Chefarzt der Anästhesie und Intensivmedizin setzt neue Maßstäbe
Es war nicht das erste Mal, dass Dr. Ronald Seidel eine Chefarztstelle angeboten bekommen hat. Die Anfrage des Asklepios Klinikum Uckermark nahm der Mediziner jedoch sehr gerne an. Seit 1. April 2020 leitet er nun die Klinik für Anästhesie und Intensivmedizin in Schwedt.
Spezialisiert auf die Sonografie in der Anästhesie, wird durch Dr. Ronald Seidel im Asklepios Klinikum Uckermark das Spektrum möglicher Anästhesieverfahren für viele operative Eingriffe erweitert.
„Durch eine gezielte Sonografie, kann teilweise auf eine Vollnarkose verzichtet werden“, betont der 51-Jährige. „Vor allem multimorbide Patienten mit hohem Narkoserisiko profitieren von der schonenderen Lokalanästhesie“. Das gilt für viele alltägliche Eingriffe und auch für größere Operationen wie die Versorgung eines Oberschenkelhalsbruches.
Aber auch in Kombination mit einer „Vollnarkose“ kann die Dosis der Narkosemedikamente reduziert und eine optimale postoperative Schmerztherapie gesichert werden.
Zudem kann die Sonographie genutzt werden, um zum Beispiel die Herzfunktion bei schwerkranken Risikopatienten zu überwachen, so der Experte. Im Rahmen der „Anästhesie-fokussierten Sonographie“ ergeben sich eine Reihe von Anwendungsmöglichkeiten, vom Notfallort bis zur Intensivstation.
Dr. Seidel hat in den vergangenen Jahren viel wissenschaftlich gearbeitet, schreibt Fachartikel, ist Kursleiter bei der Deutschen Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin und bildet Nachwuchsmediziner aus. Bereits im ersten Weiterbildungsjahr gehört das Erlernen häufiger Techniken (Die „Big Five“) zum Ausbildungsinhalt.
Viele Jahre war Dr. Ronald Seidel Oberarzt, seit 2018 Leitender Oberarzt und im letzten Jahr kommissarischer Chefarzt in Schwerin. In der Landeshauptstadt Mecklenburg-Vorpommerns ist er auch geboren. Aufgewachsen in Sachsen, ging er zum Studium in die Tschechoslowakei und kam 1990 wieder, um das Medizinstudium in Thüringen zu beenden.
Nach zahlreichen wertvollen Jahren ist die Koryphäe nun in Schwedt. „Das gute Spektrum reizt mich. Es ist schön, dass die Teilbereiche der Anästhesie (AINS – Anästhesie-Intensivmedizin-Notfallmedizin-Schmerztherapie) hier noch zusammenhängen, so wie ich es gelernt habe“, freut sich der Mediziner.