Blasenkrebs

Zur Bestätigung des Verdachts auf einen Blasentumor ist zuallererst die Gewinnung von Tumorgewebe erforderlich. Dazu wird der Tumor in Narkose durch die Harnröhre, wie bei einer Blasenspiegelung, mittels einer elektrischen Schlinge (Transurethrale Resektion der Blase = TUR-Blase) entfernt und anschließend histologisch (feingeweblich) untersucht. Nach der Operation verbleibt ein Katheter für wenige Tage in der Harnblase. Bei komplikationslosem Verlauf wird dieser in der Regel nach 2 bis 3 Tagen entfernt und der Patient am selben Tag aus der stationären Behandlung entlassen. Das weitere Vorgehen richtet sich dann u.a. nach dem histologischen Befund.

Chemotherapie

Unter den vorgegebenen Bedingungen erfolgt im Rahmen der Erstoperation eines oberflächlich erscheinenden Blasentumors die leitliniengerechte Einfüllung mit einem Chemotherapeutikum, welches das weitere Tumorwachstum hemmen soll (Frühinstillation). Dadurch wird verhindert, dass es zu einer ungewollten Streuung frei beweglicher Tumorzellen innerhalb der Blase kommt. Auf diese Weise wird die Wahrscheinlichkeit eines Wiederauftretens des Tumors (Rezidiv) verringert.

Immuntherapie

Bei oberfächlichen Harnblasenkarzinomen mit höherem Entartungspotential (High-Risk-Tumore und Carcinoma in situ) erfolgt nach 2-3 Wochen eine Nachbehandlung mit abgetöteten Tuberkulose-Bakterienstämmen (BCG), die in der Blase instilliert werden. Dadurch wird die Immunantwort der Blase verstärkt und das Rezidivrisiko verringert. Die Dauer bis zu einem möglichen Wiederauftreten des Karzinoms wird verlängert bzw. das Risiko das Einwachsens in die Blasenwand reduziert.

Behandlungsmöglichkeiten bei muskelinvasivem Harnblasenkarzinom

Radikale Zystektomie

Bei Harnblasenkarzinomen, die in die Muskelschicht der Harnblase eingewachsen sind oder bei oberflächlichen Tumoren, die nach intravesikaler Immuntherapie wieder auftreten, ist die radikale Entfernung der Harnblase mit den angrenzenden Lymphknoten die Therapie der Wahl.

Hierbei werden bei Männern neben der Harnblase auch die Prostata und die Samenblasen mitentfernt. Während der Operation wird in einem sogenannten Schnellschnittverfahren mikroskopisch untersucht, ob auch die Harnröhre vom Tumor befallen ist. In diesem Fall muss die Harnröhre ebenfalls entfernt werden.

Bei der Frau wird zusätzlich zur Blase die Gebärmutter, die Eierstöcke, die vordere Scheidenmanschette und zumeist die Harnröhre entfernt.

Es handelt sich bei der Zystektomie um einen großen operativen Eingriff, der standardmäßig offen-chirurgisch durchgeführt wird. In ausgewählten Fällen kann diese Operation auch minimal-invasiv (laparoskopisch) durchgeführt werden.

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