Wirbelsäulenerkrankung
Aufbau und Funktion der gesunden Wirbelsäule
Operativer Behandlungsansatz bei Wirbelsäulenerkrankungen
Die Wirbelsäule ist ein komplexes Stütz- und Bewegungsorgan, das die Stabilität der Körperachse gewährleistet, die Beweglichkeit von Kopf, Hals und Rumpf ermöglicht und zugleich eine Schutzfunktion für Rückenmark und Nervenwurzeln wahrnimmt. Die Wirbelsäule ist aufgebaut aus 7 Halwirbeln, 12 Brustwirbeln, 5 Lendenwirbeln und dem Kreuz- und Steißbein, die den Übergang zum Becken bilden.
Die Wirbel werden durch flexible Bandscheiben miteinander verbunden, die eine begrenzte Beweglichkeit der Wirbel gegeneinander ermöglichen und als Puffer dienen. Neben den Bandscheiben sind die Wirbel über die kleinen Wirbelgelenke und Bandstrukturen entlang der Wirbelkörper, der Wirbelbögen und der Dornfortsätze miteinander verbunden.
An den Wirbelkörper grenzt der Wirbelkanal an, der durch die umliegenden Wirbelbögen und Gelenke umrahmt wird. In diesem Wirbelkanal verläuft vom Kopf her das Rückenmark bis herunter zum ersten Lendenwirbel und jeweils zwischen den Wirbeln auf Höhe der Bandscheiben treten paarig die Nervenwurzeln aus. Unterhalb des ersten Lendenwirbels verlaufen nur noch Nervenwurzeln bis in das Kreuzbein hinein, die jeweils segmental paarig auf Höhe der Bandscheibe aus dem Wirbelkanal austreten. Über diese Nervenwurzeln werden alle Körperbewegungen gesteuert und es gelangen alle sensiblen Informationen über Oberflächensensibilität sowie Gelenk- und Extremitätenstellung zum Rückenmark und Gehirn.
Die Funktion von Wirbelsäule, Rückenmark und Nervenwurzeln kann durch eine Reihe verschiedener Krankheitsbilder so schwerwiegend beeinträchtigt werden, dass eine operative Behandlung erforderlich wird. Auf die einzelnen Gebiete wird gesondert eingegangen.
Grundlage für eine erfolgreiche operative Behandlung ist eine rechtzeitige Indikationsstellung zur Operation. Rechtzeitig bedeutet hier jedoch nicht zwingend früh, sondern eben zum richtigen Zeitpunkt. Darüber hinaus ist eine individuelle Therapieplanung, ausgerichtet an den Befunden des einzelnen Patienten, von entscheidender Bedeutung.
Leitlininengerechte Behandlung
Wir richten unsere Behandlung und Indikationsstellung zur Operation an den interdiziplinären Leitlinien der Fachgesellschaften Neurochirurgie, Neurologie, Orthopädie, Rehabilitationstherapie und Schmerztherapie aus.
Häufig werden von dem Patienten Fragen nach Operationstechniken gestellt, die in der Laienpresse propagiert werden. Es handelt sich in erster Linie um endoskopische und lasergestützte Bandscheibenoperationen. Diese Techniken sind jedoch häufig nur bei wenigen Patienten indiziert, so dass nicht generell gesagt werden kann, ob ein solches Verfahren angeboten werden kann. Zum Verständnis sei hier nur erwähnt, dass allein für Erkrankungen der Halswirbelsäule in unserer Klinik 13 verschiedene Behandlungsverfahren allein oder in Kombination zur regelmäßigen Anwendung kommen.
Voraussetzung für eine gute operative und auch konservative Behandlung von Erkrankungen der Wirbelsäule, der Nerven und des Rückenmarks ist primär eine gute und individuell abgestimmte Diagnostik, ein gutes Behandlungsteam mit erfahrenen Operateuren und erfahrenenm Pflegeteam. Aber auch die Nachbehandlung muss an die speziellen Erfordernisse angepasst sein. Wir bieten ihnen ein solch umfassendes Konzept mit moderner Diagnostik, Therapie und Rehabilitation unter einem Dach.