Krampfadern
Der Begriff der „Krampfader“ leitet sich aus dem Mittelhochdeutschen her, dort bezeichnet als „Krummader“ , das heißt krumme- besser- geschlängelte Ader.
Der erste Schritt: Die richtige Diagnostik
Es finden sich nicht nur geschlängelte, sondern eigentlich vorrangig knotig erweiterte Blutadern (d.h. „Venen“, die das sauerstoffarme Blut wieder zurück zum pumpenden Herzen transportieren). Betroffen sind die unter der Haut liegenden (oberflächlichen) Venen an den Beinen. Insbesondere findet sich die Krankheit an den Stammvenen: an der Vena saphena magna (lange Stammvene), die von der Vorderseite des Innenköchels an der Innenseite des Beines bis zur Leiste führt, etwas seltener an der Vena saphena parva (kurze Stammvene, die von der Hinterkante des Außenknöchels zur Kniekehle führt) bzw. an deren Seitenästen. Zusätzlich finden sich noch sogenannte „Besenreißer“, gut sichtbare Bündel von geringkalibrigen Venen in der Haut ohne knotige Veränderungen.
In der Fachsprache wird das gesamte Krankheitsbild als Varicosis (Venenknotenkrankheit) bezeichnet. Verantwortlich für die Ausbildung der Krampfadern ist eine relative Venenwandschwäche, d.h. das Bindegewebe in den Venenwänden ist (noch) nicht ausgelegt für den höheren hydrostatischen Druck zwischen Fuß und Herz, der sich durch die Aufrichtung unserer Vorfahren aus dem Vierfüßer- in den Zweifüßergang resultiert. Die Venenwände geben dem Druck nach, der Durchmesser der Venen nimmt zu, die für den Abtransport des Blutes wichtigen Venenklappen funktionieren nicht mehr, dies führt wiederum zu einer ständigen Volumenüberlastung nicht nur der oberflächlichen, später auch der tiefen Venen des Beins. Begleitend findet sich daraus resultierend eine chronische zu hohe Flüssigkeitsbelastung der umgebenden Gewebe, die zu Störungen der Gewebsernährung und zu Entzündungen führt.
Betroffene Patienten klagen über geschwollene Beine, über ein Schweregefühl in ihnen, über Schmerzen, Entzündungen im schlimmsten Fall über sogenannte „offene Beine“ (große tiefe Defekte am Unterschenkel mit schmierigen Belägen).
Ganz auf Sie abgestimmt: Unser Behandlungsangebot
Die Behandlung der Varicosis richtet sich nach Ausmaß der Beschwerden und insbesondere nach dem tatsächlichen Befall der erkrankten Venenabschnitte: Dies wird im Rahmen einer gründlichen klinischen Untersuchung und Befragung des Patienten ermittelt. Grundsätzlich gehört eine instrumentelle Befundung der Krampfadern dazu: mit einer speziellen Ultraschalluntersuchung (venöser Duplex) lassen sich Veränderungen an den oberflächlichen und tiefen Venen zuverlässig detektieren, alternativ kann dies gelegentlich auch durch eine Röntgenuntersuchung mit Kontrastmittelapplikation in die Venen (Phlebographie) erfolgen.
Uns stehen verschiedene Therapieoptionen zur Wahl:
- Kompressionstherapie – durch maßgenau angepasste Kompressionsstrümpfe wird der Abstrom des venösen Blutes aus dem Bein in Richtung Herz unterstützt.
- Sklerosierungstherapie – durch Injektion eines entzündungsfördernden „Verödungsmittels“ in kleinere Krampfadern kommt es als Ergebnis der gewollten lokalen Entzündung zu einem Verkleben der Krampfader.
- Operation – über mehrere (kleine) Hautschnitte werden die Krampfadern auf Sonden aufgefädelt und mit Hilfe dieser herausgezogen.
Alle diese Therapieoptionen haben ihren Wert. Welches dieser Verfahren seine Anwendung findet ergibt sich vorrangig durch den Grad der Erkrankung und ihrer Ausbreitung im Venensystem und der Affinität des Patienten zu der für ihn geeigneten Therapie. Leider garantiert keines der Verfahren lebenslange Heilung, das mögliche Wiederauftreten der Erkrankung (oft erst nach längerer Zeit) läßt sich in der Regel einfacher therapieren als der Ersteingriff.
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Kerstin Forkert
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