Erlebnisreaktive Störungen (PTBS)

Neben der Behandlung von allgemeinpsychiatrischen Erkrankungen, wie Depressionen und Angsterkrankungen, liegt der Behandlungsschwerpunkt der Station 5.1 in der Therapie von belastungsreaktiven Störungen, wie posttraumatischen Belastungsstörungen.

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Das parkähnliche Klinikgelände und die Umgebung sind besonders geeignet, Ruhe und Sicherheit zu vermitteln.

WORAN ERKENNE ICH ERLEBNISREAKTIVE ERKRANKUNGEN?

Erlebnisreaktive Erkrankungen äußern sich beispielsweise in:

  • gedrückter, niedergeschlagener oder verzweifelter Stimmung
  • Antriebs- und Freudlosigkeit
  • dem Wiedererleben der traumatischen Situation/en
  • der häufig intrusiven (aufdringlichen, belastenden) Erinnerung an das Ereignis
  • häufigen Alpträumen bezogen auf das Ereignis
  • in dem Versuch die Erinnerungen an das Ereignis zu vermeiden
  • anhaltender Erregung, Schreckhaftigkeit
  • starker Ermüdbarkeit
  • Schuld-, Scham- und Ohnmachtsgefühlen
  • Selbstwert- und Selbstvertrauensverlust
  • Rückzug aus zwischenmenschlichen Beziehungen
  • körperlichen Beschwerden, insbesondere Schlafstörungen, Schmerzen, Appetit- und Gewichtsverlust

Es ist wichtig, solche Symptome ernst zu nehmen und sich professionelle Hilfe zu suchen. Wenn Sie den Eindruck haben, dass Sie an einer erlebnisreaktiven Erkrankung leiden, sind wir gerne für Sie da. Unsere Spezialist*innen unterstützen Sie mit evidenzbasierten (wissenschaftlich erprobten) Behandlungsverfahren.

DAS VORGESPRÄCH

Im Vorgespräch explorieren wir die Symptome und nehmen eine erste diagnostische Klassifikation (Einordnung) vor. Durchgeführt werden die Vorgespräche von den zuständigen psychotherapeutischen Kolleg*innen. Dies bietet Ihnen eine erste Möglichkeit, sich mit unserer Station und unserem Therapeutenteam vertraut zu machen und sich eingehender über unsere Arbeit zu informieren. Wir besprechen und vereinbaren mit Ihnen die Behandlungsziele, die Behandlungsdauer sowie einen möglichen Aufnahmetermin. Wir freuen uns darauf, Sie kennenzulernen.

STATIONÄRE PSYCHOTHERAPIE

Die Dauer einer stationären Behandlung beträgt in der Regel zwischen acht und zwölf Wochen, kann aber abhängig von der individuellen Patientengeschichte stark variieren. Bei Bedarf werden PTBS-Betroffene wiederholt für einen Behandlungszyklus von jeweils acht bis zwölf Wochen stationär aufgenommen.

Mit unserem, auf erlebnisreaktive und affektive Erkrankungen zugeschnittenen, Angebot helfen wir Ihnen, in der akuten Krise die Symptome zu lindern, ein Krankheitsverständnis zu entwickeln und/ oder die Erkrankung zu akzeptieren. Wir bieten Ihnen mit unserer stationären Behandlung einen sicheren therapeutischen Ort auf Zeit. Mit diesen Verfahren helfen wir Ihnen:

  • Gruppengespräche
  • Einzelgespräche
  • aktive Bewegungstherapie/Sportangebote
  • Körperwahrnehmung
  • Ergotherapie, Gestaltungstherapie, Arbeitstherapien
  • Entspannungsverfahren
  • Physiotherapie
  • Euthyme Therapie (Genusstraining), Skillsgruppe uvm.
  • Nordic Walking
  • Abendkreis, Morgenkreis
  • GSK (Gruppe soziales Kompetenztraining, Ausbau zwischenmenschlicher Fähigkeiten)
  • sozialrechtliche Beratung und Hilfestellung

Patient*innen, die komplex, mehrfach und früh traumatisiert sind, können bei entsprechendem Behandlungsfokus (hier mit Schwerpunkt auf die soziale Interaktion) auch weiterhin kompetent auf der Station 7.1 in Teupitz behandelt werden.

TRAUMATHERAPIE UND IHRE VERFAHREN

Bei einer bestätigten PTBS wird oft eine Sonderform der Psychotherapie, die sogenannte Traumatherapie, empfohlen. Sie kombiniert Methoden aus der Verhaltens- und der tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapie mit weiteren Techniken.

Bei der EMDR-Technik (Eye Movement Desensitization and Reprocessing) werden die rechte und die linke Hälfte des Gehirns therapeutisch stimuliert und hierüber die traumatischen Erinnerung bearbeitet. Meist geschieht das dadurch, dass die Patient*innen zu Augenbewegungen nach rechts und links im schnellen Wechsel angeleitet werden. Dadurch werden alte, unverarbeitete Erinnerungen zunächst aktiviert, dann verarbeitet und im Therapiegespräch (neu) bewertet um die Patienten dann nicht mehr so stark zu belasten.

Weitere Verfahren aus dem trauma-therapeutischen Repertoire sind die kognitiv-behaviorale Therapie (CBT), die verlängerte Exposition (PE) und IRRT (Imagery Rescripting and Reprocessing). Die IRRT konzentriert sich neben der Exposition, also der Konfrontation mit angstbesetzten Erinnerungen, auch auf die Selbstheilungskräfte der Patient*innen und ermöglicht so eine Neubewertung der erlebten Situation/en. Indem die Betroffenen neue, beruhigende Bilder entwickeln, werden die traumatischen Eindrücke entmachtet.

CBT setzt als Verhaltenstherapie darauf, Denkvorgänge und Verarbeitungsprozesse der Betroffenen zu ändern. Das Bewusstmachen und das Hinterfragen der Denkweisen verändert dann auch die psychischen und körperlichen Reaktionen der Betroffenen.

Erinnerungen können bei keiner dieser Verfahren gelöscht werden, dies ist nicht das Ziel der Traumatherapie. Viel mehr geht es darum, „das Bücherregal neu zu sortieren“. Sie können sich das folgendermaßen vorstellen: Abgespeicherte Erinnerungen sind gut sortiert im Bücherregal und sie wissen genau, wo Sie diese finden. In traumatischen Situationen geht es entweder sehr schnell und/ oder bedrohlich zu und wir speichern das Erlebte anders ab (Überlebensfunktion). Es fühlt sich für die Betroffenen so an, als ob die Bücher wild durch das Regal fliegen. Das führt zu gesteigertem Angsterleben und dem Wunsch einfach alles vergessen zu wollen – das Buch/ die Bücher wegwerfen zu wollen. Mit den evidenz-basierten Methoden, wollen wir Ihnen helfen, wieder Ordnung in das Bücher-Chaos zu bringen.

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Sprechen Sie uns an

Sprechen Sie uns gerne an. Unser Team steht für Ihre Rückfragen bereit. Die telefonische Erreichbarkeit unserer Station 5.1 lautet: 033766 66134

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