
Unter dem Begriff „Hypochondrie“ versteht man eine psychische Erkrankung, die durch die ständige und übermäßige Angst vor schweren Krankheiten auffällt. Die betroffenen Patienten beobachten sich selbst bzw. ihre körperlichen Empfindungen und interpretieren normale körperliche Reaktionen oder eigentlich unbedeutende Beschwerden als Symptome schwerwiegender Erkrankungen.
Betroffene suchen vermehrt Ärzt:innen und Heilpraktiker:innen auf und obwohl immer wieder von Fachleuten versichert wird, dass keine ernsthafte Krankheit vorliegt, bleibt die Angst bestehen. Die Patient:innen leiden stark unter diesen Ängsten, grübeln und beschäftigen sich ständig mit der Möglichkeit doch erkrankt zu sein. Hypochondrie kann so zu erheblichen Beeinträchtigungen im Lebensalltag führen.
Auch Angehörige sind oft von den Ängsten der Betroffenen überfordert und belastet. Zudem lassen sich Patient:innen mit Hypochondrie häufig krankschreiben und gefährden somit auch ihren beruflichen Erfolg und ihren Arbeitsalltag. Das ständige Grübeln und die Sorge über mögliche Krankheiten führt manchmal auch zu sozialem Rückzug und ev. Abbruch von Hobbys und Freundschaften. In der Psychiatrie hat die Hypochondrie eine eigene Diagnose (ICD-10 F45.2). Sie kann und sollte dementsprechend mithilfe einer Psychotherapie behandelt werden.

In der einer psychotherapeutischen Behandlung würden die Ursachen für die aufgetretenen Ängste analysiert und dementsprechend ein Behandlungsplan erstellt. Der Auslöser für eine hypochondrische Störung kann verschiedene Ursachen haben. Hypochondrie kann eine Reaktion auf Stress oder traumatische Erlebnisse sein. Aber auch eine übermäßige Beschäftigung mit Gesundheitsthemen, kranke Angehörige oder Verlusterlebnisse sind mögliche Auslöser.
Man vermutet auch, dass Menschen, die in ihrer Biografie mit psychischen Erkrankungen, schwer kranken Menschen oder einer starken Krankheitsangst in der Familie belastet wurden, ein deutlich höheres Risiko für die Entwicklung einer Hypochondrie haben. Auch die Möglichkeiten sich im Internet oder durch Social-Media-Plattformen über „Krankheiten“ zu informieren, führt bei besonders sensiblen Personen zu Ängsten und hypochondrischen Befürchtungen.
Die Hypochondrie zeichnet sich durch die übermäßige Angst aus, „krank“ zu sein. Dementsprechend bunt kann das Bild der befürchteten Erkrankung sein. Je nachdem, welche körperlichen Empfindungen von den Betroffenen fehlgedeutet werden, benennen die Patient:innen unterschiedliche Beschwerden. Normale kleinere Missempfindungen bekommen plötzlich enorme Bedeutung: Kopfschmerzen, Magenschmerzen oder Müdigkeit stehen dann für mögliche schwere Krankheiten. Auch leichte Symptome, wie ein Jucken auf der Haut, Kratzen im Hals oder gelegentliches Schwindelgefühl, können als Beweis für eine ernste Krankheit gedeutet werden.
Die Patient:innen konsultieren immer wieder verschiedene Ärzt:innen und unterziehen sich zahlreichen Tests. Aber da keine körperliche Diagnose einer Erkrankung gestellt wird, fühlen sich die Betroffenen missverstanden und denken umso mehr, dass es sich um eine seltene Krankheit handeln muss. Meist wird dann an der Kompetenz der Behandler gezweifelt und ein weiteres Fachpersonal aufgesucht. Patient:innen, die unter hypochondrischen Ängsten leiden, haben oft noch andere psychische Störungen wie z. B. Depressionen oder Zwangsstörungen.

Es ist überwiegend schwierig, die Betroffenen zu einer Krankheitseinsicht hinsichtlich einer psychischen Erkrankung zu bewegen. Die Patient:innen sind in der Regel sehr fixiert auf die körperliche (somatischen) Ursachen und es fällt ihnen schwer, die psychische Komponente der Erkrankung anzunehmen. Eine Psychotherapie ist das Mittel der Wahl bei der Behandlung der Hypochondrie gegebenenfalls mit einer medikamentösen Unterstützung.
Die kognitive Verhaltenstherapie (KVT), wäre zum Beispiel eine Therapieform, die hilft negativen Denkmuster zu verändern, Grübelkreisläufe zu unterbrechen und andere Handlungsansätze zu erarbeiten. Der Umgang mit Ängsten und sorgenvollen Gedanken wird geübt und gleichzeitig wird an einer realistischeren Einschätzung der körperlichen Befindlichkeiten gearbeitet. In einigen Fällen kann eine antidepressive oder angstlösende Medikation unterstützend sein, um die Symptome zu lindern.
Wenn die Angst vor Krankheiten Ihr Leben bestimmt, sind Sie damit nicht allein – und es gibt Hilfe. In unserer privaten Kliniken unterstützen wir Sie mit einfühlsamer und professioneller Therapie, um Ihre Ängste zu verstehen und zu bewältigen.
Machen Sie den ersten Schritt zu mehr Lebensqualität – kontaktieren Sie uns noch heute für ein unverbindliches Beratungsgespräch. Wir sind für Sie da.