Schilddrüsenoperationen
Erkrankungen der Schilddrüse sind weitverbreitet, erfreulicherweise sind die meisten Erkrankungen dieses Organs „gutartig“.
In der Vergangenheit galt typischerweise häufig die Blickdiagnose: eine massive Verbreiterung des Halses meistens beidseitig, gelegentlich auch asymmetrisch im mittleren und unteren Drittel war bedingt durch eine drastische Größenzunahme des Organs. Im alpenländischen Raum verzierte früher häufig ein sogenanntes „Kropfband“ so manchen Frauenhals – als Bestandteil der landestypischen Tracht. So wurden die Erkrankung selbst, bzw. deren häufige Folge, die Narbe nach Schilddrüsenoperation kaschiert.
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Damit wären auch zwei „Risikofaktoren“ genannt: es gibt Regionen auf der Welt (mit Jodmangelversorgung), in denen die Erkrankung häufiger vorkommt, auch ist das weibliche Geschlecht deutlich häufiger betroffen; weiterhin erhöht sich das Risiko für diese Erkrankung mit dem Erreichen des 50. Lebensjahres, in der Schwangerschaft und in der Menopause; diskutiert werden das Rauchen als Praedisposition für autoimmun bedingte Schilddrüsenerkrankungen, ebenfalls ein Überangebot an Jod durch Nahrungsergänzungsmittel, hohe psychische und physische Belastungen, bestimmte medizinische Behandlungsformen und Arzneimittel.
Der Patient klagt häufig über eine Umfangszunahme des Halses (wobei dieses Symptom nicht obligat ist), er beschreibt gelegentlich Schluck- und Atemprobleme. Da die Schilddrüse der Produzent der für viele Lebensvorgänge enorm wirksamen Hormone Thyroxin und Trijodthyronin ist, haben Veränderungen des Hormonspiegels bei Über- oder Unterfunktion starke Auswirkungen an weiteren Organen und Regelkreisen (Haut, Nägel, Haar, Herzfunktion, insbes. Herzrhythmus, Gewicht, Körpertemperatur).
Der erste Schritt: Die richtige Diagnostik
Die Diagnose einer Schilddrüsenerkrankung ergibt sich durch den Zusammenschnitt verschiedener Untersuchungen: Befragung des Patienten, die körperliche Untersuchung (insbesondere das Abtasten des Halses), die Beurteilung im Ultraschall, die nuclearmedizinische Befundung, Laboruntersuchungen des Blutes , ggf. das Gewinnen von Zellen durch eine „Feinnadelbiopsie“.
Ganz auf Sie abgestimmt: Unser Behandlungsangebot
Bestimmte Befunde ergeben die Notwendigkeit der operativen Behandlung: bei nicht hundertprozentigem Ausschluß eines bösartigen Befundes, wenn die schiere Größe des Organs zu körperlichen Beeinträchtigungen (Schlucken, Atmen) führt, die Möglichkeiten der medikamentösen Therapie ausgereizt sind. Alternativ zur Operation gibt es die Radiojodtherapie, Ihr Therapeut wird Sie ausführlich über Nutzen, Vor- und Nachteile der verschiedenen Therapieoptionen aufklären.
Die Operation setzt sich zum Ziel, definitiv alles erkrankte Schilddrüsengewebe zu entfernen, gesundes Gewebe im intakten Ernährungsverband zu belassen, umgebende Strukturen darzustellen und zu schonen (insbesondere gilt dies für die Stimmbandnerven und die Nebenschilddrüsen). Sie wird in Vollnarkose gemacht und dauert anderthalb bis zwei Stunden, gelegentlich auch länger. Zur Identifizierung des Stimmbandnerven bedient man sich heute routinemäßig eines „Neuromonitoring“ genannten Verfahrens, bei dem der Stimmbandnerv mit gepulstem Strom retrograd innerviert wird und zur Detektierung dieses Nerven, die Stromimpulse am Nerven direkt abgegriffen werden.
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Kerstin Forkert
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