Asklepios Klinikum Harburg

Hodenkrebs

Alles über den Hodentumor

Hodenkrebs

Hodenkrebs, auch als Hodentumor und Hodenkarzinom bekannt, ist eine seltene, aber ernstzunehmende Erkrankung, die vor allem junge Männer betrifft. Wir haben für Sie vielfältige Informationen über die Diagnose, die Symptome und die Behandlung von Hodenkrebs zusammengestellt. Dabei erläutern wir Ihnen, wie Hodenkrebs entsteht, welche Risikofaktoren es gibt und wir geben Ihnen Informationen zu den Heilungschancen. Zudem erhalten Sie einen Überblick über die verschiedenen Therapieansätze und die Bedeutung der Früherkennung.

Haben Sie Fragen zum Hodentumor oder zu anderen Krebserkrankungen? Unsere erfahrenen Expert:innen bei Asklepios stehen Ihnen gern zur Verfügung – mit präziser Diagnostik, einer individuell angepassten Therapie und umfassender Beratung. 

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Häufige Symptome bei Hodenkrebs

Hodenkrebs ist eine Erkrankung, deren verschiedene Symptome auch auf andere, weniger ernste Gesundheitsprobleme hinweisen können. Es ist wichtig zu beachten, dass nicht alle Männer mit Hodenkrebs alle diese Symptome haben und dass das Vorhandensein eines oder mehrerer Symptome nicht zwangsläufig auf Hodenkrebs hinweist. Dennoch sollten Sie bei ungewöhnlichen Veränderungen oder Beschwerden im Bereich der Hoden umgehend eine Urologin oder einen Urologen aufsuchen. Die folgenden Symptome sollten Sie ernst nehmen, es sind die häufigsten Anzeichen für Hodenkrebs:

  • Schmerzlose Schwellung oder Knoten im Hoden: Dies ist oft das erste Anzeichen für Hodenkrebs. Der Knoten oder die Schwellung kann hart sein und wird in der Regel nicht von Schmerzen begleitet. 
  • Schweregefühl oder Schmerzen im Hodensack: Betroffene können ein Gefühl der Schwere oder ein Ziehen im Hodensack verspüren, das bis in den Unterleib oder die Leiste ausstrahlen kann. 
  • Vergrößerung oder Veränderung der Konsistenz des Hodens: Eine Zunahme der Größe eines Hodens oder eine Veränderung der Beschaffenheit kann auf einen Hodentumor hinweisen. 
  • Ansammlung von Flüssigkeit im Hodensack: Plötzlich auftretende Flüssigkeitsansammlungen im Hodensack sind ebenfalls ein mögliches Symptom. 
  • Vergrößerung oder Empfindlichkeit der Brustdrüsen: In einigen Fällen kann es zu einer Vergrößerung der Brustdrüsen oder zu einem Empfindlichkeitsgefühl kommen. 
  • Rückenschmerzen: Schmerzen im unteren Rückenbereich können auftreten, wenn der Krebs sich auf die Lymphknoten im Bauchraum ausgebreitet hat. Lymphknoten sind erbsengroße Sammelpunkte, die Keime und Zellen aus dem Körper filtern. 

Was tun bei akuten Symptomen? 

Wenn Sie akute Symptome eines Hodentumors feststellen, ist es wichtig, dass Sie sich in ärztliche Behandlung zu einer Urologin oder einem Urologen begeben.  

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Diagnose von Hodenkrebs: wichtige Schritte und Untersuchungen

Wenn Sie eines oder mehrere der oben aufgeführten Symptome an Ihrem Hoden bemerken, sollten Sie nicht zögern, eine Ärztin oder einen Arzt aufzusuchen. Wir stellen Ihnen hier die wichtigsten Untersuchungsmethoden zur Diagnose von Hodenkrebs vor:

  • Ärztliche Untersuchung: Der erste Schritt ist ein Gespräch (die sogenannte Anamnese) mit einer Ärztin oder einem Arzt über Ihre Symptome. Es folgt eine körperliche Untersuchung. Dabei tastet die Ärztin oder der Arzt den Hodensack ab, um nach Verhärtungen oder Schwellungen zu suchen. 
  • Ultraschalluntersuchung: Mit einem Ultraschall des Hodensacks können unsere erfahrenen Ärzt:innen die Struktur des Hodens beurteilen und feststellen, ob eine Schwellung oder ein Knoten vorhanden ist. Beides kann auf einen Tumor hinweisen. 
  • Bluttests auf Tumormarker: Bestimmte Substanzen im Blut, sogenannte Tumormarker, können auf Hodenkrebs hinweisen. Zu diesen Markern gehören Alpha-Fetoprotein (AFP), Beta-Humanes Choriongonadotropin (Beta-HCG) und Laktatdehydrogenase (LDH). 
  • Bildgebende Verfahren: Bei Verdacht auf Hodenkrebs können die behandelnden Ärzt:innen bildgebende Verfahren wie Computertomografie (CT, computergestützte Röntgenuntersuchung) bzw. Magnetresonanztomografie (MRT, Bildgebungsverfahren mittels eines Magnetfelds) des Unterleibs und des Beckens und auch des Brustkorbs durchführen. Damit suchen sie nach Absiedlungen (Metastasen) der Tumorerkrankung. 
  • Operative Entfernung und Untersuchung des Hodens (Orchiektomie): Wenn die vorherigen Untersuchungen auf einen Tumor hinweisen, folgt in der Regel eine operative Entfernung des betroffenen Hodens. Das entnommene Gewebe wird mikroskopisch untersucht, um die Diagnose zu bestätigen. 

Es ist wichtig zu betonen, dass nur eine Gewebeuntersuchung die Diagnose von Hodenkrebs definitiv bestätigen kann. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung sind uns besonders wichtig – beides ist entscheidend für eine erfolgreiche Therapie. Wenn Sie Bedenken oder Fragen haben, stehen Ihnen unsere erfahrenen Expert:innen bei Asklepios mit ihrer Expertise zur Seite und unterstützen Sie bei allen notwendigen Schritten. Wir möchten, dass Sie sich bei uns gut aufgehoben wissen. 

Behandlungsmethoden bei Hodenkrebs

Die Behandlung von Hodenkrebs hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich des Stadiums der Erkrankung, des Typs des Hodentumors und Ihrer allgemeinen Gesundheit. Die Wahl der Behandlungsmethode treffen unsere Urolog:innen immer in enger Absprache mit Ihnen. Wir bei Asklepios bieten Ihnen eine umfassende Beratung und Behandlung, wobei die folgenden Methoden am häufigsten zum Einsatz kommen.

Ablatio testis (Hodenentfernung) 

Die Ablatio testis, auch als Orchiektomie bekannt, ist ein chirurgischer Eingriff, bei dem das Operationsteam den betroffenen Hoden entfernt. Dieser Eingriff ist oft der erste Schritt in der Behandlung von Hodenkrebs und findet in der Regel unter Vollnarkose statt. Die Operation erfolgt über einen Schnitt in der Leiste, um das Risiko einer Tumorausbreitung zu minimieren. Nach der Entfernung schicken wir das Gewebe zur histologischen Untersuchung, um die Diagnose zu bestätigen und weitere Therapiemaßnahmen zu planen. Die Ablatio testis, ein Standardverfahren bei Asklepios, führen unsere erfahrenen Urolog:innen durch. 

Chemotherapie bei Metastasen 

Wenn der Hodenkrebs Metastasen gebildet hat, ist eine Chemotherapie oft ein wesentlicher Bestandteil der Behandlung. Die Medikamente dieser systemischen Therapie töten Krebszellen im ganzen Körper ab. Die Chemotherapie kommt insbesondere nach der Operation zum Einsatz, um verbleibende Krebszellen zu vernichten oder das Risiko eines Rückfalls zu verringern. Wir bei Asklepios stimmen die Chemotherapie individuell auf Sie und Ihren Gesundheitszustand ab, um die besten Ergebnisse zu erzielen und Nebenwirkungen zu minimieren. 

Retroperitoneale Lymphadenektomie (RLA) 

Die retroperitoneale Lymphadenektomie (RLA) ist ein chirurgischer Eingriff, bei dem unsere erfahrenen Expert:innen Lymphknoten im hinteren Bauchraum entfernen. Diesen Eingriff führen wir durch, wenn der Verdacht besteht, dass der Hodenkrebs sich auf die Lymphknoten ausgebreitet hat. Die RLA kann als alleinige Behandlung oder in Kombination mit einer Chemotherapie erfolgen. Unsere Chirurg:innen bei Asklepios nutzen modernste Techniken und minimalinvasive Verfahren, die nur geringe Verletzungen verursachen, um die Genesung unserer Patient:innen zu beschleunigen und das Risiko von Komplikationen zu verringern. 

Begleiterkrankungen

Hodenkrebs kann mit verschiedenen Begleiterkrankungen verbunden sein, die entweder als Folge der Krebserkrankung selbst oder als unabhängige Gesundheitsprobleme auftreten können. Es ist wichtig, dass Patienten mit Hodenkrebs auch regelmäßige Nachsorgeuntersuchungen wahrnehmen, um mögliche Folgeerkrankungen frühzeitig zu erkennen. Wir bei Asklepios legen großen Wert darauf, nicht nur den Krebs selbst, sondern auch alle verwandten Gesundheitsprobleme zu behandeln, um Ihnen eine umfassende Versorgung und Unterstützung zu gewährleisten. Hier sind einige der häufigsten Erkrankungen, die im Zusammenhang mit Hodenkrebs stehen können:

Infertilität (Unfruchtbarkeit) 

Hodenkrebs und seine Behandlung, insbesondere die Chemotherapie und die Strahlentherapie, können die Fruchtbarkeit eines Mannes beeinträchtigen. Vor Beginn der Behandlung kann das Einfrieren von Spermien eine Option sein, um die Erfüllung eines Kinderwunsches zu einem späteren Zeitpunkt zu ermöglichen. 

Hormonelle Störungen 

Da die Hoden eine zentrale Rolle in der Produktion männlicher Geschlechtshormone spielen, kann Hodenkrebs zu einem Ungleichgewicht führen. Dies kann sich in Symptomen wie Libidoverlust (Störung des Geschlechtstriebs), Erektionsstörungen oder Veränderungen der sekundären Geschlechtsmerkmale wie der Körperbehaarung äußern.  

Psychische Belastungen 

Die Diagnose und Behandlung von Krebserkrankungen können zu psychischen Belastungen wie Angstzuständen oder Depressionen führen. Unsere speziell auf Krebserkrankungen ausgebildeten Psycholog:innen sind dann an Ihrer Seite. 

Metabolisches Syndrom 

Studien haben gezeigt, dass ehemalige Hodenkrebs-Patienten ein erhöhtes Risiko für das metabolische Syndrom haben. Dieses umfasst Faktoren wie Bluthochdruck, erhöhte Blutzuckerwerte und Übergewicht. 

Sekundäre Malignome 

Nach einer erfolgreichen Behandlung von Hodenkrebs besteht ein geringfügig erhöhtes Risiko für die Entwicklung anderer Krebsarten, möglicherweise als Folge der Krebstherapie. 

Kardiovaskuläre Erkrankungen 

Einige Behandlungen bei Hodenkrebs, insbesondere bestimmte Medikamente in Verbindung mit einer Chemotherapie, können das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen. 

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Vorbeugung vor Hodenkrebs: Maßnahmen und Tipps für den Alltag

Die genauen Ursachen von Hodenkrebs sind noch nicht vollständig erforscht und viele Faktoren, die das Risiko erhöhen, sind nicht beeinflussbar. Dennoch können Sie mit einigen Maßnahmen dieser Krebserkrankung vorbeugen. Damit können Sie Ihre Gesundheit überwachen, die Früherkennung von Hodenkrebs unterstützen und die Chancen für eine erfolgreiche Behandlung im Falle einer Erkrankung verbessern. Unsere Ärzt:innen bei Asklepios stehen Ihnen für Beratung und Unterstützung zur Verfügung und können Ihnen individuelle Empfehlungen geben. Hier haben wir für Sie einige spezifische und detaillierte Präventionsmaßnahmen und Tipps zusammengestellt, die Sie in Ihren Alltag integrieren können:

Regelmäßige Selbstuntersuchung der Hoden 

Die Früherkennung von Hodenkrebs ist entscheidend, da die Heilungschancen bei einer frühen Entdeckung sehr gut sind. Sie sollten einmal monatlich eine Selbstuntersuchung der Hoden durchführen, idealerweise nach einer warmen Dusche, wenn die Haut des Hodensacks entspannt ist. Dabei rollen Sie jeden Hoden vorsichtig zwischen Daumen und Fingern, um nach harten Knoten, Schwellungen oder Veränderungen in Größe und Konsistenz zu suchen. Etwa 80 % der Hodentumore entdecken die Betroffenen selbst. 

Medizinische Untersuchung bei Auffälligkeiten 

Sollten Sie bei der Selbstuntersuchung Unregelmäßigkeiten feststellen, ist es wichtig, zeitnah eine Ärztin oder einen Arzt aufzusuchen, auch wenn die meisten Veränderungen gutartig sind. Eine ärztliche Untersuchung kann Klarheit verschaffen und gegebenenfalls weitere diagnostische Schritte einleiten. 

Kryokonservierung von Spermien 

Eine Behandlung von Hodenkrebs kann Ihre Fruchtbarkeit beeinträchtigen. Das Einfrieren von Spermien kann eine Option sein, um die Möglichkeit einer späteren Vaterschaft zu erhalten. Dies sollten Sie vor Beginn der Behandlung in Betracht ziehen. 

Gesunde Lebensweise 

Obwohl es keine direkte Verbindung zwischen Lebensstil und Hodenkrebs gibt, trägt eine gesunde Lebensweise zur allgemeinen Krebsprävention bei. Achten Sie auf eine ausgewogene Ernährung, regelmäßige körperliche Aktivität, hören Sie auf zu rauchen oder fangen Sie gar nicht erst damit an, trinken Sie Alkohol nur in Maßen und halten Sie ein normales Körpergewicht. 

Regelmäßige medizinische Checks 

Sie sollten regelmäßige Gesundheitsuntersuchungen wahrnehmen, um Ihren allgemeinen Gesundheitszustand zu überwachen. Dies kann auch dazu beitragen, andere Erkrankungen zu erkennen, die das Risiko für Hodenkrebs erhöhen können, beispielsweise einen nicht deszendierten Hoden (Hodenhochstand). 

Aufmerksamkeit für familiäre Risikofaktoren 

Haben Sie in Bezug auf Hodenkrebs eine familiäre Vorbelastung, sollten Sie besonders aufmerksam sein und Ihre Arztpraxis über dieses Risiko informieren. In einigen Fällen kann eine genetische Beratung sinnvoll sein. 

Vermeidung von Risikofaktoren 

Bestimmte Risikofaktoren wie eine HIV-Infektion (Auslöser für AIDS) oder Kryptorchismus (nicht herabgestiegene Hoden) sollten behandelt werden. Männer, die als Kinder an einem Hodenhochstand litten, sollten besonders auf die Gesundheit ihrer Hoden achten. 

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Der Hoden: Funktion und Rolle im männlichen Körper

Der Hoden, auch Testikel genannt, ist ein wesentliches Organ im männlichen Fortpflanzungssystem. Jeder Mann hat normalerweise zwei Hoden, die sich im Hodensack, einer Ausstülpung der Haut unterhalb des Penis, befinden. Die primäre Funktion der Hoden ist die Produktion von Spermien für die Fortpflanzung sowie des männlichen Geschlechtshormons Testosteron, welches für die Ausbildung der männlichen Geschlechtsmerkmale und die Aufrechterhaltung des Sexualtriebs verantwortlich ist.

Anatomisch gesehen besteht jeder Hoden aus tausenden von kleinen Röhrchen, den sogenannten Samenkanälchen, die die Spermien produzieren. Diese reifen in den Samenkanälchen heran und entwickeln sich in den Nebenhoden weiter, bis sie ejakuliert werden. Den Prozess der Spermienproduktion bezeichnet die Medizin als Spermatogenese. Er ist ein kontinuierlicher Vorgang, der bereits in der Pubertät beginnt und bis ins hohe Alter andauern kann. 

Das in speziellen Zellen des Hodens, den Leydig-Zellen, produzierte Testosteron ist entscheidend für die Entwicklung der männlichen Geschlechtsorgane, die Ausbildung sekundärer Geschlechtsmerkmale wie Bartwuchs und tiefe Stimme sowie für die Aufrechterhaltung der Muskelmasse und Knochenstärke. 

Die Lage der Hoden außerhalb des Körpers im Hodensack ist notwendig, da die optimale Temperatur für die Spermienproduktion etwas unter der normalen Körpertemperatur liegt. Die Muskeln des Hodensacks können sich zusammenziehen oder entspannen, um die Temperatur der Hoden zu regulieren und so eine ideale Umgebung für die Spermienproduktion zu gewährleisten. 

Aufgrund ihrer Lage sind die Hoden anfällig für Verletzungen und Erkrankungen, einschließlich Hodenkrebs. Daher ist es wichtig, dass Sie auf Veränderungen achten und regelmäßige Selbstuntersuchungen durchführen, um Anomalien frühzeitig zu erkennen.  

Achten Sie auf Ihre Hoden und Ihre allgemeine Gesundheit. Haben Sie Fragen? Wenden Sie sich gern an unsere erfahrenen Fachärzt:innen. Wir bei Asklepios bieten Ihnen eine kompetente Beratung und Behandlung. Ihre Fragen werden wir gerne beantworten. Uns ist es wichtig, dass Sie sich stets gut informiert fühlen.