Eierstockkrebs (Ovarialkarzinom)
Die Eierstöcke (Ovarien) sind beidseits neben der Gebärmutter im weiblichen Becken zu finden. Sie stehen über die Eileiter in Verbindung mit der Gebärmutterhöhle. In der fruchtbaren Phase des Lebens einer Frau sind sie für die Produktion der Eizellen sowie der weiblichen Geschlechtshormone (Östrogene und Gestagene) zuständig. Der Eierstockkrebs ist nach dem Gebärmutterkrebs die zweithäufigste Tumorerkrankung des weiblichen Genitals. Das mittlere Alter, in welchem die Erkrankung auftritt, ist das 60. Lebensjahr. Es ist aber auch möglich, dass deutlich jüngere Frauen erkranken, beispielsweise solche mit einer vererbten Genveränderung (Mutationen im BRCA-1- und BRCA2-Gen).
Der erste Schritt: Die richtige Diagnostik
Leider existiert aktuell noch keine Untersuchung, welche zur Diagnostik des Eierstockkrebses als Vorsorgeuntersuchung geeignet ist. Auch die Symptome der betroffenen Frauen sind unspezifisch. Häufig fällt zuerst eine Bauchumfangszunahme auf, welche mit länger bestehender Müdigkeit, Leistungsschwäche, Nachtschweiß und Verdauungsstörungen verbunden sein kann.
Besonders aus diesem Grund sprechen wir zunächst mit Ihnen über Ihre Krankengeschichte (Anamnese). Zusätzlich tasten wir den Bauch und die weiblichen Geschlechtsorgane nach Veränderungen ab. Mit unseren modernen Ultraschallgeräten können wir bei einem auffälligen Befund weitere Hinweise sowie einen Eindruck über die Größe, die Durchblutung und die Beschaffenheit des Tumors und über das Vorhandensein von „Bauchwasser“ (Aszites) erhalten. Wie bei jeder Krebserkrankung führen wir eine Computertomographie (CT) bzw. eine Magnetresonanztomographie (MRT) durch, um festzustellen, ob weitere Organe, wie die Blase, der Darm, die Leber, die Lunge oder Lymphknoten befallen sind. Nach Gewebeproben (Biopsien) können wir dann die Herkunft des Tumors einordnen und anschließend anhand aller Befunde eine optimale Therapie für Sie festlegen, welche sich am Stadium der Erkrankung orientiert und individuell auf Sie abgestimmt ist.
Ganz auf Sie abgestimmt: Unser Behandlungsangebot
Bei der Erkrankung an Eierstockkrebs ist es von entscheidender Bedeutung den gesamten Tumor ohne verbleibende Krebszellen zu entfernen, weswegen wir Ihnen mit unserem Team speziell ausgebildete Frauenärzte (Gynäkologische Onkologen) zur Seite stellen.
Die dafür notwendige Operation umfasst in der Regel neben der Entfernung der Gebärmutter und der Eierstöcke mit Eileitern, die der Lymphknoten aus der Umgebung der Beckengefäße und der großen Bauchschlagadern (Aorta, Vena cava) sowie die Entfernung des großen Netzes (Omentum).
Beim fortgeschrittenen Eierstockkrebs müssen manchmal auch Teile von anderen Organen, wie z.B. Darm, Harnblase, Leber oder Milz entfernt werden (Debulking-Operation).
Wenn der Tumor ganz am Anfang seiner Entstehung, z.B. durch eine Bauchspiegelung entdeckt wurde und auf die Innenseite des Eierstocks beschränkt ist, können wir Ihnen als junge Patientin nach ausführlicher Aufklärung und bei bestehendem Kinderwunsch oft den gesunden Eierstock und die Gebärmutter erhalten.
Nach der Operation werden all Ihre Ergebnisse im sogenannten Tumor-Board vorgestellt, gemeinsam u.a. mit den Kollegen der Onkologie, Radiologie und Pathologie besprochen und eine Empfehlung für die nachfolgende systemische Therapie (Chemotherapie) erarbeitet. Dabei berücksichtigen wir stets die neusten Empfehlungen und Studien und wenden moderne, zielgerichtete Therapien an.
Die Chemotherapie kann anschließend ambulant in unserer onkologischen Tagesklinik erfolgen, so dass Sie sich jederzeit auf die Unterstützung der Ihnen vertrauten Ärzte verlassen können.
Weiterhin gut versorgt: Ihre Weiterbehandlung / Nachsorge
In den ersten Jahren nach Abschluss der Therapie ist es notwendig bei Ihnen regelmäßige Kontrollen zum Ausschluss eines Wiederauftretens der Erkrankung, zunächst in vierteljährlichem, dann in halbjährlichem Abstand durchzuführen. Hierbei wird Ihre Anamnese erhoben, eine gynäkologische Untersuchungen und ein Ultraschall der Bauch- und Beckenorgane durchgeführt.
Außerdem können Sie die Gelegenheit nutzen, um mit uns vertrauensvoll über eventuell bestehende Probleme zu sprechen. Wir helfen Ihnen gern in allen für Sie relevanten Punkten weiter.
Sprechen Sie uns an
Kathrin Leonhardt
Chefarztsekretariat
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