Harnsteine

Die Bildung von Harnsteinen stellt weltweit eine der häufigsten Erkrankung dar und kann als Volkskrankheit bezeichnet werden. 5-10% aller Menschen bilden im Laufe ihres Lebens Harnsteine aus. Männer sind dreimal häufiger betroffen als Frauen. Am häufigsten tritt die Erkrankung im Alter zwischen 40 und 50 Jahren auf. Durch die weite Verbreitung von Ultraschallgeräten und die Durchführung von computertomographischer Schnittbildgebung werden Harnsteine heute häufiger und auch früher nachgewiesen.
Während des stationären Aufenthaltes in unserer Abteilung erhält der Patient ein individuelles Behandlungskonzept. Neben einer sofortigen Schmerzbehandlung im Notfall richtet sich die weitere Therapie nach Größe und Lage des Steins bzw. der Steine.
Kleine Steine (< 5mm) gehen je nach Lage im Harnleiter oft ohne einen operativen Eingriff spontan ab. Bei größeren Steinen, anhaltenden Schmerzen oder drohenden Komplikationen wird eine operative Intervention notwendig. Diese wird heutzutage minimalinvasiv, also ohne Schnittoperation durchgeführt. Hierbei kommen v.a. endoskopische Verfahren zum Einsatz.

Ureterorenoskopische Steinzertrümmerung mittels Laser und Entfernung (URS)

Bei Harnleiterkonkrementen mit oder ohne Harnleiterschiene.
Bei ausgewählten Fällen und bei kleineren Nierensteinen kommen flexible Ureterorenoskope zum Einsatz.

Perkutane Nephrolitholapaxie (PNL)

Bei Nierensteinen egal welcher Größe und Lage werden die Steine durch eine kleine Hautinzision endoskopisch entfernt mit bzw. ohne Zertrümmerung.

In ausgewählten Fällen besteht bei sehr großen Steinen die Möglichkeit, diese mittels 3D-Laparoskopie, insbesondere in Kombination mit anderen rekonstruktiven Eingriffen wie laparoskopische Nierenbeckenplastik.

Extrakorporale Stoßwellenlithotripsie (ESWL)

Die extrakorporale Stoßwellenlithotripsie (ESWL) ist eine minimal invasive Methode zur Behandlung von Nieren- und Harnleitersteinen. Hierbei werden Stoßwellen über ein Ellipsoid auf den Körper gerichtet und auf den Stein übertragen. Der Stein wird dabei durch Zug- und Scherrkräfte in zahlreiche, kleine Fragmente zertrümmert, die anschließend auf natürlichen Wege über den Harn ausgeschieden werden.

Das umliegende Gewebe wird geschont und bleibt aufgrund seiner Elastizität unbeschädigt. Diese Methode eignet sich vor allem für kleinere Steine in der Niere oder im oberen Anteil des Harnleiters.

Es handelt sich hierbei um einen ambulanten Eingriff, der in der Regel in Alalgosesedierung ohne Vollnarkose durchgeführt wird. Glegentlich sind zur kompletten Steinentfernung mehrere Sitzungen nötig.
Der Patient wird angehalten, nach der Therapie viel zu trinken und den Urin zu sieben, um ggf. abgegangene Fragmente analysieren zu können.

Postoperativ sind sonografische und radiologische Kontrollen notwendig, mit denen man den Therapieerfolg beurteilen kann.

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