Untersuchungsverfahren
EEG (Elektroenzephalographie)
Die EEG ist eine der ältesten technischen Untersuchungsmethoden in der Neurologie. Auch heute hat die EEG-Diagnostik trotz sich immer weiterentwickelnder bildgebender Verfahren eine wichtige Funktion in der neurologischen Diagnostik. Bei dem Verfahren werden sehr niedrige Spannungsdifferenzen registriert, die von der Hirnrinde generiert werden, Potentiale verstärkt und in verschiedenen Ableitungen dargestellt. Die Untersuchung ist für den Patienten ungefährlich und nicht belastend. Sie gibt einen Eindruck vom Funktionszustand des Gehirns. Gerade in der neurologischen Notfallmedizin ist sie unverzichtbar, um zum Beispiel die Ursache von plötzlichen Bewusstseinsstörungen zu untersuchen. Auch bei der Diagnostik im Rahmen epileptischer Anfälle ist ein Elektroenzephalogramm ein unverzichtbarer Baustein. Hier können auch Provokationsverfahren wie Schlafentzug, Hyperventilation oder Photostimulation eingesetzt werden.
Unser EEG-Labor verfügt über zwei stationäre und ein mobiles digitales EEG-Gerät. Mit ca. 3.000 Ableitungen pro Jahr ist es eins der leistungsfähigsten EEG-Labore. Zusätzlich befunden wir in unserem Zentrum auch EEG-Ableitungen anderer Kliniken.
Evozierte Potentiale
Evozierte Potentiale sind eine Untersuchungstechnik, bei der die Funktion von neurologischen Leitungsbahnen begutachtet wird. Auch dieser Check ist nicht-invasiv und für den Patienten wenig belastend. Kontrolliert werden die Leitungsbahnen der Sensibilität, des akustischen und visuellen Systems und der Motorik. Für die Überprüfung der sensiblen Leitungsbahnen werden die Nerven an Arm und Bein wiederholt mit kleinen Stromimpulsen stimuliert und dann mit einer EEG-Ableitung die Antwortpotentiale des Gehirns gemessen und ausgewertet. Bei den akustisch evozierten Potentialen wird über einen Kopfhörer ein akustisches Signal appliziert, dann werden ebenfalls die Antwortpotentiale des Gehirns gemessen. Bei den visuell evozierten Potentialen erfolgt die Stimulation durch ein sich bewegendes Schachbildmuster, das der Patient betrachtet. Für die Untersuchung der motorisch evozierten Potentiale wird ein sehr kurzer Magnetimpuls über der Hirnregion, die für die Motorik verantwortlich ist, erzeugt und dann die entsprechende Muskelantwort untersucht. Diese Untersuchung ist schmerzfrei, kann jedoch aufgrund des Magnetimpulses nicht angewendet werden, wenn zum Beispiel ein Herzschrittmacher implantiert ist.