Drogenabhängigkeit
Der Konsum illegaler Drogen ist gerade bei jüngeren Menschen schon lange keine Seltenheit mehr. Die Sächsische Landesstelle gegen die Suchtgefahren benennt die Anzahl der Abhängigen im Freistaat mit 15.000. Auffällig ist die in den letzten Jahren zunehmende Anzahl von Mischkonsumenten (Polytoxikomanie) und Metamphetaminabhängigen (Crystal-Konsumenten). Das Ziel unseres Teams ist die bestmögliche Diagnostik und Behandlung für Sie oder Ihren Angehörigen. Sie können auf unser Fachwissen und auf unsere Erfahrungswerte vertrauen.
Ursachen, Symptome, Diagnostik
Eine Suchterkrankung entsteht „nicht einfach“, es liegen immer vielfältige Gründe und Bedingungen vor. Neugier, Gruppenzwang (der Anspruch, dazuzugehören), Selbstunsicherheit, Impulsivität, der Wunsch nach mehr Anerkennung und Leistungsfähigkeit, aber auch fehlende zwischenmenschliche Beziehungen oder soziale Belastungen können den Einstieg in die Sucht befördern. Bei sehr vielen Konsumenten besteht neben der Abhängigkeit eine weitere psychische Störung, man spricht in diesem Fall von einer „psychiatrischen Komorbidität“. Regelhaft beeinflussen sich diese Erkrankungen im negativen Sinne gegenseitig. Eine umfassende Diagnostik ist deshalb integraler Bestandteil unseres Therapiekonzepts – um die Entstehungsbedingungen der Abhängigkeit für die Betroffenen nachvollziehbar zu machen, eine gegebenenfalls vorliegende weitere psychische Störung zu erkennen und auch körperliche Begleit- und Folgeerkrankungen sicher zu erfassen.
Unser multiprofessionelles Team von Ärzten, Psychologen, Pflegekräften, Spezial- und Physiotherapeuten behandelt unsere Patienten auf einer spezialisierten Station nach einem besonderen, für Drogenkonsumenten entwickelten, stufenweise angelegten Therapieprogramm. In der Regel dauert die Behandlung 28 Tage.
Gerne informieren wir Sie im persönlichen Gespräch über die Details – bitte stellen Sie uns dabei auch alle Ihre Fragen. Wir beantworten diese gern.
Ganz auf Sie abgestimmt: Unser Therapieangebot
- therapeutische Einzel- und Gruppengespräche
- medikamentöse Entzugsbehandlung
- gegebenenfalls medikamentöse Behandlung von weiteren psychischen oder körperlichen Begleit- und Folgeerkrankungen
- Psychoedukation (Information, Austausch mit anderen Betroffenen, Rückfallprophylaxe)
- Stressbewältigungstraining einschließlich des Erlernens der progressiven Muskelrelaxation
- Kognitionstraining
- Sozialtherapie
- Ergotherapie und Förderung alltagspraktischer Fertigkeiten
- Sporttherapie (zum Beispiel Fitnesstraining, Kegeln, Wandern und wenn gewünscht Laufgruppe)
- diagnosespezifische Mitbehandlung, wenn eine weitere psychische Erkrankung vorliegt
- gegebenenfalls Rückfallbearbeitung
- Vorbereitung der Weiterbehandlung, unter anderem mit therapeutischen Zielaufträgen
Zur Verlaufsbeurteilung und zur Sicherheit für unsere Patienten erfolgt eine umfassende Therapieprozesskontrolle durch regelmäßige fachärztliche Visiten, Teambesprechungen sowie psychometrische Verlaufs- und Effektkontrollen.
Weiterhin gut versorgt: Ihre Weiterbehandlung / Nachsorge
Ziel unserer Therapie ist, dass wieder Sie selbst und nicht mehr die Drogen über Ihr Leben bestimmen - das Abstinenzziel (kompletter Verzicht auf das Suchtmittel) ist dafür die Basis. Um Sie hierbei zu unterstützen, werden weiterführende Hilfen erforderlich sein. Hierfür kommen beispielsweise eine Rehabilitationsbehandlung (der Antrag kann während des stationären Aufenthalts gestellt werden), ambulante Suchthilfeangebote (zum Beispiel Suchtberatungs- und -behandlungsstelle, Patientenselbsthilfegruppe) sowie eine weiterführende psychiatrisch-psychotherapeutische Behandlung in Betracht. Welche Möglichkeit die für Sie am besten geeignete ist, werden wir gemeinsam mit Ihnen abstimmen.