Sucht & Abhängigkeit
Eine Suchterkrankung trifft mehr Menschen als viele von uns vermuten. Sie kann ganz verschiedene Ursachen haben und sich unterschiedlich äußern. In Deutschland ist die Abhängigkeit von Alkohol am weitesten verbreitet, aber auch der Konsum mancher Medikamente wie beispielsweise Benzodiazepine kann zu einer Sucht ausarten.
Daneben spielen andere Substanzen wie Cannabis und Chrystal Meth (Methamphetamin) eine zunehmende Rolle in der Arbeit für unsere Patienten. Damit wir Betroffene erfolgreich therapieren können, ist eine fachlich abgestimmte Diagnostik jeweils die Voraussetzung. Suchterkrankungen sind gut behandelbar. Die Erkennung und Berücksichtigung der hohen Rückfallgefahr stellen einen Schwerpunkt der Behandlung dar. Heutzutage verfügen wir über gut etablierte und spezifische Behandlungsverfahren.
Woran erkenne ich eine Suchterkrankung?
Suchtkranke verspüren den starken Wunsch, eine bestimmte Substanz zu sich zu nehmen. Trotz des Wissens um die schädlichen Folgen des (übermäßigen) Konsums können sie auf die Substanz nicht verzichten und verlieren die Kontrolle.
Um die Erkrankung überwinden zu können, ist es wichtig, dass Sie die Sucht ernst nehmen und professionelle Hilfe annehmen. Haben Sie den Eindruck, an einer Suchterkrankung zu leiden, sind wir für Sie da. Unsere Spezialisten klären körperliche Folgen ab, die eine Sucht verursacht haben könnte und unterstützen Sie mit erprobten Behandlungsverfahren, damit es Ihnen bald und dauerhaft bessergeht. Wir begleiten Sie auf Ihrem Weg zur Abstinenz, also dem vollständigen Verzicht auf das Suchtmittel.
Wir helfen Ihnen bei
- Abhängigkeit von Alkohol und Medikamenten
- Abhängigkeit von Drogen wie Cannabis, Methamphetamin, Opiate, Amphetamine, Kokain u. a.
- akuter Entgiftung bei Rückfällen
- Verhinderung eines Rückfalls
- Suchtentwicklung nach belastenden Lebensereignissen
- Gedächtnisstörungen und nachlassender geistiger Leistungsfähigkeit
- medikamentösen Süchten infolge körperlicher Erkrankungen
- Depressionen im Zusammenhang mit einer Suchterkrankung
- Traumafolgestörungen (Störungen infolge tiefer seelisch-emotionaler Erschütterung) sowie Missbrauch und Abhängigkeit von Suchtmitteln infolge einer Persönlichkeitsstörung
Für Sie: Unser Behandlungsangebot
Unser Therapieangebot ist auf Suchterkrankungen zugeschnitten. Damit helfen wir Ihnen, in der akuten (unmittelbaren) Krise die Entzugssymptome zu lindern. Außerdem unterstützen unsere Experten Sie dabei, einen Rückfall zu vermeiden oder zu verkürzen, ein Krankheitsverständnis zu entwickeln und die Suchterkrankung zu akzeptieren. Damit Sie ganzheitlich genesen können, diagnostizieren und behandeln wir körperliche Folgeerkrankungen. Wir ermöglichen Ihnen mit unserer stationären Behandlung einen medikamentösen Entzug und darauffolgend eine psychotherapeutische Weiterbehandlung. Diese soll den Beginn der Abstinenz (vollständiger Suchtmittelverzicht) vorbereiten. Wenn es Ihnen bessergeht, vermitteln wir Ihnen ambulante Nachsorgeangebote in der Umgebung.
Mit diesen Verfahren helfen wir Ihnen:
- medikamentös unterstützter Entzug
- Pharmakotherapie (Behandlung mit Arzneimitteln) von begleitenden Erkrankungen
- Verhaltenstherapeutisch/tiefenpsychologisch fundierte Gruppentherapie
- Physiotherapie, Nordic Walking, Aromatherapie, Ergotherapie, Bewegungstherapie, Akupunktur, Entspannungsverfahren
- sozialpädagogische Beratung und Hilfestellung
- Intervalltherapie (langfristige Behandlung, bei der zwischen den einzelnen Maßnahmen unterschiedlich lange Zeitabschnitte geplant sind).
Im Falle einer schweren Sucht können wir Ihnen in der Regel innerhalb von drei Wochen eine erfolgreiche Entzugsbehandlung und eine erste psychotherapeutische Weiterbehandlung anbieten. Sollte die geistige Leistungsfähigkeit aufgrund Ihrer Erkrankung schon deutlich eingeschränkt sein, ist eine umfangreichere, intensivere Therapie wie die sogenannte S4-Behandlung vonnöten, die über die akuten, lebenserhaltenden Maßnahmen hinausreicht. Seit langer Zeit schon ist unser Schwerpunkt Suchtmedizin sowohl bei der akuten Entzugsbehandlung als auch bei längerfristigen psychotherapeutischen (seelisch-emotionalen) und kognitiven (geistigen) Therapien erfolgreich etabliert.
Stationäre Therapie
Menschen, die an einer Suchterkrankung leiden, bieten wir seit vielen Jahren professionelle Hilfe an. Hierfür stehen die Stationen 2.1 und 2.2 zur Verfügung, die über eine besondere Ausstattung verfügen.
Die Therapie, die laut aktueller Leitlinie bis zu 21 Tage dauern kann, verläuft meist in drei für Sie wichtigen Stufen: Zu Beginn der Behandlung steht die akute Intoxikation (Vergiftung) bei längerer Suchterkrankung, der akute Rückfall nach längerer Abstinenz oder dessen Vermeidung im Vordergrund. Jeder Patient verfügt über ein freundliches Zweibettzimmer in einem Neubau, der speziell den Erfordernissen der Suchtmedizin gerecht wird. Wir bitten Sie in dieser Phase, uns das nötige Vertrauen entgegenzubringen, damit wir Ihre Beschwerden, mögliche Belastungsfaktoren, gegebenenfalls schon eingeleitete Behandlungen und auch wichtige biografische Eckpunkte Ihres Lebens gut verstehen lernen. Damit unsere Experten begleitende oder verursachende körperliche Erkrankungen bei Ihnen abklären oder ausschließen können, bitten wir Sie darüber hinaus um eine beziehungsweise mehrere Blutentnahmen. Diese lassen wir dann in unserem Labor untersuchen. So können wir auch mögliche körperliche Beschwerden wirksam behandeln. Außerdem raten wir in einigen Fällen, Aufnahmen des Schädels und Gehirns anfertigen zu lassen. Je nach medizinischer Fragestellung oder Dringlichkeit ist das durch eine Computertomografie (computergestütztes Röntgenverfahren) oder Kernspintomografie (Bildgebungsverfahren mittels Magnetfelder) möglich, an unserer Klinik stehen beide Verfahren zur Verfügung. Vermutlich sind auch noch ergänzende Untersuchungen für Sie empfehlenswert und medizinisch angezeigt (indiziert). Dies klären unsere Experten ganz individuell mit Ihnen ab.
Unmittelbar nach Ihrer Aufnahme beginnt in der Regel die intensive medikamentöse Therapie, die quälende Entzugserscheinungen mildern kann. Damit lassen sich meist auch Krampfanfälle und ein Delir (akute Verwirrtheit) verhindern. Sobald Sie körperlich stabil sind, beginnt Ihre Gruppenpsychotherapie, die durch weitere Verfahren mit unseren Spezialtherapeuten ergänzt wird. Begleitend hierzu schlagen wir mitunter auch vor, Ihre Familienangehörigen miteinzubeziehen – natürlich nur, wenn Sie dem zustimmen.
In der Schlussphase Ihrer Behandlung prüfen wir mit Ihnen gemeinsam, welche ambulanten Nachsorgeangebote Ihnen langfristig ein Leben ohne Suchtmittel ermöglichen.
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Weiterbehandlung und Wiedereingliederung
Während Ihres Aufenthalts bei uns bieten wir Ihnen verschiedene suchtspezifische Therapiegruppen an. Wir wissen jedoch auch, dass die Behandlung dieser Krankheit ausreichend Zeit benötigt. In den meisten Fällen würde eine bloße stationäre Therapie der Erkrankung nicht gerecht werden. Um einem Rückfall erfolgreich vorzubeugen, ist eine ambulante Nachsorge deshalb bei vielen Patienten unumgänglich. Damit Sie sich diesbezüglich umfassend informieren können, stellen sich entsprechende Einrichtungen direkt an unserer Klinik vor und gewähren Ihnen Einblicke in ihre Arbeit. Eine Folgebehandlung ist darüber hinaus auch in einer unserer Psychiatrischen Institutsambulanzen möglich.
Ihre Familienmitglieder laden wir zu Angehörigengespräche in Teupitz ein. Dort erfahren sie, welche Unterstützung möglich ist.
Ein besonderes Augenmerk gilt Ihrer sozialen Sicherheit, weiteren Behandlungsmöglichkeiten wie Rehabilitationsmaßnahmen sowie der gestuften Wiedereingliederung an Ihrem Arbeitsplatz. Hier arbeitet unser Sozialdienst eng mit dem betrieblichen Gesundheitsmanagement verschiedener Firmen zusammen. Selbstverständlich werden wir diesbezüglich nur mit Ihrem Einverständnis aktiv. Unser gemeinsames Ziel ist es, dass Sie so bald wie möglich wieder in Ihr gewohntes Leben zurückkehren können.
Sprechen Sie uns an
Ina Schwede
Leitung Patientenmanagement
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