Asklepios Klinikum Harburg
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Skoliose bei Erwachsenen

Wirbelsäulenverkrümmung verstehen

Skoliose bei Erwachsenen

Unsere Wirbelsäule ist dafür verantwortlich, dass wir Menschen aufrecht gehen. Sie stützt unseren Körper und sollte gerade aufgebaut sein. Ist die Wirbelsäule seitlich stark gekrümmt – und oftmals zusätzlich verdreht – sprechen Mediziner:innen von einer Skoliose.

Eine solche Verformung führt zu Fehlhaltungen und kann in der Folge verschiedene Beschwerden auslösen. Eine Skoliose kann bereits seit der Kindheit bestehen. Die sogenannte degenerative Skoliose entwickelt sich dagegen erst im Erwachsenenalter durch Verschleiß. Sie stellt eine ernstzunehmende, fortschreitende Erkrankung dar, die besondere diagnostische und therapeutische Ansätze erfordert. Auf den folgenden Seiten haben wir für Sie detaillierte Informationen zu Diagnose, Symptomen und Behandlungsmöglichkeiten der Skoliose zusammengestellt.

Wenn Sie diesbezüglich medizinischen Rat und Unterstützung suchen, stehen Ihnen unsere Expert:innen bei Asklepios gerne zur Verfügung. Wir werden Sie umfassend beraten und unterstützen. Denn eine auf die Bedürfnisse unserer Patient:innen zugeschnittene Behandlung spielt eine wichtige Rolle, um Betroffene wieder fit für ihren Alltag zu machen.

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Symptome einer Skoliose

Je eher eine Skoliose diagnostiziert wird, desto besser: Wenn Sie also Symptome bei sich feststellen, sollten Sie zeitnah Ihre hausärztliche Praxis, eine Orthopädin oder einen Orthopäden aufsuchen, um die nächsten Schritte zu besprechen.

Manchmal können aber auch akute und angstmachende Symptome auftreten, etwa starke Schmerzen oder Lähmungserscheinungen. Kontaktieren Sie dann schnell Ihre Praxis, um eine professionelle Einschätzung zu erhalten, und scheuen Sie sich auch nicht, den Notruf 112 zu wählen, falls die Symptome auf eine deutliche Verschlechterung hinweisen.

Bis das medizinische Personal eintrifft, vermeiden Sie unnötige Bewegungen, damit sich die Symptome nicht verschlimmern. Sind Sie nicht selbst betroffen, sondern stehen Sie einem anderen Menschen als Ersthelfer:in bei, dann beruhigen Sie die betroffene Person und finden Sie für sie, wenn möglich, eine bequeme Position, die die Schmerzen lindert.

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Diagnose der Skoliose bei Erwachsenen

Wenn Sie mit dem Verdacht, an einer Skoliose zu leiden, zu uns in die Asklepios-Klinik kommen, werden wir unsere Diagnose in der Regel mit einer gründlichen Anamnese und einer körperlichen Untersuchung beginnen.

Dabei erfassen wir unter anderem Ihre Krankengeschichte, zu der auch familiäre Vorbelastungen und eventuelle frühere Erkrankungen der Wirbelsäule gehören. Bei der körperlichen Untersuchung inspizieren wir sehr gründlich die Wirbelsäule: Wir achten auf Schiefstellungen der Schultern, des Beckens und des Rückens. Auch ein Vorbeugetest kann uns dabei helfen, eine vorhandene Verkrümmung festzustellen.

Nach diesen ersten Untersuchungen ist der nächste Schritt eine bildgebende Methode: Eine Röntgenaufnahme der gesamten Wirbelsäule im Stehen ist die bewährteste Methode, um das Ausmaß und die Form der Skoliose zu bestimmen. Anhand der Röntgenbilder ermitteln wir den Grad der Verkrümmung. Als Berechnungsgrundlage dient uns der sogenannte Cobb-Winkel, benannt nach dem amerikanischen Orthopäden John Robert Cobb. Bei einer seitlichen Abweichung von über 10 Grad spricht man von einer Skoliose.

In bestimmten Fällen werden wir auch eine Magnetresonanztomografie (MRT) anordnen, vor allem, wenn neurologische Symptome wie Lähmungen oder Sensibilitätsstörungen vorliegen. Die MRT bietet detaillierte Bilder der Wirbelsäule und kann auf diese Weise auch helfen, andere Ursachen für die Symptome, etwa einen Tumor oder eine Verletzung, auszuschließen.

Die Diagnose einer Skoliose bei Erwachsenen ist oft komplex. Denn einerseits kann sie idiopathische Formen umfassen, das heißt, dass eine Skoliose keine erkennbaren Ursachen hat. Diese Formen bestehen oft seit der Jugend. Andererseits gibt es auch degenerative Skoliosen, die sich im Erwachsenenalter entwickeln und oft mit weiteren Verschleißkrankheiten einhergehen. Eine sorgfältige Bewertung der Symptome, der klinischen Untersuchung und der bildgebenden Diagnostik ist daher für uns entscheidend, um eine angemessene Behandlungsstrategie für unsere Patient:innen zu entwickeln. Bei Asklepios stehen für Sie alle Möglichkeiten einer zuverlässigen Diagnostik und erfolgreichen Behandlung bereit.

Eine frühzeitige Diagnose und eine entsprechende Behandlung können wesentlich dazu beitragen, das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen und die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern. Wenn Sie Fragen zur Diagnose oder Behandlung haben, zögern Sie nicht, medizinischen Rat einzuholen. Unsere Expert:innen bei Asklepios stehen Ihnen gerne mit Rat und Tat zur Seite.

Behandlungsmethoden bei Skoliose im Erwachsenenalter

Welche Behandlungsstrategie für Sie persönlich am besten geeignet ist, werden unsere Expert:innen mit Ihnen eingehend besprechen. Die Methode richtet sich unter anderem danach, wie schwerwiegend die Symptome sind und wie stark die Wirbelsäule verkrümmt ist.

Unser Ziel ist es, Ihre Schmerzen zu lindern, die Funktion Ihrer Wirbelsäule zu verbessern und eine weitere Verschlechterung der Skoliose zu verhindern. Unsere Fachkräfte bei Asklepios beraten Sie umfassend über die verschiedenen Optionen und unterstützen Sie bei der Auswahl der geeigneten Therapie. Im Folgenden finden Sie die häufigsten Behandlungsmethoden, die wir bei Asklepios anbieten:

Physiotherapie (KG)

Die Physiotherapie ist eine zentrale Säule in der Behandlung der Skoliose bei Erwachsenen. Sie hilft, die Muskulatur zu stärken, die Haltung zu verbessern und die Beweglichkeit der Wirbelsäule zu erhalten oder zu verbessern. Übungen, die auf Ihre Bedürfnisse zugeschnitten sind, können dazu beitragen, Ihre Schmerzen zu reduzieren und Ihre Lebensqualität zu steigern. Unsere Physiotherapeut:innen bei Asklepios werden gemeinsam mit Ihnen einen passenden Therapieplan entwickeln.

Nicht-operative Therapiemaßnahmen

Zu den nicht-operativen Maßnahmen zählen neben der Physiotherapie auch die Behandlung der Schmerzen durch Medikamente und Injektionen und die Anwendung von Orthesen, zum Beispiel von Korsetts. Auch diese Maßnahmen zielen darauf ab, die Symptome zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern.

Stabilisierend-versteifende Operationen

Nur in seltenen Fällen, insbesondere bei schweren Skoliosen oder wenn konservative Maßnahmen auch über eine längere Zeit keine Linderung gebracht haben, kann eine Operation notwendig sein. Bei solchen stabilisierend-versteifenden Operationen, etwa der Spondylodese, werden – vereinfacht ausgedrückt – die abknickenden Abschnitte der Wirbelsäule mit Stäben und Schrauben wieder in die aufrechte Position gebracht. Die auf diese Weise miteinander verbundenen Gelenke sind dann nicht mehr bewegungsfähig, also versteift. Unsere erfahrenen Wirbelsäulenchirurg:innen bei Asklepios führen solche Operationen mit modernsten Techniken durch, um die besten Ergebnisse für unsere Patient:innen zu erzielen. Bevor wir Ihnen aber zu einem solchen komplexen Eingriff raten, werden wir mit Ihnen gemeinsam sorgfältig die Risiken und den Nutzen abwägen. Uns ist dabei sehr wichtig, Sie umfassend beraten. Zögern Sie also bitte nicht, uns so lange zu befragen, bis alle Unklarheiten beseitigt sind.

Bei der Behandlung unserer Skoliose-Patient:innen arbeiten unsere Ärzt:innen und Therapeut:innen aus den verschiedenen medizinischen Bereichen bei Asklepios Hand in Hand zusammen. So können wir für Sie einen individuellen Behandlungsplan erstellen. Wenn Sie mehr über die Behandlungsmöglichkeiten erfahren möchten, stehen wir Ihnen gerne für eine Beratung zur Verfügung.

Begleiterkrankungen bei Skoliose im Erwachsenenalter

Skoliose bei Erwachsenen kann mit verschiedenen Begleiterkrankungen verbunden sein, die entweder als Ursache oder als Folge der Wirbelsäulenverkrümmung auftreten können.

Diese Begleiterkrankungen können die Symptome der Skoliose verschlimmern. Auch müssen wir solche Erkrankungen bei der Behandlung der Skoliose berücksichtigen, um den bestmöglichen Therapieerfolg zu erzielen. Hier sind einige der häufigsten Begleiterkrankungen, die bei Erwachsenen mit Skoliose vorkommen können:

Degenerative Bandscheibenerkrankungen

Veränderungen der Bandscheiben sind bei Erwachsenen mit Skoliose häufig und können zu Schmerzen und Bewegungseinschränkungen führen. Die ungleichmäßige Belastung der Wirbelsäule durch die Skoliose kann den Verschleiß der Bandscheiben beschleunigen und zu Bandscheibenvorfällen oder -vorwölbungen führen.

Osteoporose

Osteoporose ist eine Erkrankung, die durch eine verminderte Knochendichte und eine erhöhte Bruchanfälligkeit gekennzeichnet ist. Sie kann bei Skoliose-Patient:innen zu einer Verschlechterung der Wirbelsäulenstabilität beitragen. Umgekehrt kann die Skoliose die Entstehung von Osteoporose begünstigen, da die veränderte Statik der Wirbelsäule zu einer ungleichen Belastung und somit zu einem erhöhten Risiko für einen Knochenabbau führt.

Chronische Rückenschmerzen

Chronische Rückenschmerzen sind eine häufige Begleiterscheinung der Skoliose bei Erwachsenen. Sie können durch die anhaltende Fehlbelastung der Wirbelsäule und der umgebenden Muskulatur verursacht werden. Die Schmerzen können die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen und die Mobilität einschränken.

Kardiopulmonale Einschränkungen

Bei einer ausgeprägten Skoliose, die den Brustraum (Thorax) betrifft, kann es zu einer Beeinträchtigung der Herz- und Lungenfunktion kommen. Die Verformung des Brustkorbs kann das Volumen der Lunge reduzieren und zu Atembeschwerden führen. In schweren Fällen kann dies auch das Herz belasten und zu kardiopulmonalen Komplikationen wie Herzrasen oder Herzrhythmusstörungen führen.

Psychosoziale Auswirkungen

Neben den physischen Begleiterkrankungen können bei Skoliose auch seelische Probleme auftreten. Ist die Wirbelsäule sichtbar verformt und/oder leiden die Betroffenen dauernd unter Schmerzen, kann dies das Selbstwertgefühl beschädigen und dazu führen, dass sich die Betroffenen von ihrer Umgebung zurückziehen. Schlimmstenfalls können Depressionen drohen.

Wir bei Asklepios legen Wert darauf, einen ganzheitlichen Therapieansatz zu gewährleisten. Unsere Fachkräfte sind deshalb darauf spezialisiert, die verschiedenen Aspekte der Skoliose und ihrer Begleiterkrankungen zu behandeln und die Behandlungsstrategie entsprechend anzupassen. Wenn Sie Fragen zu Begleiterkrankungen haben oder eine umfassende Beratung wünschen, stehen Ihnen unsere Expert:innen gerne zur Verfügung.

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Hier finden Sie Termine zu diesem Thema.

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Präventive Maßnahmen bei Skoliose für Erwachsene

Die Entstehung einer Skoliose kann man generell nicht verhindern. Doch Sie können aktiv dazu beitragen, Ihre Wirbelsäule fit zu halten und so das Risiko zu verringern, dass sich die Erkrankung verschlechtert. Hier sind einige spezifische Tipps, die Sie in Ihren Alltag integrieren können:

Regelmäßige körperliche Aktivität

  • Ausdauersport: Generell ist Ausdauersport immer gut, und auch bei Skoliose kann er die Herz-Kreislauf-Gesundheit fördern und die Muskulatur stärken. Als Richtwert gelten 150 Minuten moderate Ausdaueraktivitäten pro Woche. Gute Sportarten sind Spazierengehen, Nordic Walking oder Radfahren. Besonders geeignet sind auch Schwimmen und Aqua-Jogging, weil die Bewegung im Wasser leichter fällt, besonders, wenn bereits eine Skoliose vorliegt.
  • Krafttraining: Stärken Sie Ihre Muskeln, denn dann können sie Ihrer Wirbelsäule helfen, Sie durch den Alltag zu tragen. Außerdem stärkt regelmäßiges Krafttraining auch die Knochen. Besonders zielführend sind Übungen für den Rumpf und den Rücken, die die tiefliegenden Muskeln stärken. Und keine Sorge: Sie müssen nicht im Fitnessstudio Gewichte stemmen. Es gibt viele Übungen, die Sie daheim und nur mit Ihrem eigenen Körpergewicht durchführen können. Am besten lassen Sie sich von Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt oder von einer Physiotherapeutin oder einem Physiotherapeuten beraten, welche Form des Trainings für Sie geeignet ist. Sie können auch bei Ihrer Krankenkasse nach geeigneten Kursen fragen.

Ausgewogene Ernährung

  • Kalziumreiche Ernährung: Essen Sie täglich Lebensmittel, die reich an Kalzium sind. Dazu gehören Milchprodukte, grünes Blattgemüse und kalziumangereicherte Nahrungsmittel wie Tofu oder Pflanzenmilch. Damit unterstützen Sie die Gesundheit Ihrer Knochen.
  • Vitamin D: Stellen Sie sicher, dass Sie ausreichend Vitamin D aufnehmen, am besten durch Sonnenlicht. Bewegen Sie sich an der frischen Luft oder trinken Sie Ihren Morgentee auf dem Balkon oder der Terrasse. Bei einem Vitamin-D-Mangel können auch Nahrungsergänzungsmittel sinnvoll sein. Klären Sie das aber mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt ab.

Ergonomie am Arbeitsplatz

  • Richtige Sitzhaltung: Wenn Sie am Schreibtisch arbeiten, achten Sie auf eine gute Sitzhaltung mit geradem Rücken. Stellen Sie die Füße flach auf den Boden. Der Bildschirm sollte auf Augenhöhe sein, um Nacken- und Rückenbelastungen zu vermeiden.
  • Regelmäßige Pausen: Machen Sie alle 30 Minuten eine kurze Pause, in der Sie aufstehen, sich dehnen und die Position wechseln, um die Belastung der Wirbelsäule zu reduzieren. Wenn Sie im Büro arbeiten: Gehen Sie zu Ihren Kolleg:innen, wenn Sie sie sprechen wollen, statt zum Telefon zu greifen.

Haltungsbewusstsein

  • Trainieren Sie Ihre Haltung: Yoga oder Pilates können hilfreich sein, um das Bewusstsein für die eigene Körperhaltung zu schärfen und die Wirbelsäulenmuskulatur zu stärken. Auch hier bieten viele Krankenkasse Kurse an. Wenn Sie solche Übungen täglich machen, können Sie Ihre Körperhaltung nachhaltig verbessern.
  • Spiegelkontrolle: Überprüfen Sie außerdem regelmäßig Ihre Haltung vor einem Spiegel, um zu kontrollieren, ob Ihre Schultern und Hüften symmetrisch sind.

Vermeidung von Risikofaktoren

  • Nicht Rauchen: Vermeiden Sie das Rauchen, da Nikotin die Blutzirkulation beeinträchtigen und den Heilungsprozess der Wirbelsäule verlangsamen kann.
  • Gewichtskontrolle: Übergewicht kann die Wirbelsäule zusätzlich belasten und so zu Schmerzen führen. Halten Sie deshalb ein gesundes Körpergewicht, und nehmen Sie gegebenenfalls ab. Sprechen Sie auch dazu mit Ihrer Ärztin, Ihrem Arzt oder Ihrer Krankenkasse.

Früherkennung und regelmäßige Kontrollen

  • Regelmäßige Untersuchungen: Lassen Sie Ihre Wirbelsäule regelmäßig von einer Fachärztin oder einem Facharzt untersuchen, um frühzeitig Anzeichen einer Skoliose oder einer Verschlechterung zu erkennen.
  • Selbstbeobachtung: Achten Sie auf Anzeichen von Veränderungen in Ihrer Wirbelsäulenform, wie ungleiche Schulterhöhen oder eine Schiefstellung der Taille, und suchen Sie bei Auffälligkeiten Ihre hausärztliche Praxis auf.

Wenn Sie diese Maßnahmen in Ihren Alltag einbinden, können Sie viel dazu beitragen, Ihre Wirbelsäule gesund zu erhalten und das Risiko von Komplikationen im Zusammenhang mit Skoliose zu verringern. Unsere Fachkräfte bei Asklepios beraten Sie gerne zu weiteren individuellen Maßnahmen und unterstützen Sie bei der Umsetzung. Sprechen Sie uns einfach an.

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