Minimal-invasive Operationen
Verständlicherweise läßt sich kaum jemand gerne operieren. Im Fokus der Ängste und des Mißbehagens die einen derartigen Eingriff begleiten, stehen u. a. die Fragen des kosmetischen Aspekts und der verminderten Funktionalität der bei dem Eingriff durchtrennten Gewebe. Dies trifft insbesondere bei den relativ häufigen Operationen von Bauchorganen zu.
Verzicht auf den Bauchschnitt
Am 12.09.1980 operierte Professor Dr. Dr. h.c. med. Kurt Semm in Kiel erstmalig einen Blinddarm laparoskopisch, unter Verzicht des typischen Bauchschnitts entfernte er durch schlanke Trokare (röhrenförmige Zugangswege von 5,10, bzw. 12 mm Durchmesser, die über winzige Bauchdeckenschnitte den Weg in die Bauchhöhle gewährleisten) das erkrankte Organ. Die visuelle Kontrolle der Prozedur garantierte eine Glasfaseroptik mit angeschlossener elektronischer Kamera und Kaltlichtquelle. Im gleichen Jahr beschrieb Professor Semm die erste laparoskopische Eierstockentfernung und vier Jahre später die erstmalige laparoskopisch assistierte Entfernung der Gebärmutter.
Welche Vorteile bietet die Methode?
Komplexe Operationen an Organen der Bauchhöhle und des Raumes hinter der Bauchhöhle erforderten früher häufig großdimensionierte Zugangswege, mit entsprechend starker Traumatisierung der Gewebe in diesem Bereich. Heute lassen sich durch minimalinvasive Zugänge diese „Kollateralschäden“ oft minimieren oder vermeiden.
Generell gilt: kleine Wunden heilen besser als große Wunden, die Gefahr eines resultierenden „Narbenbruchs“ wird deutlich vermindert, der Patient ist schneller belastungsfähig und bedarf geringerer Mengen an Schmerzmitteln, häufig kann der Patient früher aus der stationären Behandlung nach Hause entlassen werden, das kosmetische Ergebnis ist ansprechender.
Die Entwicklung geht weiter: Inzwischen werden die Stellen der Trokareinstichstellen neu definiert, d.h. Verkleinerung der Durchmesser der eingesetzten Instrumente (3mm statt 5 mm), bzw. Reduzierung der Anzahl der Trokareeinstichstellen.