Borderline-Störungen

Diese Erkrankung gehört zu den vielfältigsten psychischen Störungen, weil sie mit ganz unterschiedlichen und häufig wechselnden Beschwerden einhergeht. Diese Instabilität im Bereich der Gefühle, der eigenen Identität, des Verhaltens und der zwischenmenschlichen Kontakte ist das zentrale Merkmal. Wir sind sehr erfahren in Diagnostik und Behandlung von Borderline-Störungen – Sie können sich bei uns sehr gut aufgehoben wissen.

Wir helfen Ihnen bei

„Himmelhoch jauchzend, zu Tode betrübt“: Extreme Schwankungen zwischen einem Gefühl von innerer Leere, Verzweiflung, Angst, Gereiztheit und intensiven Glücksgefühlen innerhalb weniger Stunden kennen die Betroffenen ebenso wie unerträgliche Spannungszustände, die häufig wie aus „heiterem Himmel“ auftreten. Um diesen massiven inneren Druck zu bewältigen, neigen manche Betroffene zu Selbstverletzungen oder anderen Formen der Selbstschädigung (Essanfälle und selbst-induziertes Erbrechen oder massiver Alkohol- und Drogenkonsum).

Eine ständige Unsicherheit über die eigene Identität, darüber, was man kann, bevorzugt und will, gehört ebenfalls zu dem Krankheitsbild. Die Betroffenen können weder ihre eigenen Stärken, Begabungen und Talente noch ihre persönlichen Schwächen und Grenzen realistisch einschätzen und schwanken in ihren Beurteilungen ständig. Dies macht ihnen die Lebensplanung in vielen Bereichen wie Ausbildung, Beruf und Partnerschaft sehr schwer. Sie leiden erheblich darunter und ihr Selbstwert leidet.

Das typische Verhaltensmuster zeigt sich in starker Impulsivität. Die Betroffenen handeln oftmals sehr spontan, ohne über die kurz- und langfristigen Folgen nachzudenken. Sie suchen manchmal Extremsituationen auf, um ihre innere Leere zu überwinden und sich zu spüren oder aber um den massiven Spannungszuständen zu entkommen.

Auch in zwischenmenschlichen Beziehungen herrschen Extreme vor: Zwischen grenzenloser Liebe, Hingabe und Bewunderung einerseits und abgrundtiefem Hass, Ekel und Verachtung andererseits wechseln die Betroffenen sehr oft hin und her. Sie haben eine tiefe Angst vor dem Alleinsein und davor, verlassen zu werden, können aber gleichzeitig meist Nähe und Verbundenheit nur sehr schwer ertragen.

Die Ursachen, das Erscheinungsbild und der Verlauf von Borderline-Störungen sind sehr vielfältig. Gemeinsam ist ihnen, dass die Betroffenen sehr schwierige Entwicklungsbedingungen hatten und haben, in denen Erfahrungen von Vernachlässigung, Missachtung, Misshandlung oder gar sexueller Gewalt keineswegs selten sind. Daher haben sie schon früh „Überlebensstrategien“ entwickelt, aber andere Kompetenzen nicht erlernen können. Ihre Strategien erscheinen jedoch in der Regel und in vielen Alltagssituationen nicht zweckmäßig, weil sie wenig flexibel und unangemessen sind. Borderline-Erkrankungen sind heute mithilfe spezifischer Psychotherapiemethoden gut behandelbar.

Diagnostik – der Weg zu einem umfassenden Verständnis

Sollte bei Ihnen eine Borderline-Störung diagnostiziert worden sein oder sollten Sie selber den Eindruck haben, unter einer solchen Erkrankung zu leiden, wenden Sie sich an Ihren behandelnden Arzt oder gerne auch direkt an unsere Institutsambulanz, wo wir Sie in einem persönlichen Gespräch beraten und gegebenenfalls über unsere ambulanten und stationären Behandlungsangebote informieren.

Bei einer stationären Behandlung in unserer Klinik finden zu Beginn ausführliche Gespräche statt, in denen wir uns zunächst Ihren aktuellen Beschwerden und Sorgen widmen, aber im nächsten Schritt auch Ihre Lebensgeschichte sowie Ihre bisherigen Krankheiten und deren Behandlung kennenlernen möchten. So können wir gemeinsam ein umfassendes Verständnis Ihrer aktuellen Problematik erarbeiten, um dann gemeinsam nach Lösungen zu suchen.

Unser stationäres Therapieangebot

In Abhängigkeit von den Hintergründen und Auswirkungen Ihrer Borderline-Störung und Ihren bisherigen Behandlungserfahrungen kommen verschiedene Verfahren zum Einsatz, die wir gemeinsam mit Ihnen auf Ihre individuelle Krankheitssituation abstimmen.

Zentrale Elemente sind die psychodynamische Einzel- und Gruppentherapie. Diese Verfahren helfen dabei, die zugrunde liegenden Probleme und belastenden Erfahrungen zu verstehen und zu bearbeiten.

Ein wichtiger Schwerpunkt sind die zwischenmenschlichen Schwierigkeiten – deshalb ist Gruppenpsychotherapie besonders wichtig. Hier wird es möglich, miteinander die Probleme in der Beziehungsgestaltung zu erleben, zu reflektieren und zu lösen. Während die Bearbeitung traumatischer Erfahrungen nicht im Vordergrund steht, unterstützen wir unsere Patienten darin, für die Folgen traumatischer Erfahrungen angemessenere und gesündere Bewältigungsmöglichkeiten zu entwickeln.

Zusätzlich werden weitere Therapien eingesetzt, die bei der Erreichung der gemeinsam vereinbarten Therapieziele helfen:

  • Körper-, Sport- und Bewegungstherapie
  • Musiktherapie
  • Imaginationsübungen
  • Stresstoleranz
  • Beratung durch den Sozialarbeiter
  • Unterricht, Schul-, Studien- und Arbeitsbelastungsversuche
  • Bezugspflege
  • Expositionstraining bei Ängsten (Konfrontation)

Wie geht es weiter?

Wir helfen Ihnen dabei…

  • eine geeignete Anschlusstherapie zu finden
  • Ihre Ausbildungs- oder berufliche Perspektive zu klären
  • (sofern Sie aus der Region kommen:) eine Übergangsbehandlung sicherzustellen, wenn die ambulante Weiterbehandlung noch nicht geklärt ist (zum Beispiel ambulante Gruppenpsychotherapie und Körpertherapie im Rahmen unserer Institutsambulanz)

Gemeinsam sorgen wir dafür, dass Sie auch weitergehend Unterstützung erfahren.

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