Schlaganfall
Wissenswertes zum Schlaganfall
Schlaganfall
Ein Schlaganfall ist eine plötzliche Hirnfunktionsstörung. Diese kann entweder durch den Verschluss eines Blutgefäßes (ischämischer Schlaganfall) oder durch eine Blutung im Hirn (hämorrhagischer Schlaganfall) verursacht werden. Der ischämische Schlaganfall macht etwa 85 % aller Schlaganfälle aus. Er tritt auf, wenn ein Blutgerinnsel ein Gefäß blockiert, das Blut zum Hirn transportiert. Der hämorrhagische Schlaganfall, der etwa 15 % der Fälle ausmacht, erfolgt durch das Platzen eines Blutgefäßes im Hirn.
Das menschliche Hirn besteht aus etwa 86 Milliarden Nervenzellen. Ein komplexes Netzwerk von Blutgefäßen versorgt die Zellen mit Sauerstoff und Nährstoffen. Jeder Bereich des Hirns steuert unterschiedliche Funktionen des Körpers. Daher können die Symptome eines Schlaganfalls je nach betroffenem Bereich unterschiedlich sein. So führt beispielsweise ein Schlaganfall im Bereich der linken Hirnhälfte (Hemisphäre) oft zu Sprachstörungen, da hier das Sprachzentrum bei Rechtshändern lokalisiert ist. Ein Schlaganfall in der rechten Hemisphäre verursacht häufig Probleme mit dem räumlichen Sehen oder der Wahrnehmung.
Ein Schlaganfall muss so schnell wie möglich behandelt werden. Die Überlebensrate und die Chance auf eine erfolgreiche Rehabilitation hängt stark von der Zeit ab, die zwischen dem Auftreten der ersten Symptome und dem Beginn der Behandlung vergeht. Jede Minute zählt, denn beim ischämischen Schlaganfall sterben pro Minute ohne Behandlung etwa 1,9 Millionen Nervenzellen ab. Durch eine schnelle Wiederherstellung der Blutzufuhr wird das Absterben von Gehirngewebe verhindert und neurologische Funktionen werden erhalten oder wiederhergestellt.
Bei Asklepios bieten wir eine umfassende Schlaganfallversorgung. Sie reicht von der Notfallbehandlung über die Rehabilitation bis hin zur Nachsorge. Unsere spezialisierten Stroke Units (übersetzt: Schlaganfall-Einheiten) sind mit modernster Technologie ausgestattet, um unseren erfahrenen und eingespielten Teams eine schnelle Diagnose und Behandlung zu ermöglichen.
Unser interdisziplinäres Team aus Neurolog:innen, Radiolog:innen, Pflegekräften und Therapeut:innen arbeitet eng zusammen. Gemeinsam erstellen die Fachkräfte für unsere Patient:innen jeweils einen individuellen Behandlungsplan und sie unterstützen bestmöglich Erholung und Genesung.
Häufige Symptome bei Schlaganfall
Ein Schlaganfall ist ein medizinischer Notfall, der sofortige Aufmerksamkeit erfordert. Rufen Sie sofort den Notruf 112. Obwohl die Symptome je nach betroffenem Bereich des Hirns variieren können, gibt es einige häufige Anzeichen, die auf einen Schlaganfall hindeuten können.
Hier haben unsere Expert:innen für Sie wichtige Informationen zu den häufigsten Symptomen zusammengestellt, geordnet nach ihrer Relevanz:
- Halbseitenlähmung: Eine plötzliche Schwäche oder Lähmung auf einer Körperseite, einschließlich des Gesichts, eines Arms oder eines Beins, ist ein klassisches Zeichen eines Schlaganfalls.
- Sprech- oder Sprachstörung: Eine Störung, die sich in Schwierigkeiten beim Sprechen, Verstehen, Lesen oder Schreiben äußern kann. Personen mit Sprachstörung (Aphasie) können Wörter verwechseln oder haben Probleme, Sätze zu formulieren.
- Gesichtsfeldstörung: Betroffene können eine teilweise oder vollständige Einschränkung ihres Gesichtsfeldes erleben, was sich als Verlust der Sehfähigkeit in bestimmten Bereichen äußert.
Eine sogenannte transiente ischämische Attacke (TIA) ähnelt einem Schlaganfall, aber die Symptome verschwinden innerhalb von 24 Stunden vollständig. Dennoch ist eine TIA ein ernstes Warnsignal für einen möglicherweise bevorstehenden Schlaganfall und fordert deshalb eine sofortige medizinische Bewertung. Eine TIA der Augenschlagader wird Amaurosis fugax genannt. Dies ist eine vorübergehende Sehstörung, die typischerweise nur ein Auge betrifft. Betroffene beschreiben oft einen „Vorhang“, der sich über ihr Sichtfeld legt. Dieses Symptom kann ein Warnzeichen für einen bevorstehenden Schlaganfall sein.
FAST-Score
Der FAST-Score ist ein einfaches Diagnoseinstrument und fordert gleichzeitig dazu auf, schnell zu handeln. Das englische Wort „fast“ bedeutet „schnell“. Die Methode wird weltweit verwendet, um einen Schlaganfall frühzeitig zu erkennen.
Wofür steht FAST?
F – Face (Gesicht)
- Beobachtung: Bitten Sie die Person zu lächeln.
- Symptom: Eine Seite des Gesichts hängt herunter oder das Gesicht wirkt asymmetrisch. Es kann zu plötzlicher Schwäche oder Taubheit auf einer Seite des Gesichts kommen.
A – Arms (Arme)
- Beobachtung: Bitten Sie die Person, beide Arme gleichzeitig zu heben.
- Symptom: Einer der Arme kann nicht gehoben werden oder sinkt im Vergleich zum anderen Arm nach unten. Es kann zu plötzlicher Schwäche oder Taubheit in einem Arm oder Bein kommen, insbesondere auf einer Körperseite.
S – Speech (Sprache)
- Beobachtung: Bitten Sie die Person, einen einfachen Satz nachzusprechen, zum Beispiel „Die Sonne scheint.“
- Symptom: Die Sprache ist undeutlich, verwaschen oder schwer verständlich. Die Person kann Schwierigkeiten haben, die richtigen Worte zu finden oder verständlich zu sprechen.
T – Time (Zeit)
- Maßnahme: Verlieren Sie keine Zeit. Wenn Sie eines der oben genannten Symptome beobachten, wählen Sie sofort den Notruf 112, um medizinische Hilfe anzufordern. Je schneller die Behandlung erfolgt, desto größer sind die Chancen auf eine erfolgreiche Genesung.
Was tun bei akuten Schlaganfallsymptomen?
Wenn Sie vermuten, dass jemand in Ihrer Nähe einen Schlaganfall erleidet, handeln Sie bitte sofort: Wählen Sie den Notruf 112.
- Teilen Sie der Leitstelle Ihren Schlaganfall-Verdacht mit. Folgen Sie deren Anweisungen. Geben Sie so viele Informationen wie möglich über die Symptome und den Zustand der betroffenen Person.
- Leisten Sie Erste Hilfe: Beruhigen Sie die Person, helfen Sie ihr in eine bequeme Position und bewegen Sie die Person nicht unnötig. Geben Sie ihr keine Nahrung oder Getränke, denn vielleicht muss sie operiert werden.
- Beobachten Sie die Symptome: Achten Sie auf Veränderungen im Zustand der Person und teilen Sie diese den Rettungskräften mit, sobald sie eintreffen.
Ihre Rolle ist, der Person beizustehen, bis die professionelle Hilfe vor Ort ist. So schützen Sie die Gesundheit Ihres Mitmenschen. Dafür brauchen Sie keine medizinische Vorbildung.
„Time is brain“
Dieser Ausdruck meint, dass quasi jede Minute (time) zählt, weil bei einem Schlaganfall kontinuierlich Gehirnzellen (brain) absterben. Das unterstreicht die Dringlichkeit, bei Verdacht auf einen Schlaganfall schnell zu handeln. Je schneller eine Behandlung erfolgt, desto besser sind die Chancen, das Gehirn vor dauerhaften Schäden zu schützen.
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Diagnose eines Schlaganfalls: Wichtige Schritte und Methoden
Die Diagnose eines Schlaganfalls erfolgt in mehreren Schritten und erfordert den Einsatz verschiedener diagnostischer Methoden. Unsere Spezialist:innen bestimmen die Art des Schlaganfalls, lokalisieren das betroffene Gebiet im Gehirn und identifizieren die Ursache, um dann eine gezielte Behandlung einzuleiten.
Anamnese und körperliche Untersuchung: Wenn möglich erheben unsere Ärzt:innen zunächst die medizinische Vorgeschichte der Patient:innen in einem Gespräch (Anamnese). Dann führen sie eine körperliche Untersuchung durch. Dabei werden die neurologischen Funktionen überprüft, um Anzeichen für einen Schlaganfall zu erkennen.
Bildgebende Verfahren: Die Computertomografie (CT, spezielle 3D-Röntgenuntersuchung) des Kopfes ist oft die erste bildgebende Untersuchung, die unsere Ärzt:innen bei Verdacht auf einen Schlaganfall durchführen. Sie kann schnell Hinweise auf eine Hirnblutung oder einen Hirninfarkt geben. Die Magnetresonanztomografie (MRT, bildgebendes Verfahren mittels Magnetfeldern) bietet detailliertere Bilder des Gehirngewebes und kann auch kleinere oder jüngere Infarkte erkennen, also ob Gewebe nach Unterbrechung der Blutzufuhr abgestorben ist.
Gefäßdarstellung: Die CT-Angiografie (CTA) oder MR-Angiografie (MRA) ermöglicht die Darstellung der Blutgefäße im Gehirn und kann Verschlüsse oder Verengungen aufzeigen, die zu einem Schlaganfall geführt haben könnten.
Ultraschalluntersuchungen der Hirnarterien: Doppler- und Farbduplexsonografien setzen unsere Ärzt:innen ein, um den Blutfluss in den hirnversorgenden Arterien zu beurteilen. Diese Untersuchungen können Verengungen (Stenosen) oder Verschlüsse der Gefäße aufzeigen.
Herzultraschall: Die Echokardiografie ist eine Ultraschalluntersuchung, um bewegte Bilder des Herzens zu erzeugen. Dieses Verfahren verwenden unsere Ärzt:innen, um die Struktur und Funktion des Herzens zu bewerten und eine mögliche kardiale Emboliequelle für den ischämischen Schlaganfall zu erkennen, also eine Verstopfung eines Blutgefäßes.
Elektrokardiogramm (EKG): Mit einem EKG lassen sich Herzrhythmusstörungen wie Vorhofflimmern erkennen, die zu einem embolischen Schlaganfall führen können.
Blutuntersuchungen: Verschiedene Bluttests helfen, die Risikofaktoren für einen Schlaganfall zu identifizieren, wie zum Beispiel Diabetes, erhöhte Cholesterinwerte oder Gerinnungsstörungen.
Weitere Untersuchungen: Je nach Situation können weitere spezialisierte Tests erforderlich sein, um die genaue Ursache des Schlaganfalls zu bestimmen.
Die Diagnose eines Schlaganfalls muss schnell erfolgen, weil die Behandlung in den ersten Stunden nach dem Ereignis am effektivsten ist. Daher ist es so wichtig, bei Verdacht auf einen Schlaganfall unverzüglich medizinische Hilfe zu suchen.
Behandlungsmethoden bei Schlaganfall
Die Behandlung eines Schlaganfalls zielt darauf ab, das Fortschreiten der Erkrankung zu stoppen, weitere Schäden zu verhindern und die Rehabilitation zu unterstützen. Hierbei kommen verschiedene Therapiemethoden zum Einsatz, die unsere Ärzt:innen je nach Art und Schwere des Schlaganfalls individuell anpassen. Bei Asklepios bieten wir alle Behandlungsmethoden an, um für unsere Patient:innen die bestmögliche Versorgung zu gewährleisten.
Stroke Unit
Die Stroke Unit (Schlaganfall-Einheit) ist eine eigene Station im Krankenhaus, die auf die Akutbehandlung von Schlaganfallpatient:innen ausgerichtet ist. Die spezialisierte und multidisziplinäre, also fachübergreifende, frühe Betreuung verbessert die Überlebenschancen und reduziert den Behinderungsgrad der Patient:innen erheblich. Die Kombination von akuter Behandlung, Rehabilitation und Prävention minimiert zudem das Risiko eines erneuten Schlaganfalls.
Thrombektomie – Katheterbehandlung
Die Thrombektomie ist ein minimalinvasives Verfahren, bei dem ein Katheter in die betroffene Arterie eingeführt wird, um ein Gerinnsel mechanisch zu entfernen. Diese Methode setzen unsere Expert:innen vor allem bei Schlaganfällen ein, die durch große Gefäßverschlüsse im Hirn verursacht werden. Die Katheterbehandlung kann die Durchblutung schnell wiederherstellen und so das Risiko schwerwiegender Folgeschäden verringern. Bei Asklepios setzen wir auf modernste Technologien, um diese Eingriffe sicher und effektiv durchzuführen.
Thrombolyse – Lyse
Die Thrombolyse, auch als Lysetherapie bekannt, ist eine medikamentöse Behandlung. Hierbei injizieren unsere Fachkräfte ein Medikament in den Blutkreislauf, lösen das Gerinnsel damit auf und stellen so den Blutfluss wieder her. Diese Behandlung ist besonders zeitkritisch und muss in der Regel innerhalb eines engen Zeitfensters nach Beginn der Schlaganfallsymptome erfolgen. Die Methode kann mit der Katheterbehandlung (Thrombektomie) kombiniert werden. Unsere Fachkräfte bei Asklepios sind darauf spezialisiert, diese Therapie schnell und effizient anzuwenden, um die besten Ergebnisse für unsere Patient:innen zu erzielen.
Blutverdünnung
Die Blutverdünnung ist eine Standardbehandlung bei Schlaganfällen, die durch Blutgerinnsel verursacht werden. Die Ärzt:innen setzen Medikamente ein, die das Verklumpen (Aggregation) der Blutblättchen (Thrombozyten) verhindern (Thrombozytenaggregationshemmung), zum Beispiel Aspirin oder neuere orale Gerinnungshemmer (Antikoagulanzien). Diese Medikamente können das Risiko eines erneuten Hirninfarktes signifikant senken und sind auch ein wesentlicher Bestandteil der Schlaganfall-Nachsorge.
Behandlung einer symptomatischen Verengung der Halsschlagader
Die Behandlung einer hochgradigen symptomatischen Verengung (Stenose) der Halsschlagader nach einem Hirninfarkt minimiert das Risiko weiterer Schlaganfälle. Eine Kombination aus medikamentöser Therapie und chirurgischen oder gezielten (interventionell) Eingriffen kann je nach individuellem Risiko und Gesundheitszustand der Patient:innen notwendig sein. Bei der sogenannten Carotis-Endarterektomie (CEA) entfernen die Chirurg:innen die atherosklerotischen Ablagerungen aus der Halsschlagader operativ. Bei der Carotis-Angioplastie und Stenting (CAS) führen sie minimalinvasiv einen kleinen Ballon in die verengte Arterie ein und blasen ihn auf, um die Verengung zu erweitern. Dies kombinieren sie mit einer Stentversorgung (kleines Drahtgeflecht), damit die Arterie offen bleibt.
Jede dieser Behandlungsmethoden erfordert eine sorgfältige Überwachung und wird von einem Team aus erfahrenen Neurolog:innen, Pflegekräften und weiteren Spezialist:innen auf der Stroke Unit durchgeführt. Die Wahl der Behandlung hängt von vielen Faktoren ab, einschließlich des Typs und der Schwere des Schlaganfalls, der Zeit seit Beginn der Symptome und der individuellen Gesundheit der Patient:innen. Bei Asklepios setzen wir auf eine individuelle Behandlungsplanung, um jeder Patientin und jedem Patienten die bestmögliche Chance auf Genesung zu bieten. Regelmäßige Nachsorge und gesunde Lebensstiländerungen sind ebenfalls von großer Bedeutung.
Begleiterkrankungen bei Schlaganfall
Ein Schlaganfall kann mit verschiedenen Begleiterkrankungen einhergehen, die entweder als Risikofaktoren gelten oder als Folge des Schlaganfalls auftreten können. Sie beeinflussen die Behandlung und den Heilungsverlauf. Unsere interdisziplinären Teams widmen ihnen daher besondere Aufmerksamkeit, um das Gesamtrisiko für ihre Patient:innen zu bewerten und die Behandlung entsprechend auszurichten.
Unsere Expert:innen haben Informationen zu den häufigsten Begleiterkrankungen für Sie zusammengestellt:
Bluthochdruck
Bluthochdruck (arterielle Hypertonie) führt zu einer erhöhten Belastung der Blutgefäße und kann langfristig zu deren Schädigung beitragen.
Diabetes mellitus
Diabetes mellitus ist eine Stoffwechselerkrankung, die durch hohe Blutzuckerwerte gekennzeichnet ist. Sie kann die Blutgefäße schädigen und die Entwicklung von Arterienverkalkung (Atherosklerose) fördern, was das Risiko für einen Schlaganfall erhöht.
Vorhofflimmern
Vorhofflimmern ist eine Form der Herzrhythmusstörung, bei der es zu unregelmäßigen Herzschlägen kommt. Das kann zur Bildung von Blutgerinnseln im Herzen führen, die dann ins Gehirn gelangen und dort einen Schlaganfall verursachen können.
Hyperlipidämie
Bei der Fettstoffwechselstörung Hyperlipidämie sind die Fettwerte im Blut erhöht. Insbesondere ein hoher Cholesterinspiegel kann zur Entwicklung von Arterienverkalkung (Atherosklerose) in den Blutgefäßen führen, die einen Schlaganfall begünstigen.
Herzkrankheiten
Bestimmte Herzkrankheiten wie koronare Herzkrankheit oder Herzklappenfehler können das Schlaganfallrisiko erhöhen, weil sie die Blutzirkulation beeinträchtigen und die Bildung von Blutgerinnseln begünstigen können.
Übergewicht
Übergewicht und Fettleibigkeit (Adipositas) sind mit einem erhöhten Schlaganfallrisiko verbunden, weil sie oft mit anderen Risikofaktoren wie Bluthochdruck (Hypertonie), Diabetes und der Fettstoffwechselstörung Hyperlipidämie einhergehen.
Die Therapie von Begleiterkrankungen ist ein wesentlicher Bestandteil der Schlaganfallprävention und -nachsorge. Bei Asklepios verfolgen wir einen ganzheitlichen Ansatz, der darauf abzielt, nicht nur den Schlaganfall selbst, sondern auch alle damit verbundenen Gesundheitsprobleme zu behandeln.
Prävention eines erneuten Schlaganfalls: Maßnahmen und Tipps
Ein Schlaganfall kann lebensverändernde Folgen haben. Daher sind nach einem ersten Schlaganfall oder einer transitorischen ischämischen Attacke (TIA) vorbeugende Maßnahmen wichtig, um das Risiko eines Schlaganfalls beziehungsweise eines erneuten Schlaganfalls zu minimieren.
Im Folgenden nennen unsere Expert:innen Ihnen konkrete vorbeugende Maßnahmen und geben Ihnen Tipps, wie Sie diese in Ihren Alltag integrieren können:
- Blutdruck kontrollieren: Halten Sie Ihren Blutdruck unter 140/90 mmHg. Bei Patient:innen mit Diabetes oder Nierenerkrankungen kann ein niedrigerer Zielwert empfohlen sein.
Messen Sie Ihren Blutdruck täglich zur gleichen Zeit in körperlicher Ruhe und führen Sie ein Blutdrucktagebuch, um Veränderungen zu verfolgen. - Blutzuckerspiegel kontrollieren: Halten Sie Ihren HbA1c-Wert unter 7 %, um das Schlaganfallrisiko zu senken.
Überprüfen Sie Ihren Blutzuckerspiegel mehrmals täglich und passen Sie Ihre Ernährung und Medikation entsprechend an. - LDL-Cholesterinwert kontrollieren: Streben Sie einen LDL-Cholesterinwert von weniger als 70 mg/dl an. Bei hohem Risiko kann ein noch niedrigerer Wert sinnvoll sein.
- Regelmäßige EKG-Kontrollen: Lassen Sie regelmäßig ein EKG (Elektrokardiogramm) erstellen, um Vorhofflimmern frühzeitig zu erkennen.
- Medikamente und Therapietreue: Nehmen Sie alle verschriebenen Medikamente genau nach Anweisung Ihres Arztes ein. Nehmen Sie insbesondere verschriebene Blutverdünner konsequent ein, um die Bildung von Blutgerinnseln zu verhindern. Besuchen Sie regelmäßig Ihren Arzt, um Ihre Medikation überprüfen und anpassen zu lassen.
- Salzkonsum reduzieren: Beschränken Sie die Salzaufnahme auf weniger als 5 g pro Tag, was etwa einem Teelöffel entspricht. Beachten Sie dabei auch den hohen Salzgehalt in Fertig-Lebensmitteln und Fast Food.
- Nicht rauchen: Vermeiden Sie Tabakrauch und suchen Sie gegebenenfalls Unterstützung, um mit dem Rauchen aufzuhören. Rauchen ist ein bekannter Risikofaktor für Schlaganfälle, da es die Blutgefäße schädigt, den Blutdruck erhöht und die Blutgerinnung beeinflusst.
- Kein Alkohol: Alkohol kann vielfältige Schäden im Körper hervorrufen. Daher sollte man seinen Konsum vermeiden oder stark reduzieren, besonders wenn man gesundheitliche Vorbelastungen hat.
- Gewichtsmanagement: Streben Sie einen Body-Mass-Index (BMI) zwischen 18,5 und 24,9 an.
- Gesunde Ernährung: Integrieren Sie cholesterinsenkende Lebensmittel wie Haferflocken, Nüsse und fettarmen Fisch in Ihre Ernährung.
Eine mediterrane Ernährung, reich an Obst, Gemüse, Vollkornprodukten und gesunden Fetten, kann das Schlaganfallrisiko senken. - Fettarme Produkte: Wählen Sie fettarme Milchprodukte und mageres Fleisch, um gesättigte Fette zu reduzieren.
- Regelmäßige Bewegung: Integrieren Sie mindestens 150 Minuten moderaten Ausdauersport (aerobes Training) pro Woche in Ihren Alltag. Ein sitzender Lebensstil kann das Risiko für Schlaganfälle erhöhen, weil Bewegungsmangel mit Faktoren wie Übergewicht, erhöhtem Blutdruck und einem schlechterem Profil der Fette (Lipidprofil) verbunden ist.
- Krafttraining: Führen Sie zweimal wöchentlich Muskel-stärkende Aktivitäten durch.
- Stressmanagement: Praktizieren Sie Entspannungstechniken wie tiefe Atmung, Meditation oder Yoga.
- Soziale Unterstützung: Suchen Sie den Austausch in Selbsthilfegruppen oder mit Freunden und Familie.
Die Integration dieser Maßnahmen in den Alltag erfordert Disziplin und die Bereitschaft, Gewohnheiten zu ändern, was nicht leicht ist. Deshalb unterstützen wir Sie bei Asklepios dabei mit individuellen Beratungen und Therapieplänen. Unser Ziel ist es, Ihnen zu helfen, Ihr Risiko für einen erneuten Schlaganfall zu reduzieren und so Ihre Lebensqualität zu erhalten.