Kniegelenk-und Schulteroperationen (arthroskopisch)
Schulter und Knie sind höchst komplex aufgebaut, das Zusammenspiel von Muskeln, Kochen, Bändern, Knorpel, Gelenkkapsel, Schleimbeutel und Gelenkflüssigkeit garantiert im Normalfall ihre exakte Funktion. Im Laufe eines Menschenlebens sind diese Gelenkbestandteile und ihr Zusammenwirken extremen Belastungen ausgesetzt. Der Verschleiß an diesen Gelenken äußert sich in Funktionsverlust und Schmerzen.
Der erste Schritt: Die richtige Diagnostik
Schmerzen und Funktionseinschränkungen im Gelenk führen in der Regel den Patienten zu seinem Hausarzt, der Weg zum Orthopäden oder zum Unfallchirurgen ist damit gebahnt. Wenn die Zusammenfassung der dort erhobenen Befunde (Befragung des Patienten zur Krankengeschichte, körperliche Untersuchung, Röntgendiagnostik, Ultraschalldiagnostik, Untersuchungen von Blut- und Gelenkflüssigkeit, ggf. Computertomografie, Magnetresonanztomografie) es erforderlich machen, erfolgt die Überweisung in eine spezialisierte Praxisklinik oder in ein Krankenhaus, die über die notwendige Erfahrung und die entsprechende Ausstattung verfügen.
Der Patient wird ausführlich über die Notwendigkeit des Eingriffs, die Prozedur selber, ihren ange-strebten Zweck, über mögliche Komplikationen und über mögliche Alternativen aufgeklärt. Der Eingriff wird unter schmerzfreien Bedingungen durchgeführt, in Narkose oder in Leitungsanästhesie.
In der Vergangenheit erfordertern Operationen an Gelenken breite Zugangswege, die wiederum mit der Verletzung wesentlicher Strukturen der Gelenke verbunden waren. In den neunziger Jahren entwickelte sich der arthroskopische Zugangsweg ( arthros=Gelenk, skopein=hineinschauen ) der den Zugangsweg minimiert und standardisierte Wege nutzt, die das Gelenk unwesentlich verletzen. Wir schauen dabei in das Gelenk, können darüber hinaus aber auch Gelenkveränderungen dokumentieren und operativ korrigieren.
Über wenige, einige Millimeter messende Schnitte werden durch die Haut und die umgebenden Weichteile zum Einen eine Lichtfaseroptik mit daran angeschlossener Lichtquelle und elektronischer Kamera, über einen zweiten adäquaten Zugang eine Spülpumpe eingebracht, die das Gelenk mit Flüssigkeit auffüllt und diese Flüssigkeit gleichzeitig zur Spülung der Gelenkhöhle nutzt. Die Optik ist beweglich, der Operateur kann ( u.a. durch Manipulation des Gelenks ) alle Abschnitte des Gelenks beurteilen. Die Befunde werden dem Operateur auf einem Monitor in Echtzeit in hoher Vergrößerung dargestellt.
Die eigentlichen Arbeitsinstrumente werden durch ein bis zwei weitere minimale Zugänge in das Gelenk verbracht. Unter Sicht (über Monitore in HD-Qualität oder auch 3D) die im Sichtfeld des Operateurs im Op-Saal installiert sind, nimmt der Operateur seinen Eingriff an den Gelenkstrukturen vor: Entfernung von verschlissenen Gelenkanteilen, die z.B. als freier Gelenkkörper in der Gelenkhöhle vagabundieren und Beschwerden verursachen, Glättung von „ausgefransten“ Meniscusläsionen, Bandnähte, Bandersatz, Korrektur von Knorpelschäden, …). Auch das vollständig verschlissene Gelenk, das letztendlich nur durch einen prothetischen Ersatz effektiv zu therapieren ist, bedarf im Vorfeld der arthroskopischen Diagnostik.
Welche Vorteile bietet die Methode?
Der minimal invasive Zugangsweg garantiert, daß keine gesunde Gelenkstrukturen verletzt werden müssen. Die Arthroskopie ist im Vergleich mit dem vorher generell praktizierten Zugangsweg geringer belastend und in der Folge weniger schmerzhaft, das Gelenk erholt sich rascher, ist auch eher wieder voll belastbar. Alle Gelenkanteile sind, trotz des gering dimensionierten Zugangswegs, komplett und in mehrfacher Vergrößerung einsehbar. Der stationäre Aufenthalt verkürzt sich, „kleinere“ arthroskopische Operationen sind auch ambulant durchführbar. Typische allgemeine Operationsrisiken, wie Blutung, Nachblutung, Infektion, Verletzung benachbarter Strukturen, Thrombose, Gelenkversteifung usw. sind seltener. Der Verzicht auf die große Narbe kommt unserem Harmonie- und Schönheitsanspruch entgegen.
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Kerstin Forkert
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