Somatoforme, funktionelle und chronische Schmerzstörungen
Woran erkenne ich, ob ich an einer somatoformen Störung leide?
Wenn Sie über längere Zeit an körperlichen Beschwerden leiden, für die bisher trotz intensiver fachärztlicher Diagnostik keine ausreichende körperliche Ursache gefunden werden konnte, fühlen Sie sich möglicherweise sehr enttäuscht, zurückgewiesen und vielleicht sogar als Simulant abgewertet. Manchmal kommt es auch zu dem Vorwurf, sich die Beschwerden nur einzubilden, weil ja „nichts“ gefunden worden sei.
Inzwischen ist gesichert, dass bei vielen dieser sogenannten „somatoformen Störungen“ eine beeinträchtigte Stressverarbeitung des Gehirns eine wichtige Rolle spielt. Diese Bereitschaft, auf belastenden Stress mit körperlichen Beschwerden oder Schmerzen zu reagieren, lässt sich bislang nicht mit den routinemäßig angewandten Untersuchungsmöglichkeiten (Labor, Röntgen, Magnetresonanztomografie (MRT, bildgebendes Verfahren)) nachweisen.
Mit einer gründlichen psychosomatischen Anamnese, Klärung der biologischen, psychischen und sozialen Zusammenhänge sowie weiteren Untersuchungen (Stresstest) ist eine positive Diagnosestellung dennoch möglich.
Wir helfen Ihnen bei
- somatoformen Störungen des Herz-Kreislaufsystems (Herzangst)
- somatoformen Störungen des Magen-Darmtraktes (nervöser Magen, Reizdarm)
- somatoformen Störungen der Atemwege und des harnableitenden Systems (Hyperventilation (unnatürlich tiefe oder schnelle Atmung), Reizblase)
- somatoformen Schmerzstörungen mit und ohne körperlichen Befund
- hypochondrischer Störung (Krankheitsangst)
Unser Behandlungsangebot umfasst
- psychodynamische (die seelischen Kräfte betreffende) Einzel- und Gruppentherapie mit Erarbeitung eines psychosomatischen Krankheitsverständnisses und konkreter Lösungs- und Unterstützungsmöglichkeiten
- Aufklärung des Patienten über chronischen Schmerz (Psychoedukation) und Stresstoleranztraining
- Biofeedback zur Verdeutlichung der Zusammenhänge von körperlichen Symptomen und Stress, damit passende Entspannungsverfahren gefunden und eingeübt werden können
- Entspannungsverfahren (Progressive Muskelentspannung, Autogenes Training, Tai-Chi, Qigong)
- Physiotherapie (einzeln und in Gruppen), Körper- und Sporttherapie zur Veränderung von Überlastungs- oder Schonverhalten und Erweiterung der eigenen Fähigkeiten, Schmerzen und körperliche Symptome positiv zu beeinflussen
- kreativtherapeutische Verfahren (Gestaltungs- und Ergotherapie und Musiktherapie, um mit nicht-sprachlichen Mitteln inneres Erleben zum Ausdruck zu bringen, für das sich schwer Worte finden lassen
- Sozialarbeit zur Klärung möglicher beruflicher Perspektiven
- Einbeziehung der Familie zu gemeinsamen Gesprächen
- Überprüfung und gegebenenfalls Neueinstellung der Schmerzmedikation (zum Beispiel Opiatentzug, Verwendung schmerzmodulierender Antidepressiva)
Wie geht es weiter?
Wir helfen Ihnen dabei …
- eine geeignete Anschlusstherapie zu finden
- die berufliche Perspektive zu klären
- (sofern Sie aus der Region kommen:) eine Übergangsbehandlung sicherzustellen, wenn die ambulante Weiterbehandlung noch nicht geklärt ist (ambulante Gruppentherapie, ambulante Stresstoleranzgruppe und Körpertherapie im Rahmen unserer Institutsambulanz)
So finden Sie auch nach der Behandlung bei uns langfristig Unterstützung.
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