Hüft-TEP-OP: So gewinnen Sie Ihre Beweglichkeit zurück

„Irgendwann ging es einfach nicht mehr: Die Schmerzen strahlten vom Hüftgelenk bis in den Fuß und ich konnte kaum noch laufen. Da habe ich mich für die Hüftprothesen-OP entschieden. Das hat sich gelohnt: Heute habe ich kaum noch Schmerzen, bin beweglicher und kann besser schlafen.“

So ähnlich berichten viele Patientinnen und Patienten von ihren Erfahrungen mit ihrer neuen Hüfte. Wir erklären Ihnen, wann der Eingriff infrage kommt, wie er abläuft und wann Sie wieder fit sind.

Hüft-TEP-OP: Das Wichtigste in Kürze

  • „Hüft-TEP“ steht für Hüft-Totalendoprothese. Sie ersetzt das komplette Hüftgelenk und kommt zum Einsatz, wenn alle anderen Maßnahmen ausgeschöpft sind.
  • Die Ergebnisse sind häufig sehr gut: In 90 Prozent der Fälle nehmen die Schmerzen deutlich ab. Ernste Komplikationen sind selten – es handelt sich um einen häufig durchgeführten Routine-Eingriff.
  • Wie lange ein künstliches Hüftgelenk hält, variiert in Abhängigkeit von dem verwendeten Material und de Präzision des Einbaus etwas. Im Schnitt sind es 20 Jahre.
  • Wir nutzen moderne Verfahren, darunter auch robotergestützte Technologien um die Implantation noch präziser und patientenindividueller zu gestalten.

Indikationen für eine Hüft-TEP

Viele fragen sich: „Wann ist eine neue Hüfte wirklich notwendig?“ Ganz einfach: Der richtige Zeitpunkt für eine Hüft-TEP ist gekommen, wenn konservative Behandlungen wie Physiotherapie und Schmerzmittel nicht mehr ausreichen, um die Lebensqualität zu verbessern. Wenn die Gelenkarthrose in der Hüfte fortgeschritten ist und alltägliche Bewegungen wie Gehen oder Treppensteigen starke Schmerzen verursachen, kann die Operation eine sinnvolle Lösung sein. Viele bekommen eine neue Hüfte mit 60, aber auch bei jüngeren Patientinnen und Patienten kann sie vereinzelt angezeigt sein.  

Generell gilt: Können Sie weniger als 1.000 Meter (beschwerdefrei) laufen, ist der Ersatz des Hüftgelenks angezeigt.

Die häufigsten Gründe für eine Hüftprothese sind:

  • Fortgeschrittene Hüftarthrose (Coxarthrose): Knorpelverschleiß führt zu Schmerzen und Bewegungseinschränkungen.
  • Hüftkopfnekrose: Die Durchblutung des Hüftkopfes ist gestört, was zu Knochenschäden führt.
  • Hüftdysplasie: Angeborene Fehlstellungen begünstigen den vorzeitigen Gelenkverschleiß.
  • Verletzungen oder Frakturen: Unfälle können eine Endoprothese erforderlich machen.

Beraten lassen!

Sie möchten endlich wieder besser laufen können? Gerne sind wir für Sie da!

Ganz auf Sie abgestimmt: Die Hüft-TEP-OP in der Asklepios Paulinen Klinik Wiesbaden

Arzt operiert
Prof. Perlick im OP

Das Ziel unserer Fachärzte rund um Prof. Dr. Perlick ist eine möglichst schonende Operation, die Ihnen beschwerdefreies Gehen mit einem stabilen, belastbaren und schmerzfreien Hüftgelenk ermöglicht.

1. Schritt: Gespräch und Untersuchung

Bei uns bildet die Grundlage der Diagnostik das ausführliche Gespräch mit Ihnen, in dem Sie Ihre Beschwerden und Ihre Krankheitsgeschichte einem Facharzt erläutern. Anschließend werden Sie körperlich untersucht. Die Ergebnisse werden ausgewertet, um Erkenntnisse über notwendige apparative Untersuchungen zu gewinnen.

2. Schritt: Umfassende Diagnostik

Im Rahmen der Diagnostik werden nun die Befunde zusammengestellt, um die Ursache für die Symptome zu finden. Auf dieser Basis entscheiden wir gemeinsam mit Ihnen, ob eine Hüft-TEP die richtige Lösung für Sie ist.

3. Schritt: Die Wahl der richtigen Hüftprothese

Um individuelle Beschwerden optimal behandeln zu können, bieten wir unseren Patientinnen und Patienten das gesamte Spektrum neuer Hüftgelenke an:

  • Eine Kurzschaftprothese  wird bevorzugt bei jüngeren, aktiven Patienten mit guter Knochenqualität eingesetzt. Sie erhält mehr Knochensubstanz, da nur der obere Teil des Oberschenkelknochens bearbeitet wird. Vorteile sind eine knochensparende Implantation, bessere Beweglichkeit und die Möglichkeit eines leichteren Prothesenwechsels in der Zukunft.
  • Große modulare Systeme werden vor allem bei komplizierten Fällen eingesetzt, zum Beispiel bei starker Knochenschädigung, Tumoren, Fehlstellungen oder Wechseloperationen. Sie ermöglichen eine individuelle Anpassung an die Anatomie des Patienten. Außerdem bieten sie eine stabile Fixierung und erlauben einen modularen Austausch einzelner Komponenten, wenn eine erneute OP notwendig wird.

Ergänzend setzen wir das EOS-System ein, um die individuelle spinopelvine Mobilität zu analysieren. Diese Technologie hilft dabei, die optimale Positionierung der Hüftpfanne zu bestimmen, sodass langfristige Stabilität und eine natürliche Bewegung des Hüftgelenks gewährleistet sind. Dies ist insbesondere für Patientinnen und Patienten mit komplexen anatomischen Voraussetzungen von Vorteil, da das System eine präzisere Anpassung ermöglicht.

Künstliche Hüftgelenke bestehen aus Keramik oder Titan. Keramik bietet eine extrem glatte Oberfläche, reduziert Abrieb und minimiert das Risiko von Verschleiß. Titan ist leichter, besonders stabil und wird häufig für die zementfreie Hüft-TEP verwendet, die aber auch Nachteile haben kann. Dazu gehören längere Einheilzeiten und das Risiko der Implantatlockerung bei schlechter Knochenqualität. Zu den Vorteilen zementfreier Prothesen zählt die längere Haltbarkeit gerade bei jüngeren Patientinnen und Patienten.  

Gemeinsam mit Ihnen wählen wir die für Sie optimale Variante aus. Dabei möchten wir alle Ihre Fragen umfassend klären.

4. Schritt : Implantation des künstlichen Hüftgelenks

In den letzten Jahren wurden sowohl die Materialien als auch die operativen Techniken erheblich verbessert. Sie profitieren direkt davon!
Die Hüftprothese wird während einer minimalinvasiven OP eingesetzt, die einem festgelegten Ablauf folgt. Zugang zum Hüftgelenk erhalten unsere Operateure über verhältnismäßig kleine Hautschnitte, die nur 6 bis 8 Zentimeter groß sind. Dank moderner Instrumente und Verfahren muss keine Muskulatur abgelöst werden, sodass sich Ihre Rehabilitation deutlich verkürzt. Ferner reduziert sich der Blutverlust, sodass deutlich seltener eine Bluttransfusion nötig ist.
Dank der patientenspezifische Planung werden die Hüftpfanne und Schaft optimal an die individuelle Anatomie angepasst werden kann. Dies trägt maßgeblich zur langfristigen Stabilität und Funktionalität der Prothese bei und reduziert das Risiko von Fehlausrichtungen.

Ablauf der Hüft-TEP-OP im Überblick:

  • Narkose: meist Vollnarkose (lokale Spinalanästhesie möglich)
  • OP-Dauer: 45 – 60 Minuten
  • Krankenhausaufenthalt: 3-5 Tage
  • Erste Schritte: am nächsten Tag nach der OP
  • Wundheilung: 14 Tage

Nachdem das künstliche Hüftgelenk in der OP eingesetzt wurde, können Patientinnen und Patienten in den ersten Tagen bis Wochen postoperative Schmerzen erleben. Sie resultieren hauptsächlich aus Wundheilung und muskulären Anpassungen und sind mit Schmerzmitteln oftmals gut behandelbar. Typischerweise klingen diese Beschwerden innerhalb von 6 Wochen größtenteils ab.

Weiterhin gut versorgt nach der Hüft-OP

Bereits am ersten Tag nach der Operation mobilisieren wir Sie gezielt mit einem individuell auf Sie abgestimmten Programm. Meistens schließt sich Ihre Rehabilitation nahtlos an, damit Sie schnellstmöglich ein hohes Aktivitätsniveau erlangen. Wir möchten, dass Sie schnell wieder beweglich und aktiv werden – für die Erreichung dieses Ziels arbeiten wir eng mit Ihnen zusammen.

Die ersten Wochen und Monate nach der Operation:

  • Reha: für 3 Wochen
  • Gehhilfe: für 6 Wochen
  • Autofahren: nach 6 Wochen
  • Heilung der inneren Strukturen: 1,5-3 Monate
  • Arbeitsunfähigkeit: 6 – 12 Wochen (je nach Belastung im Job)
  • Sport: nach 2 Wochen – 6 Monate (je nach Sportart)
  • Endgültiges Ergebnis: nach 3-4 Monaten

Es kann einige Monate bis ein Jahr dauern, bis sich Betroffene vollständig an die neue Prothese gewöhnt haben. Manche Patientinnen und Patienten berichten während dieser Zeit von Wetterfühligkeit, leisen Knackgeräuschen oder anderen Empfindungen im Hüftgelenk.

 

Ist nach der Hüft-TEP-OP alles wie vorher?

Viele Patientinnen und Patienten machen gute Erfahrungen mit ihren künstlichen Hüftgelenken. Sie können nach der OP wieder schmerzfrei gehen, sich bücken oder Treppen steigen. Aber es ist nicht alles wie vorher. Die Beweglichkeit bleibt manchmal leicht eingeschränkt und nicht alle sportlichen Aktivitäten sind empfehlenswert.

Grundsätzlich sind Sportarten, die das Hüftgelenk wenig belasten, sehr sinnvoll. Dazu gehören Radfahren, Schwimmen und Wandern. Sportarten mit hoher Krafteinwirkung wie Fußball, Joggen oder Kampfsport sind weniger empfehlenswert. Sie können die Lebensdauer der Hüftprothese verkürzen. Es kommt aber auch immer auf die Vorerfahrung und die Dosis an.

Erfolgsraten der Hüft-TEP-OP im Überblick:

  • Deutliche Schmerzlinderung: in 90 Prozent der Fälle
  • Haltbarkeit: 20 Jahre (in 85 Prozent der Fälle)
  • Erneute OP innerhalb eines Jahres erforderlich: 2 Prozent

Hüft-TEP-OP in der Asklepios Paulinen Klinik Wiesbaden: Ihre Vorteile

  • Expertise: Unser Team vereint Spezialisten für die minimalinvasive Implantation künstlicher Gelenke (Endoprothetik) und für das Auswechseln bereits implantierter Prothesen. Unsere Klinik ist darüber hinaus spezialisiert auf die Versorgung von Sport- und Berufsunfällen.
  • Moderne Methoden: Dank möglichst kleiner Schnitte und moderner Verfahren ist die Rehabilitationszeit verkürzt.   
  • Interdisziplinäres Team: Bei Bedarf ziehen wir andere Ärzte aus dem Bereich der orthopädischen Chirurgie oder Fachärzte anderer Abteilungen hinzu.

Sie möchten wieder schmerzfrei gehen?

Lassen Sie sich von unseren Spezialisten beraten. Vereinbaren Sie jetzt einen Termin in der Asklepios Paulinen Klinik Wiesbaden!

Häufige gestellte Fragen

Was ist ein Hüft-TEP?

Eine Hüft-TEP ist eine künstliche Hüftgelenksprothese. Sie ersetzt das natürliche Hüftgelenk etwa bei fortgeschrittener Arthrose vollständig. Die Prothese besteht in der Regel aus einem Metall- und einem Kunststoffteil. Sie wird fest im Knochen verankert, ist aber dennoch beweglich. Die OP-Dauer beträgt rund 60 Minuten – danach ist das künstliche Hüftgelenk eingesetzt. 

Welche Risiken gibt es?

Die Hüft-TEP-OP ist ein Standardeingriff in der Orthopädie und wird häufig durchgeführt. Die Komplikationsraten sind eher gering, auch bei älteren Patientinnen und Patienten.  

Zu den Risiken einer Hüft-OP gehören Infektionen, Thrombosen, Wundheilungsstörungen und Blutungen. Entzündungen und Vereiterungen entstehen nur bei rund 1 bis 2 Prozent der Behandelten. Es können auch Nerven- oder Gefäßverletzungen auftreten sowie Knochenbrüche und Prothesenluxationen. In seltenen Fällen entstehen Verknöcherungen oder andere Komplikationen. Diese Risiken werden durch sorgfältige Vorbeugung und Nachsorge minimiert. Natürlich klären wir Sie in unserer Sprechstunde über die Details auf.

Ist eine Hüft-OP eine schwere OP?

Die Hüft-OP wird als Routine-Eingriff angesehen, aber sie ist dennoch komplex. Sie erfordert eine präzise Technik und birgt Risiken wie Infektionen oder Thrombosen. Der Eingriff dauert rund eine Stunde und die Erholungsphase variiert je nach Gesundheitszustand des Patienten. Die meisten Patientinnen und Patienten haben danach deutlich weniger Schmerzen.

Wann ist die beste Jahreszeit für eine Hüft-OP?

Grundsätzlich kann ein künstlicher Gelenkersatz zu jeder Jahreszeit implantiert werden. Es gibt jedoch Hinweise, dass sehr hohe Temperaturen das Infektionsrisiko leicht steigern können. Im Winter wiederum können Eis und Schnee Sturzgefahren bergen. Am Ende ist es aber Ihre individuelle Entscheidung, die auch von Ihrer Jobsituation oder Ihren aktuellen Beschwerden abhängt.

Wie lange bin ich nach der Implantation der Hüft-TEP krank?

Nach einer Hüft-TEP-OP fallen Patientinnen und Patienten mit operiertem Bein und künstlicher Hüftpfanne in der Regel für 8 bis 12 Wochen aus. Während dieser Zeit können Sie sich auf die Rehabilitation konzentrieren. Bereits am Tag nach der OP können Sie mit Unterstützung laufen.

Wie lange dauert die Heilung nach einer Hüft-TEP?

Die Heilungsdauer eines künstlichen Hüftgelenks variiert und beträgt in der Regel 3 bis 6 Monate. In den ersten Wochen nach der OP steht die Mobilisation im Vordergrund. Vollständige Erholung, insbesondere bei sportlichen Aktivitäten, dauert länger, da Muskeln und Gewebe nachwachsen müssen.

Wie beeinflusst ein künstliches Hüftgelenk die Sexualität?

Mit einem künstlichen Hüftgelenk ist die Sexualität nicht wesentlich eingeschränkt. Achten Sie jedoch vor allem in den ersten 3 Monaten darauf, Hüftbeugungen von 90° zu vermeiden. Das Gewicht des Partners sollte die operierte Hüfte nicht belasten. Die Narbe ist nach 3 Monaten fest geworden, was der Hüfte mehr Stabilität verleiht.

Was darf ich mit einer künstlichen Hüfte nicht mehr machen?

Mit einer TEP an der Hüfte sollten intensive Sportarten wie Joggen, Volleyball oder Boxen vermieden werden, da sie das Gelenk überlasten können. Generell sind extreme Drehbewegungen und das Überstrecken der Hüfte nicht ratsam, um Komplikationen zu verhindern. Hier kommt es allerdings auch auf die Vorerfahrung und das Intensitätslevel an.

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