Asklepios Paulinen Klinik feiert Geburtstag - Seit 125 Jahren im Dienst am Patienten
Von Anfang an ein zuverlässiger Partner in Medizin und Pflege
Dieses Jahr feiert die Asklepios Paulinen Klinik (APK) ihren 125sten Geburtstag. Der Vorläufer der heutigen Klinik wurde in den Jahren von 1893 bis 1896 gebaut und am 16. Oktober 1896 eröffnet. Als Namensgeberin stand die 1857 auf Anregung der Herzogin Pauline von Nassau ins Leben gerufene Paulinenstiftung Pate. Wurde die Paulinenstiftung zunächst gegründet, um eine Unterkunft für angehende Dienstmägde einzurichten, so trat im Laufe der Zeit mit dem Betrieb des Paulinenstifts die Pflege und Behandlung kranker Menschen durch evangelische Diakonissen mehr und mehr in den Vordergrund. Noch heute befindet sich die APK am gleichen Standort wie ihre Vorgängerin und ist eine feste Größe in der Patientenversorgung im Großraum Wiesbaden und darüber hinaus. Teile der historischen Klinikgebäude wurden aufwendig restauriert und werden auch heute noch genutzt. Sie bilden einen reizvollen Kontrast zum 13-stöckigem hochmodernen Bettenhaus, den OP-Sälen und weiteren Funktionsbauten. Hier zeigt sich gelebte 125-jährige Medizingeschichte und ihre Verbindung in die Moderne hinein.
Bei seiner Eröffnung galt Krankenhaus mit seinen 50 Betten und vier Krankenstationen als sehr modern. Mit zunehmender Patientenzahl setzte allmählich eine Spezialisierung des Krankenhauses und die Erweiterung des medizinischen Angebotes ein. So waren bereits 1889 ein Augenarzt, ein Arzt für Hals- und Ohrenerkrankungen sowie ein Zahnarzt am Paulinenstift tätig. Eine wichtige Neuerung erfuhr das Krankenhaus 1907 mit der Einrichtung einer gynäkologischen Fachabteilung. Mit der im Jahr 1912 eröffneten Urologieabteilung war das Paulinenstift Wiesbadens erste Klinik, die eine solche Spezialabteilung besaß. Im ersten Weltkrieg diente das Paulinenstift auch als Lazarett.
Nach dem ersten Weltkrieg machte es die ständige Zunahme der Patientenzahlen notwendig, die Klinik weiter auszubauen, und so wurde 1929 ein neuer Trakt in Betrieb genommen. Man sparte nicht an der technischen Ausstattung des Krankenhauses. Daher machte das Paulinenstift besonders auf dem Gebiet der Chirurgie und im Bereich der Diagnostik große Fortschritte. Während des zweiten Weltkrieges war das Krankenhaus erneut Lazarett.
Nach dem Ende des zweiten Weltkrieges ging es mit dem Paulinenstift kontinuierlich aufwärts. Im Jahr 1966 war der 13-geschossige Neubau fertiggestellt. Es folgten 1971 die Erweiterung des OP-Traktes sowie die Einrichtung einer Intensivabteilung. Die OP-Kapazitäten wurden mit Fertigstellung eines dritten OP-Saals im Jahr 1980 deutlich erweitert, und 1981 konnte die neue Intensivstation eröffnet werden.
Im Jahr 1992 wurde das vom Bund und dem Land Hessen geförderte „Modellprojekt Geriatrie“ am Paulinenstift implementiert. Ziel war und ist es auch heute noch, betagte Menschen nach einem Krankenhausaufenthalt durch Rehabilitation in die Lage zu versetzten, so lange wie möglich im gewohnten heimischen Umfeld bleiben zu können. Mit 60 vollstationären und 30 tagesklinischen Betten war die größte geriatrische Abteilung Hessens entstanden.
Bei allem medizinisch-technischem Fortschritt ging im Paulinenstift nie der Blick auf den Menschen verloren. So wurde bereits im Herbst 1980 der Sozialdienst ins Leben gerufen. Er beschäftigt sich mit der Beratung von Patienten und Angehörigen bei allen Fragen rund um die soziale und medizinische Nachsorge. Darüber hinaus kümmern sich auch seit mehr als 40 Jahren ehrenamtlich die „Grünen Damen“ um soziale Belange der Patienten während des Krankenhausaufenthaltes.
Wechsel der Trägerschaft - Das Paulinenstift wird zur Asklepios Paulinen Klinik
Bereits seit Anfang der 1980iger Jahre zeichneten sich finanzielle Probleme ab. Im April 1989 wurde deutlich, dass das Krankenhaus aufgrund der wirtschaftlichen Gegebenheiten nicht auf Dauer unter der Trägerschaft der Diakoniegemeinschaft Paulinenstift betrieben werden konnte.
Auf der Suche nach einem privaten Betreiber hatte sich der Stiftungsrat schließlich für die Kronberger Asklepios Kliniken GmbH entschieden. Am 16. November 1989 übernahm Asklepios die Betriebsführung. Am 1. Januar 1994 ging die Klinik von der Paulinenstiftung in die privatwirtschaftliche Trägerschaft der Asklepios Kliniken GmbH über. Das Paulinenstift firmiert seitdem unter dem Namen Asklepios Paulinen Klinik (APK).
Die APK heute
Die Entwicklung der Klinik ist bereits vor aber in besonderem Maße seit der Übernahme durch die Asklepios Gruppe von einer kontinuierlichen Modernisierung und Kapazitätsausweitung sowie einer Spezialisierung des medizinischen Leistungsangebotes gekennzeichnet. Damit einhergehend konnten Experten von internationalem Ruf verpflichtet werden. Sie leiten gemeinsam mit ihren Teams die verschiedenen Fachbereiche der Klinik.
Heute ist die APK mit 12 medizinischen Fachdisziplinen, 360 Betten und über 600 Mitarbeitern ein wichtiger Pfeiler in der Versorgung der Patienten im Großraum Wiesbaden. Darüber hinaus ist sie gemeinsam mit zwei weiteren Wiesbadener Krankenhäusern als Schwerpunkt-Klinik für die Versorgung onkologischer Patienten ausgewiesen. Die lange Tradition der Klinik hat auch zu besonders engen Verbindungen zu lokalen Institutionen der Gesundheitspflege geführt. Hier gibt es gemeinsame Projekte, die zum Teil bereits über Jahrzehnte hinweg bestehen. Exemplarisch sei hier das GeReNet.Wi, das Netzwerk für geriatrische Rehabilitation Wiesbaden, genannt. Als ein Netzwerk der Altenhilfe und des Gesundheitswesens, setzt sich das GeReNet.Wi dafür ein, die Selbständigkeit und Lebensqualität älterer Menschen zu sichern und zu fördern.
Stets am Puls der Zeit
Ihre Vorreiterrolle hat die APK im Laufe letzten beiden Jahrzehnte immer wieder beweisen können. Die folgenden Beispiele verdeutlichen dies exemplarisch. So erhielt die Geburtshilfe 2006 als erste Klinik im Rhein-Main-Gebiet die begehrte UNICEF-Plakette „Babyfreundliches Krankenhaus“. Im Jahr 2010 wurde das kernsanierte Bettenhaus als modernstes Bettenhaus Wiesbadens fertiggestellt. Bereits zwei Jahre später setzte die APK mit der Einweihung des neuen OP-Traktes für Wiesbaden erneut richtungsweisende Maßstäbe bei der medizintechnischen Ausstattung und der Ablauforganisation vor, während und nach operativen Eingriffen.
Im Bereich der Behandlung gutartiger Prostatavergrößerungen konnte die APK 2015 mit dem Einsatz des ersten Holmium-Prostata-Laser in Wiesbaden einen weiteren innovativen Therapie-Ansatz verfolgen. Mit der deutlichen Ausweitung der minimal-invasiven Chirurgie werden seit 2017 an der APK die modernsten Methoden zur schonenden operativen Versorgung der Patienten angeboten. Im Jahr 2018 setzte die APK als erste Wiesbadener Klinik mit EOS ein innovatives Röntgensystem ein, das 3D-Ganzkörperaufnahmen des Skeletts im Stehen oder Sitzen ermöglicht. Und im Sommer 2020 wurde die modernste Endoskopie-Abteilung Wiesbadens an der Klinik eröffnet.
Über 100-jährige Tradition in Aus- und Weiterbildung von Fachkräften
Bereits im Jahr 1908 legte man im Paulinenstift großen Wert auf die theoretische Ausbildung in der allgemeinen Krankenpflege, da man sich entschlossen hatte, das staatliche Examen für Krankenpflegerinnen einzuführen. So schlossen 1911 die ersten sechs Schwestern ihre Ausbildung mit dem staatlichen Examen erfolgreich ab.
Aus den Anfängen vor mehr als 100 Jahren, über die erste kleine Krankenpflegeschule an der APK mit zwei Aus- und Weiterbildungslehrgängen, hat sich ein Bildungszentrum mit einem weit gefächerten Spektrum an Lehrangeboten entwickelt. Heute ist das Asklepios Bildungszentrum Wiesbaden in der Aus- und Weiterbildung für Berufe aus dem gesamten Gesundheitsbereich tätig. Der große Erfolg des Zentrums machte 2019 den Umzug vom Gelände der APK in die neuen Räumlichkeiten am Konrad-Adenauer-Ring 33 nötig.
Die TeilnehmerInnen der Kurse kommen aus 27 verschiedenen Kliniken, um sich in Wiesbaden auf höchstem Niveau ausbilden zu lassen. Mit 80 Ausbildungsplätzen in der Gesundheits- und Krankenpflege gehört das Bildungszentrum in diesem Bereich zu den führenden Ausbildungsstätten Deutschlands. Auch der zunehmenden Akademisierung in der Pflege trägt das Bildungszentrum Rechnung. Für die Zukunft sind Ausbildungsgänge mit begleitendem Bachelor-Studium geplant.
Neben der theoretischen Ausbildung spielt die praktische Aus- und Weiterbildung in der Pflege eine zentrale Rolle an der APK. „Die theoretische Ausbildung erfolgt am Bildungszentrum, auch für andere Kliniken. Die Mehrheit der Auszubildenden kommt nach der theoretischen zur praktischen Ausbildung zu uns an die APK. Dort beschäftigen wir dann einen Großteil nach erfolgreichem Abschluss als hochqualifiziertes pflegerisches Fachpersonal in den verschiedenen medizinischen Fachabteilungen unserer Klinik weiter. Aufgrund der hohen Dynamik in der Pflege ist eine permanente Weiterbildung unerlässlich. Hier gibt es anspruchsvolle Programme, die zum Beispiel zum ‚Pflegeexperten Geriatrie‘ oder zur ‚Intensiv- und Anästhesiepflege‘ qualifizieren. Damit sind wir in der Lage, stets Pflege auf Topniveau anzubieten“, sagt Martina Kramp, Pflegedienstleitung an der APK.
Quo vadis APK?
Wie die Vergangenheit, so wird auch die Zukunft der APK von kontinuierlicher Weiterentwicklung geprägt sein. So ist geplant, die drei Säulen der Klinik, die Geriatrie, die Viszeralchirurgie und das Wirbelsäulen- und Skoliosezentrum, weiter auszubauen.
Im laufenden Jahr soll die 2020 neu hinzugekommene Neurochirurgie am Wirbelsäulen- und Skoliosezentrum erweitert werden. Damit werden dann zusätzliche Behandlungsmöglichkeiten in den Bereichen der degenerativen Wirbelsäulenerkrankungen, der unterschiedlichen Rückenmarkserkrankungen und der peripheren Nervenchirurgie in noch größerer Anzahl möglich sein. Zusammen mit der Eröffnung einer Schmerz-Tagesklinik, in der Patienten mit akuten und chronischen Schmerzen ambulant behandelt werden, wird so ein Asklepios Center of Excellence entstehen.
Im Bereich der Digitalisierung soll in naher Zukunft die digitale Patientenakte und das digitale Patientenarchiv eingeführt werden. Damit wird der zeitgemäße schnelle und sichere Zugriff auf Patientendaten möglich. Darüber startet, das beliebte Patientenforum „Medizin Bürgernah“ als Onlineformat. . Dann können alle Interessierten auch live und von zu Hause aus an den Veranstaltungen teilnehmen. Auch der Geburtsinfoabend wird bereits regelmäßig per Skype übertragen.
„Das Entwicklungstempo in Medizin und Wissenschaft ist rasant und stellt ständig neue Anforderungen an eine Klinik wie die APK. Wer sich immer auf Top-Niveau bewegen will, muss ständig in Bewegung sein, darf dabei aber den Patienten in seiner Gesamtheit nie aus den Augen verlieren. Daran erinnert uns stets die lange aus der Diakonie kommende Tradition, die auch heute noch mit ihrem christlichen Leitbild den Umgang mit den Patienten, Angehörigen und unseren Angestellten prägt. So führen wir stets mit der Vergangenheit im Blick die Klinik in eine erfolgreiche Zukunft,“ sagt Norman Westphal, Geschäftsführer der APK.