Ihr soziales Netzwerk stärken, sondern auch Ihr Selbstwertgefühl und Ihre Lebenszufriedenheit steigern. 

Gesundheitsmanagement 

  • Regelmäßige Gesundheitschecks: Mindestens einmal jährlich sollten Sie überprüfen lassen, ob sich Blutdruck, Blutzucker und Cholesterinspiegel noch im Normbereich befinden. Mit einer 24-Messung durch ein tragbares Blutdruckmessgerät können Sie einen nächtlichen Bluthochdruck erkennen. 
  • Rauchstopp: Rauchen erhöht das Risiko für Demenzerkrankungen. Wenn Sie rauchen, unterstützen wir Sie gerne bei der Entwöhnung. 

Stressmanagement 

  • Entspannungstechniken: Nehmen Sie sich täglich zehn Minuten Zeit für Entspannungsübungen. Meditation, tiefe Atemübungen oder Yoga helfen dabei, Stress zu reduzieren. 
  • Ausreichend Schlaf: Versuchen Sie, pro Nacht sieben bis acht Stunden zu schlafen. Schlafmangel kann das Demenzrisiko erhöhen. 

Alkoholkonsum 

  • Reduzieren Sie Ihren Alkoholkonsum: Beschränken Sie Ihren Konsum auf maximal ein Getränk pro Tag. Alkohol ist ein Nervengift. Bei Verdacht auf eine mögliche neurologische Erkrankung oder beginnende Demenz verzichten Sie daher am besten ganz auf Alkohol.  

Die genannten Maßnahmen sind nicht nur für die Vorbeugung von Demenzerkrankungen relevant. Sie tragen auch generell zu einer gesünderen Lebensweise bei. Unsere Mitarbeiter:innen bei Asklepios unterstützen Sie gerne dabei, diese Tipps in Ihren Alltag zu integrieren und stehen Ihnen für weitere Fragen zur Verfügung. 

Podcast

Gehirn und Demenz

Das menschliche Gehirn besteht aus etwa 86 Milliarden Nervenzellen, die durch Synapsen miteinander verbunden sind. Diese neuronale Vernetzung ermöglicht es uns, zu denken, zu lernen, Emotionen zu erleben und unser Verhalten zu steuern. Bei Demenzerkrankungen sind diese Prozesse gestört.

Bei der Demenz handelt sich um eine komplexe neurodegenerative Erkrankung, die durch den fortschreitenden Verlust von Nervenzellen und die Beeinträchtigung der Gehirnfunktion gekennzeichnet ist. Die verschiedenen Formen der Demenz wie die Alzheimer-Krankheit, vaskuläre Demenz, frontotemporale Demenz und Demenz mit Lewy-Körperchen weisen unterschiedliche pathologische (krankhafte) Veränderungen im Gehirn auf. 

Die häufigste Form der Demenz ist die Alzheimer-Krankheit. Dabei bilden sich sogenannte Beta-Amyloid-Plaques zwischen den Nervenzellen und Tau-Proteine in den Nervenzellen. Diese Ablagerungen führen zu einer Beeinträchtigung der Signalübertragung und schließlich zum Zelltod. Die Alzheimer-Demenz beginnt typischerweise in der Region des Hippocampus, der für das Gedächtnis zuständig ist, und breitet sich im weiteren Verlauf auf andere Gehirnregionen aus. 

Bei der vaskulären Demenz führt eine gestörte Blutversorgung im Gehirn zu Schäden an den Blutgefäßen und zum Absterben von Gehirngewebe. Ursache kann ein Schlaganfall oder kleinere, unbemerkte Durchblutungsstörungen sein. Inzwischen weiß man, dass diese Gefäßveränderungen auch das Auftreten einer Alzheimer-Demenz fördern. 

Frontotemporale Demenzen betreffen vorrangig die Stirn- und Schläfenlappen des Gehirns. Sie können sich durch ausgeprägte Sprachprobleme sowie durch Veränderungen im Verhalten und in der Persönlichkeit zeigen. 

Lewy-Körper sind abnorme Proteinansammlungen in den Nervenzellen. Die Demenz mit Lewy-Körperchen kann sich durch Parkinson-ähnliche Bewegungsstörungen, nächtliche Unruhe und stark schwankende kognitive Defizite äußern. 

Die Creutzfeldt-Jakob-Krankheit ist eine seltene, aber schnell fortschreitende und tödliche Form der Demenz. Sie wird durch Prionen verursacht. Diese infektiösen Proteine lösen eine Kettenreaktion aus, welche die Gehirnstruktur schädigt. 

Die Forschung zu Demenzerkrankungen verfolgt drei Ziele: Therapien zu entwickeln, die den Krankheitsverlauf verlangsamen oder stoppen können, Risikofaktoren zu identifizieren und die Gehirngesundheit mit präventiven Maßnahmen zu fördern. 

Neben den oben genannten primären Demenzerkrankungen können weitere Erkrankung zu ähnlichen Symptomen führen. Dazu gehören Schlaganfälle, der sogenannte Altershirndruck (Normaldruckhydrocephalus), ein chronischer Bluterguss des Gehirns (Subdurales Hämatom) und Hirnentzündungen. 

Bei einer Demenzerkrankungen können eine frühzeitige Diagnose und der rasche Beginn der Behandlung einen großen Unterschied machen. Bitte zögern Sie daher nicht, wenn Sie bei sich oder einer Person in Ihrem Umfeld erste Anzeichen wahrnehmen. Wir bei Asklepios nehmen uns gerne Zeit für Sie, führen ausführliche Untersuchungen durch und entwickeln einen individuellen Therapieplan. Unser Anliegen ist es, den Betroffenen ein würdiges und weitgehend selbstständiges Leben zu ermöglichen und die Angehörigen bestmöglich zu unterstützen.