Asklepios Klinikum Harburg

Parkinson-Komplexbehandlung

Parkinson-Komplexbehandlung

Unser Behandlungskonzept

Die Patient:innen werden durch ein multiprofessionelles Team von erfahrenen und motivierten Ärzt:innen, Therapeut:innen, Pflegekräften und Sozialarbeiter:innen betreut. Zu Beginn der Behandlung erstellen wir einen individuellen Behandlungsplan für jede:n Patient:innen. Dieser wird durch tägliche Visiten und wöchentliche Teambesprechungen den jeweiligen Behandlungserfolgen angepasst. Die Parkinson-Komplexbehandlung ermöglicht individuell angepasste Therapieinheiten von mindestens 7,5 Stunden pro Woche und erstreckt sich in der Regel über 2 - 3 Wochen.

Gegen Ende der Behandlung gibt das interdisziplinäre Behandlungsteam im Rahmen eines Entlassungsgespräches Empfehlungen für die ambulante Weiterbehandlung. Sie erhalten einen Abschlussbericht mit den medikamentösen Therapieempfehlungen,auf Wunsch können auch Angehörige an dem Entlassungsgespräch teilnehmen. Die Patient:innen erhalten eine Anleitung für häusliche Selbstübungsprogramme und werden hinsichtlich notwendiger Hilfsmittel und der weiteren häuslichen Versorgung beraten.

Unser Behandlungsteam

Die Parkinson-Komplexbehandlung wird durch eine:n Neurolog:in koordiniert und geleitet. In täglichen Visiten erfolgt unter Berücksichtigung der motorischen und nicht-motorischen Beeinträchtigungen die medikamentöse Neueinstellung. Wenn erforderlich, werden apparative Untersuchungen (CCT, MRT und Ultraschall) durchgeführt und bestehende Begleiterkrankungen auch mithilfe anderer Fachabteilungen unseres Hauses mitbehandelt.

Während des Aufenthaltes bei uns werden spezielle Pflegeaspekte bei der Parkinsonerkrankung - wie die pünktliche Tabletteneinnahme - berücksichtigt. Im Rahmen der aktivierenden Pflege werden vorhandene Ressourcen und Fähigkeiten gefördert. Nach Bedarf erfolgt durch unsere geschulten und erfahrenen Pflegekräfte eine Beratung und Anleitung von Patient:innen und Angehörigen hinsichtlich pflegerischer Maßnahmen im Alltag.

Möglichst lange selbstständig bleiben - das ist das wichtigste Ziel jeder physiotherapeutischen Therapie für Parkinson-Patient:innen. In den Therapien werden Übungen und Strategien für eine bessere Beweglichkeit erarbeitet. Außerdem werden bei Bedarf Anti-Freezing-Strategien angeleitet. Die Behandlung stützt sich auf das speziell für Parkinson-Erkrankte entwickelte Amplitudentraining und umfasst Elemente der Therapie nach LSVT-BIG.

Ziel der Ergotherapie ist es, die Selbstständigkeit der Patient:innen zu erhalten. Dazu werden funktionelle Fähigkeiten insbesondere zur Verrichtung von Alltagsaktivitäten trainiert. Der Einsatz spezieller Hilfsmittel wird geübt. Bei Einschränkungen der geistigen Leistungsfähigkeit werden Übungen zur Verbesserung der Gedächtnisleistung und der kognitiven Flexibilität angeboten. Auch in die ergotherapeutische Behandlung fließen Elemente der Behandlung nach LSVT-BIG ein.

Morbus Parkinson beeinträchtigt auch die Funktion der Muskeln, die für das Sprechen und Schlucken verantwortlich sind. Die Folge können Sprachstörungen wie langsamen, leises, monotones, undeutliches und heiseres Sprechen sein. Diese erschweren die Verständigung mit anderen Menschen und werden in der logopädischen Therapie unter anderem mit Elementen aus dem Lee-Silverman-Voice-Treatment (LSVT) behandelt. Mittels ausführlicher klinischer und apparativer Diagnostik (flexible endoskopische Evaluation des Schluckakts) können Schluckstörungen erkannt und therapiert werden.

Die Neuropsychologie in der Parkinson-Komplexbehandlung hilft bei der Diagnostik kognitiver Fährigkeiten. Dies geschieht sowohl im Hinblick auf eine mögliche Parkinson-Demenz als auch zur Stärkung und Stabilisierung vorhandener Ressourcen. Auch bei der Krankheitsverarbeitung, z.B. im Rahmen einer Depression, können Parkinson-Erkrankte und Angehörige professionelle Unterstützung erhalten.

In der Therapie von Patient:innen mit Morbus Parkinson hat sich gezeigt, dass durch Musik körperliche und psychische Begleiterscheinung der Erkrankung gelindert werden können. Tanzen oder rhythmische Übungen verbessern zum Beispiel den Bewegungsablauf. Mit Musik können auch kognitive Fähigkeiten, wie das Gedächtnis, die Aufmerksamkeit und die Reaktionsfähigkeit von Parkinson-Betroffenen trainiert werden. Darüber hinaus fördert Musik die Fähigkeit, sich zu entspannen und kann durch gezielten Einsatz in der Therapie sogar dazu beitragen, depressive Verstimmungen abzuschwächen.

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