Schneller wieder fit dank sanftem Kaiserschnitt
Unser Fokus liegt auf einer möglichst sanften und schonenden Geburt, um Ihnen und Ihrem Baby den bestmöglichen Start zu ermöglichen. Deshalb ist der sogenannte „sanfte Kaiserschnitt“ Standard in unserer Geburtsklinik.
Das Wichtigste in Kürze: Was ist ein sanfter Kaiserschnitt?
- Bei einem sanften Kaiserschnitt sind weniger Schnitte notwendig, um das Kind zu entbinden.
- Dadurch sind Sie schneller wieder fit und haben weniger Schmerzen nach dem Eingriff.
- Der sanfte Kaiserschnitt kann auch bei weiteren Geburten durchgeführt werden.
Wir wissen, dass Schwangerschaft und Geburt mit sehr vielen Fragen verbunden sind. Gerne beraten wir Sie.
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So läuft der sanfte Kaiserschnitt ab
Der sanfte Kaiserschnitt ist ein bewährtes Verfahren: Er wurde 1994 im Misgav-Ladach-Hospital in Jerusalem entwickelt, weshalb er auch „Misgav-Ladach-Methode“ genannt wird. Dabei werden die Schnitte nur an den oberen Hautschichten gesetzt, tiefere Schichten der Bauchwand werden stumpf geöffnet. Das bedeutet, der Operateur schneidet dieses Gewebe nur leicht ein und zieht es dann mit den Fingern auseinander. So öffnet sich das Gewebe vorzugsweise an den Stellen, die den geringsten Widerstand leisten. Große Blutgefäße werden nur selten verletzt. Die Gebärmutter wird lediglich mit den Fingern aufgedehnt, um Platz für das Baby zu schaffen. So ist der Blutverlust gering.
Die losen ausgefransten Wundränder können später leichter zusammenwachsen als solche, die durch das Skalpell entstehen. Wenige Nähte reichen aus, um die Wunde zu verschließen. Der Hautschnitt liegt wie beim herkömmlichen Kaiserschnitt im Bereich der Schamhaargrenze, so dass kaum kosmetische Beeinträchtigungen entstehen.
Sanfter Kaiserschnitt vs. herkömmliche Schnittentbindung
Bei einem herkömmlichen Kaiserschnitt werden alle Gewebeschichten mit dem Skalpell geöffnet. Durch einen Schnitt in die Gebärmutter wird das Kind entbunden. Die Frau spürt dann ein kräftiges Ruckeln und Ziehen, aber in der Regel keine Schmerzen.
Bei beiden Verfahren erhalten Sie eine regionale Betäubung. Sowohl der klassische als auch der sanfte Kaiserschnitt gelten als risikoarm. Wir haben in unserer Klinik sehr gute Erfahrungen mit dem sanften Kaiserschnitt gemacht.
Vorteile der Misgav-Ladach-Methode
- Schnelle Genesung: Sie sind schnell wieder mobil und brauchen keine Drainage. In der Regel sind weniger Antibiotika notwendig als bei einem herkömmlichen Kaiserschnitt.
- Kürzere Operationszeit: Je kürzer die Operation, desto weniger Narkosemittel ist notwendig. Dadurch wird der Kreislauf entlastet und die frischgebackene Mutter fühlt sich nach der OP schnell wieder wohl. Je kürzer die Dauer des Eingriffs, desto geringer ist außerdem das Anästhesierisiko.
- Weniger Wundschmerzen: Da weniger Verletzungen an Blutgefäßen und Nervenbahnen entstehen, treten in der Regel geringere Beschwerden als bei einer herkömmlichen Schnittentbindung auf. Die Schmerzen sind ebenfalls kürzer. Außerdem ist die Komplikationsrate geringer und es müssen weniger Schmerzmittel verschrieben werden.
Nach dem Eingriff
Hautkontakt ist wichtig für das Neugeborene: In den Armen seiner Mama fühlt es sich schnell sicher und geborgen. Das sogenannte Bonding kann in der Regel auch nach einer Schnittentbindung direkt beginnen. Meist können wir das Baby direkt nach dem Eingriff auf die Brust der Mutter legen, während die Plazenta entfernt und die Operationswunde geschlossen wird. Alternativ kann der Papa oder eine andere Begleitperson das Kind in die Arme nehmen.
Im Anschluss kommt die frischgebackene Mama auf unsere Wochenbettstation. Die Operationswunde kann noch einige Tage schmerzen, was bei Bedarf mit Schmerzmitteln aber gut in den Griff zu kriegen ist. Essen, Trinken und Aufstehen sind wenige Stunden nach der Geburt wieder möglich.
Ist ein sanfter Kaiserschnitt das richtige für Sie?
Ein Kaiserschnitt ist in manchen Fällen unumgänglich, etwa weil das Kind quer liegt oder andere Risiken bestehen. Grundsätzlich haben Frauen aber die Wahl, sich auch ohne medizinische Indikation für einen Kaiserschnitt zu entscheiden.
Tatsächlich werden die meisten Kaiserschnitte nicht aus medizinischen Gründen durchgeführt. Frauen entscheiden sich häufig dafür, wenn sie Angst vor Schmerzen bei der Geburt oder vor Komplikationen haben.
Natürlich gibt es auch Gründe, die gegen einen Kaiserschnitt sprechen. Wie jeder Eingriff ist auch der Kaiserschnitt mit möglichen OP-Risiken verbunden, etwa Verwachsungen oder Wundheilungsstörungen. Außerdem kann das Stillen anfangs schwieriger sein. Studien haben zudem gezeigt, dass Kaiserschnitt-Kinder später häufiger an Übergewicht, Allergien oder Asthma leiden, weil die Bakterienflora des Geburtskanals der Mutter nicht übertragen werden konnte. Es gilt also, gründlich abzuwägen.
Die Frage nach der richtigen Geburtsart ist sehr individuell. Deshalb nehmen wir uns gerne Zeit für ein ausführliches Beratungsgespräch in familiärer Atmosphäre. So möchten wir Sie dabei unterstützen, gut informiert die richtige Entscheidung für sich und Ihr Kind zu treffen.
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Judith Donath
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FAQ
Was sind gängige medizinische Gründe für einen Kaiserschnitt?
- Querlage des Kindes
- Mutterkuchen liegt vor dem Muttermund
- Größe des Kindes
- Erkrankung des Ungeborenen
- Geburtsstillstand
- Völlige Erschöpfung der Mutter
- Komplikationen, etwa Riss der Gebärmutter, Fieber oder abfallende Herztöne des Kindes
Übernimmt die Krankenkasse die Kosten eines Wunschkaiserschnitts?
Häufig sprechen gute Gründe für einen Kaiserschnitt. Daher werden die Kosten in der Regel von der Krankenkasse übernommen. Bei der Geburtsplanung besprechen wir gerne alle Optionen mit Ihnen.
Hat ein Kaiserschnitt auch Vorteile?
Ja. Das Risiko einer Inkontinenz ist geringer und der Intimbereich bleibt unversehrt. Außerdem treten keine Wehenschmerzen auf und das Risiko für Komplikationen beim Baby ist geringer. Außerdem ist der Eingriff planbar, so dass Geschwisterkinder rechtzeitig zu Verwandten oder Bekannten gebracht werden können.
Welche Arten von Kaiserschnitten gibt es?
Man unterscheidet zwischen einem primären und einem sekundären Kaiserschnitt. Ein primärer Kaiserschnitt wird weit im Voraus geplant, weil medizinische Gründe vorliegen oder weil sich die Mutter aus anderen Gründen dafür entschieden hat. Der sekundäre Kaiserschnitt ist ein Kaiserschnitt, für welchen man sich im Geburtsverlauf entscheidet, welcher also spontan stattfindet.
Wie lange dauert es, bis man nach einem Kaiserschnitt wieder fit ist?
Meist bleiben Mütter 3 bis 4 Tage im Krankenhaus. Wöchnerinnen sollten sich schonen, da körperliche Belastung die Wundheilung beeinträchtigen kann. Verzichten Sie in den ersten 6 Wochen auf schweres Heben (das Kind zu tragen, ist in der Regel möglich). 10 - 12 Wochen nach der OP können Sie Gymnastik bzw. Rückbildung beginnen.
Wann ist die Misgav-Ladach-Methode keine Option?
In unserer Geburtsklinik ist der sanfte Kaiserschnitt die Standardmethode. Auch bei sekundären Kaiserschnitt ist er meist die Methode der Wahl. Nur unter bestimmten Abweichungen, wie z. B. großen Narben von Voroperationen, kann die Misgav-Ladach-Methode nicht durchgeführt werden. Gerne klären wir Sie im individuellen Gespräch über alle Kontraindikationen auf.