Informationen zur Behandlung von psychischen Erkrankungen

Psychotherapie

Foto: Depression, Melancholie - Frau steht auf einem Steg und blickt auf See

Welche Behandlungen gibt es?

In der Behandlung von psychischen Erkrankungen kommen verschiedene Methoden zum Einsatz.

  • Gesprächstherapie mit Einzel- und/oder Gruppensitzungen (Psychotherapie)
  • Medikamentöse Behandlung (Pharmakotherapie)
  • Vermittlung von Wissen (Psychoedukation)
  • Ergotherapie
  • Bewegungstherapie
  • Soziotherapie

Für viele Erkrankungen werden spezifische Kombinationen dieser Methoden empfohlen, für die gute Erfolgsaussichten belegt sind.

Ambulant, stationär oder teilstationär?

Es kommt auf die Schwere und den Charakter der Erkrankung aber auch auf Ihre persönlichen Lebensumstände an, ob eine Behandlung am besten ambulant oder stationär in der Klink durchgeführt wird. Als dritte Möglichkeit kann auch eine teilstationäre Therapie in einer unserer Tageskliniken in Frage kommen. Zusätzlich können wir Ihnen in unserer Online-Klinik digitale Angebote machen.

Eine maßgeschneiderte Planung ist wesentlich für den Genesungserfolg.

Für die passende Behandlungsplanung ist es notwendig, dass Sie persönlich mit einem Facharzt für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie oder mit einem psychologischen Psychotherapeuten sprechen.

Wann brauche ich eine Behandlung?

Traurige Frau steht vor Fenster und blickt nach unten
© iStock-635909948

Es ist manchmal schwer, selbst zu beurteilen, ob man unter einer behandlungsbedürftigen psychischen Erkrankung leidet.

Hilfreich kann es sein, sich zu fragen: hat sich mein Erleben oder Verhalten in bestimmten Bereichen verändert?

Gibt es zum Beispiel eine deutliche Veränderung  

  • der Stimmung,
  • des Schlafes,
  • des Appetits,
  • der Libido,
  • beim Konsum von Alkohol oder anderen Substanzen,
  • in Bezug auf quälende Gedanken,
  • oder den üblichen Aktivitäten oder im Kontakt zu anderen Menschen.

Wenn Sie derartige Veränderungen an sich beobachten und darunter leiden oder Ihren Alltag nur noch unter Mühen bewältigen können, könnte eine psychische Erkrankung vorliegen. Manchmal sind es auch Freunde oder Angehörige, die solche Veränderungen bemerken und ihre Sorge äußern. Nehmen sie diese Veränderungen und ihr Umfeld ernst.

Sollten Sie selbst betroffen oder noch unsicher sein, empfehlen wir Ihnen ein persönliches Gespräch bei einer Fachärztin oder einem Psychotherapeuten.  Sie können Beratung in einer unserer Kliniken suchen oder sich wenden sich an unsere Online-Klinik und vereinbaren einen Gesprächstermin mit unseren Experten. Dort finden Sie auch einen Selbsttest zu psychischen Beschwerden.

Brauche ich Medikamente?

Foto: Depressiver Mann liegt im Bett
© AdobeStock_126217748

Medikamente bei psychischen Beschwerden, sogenannte Psychopharmaka, sind bei vielen psychischen Erkrankungen ein wichtiger Baustein im Behandlungskonzept, werden aber nicht grundsätzlich verabreicht. 

Die Entscheidung darüber hängt vom Schweregrad und dem Verlauf der Erkrankung sowie dem persönlichen Wunsch der Betroffenen ab. Sorgfältig wird zudem der Nutzen gegenüber möglichen Nebenwirkungen abgewägt.

Es stehen unterschiedlich Stoffklassen von Psychopharmaka zur Verfügung. Die Angst eine Abhängigkeit zu entwickeln, ist meist unbegründet, dies ist nur bei wenigen Psychopharmaka möglich. Auf der sicheren Seite sind Sie immer, wenn Sie die Psychopharmaka fachärztlich verordnet bekommen und die Einnahme regelmäßig ärztlich überprüft wird. Wichtig ist auch, dass Sie genau darüber berichten, wie die Medikamente bei Ihnen wirken und ob Sie unter Nebenwirkungen leiden. Nur so können Sie gemeinsam mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt die optimale medikamentöse Unterstützung zur Bekämpfung Ihrer Beschwerden finden.

Wie beuge ich einem Rückfall vor?

Eine Frau bekommt Hilfe in einer Therapie
© iStock-610262070

Bei vielen psychische Erkrankungen sind trotz erfolgreicher Behandlung Rückfälle möglich. Deswegen ist die Rückfallprophylaxe ein Teil der Behandlung von psychischen Erkrankungen.

In Ihrer Behandlung lernen Sie ja sich und Ihre psychische Erkrankung gut kennen. Sie werden zum Experten. Sie kennen danach idealerweise auch gut Ihre persönlichen Frühwarnzeichen für eine erneute Verschlechterung Ihrer psychischen Verfassung und wissen wie Sie reagieren können.

Wurden Ihnen Medikamente verschrieben, nehmen Sie diese regelmäßig ein. Ändern Sie nicht selbstständig die Dosierung und setzen Sie die Medikamente nicht ohne Rücksprache ab. Sind Sie unzufrieden mit der Wirkung der Medikamente, wenden Sie sich an Ihren behandelnden Arzt oder Ihre Ärztin.

Allgemein lässt sich sagen, dass länger andauernder Stress und das Gefühl von Kontrollverlust oder Hilflosigkeit gegenüber den Herausforderungen des Lebens einen Rückfall begünstigen.

Deswegen ist es wichtig, sich in schwierigen Lebensphasen Unterstützung durch andere zu holen. Das müssen nicht immer die Profis sein, sondern auch die Angehörigen und Freunde spielen hier eine wesentliche Rolle, damit die seelische Belastung nicht noch größer wird. Auch Angebote wie von Beratungsstellen können helfen.

Bei starken Symptomen sollten Sie sich jedoch möglichst bald an Ihren Arzt oder Therapeuten wenden. Wichtig: es ist kein Rückschritt Hilfe zu suchen, sondern der erste Schritt zur Genesung!

Die folgenden Maßnahmen unterstützen Sie dabei gesund zu werden und zu bleiben:

  • Bleiben Sie in Kontakt mit anderen. Bitten Sie Ihr Umfeld um Unterstützung. Ein gutes soziales Netz ist der wichtigste Schutz bei Stress und Alltagsbelastungen. Das kann das Gespräch mit Freunden und Familie sein, aber auch die ganz praktische Hilfe im Alltag. Auch regelmäßige Kontakte durch Selbsthilfegruppen oder in sozialen Netzwerken können das soziale Netz vergrößern. Das bietet Schutz vor Stress und kann so einem Rückfall vorbeugen.
  • Achten Sie auf einen strukturierten Tagesablauf. Versuchen Sie, Ihre Mahlzeiten zu festgelegten Tageszeiten einzunehmen und möglichst zu gleichen Zeiten aufzustehen und ins Bett zu gehen.
  • Leichte körperliche Bewegung, wie Spaziergänge können einen gesunden Tagesrhythmus unterstützen, da sie den Körper aktivieren und sich das Tageslicht positiv auf den Körper auswirkt. Zudem helfen leichter Sport und Bewegung dabei, Ihre Stimmung aufzuhellen.
  • Wichtig ist, auf einen Ausgleich zu den Pflichten des Alltags zu haben.  Es sollte ausreichend Platz sein für die angenehmen Aspekte des Lebens, wie Freizeit, Freunde und Familie.
  • Nehmen Sie sich nach Phasen der Anstrengung Zeit für Auszeit und Ruhe. Zudem können Entspannungs- und Atemübungen oder Meditation positiv unterstützen.

All das kann als Ergänzung zur Therapie wirken.

Häufige Fragen (FAQ) von Betroffenen

Wie werde ich behandelt – stationär oder ambulant?

Das Therapieangebot unserer Online-Klinik ist speziell auf die digitale Behandlung zugeschnitten.

Das Therapieangebot unserer psychiatrischen Kliniken ist speziell auf persönliche Behandlung zugeschnitten. Damit helfen wir Ihnen, in der akuten (unmittelbaren) Krise die Beschwerden zu lindern, die Krankheit besser zu verstehen und zu bewältigen.

In einer ersten Untersuchung wird zunächst die Ausprägung der psychische Erkrankung bestimmt. Davon hängt im Wesentlichen die Behandlung ab. Sie können sich bei Ihrem Facharzt oder Psychotherapeuten sowie in akuten Fällen direkt in einer unserer Kliniken untersuchen lassen. Dann stehen Ihnen verschiedene Möglichkeiten offen.

Bei leichten Erkrankungen können Sie eine Behandlung bei einem Arzt Ihres Vertrauens beginnen. Sollte dies nicht ausreichen, wird dieser eine Überweisung für eine ambulante psychotherapeutische oder psychiatrische Behandlung empfehlen.

Benötigen Sie eine intensivere Betreuung, bieten wir Ihnen von Montag bis Freitag die Möglichkeit einer teilstationären Behandlung in unseren Tageskliniken. Dabei verbringen Sie die Therapiezeiten bei uns, können aber weiterhin Zuhause übernachten. Wichtige Voraussetzung ist, dass Sie den Weg von Ihrem Zuhause in die Klinik und zurück selbstständig und sicher bewältigen können.

Bei schwereren psychische Erkrankungen empfehlen wir Ihnen in der Regel eine stationäre Therapie. Dabei bieten wir Ihnen eine individuelle Betreuung und intensive Therapiekonzepte.

Wer bezahlt die Therapie?

Wenn Sie Mitglied in einer gesetzlichen Krankenversicherung sind und bei Ihnen eine psychische Erkrankung diagnostiziert wurde, übernimmt die Krankenkasse die Kosten aller anerkannten Therapien.

Wenn Sie privat versichert sind oder Zusatzleistungen in Anspruch nehmen möchten, werden die Kosten für Ihre Behandlung direkt mit uns verrechnet.

Was muss ich machen, um mich behandeln zu lassen? Brauche ich eine Überweisung vom Hausarzt?

Leiden Sie akut an einer schweren psychischen Erkrankung, begeben Sie sich unmittelbar in eine unserer Kliniken und lassen Sie sich dort helfen. Solche Erkrangungen sind nicht zu unterschätzen und gehen ohne professionelle Hilfe meist nicht wieder weg. In unseren Kliniken bekommen Sie Tag und Nacht direkt Hilfe und werden behandelt. Dafür benötigen Sie keine Überweisung. Nutzen Sie auch die Angebote unserer Online-Klinik.

Fühlen Sie sich seit längerem schlecht und denken, Sie könnten an einer psychischen Erkrankung leiden, ist die erste Anlaufstelle der Arzt Ihres Vertrauens, Ihr Haus- oder Frauenarzt, ein Psychiater oder Psychotherapeut. Dieser kann abschätzen, ob eine intensivere Behandlung notwendig ist.  Melden Sie sich im nächsten Schritt telefonisch für eine Sprechstunde in einer unserer Fachkliniken an.

Was muss ich machen, um mich behandeln zu lassen? Brauche ich eine Überweisung vom Hausarzt?

Leiden Sie an einer schweren psychischen Erkrankung, begeben Sie sich unmittelbar in eine unserer Kliniken und lassen Sie sich dort helfen. Solche Erkrangungen sind nicht zu unterschätzen und gehen ohne professionelle Hilfe meist nicht wieder weg. In unseren Kliniken bekommen Sie Tag und Nacht direkt Hilfe und werden behandelt. Dafür benötigen Sie keine Überweisung. Nutzen Sie auch die Angebote unserer Online-Klinik.

Fühlen Sie sich seit längerem schlecht und denken, Sie könnten an einer psychischen Erkrankung leiden, ist die erste Anlaufstelle der Arzt Ihres Vertrauens, Ihr Haus- oder Frauenarzt, ein Psychiater oder Psychotherapeut. Dieser kann abschätzen, ob eine intensivere Behandlung notwendig ist.  Melden Sie sich im nächsten Schritt telefonisch für eine Sprechstunde in einer unserer Fachkliniken an.

Wie lange beträgt die Wartezeit, bis ich mit der Behandlung beginnen kann?

Die Nachfrage für eine Behandlung ist generell sehr hoch. Handelt es sich um einen Notfall, werden Patienten selbstverständlich direkt versorgt. Bei weniger dringenden Fällen kann es Wartezeit geben. Für genaue Informationen rufen Sie bitte direkt eine Klinik in Ihrer Nähe an.

Wie bespreche ich das Thema psychische Erkrankungen mit meinem Arbeitgeber?

Im beruflichen Umfeld über psychische Erkrankungen zu sprechen, kann nach wie vor ein heikles Thema sein, auch wenn sie sehr häufig vorkommen. Sie sind nicht verpflichtet, mit Ihrem Arbeitgeber oder mit Kollegen über Ihre Diagnose zu sprechen.

Besuchen Sie unsere Online-Klinik und vereinbaren Sie einen virtuellen Gesprächstermin.

Im Notfall

Im Notfall wenden Sie sich an eine Ärzt:in oder Psychotherapeut:in. Falls Sie diese nicht erreichen, wenden Sie sich an den Bereitschaftsdienst der Kassenärztlichen Vereinigungen.

Bei akuten Krisen können Sie Tag und Nacht eine kostenlose und anonyme Beratung über die Telefonseelsorge erhalten.

Zuständig sind auch die wohnortnahen Psychiatrien oder Allgemeinkrankenhäuser mit psychiatrischen Abteilungen.

Bei unmittelbarer Gefahr für Ihr Leben oder das Leben anderer, rufen Sie den Rettungsdienst unter 112 oder die Polizei unter 110.

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