Gebärmutterkrebs (Endometriumkarzinom)
Die in Deutschland mit ca. 11600 Erkrankungen pro Jahr häufigste Krebserkrankung des weiblichen Genitals nach Brustkrebs ist der Gebärmutterkrebs (Endometriumkarzinom). Hierbei handelt es sich in der Regel um eine bösartige Neubildung der Schleimhaut der Gebärmutterhöhle. Der Gebärmutterhals kann unabhängig davon erkranken, er wird an anderer Stelle besprochen (Zervixkarzinom). Eine sehr seltene Krebserkrankung der Gebärmutter sind Tumore, welche von der Muskulatur der Gebärmutter ausgehen (Sarkome).
Das Endometriumkarzinom hat seinen Altersgipfel zwischen dem 65. und 70. Lebensjahr. Bekannte Risikofaktoren sind u.a. Übergewicht (Adipositas), Bluthochdruck und Diabetes melitus.
Das einzig zuverlässige Warnsignal ist die vaginale Blutung nach den Wechseljahren (Postmenopausenblutung) bzw. eine auffällige starke oder unregelmäßige Blutung bei Beginn der Wechseljahre (Klimakterium). In diesen Fällen sollten Sie unbedingt Ihren Frauenarzt aufsuchen und das frühe Symptom nicht ignorieren.
Wenn der Gebärmutterkrebs frühzeitig erkannt wird, ist er in den meisten Fällen gut heilbar und die notwendige Operation klein.
Die Gebärmutter (Uterus) liegt zwischen Harnblase und Enddarm im weiblichen Becken. Es werden der Gebärmutterkörper (Corpus) und der Gebärmutterhals (Zervix) unterschieden. Die Gebärmutter wird von eigenen Bändern in ihrer Position gehalten. Über die Eileiter steht die Gebärmutter mit den Eierstöcken in Verbindung und kann die dort während der fruchtbaren Lebensphase der Frau produzierten Eizellen aufnehmen. Im Falle einer Schwangerschaft findet die Befruchtung der Eizellen im Eileiter statt. Die befruchtete Eizelle nistet sich dann in der aufgebauten Schleimhaut (Endometrium) der Gebärmutterhöhle ein. Die an hormonelle Rhythmen gebundene Erneuerung der Schleimhaut nehmen wir als monatliche Regelblutung (Periode, Menses) war. Während der Schwangerschaft kann siche die Muskulatur der Gebärmutter auf erstaunliche Weise dehnen, so dass der heranwachsende Fötus ausreichend Platz hat. Bei der Geburt ziehen sich diese Muskeln wieder zusammen (Wehen), so dass das Kind nach schrittweiser vollständiger Eröffnung des Gebärmuttermundes geboren werden kann.
Der erste Schritt: Die richtige Diagnostik
Ein wichtiges Warnsignal ist die ungewöhnliche Blutung in bzw. nach den Wechseljahren. Wenn Sie schon lange keine Regelblutung mehr hatten, ist das besonders auffällig und darf nicht leicht genommen werden, denn Gebärmutterkrebs verursacht in der Regel keine Schmerzen.
Neben der ausführlichen Krankengeschichte, der körperlichen und gynäkologischen Untersuchung einschließlich Ultraschall führen wir, falls notwendig, weitere Schnittbilddiagnostik durch. Eine Computertomographie (CT) der Lunge und des Bauchraums bzw. eine Magnetresonanztomographie (MRT), um bei fortgeschrittener Erkrankung die Mitbeteiligung von anderen Organen zu erkennen bzw. ausschließen zu können. In der Regel sind aber eine normale Röntgenaufnahme der Lunge und ein Ultraschall der Leber bzw. des Bauchraums ausreichend.
Um die Diagnose Gebärmutterkrebs aber mit aller Sicherheit stellen zu können, müssen wir einmal in die Gebärmutter schauen (Hysteroskopie) und eine Gewebeprobe (Abrasio) entnehmen. Dieser leicht zu tolerierende diagnostische Eingriff, wird in einer kurzen Narkose durchgeführt.
Erst wenn die feingewebliche Untersuchung (Histologie) besagt, dass bei Ihnen tatsächlich Krebs der Gebärmutter vorliegt, ist eine weitere Therapie notwendig. Diese richtet sich auch nach der Art des Gebärmutterkrebs.
Ganz auf Sie abgestimmt: Unser Behandlungsangebot
Zunächst werden alle vorliegenden Befunde mit Ihnen besprochen und gemeinsam das weitere Vorgehen mit Ihnen geplant.
Auch bei Krebsvorstufen (Hyperplasie) werden wir sie kompetent über nichtoperative Möglichkeiten informieren.
Die operative Therapie richtet sich am Stadium und an den Eigenschaften (z.B. Hormonabhängigkeit) des Tumors aus. Bei den ganz frühen Stadien kann die Entfernung der Gebärmutter mit Eileitern und Eierstöcken ausreichen. Wenn Sie noch vergleichsweise jung sind und das Tumorstadium es zulässt, können ggf. auch die Eierstöcke erhalten werden. Wir besprechen das im Einzelnen mit Ihnen.
Die Entfernung der Lymphknoten im Becken und an den großen Gefäßen ist ab einem bestimmten Stadium ebenfalls notwendig.
Wir bieten Ihnen in unserem Zentrum die Möglichkeit diesen Eingriff mit der gleichen Sicherheit wie bei einem Bauchschnitt minimalinvasiv mit einer Bauchspiegelung (Laparoskopie) durchzuführen. Das bedeutet für Sie wesentlich weniger Beschwerden, frühzeitige Mobilisation und Nahrungsaufnahme und in Studien nachgewiesen eine bessere Lebensqualität in den ersten 6 Monaten nach der Operation.
Bei den fortgeschrittenen und bei den besonders aggressiven Formen (z.B. Serös-klarzellige Karzinome) des Gebärmutterkrebses können Sie in unserer Klinik auf ein versiertes Team aus zertifizierten gynäkologischen Onkologen und Chirurgen zurückgreifen, welche auch die schwierigen Befunde sicher, und möglichst schonend für Sie, therapieren können.
Weiterhin gut versorgt: Ihre Weiterbehandlung / Nachsorge
Nach Abschluss der operativen Therapie und Vorliegen aller Befunde erfolgt die Vorstellung in unserem interdisziplinären Expertenforum (Tumorkonferenz), in welchem die Empfehlungen für die weitere Therapie gegeben werden. Wir besprechen anschließend detailliert und in Ruhe alles Weitere.
Sollte bei Ihnen eine Bestrahlung oder eine Chemotherapie notwendig sein, arbeiten wir eng mit der Onkologischen Abteilung am Klinikum sowie der Strahlentherapie zusammen. Beide Therapien können ambulant erfolgen, d.h. Sie können in Ihrem gewohnten Umfeld bleiben und kommen nur zur Therapie in die Klinik.
Sprechen Sie uns an
Kathrin Leonhardt
Chefarztsekretariat
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