Epilepsie
Wir behandeln Patienten in der Akutphase direkt nach einem Anfall, kümmern uns aber auch um die weitere diagnostische Abklärung und Einleitung beziehungsweise Optimierung einer Therapie.
„Epilepsie“ – von altgriechisch: ἐπίληψις, epílēpsis, „der Anfall“, „der Übergriff“ - ist eine Erkrankung mit der Neigung zu einem „Gewitter im Gehirn“: Bei einem epileptischen Anfall kommt es zur simultanen, also gleichzeitigen, Aktivierung einer Vielzahl von Nervenzellen. So ein „Gewitter im Gehirn“ kann zu unterschiedlichen Symptomen führen.
Beim klassischen „Krampfanfall“ kommt es zu Verkrampfungen oder Zuckungen der Muskulatur. Ein epileptischer Anfall kann sich aber auch durch Erstarren sowie durch Bewusstseinsstörungen mit starrem Blick oder Schmatzen äußern. Typischerweise haben die Patienten Erinnerungslücken für die Zeit der Anfälle und häufig für eine gewisse Zeit danach.
Ursachen
Epilepsie tritt bei jüngeren Menschen eher genetisch, also anlagebedingt auf. Die ersten Anfälle ereignen sich meist in der Zeit vom Grundschul- bis zum jungen Erwachsenenalter. Sie äußern sich in Muskelzuckungen, Verkrampfungen oder kurzen Abwesenheitszuständen, so genannten Absencen. Der typische Fall ist der, wo die Kinder beim Diktat plötzlich vor sich hinstarren, ein paar Wörter auslassen und dann einfach weiterschreiben.
Neben den genetischen Formen kann eine Epilepsie auch im Laufe des Lebens erworben werden, beispielsweise nach einem Schlaganfall, einer Hirnblutung, oder einer Hirn- oder Hirnhautentzündung; bei Hirntumoren, im Zusammenhang mit einer Demenz – oder als Folge von Unfällen. Epileptische Anfälle können zudem durch Schlafentzug, Alkohol oder Stroboskop-Licht provoziert werden.
Diagnostik
Wir verfügen über eine sehr gut ausgestattete neurologische Funktionsabteilung mit EEG, EP, ENG/EMG, Nerven- und Muskelsonographie sowie Doppler- und Duplexsonographie.
Unsere Radiologie verfügt über moderne Standards an bildgebenden Verfahren, wie Röntgen, CT und 3-Tesla-MRT.
In unserem Schlaflabor bieten wir zudem Schlafentzugs-EEG und 24-Stunden-Video-EEG an.
Wenn ein epileptischer Anfall auftritt, muss immer abgeklärt werden, ob eine strukturelle Hirnschädigung vorliegt. Am Asklepios Fachklinikum Stadtroda steht hierfür eine hochauflösende 3-Tesla-Magnetresonanztomographie (MRT) zur Verfügung.
Mit Hilfe des 24-Stunden-Monitorings können im hauseigenen Schlaflabor nächtliche Anfälle besser quantifiziert und objektiviert werden. Die Kontrolle bei der Umstellung von Medikamenten gelingt besser.
Nicht zuletzt aber können echte epileptische Anfälle besser von anderen Erkrankungen mit ähnlicher Symptomatik unterschieden werden. Von einer Synkope etwa, also einer plötzlich einsetzenden, kurz andauernden Bewusstlosigkeit, die mit einem Verlust der Haltungskontrolle einhergeht und ohne besondere Behandlung spontan wieder aufhört.
Synkopen können unter anderem durch überdurchschnittlich starke Hustenanfälle, Störungen der Blutdruckregulation sowie auch durch Herzrhythmusstörungen ausgelöst werden. Nicht immer gelingt eine Abgrenzung von Synkopen und epileptischen Anfällen, sodass EEG bzw. Monitoring sehr hilfreich sein kann.
Daneben gibt es Anfälle, die auf psychogene Faktoren zurückzuführen sind. Solche seelischen Störungen können beispielsweise unaufgearbeitete Konflikte in der Partnerschaft sein. In Stadtroda haben wir als Fachklinikum für Psychiatrie und Neurologie mit eigener Klinik für Psychotherapie und Psychosomatik die besten Voraussetzungen für eine schnelle und interdisziplinäre Abklärung und Behandlung einer Vielzahl von Symptomen.
Behandlung
Epilepsie ist eine Erkrankung, die in der Regel nicht heilbar ist. Mit Medikamenten ist sie aber häufig sehr gut behandelbar. Fast alle Patienten sind ein Leben lang auf Medikamente angewiesen. Eine regelmäßige Einnahme ist unbedingt erforderlich.
In den meisten Fällen können die Betroffenen ein nahezu normales Leben führen. In gewissen Fällen gestaltet sich die Behandlung schwierig und es sind mehrere Medikamente notwendig. In einigen Fällen kann eine Operation helfen.
Nach einem Jahr Anfallsfreiheit unter medikamentöser Therapie dürfen die meisten Epilepsie-Patienten wieder privat selbst Auto fahren. Der überwiegende Teil ist berufstätig.
Auch einem Kinderwunsch spricht unter Einnahme spezieller Medikamente nichts entgegen. In den vergangenen Jahren seien einige Medikamente auf den Markt gekommen, die das Fehlbildungsrisiko beim Kind auf ein Minimum reduzierten.
Sprechstunde
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Sylvia Blumenstein
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