Erkrankungen der Speiseröhre und des Magens
Die Speiseröhre ist ein ca. 40 cm langer Muskelschlauch und beginnt unterhalb des Kehlkopfes, verläuft hinter Luftröhre und Herzen im Brustraum, um dann nach Durchtritt durch das Zwerchfell am Magen zu enden. Die Speiseröhre hat die Funktion, Nahrung vom Mund in den Verdauungstrakt zu befördern. Der Magen ist ein wichtiger Teil des menschlichen Verdauungstraktes und dient vor allem zur Speicherung und Zerkleinerung von Speisen, bevor diese zur Verdauung in den Darm weitergeleitet werden.
Es gibt eine Vielzahl von gutartigen Erkrankungen der Speiseröhre und des Magens, die mit Schluckbeschwerden, saurem Aufstoßen oder Oberbauchbeschwerden einhergehen können. Zumeist können diese konservativ, dass heißt ohne Operation behandelt werden. Häufig sind die medikamentöse Therapie und ggf. endoskopisch interventionelle Maßnahmen erfolgversprechend. Nur in seltenen Fällen ist ein chirurgischer Eingriff notwendig.
Ausgenommen davon sind Notfallsituationen wie beispielsweise ein sogenannter Magendurchbruch (Magenperforation) hervorgerufen durch ein Magengeschwür (Ulcus ventriculi). Dies stellt einen lebensbedrohlichen Zustand dar und ist eine Indikation zur Notfalloperation. Ebenfalls können einmal Blutungen in diesem Bereich auftreten, welche nicht durch endoskopische und medikamentöse Maßnahmen beherrscht werden können. Auch dies stellt einen Notfall dar und erfordert ein sofortiges chirurgisches Handeln.
In der chirurgischen Klinik am Asklepios Klinikum Uckermark haben wir uns bei den gutartigen Erkrankungen von Speiseröhre und Magen auf die operative Therapie der gastrointestinalen Refluxkrankheit (GERD) und Patienten mit einem Thoraxmagen (upside down stomach) sowie großem Zwerchfellbruch spezialisiert. Auch gutartige Raumforderungen oder Tumore wie beispielsweise das Zenker Divertikel der Speiseröhre und der gastrointestinale Stromatumor des Magens (Magen-GIST) werden bei uns versorgt. Sämtliche Operationen werden in minimal invasiver Technik durchgeführt, um mit kleinen Schnitten an der Körperoberfläche das Zugangstrauma zu minimieren, postoperative Schmerzen zu vermeiden und eine schnelle Genesung für unsere Patienten zu ermöglichen.
Bösartige Tumore am Übergang von Speiseröhre zum Magen (AEG I-III) und Magenkrebs werden in unserer Klinik ebenfalls operativ behandelt. Meist ist dazu eine onkologische Resektion, dass heißt eine komplette Entfernung des Magens (totale Gastrektomie) und der dazu notwendigen Lymphknoten (Lymphknotendissektion) notwendig. Diese Operationen werden von spezialisierten Viszeralchirurgen unserer Klinik in offener und minimal invasiver Technik durchgeführt. Bevor eine Tumoroperation stattfindet, wird in unserem interdisziplinären Tumorboard jeder einzelne Patient ausführlich besprochen und die bestmögliche Behandlungsstrategie festgelegt.
Je früher ein Magenkrebs erkannt wird, desto besser lässt er sich behandeln und desto besser sind die Heilungschancen. Länger bestehende unklare Magenschmerzen sollten daher immer abgeklärt werden. Ein Leben ohne Magen ist gut möglich und wir bieten hierzu Hilfeleistungen an, u.a. eine klinikinterne Ernährungsberatung.
Krankheitsbilder
Gastroösophageale Refluxerkrankung / Sodbrennen / Thoraxmagen / Zwerchfellbruch
Beim gastroösophagealen Reflux fliesst Mageninhalt in die Speiseröhre zurück.
Typische Symptome sind Sodbrennen und Brustschmerzen. Manchmal kommt
es infolge eines Zwerchfellbruchs zur Verlagerung des Magens in den Brustraum.
Mehr erfahren
GIST - Gastrointestinaler Stromatumor
GIST sind Weichteil- oder Weichgewebstumore im Magen-
Darm-Trakt. GIST entwickeln sich langsam und bleiben in
frühen Stadien daher oft unerkannt.
Mehr erfahren
Magenkrebs
Magenkrebs ist ein bösartiger (maligner) Tumor im Magen. Etwa
95% der Fälle von Magenkrebs sind Adenokarzinome. 90% der
Patienten zum Diagnosezeitpunkt 50 Jahre oder älter.
Mehr erfahren
Speiseröhrenkrebs
Speiseröhrenkrebs ist ein bösartiger Tumor der Speiseröhre. Es gibt
2 Typen von Tumoren: Plattenepitheltumore und Adenokarzinome.
Mehr erfahren
Zenker-Divertikel
Beim Zenker-Divertikel besteht eine Schwachstelle der Muskulatur
des Rachens und oft eine Funktionsstörung des Schliessmuskels.
Mehr erfahren
Achalasie
Bei der Achalasie zeigt sich eine Funktionsstörung der Muskulatur
der Speiseröhre sowie des unteren Schliessmuskels.
Mehr erfahren
Operative Therapie
In der chirurgischen Klinik am Asklepios Klinikum Uckermark können viele der bisher konventionell offen durchgeführten Operationen in patientenschonender minimal invasiver Technik durchgeführt werden. Erfahrene, speziell mit dieser Operationsmethode ausgebildete Chirurgen nehmen diese Eingriffe vor. Dazu besteht eine exzellente Ausstattung der OP-Säle und modernstes Instrumentarium. Alle Eingriffe, ob bei gutartigen oder bösartigen Erkrankungen, werden mit dem Ziel des bestmöglichen Behandlungserfolges und schneller Genesung für unsere Patienten durchgeführt. Dazu besteht eine enge Zusammenarbeit mit anderen Fachspezialisten und dem Tumorboard am Asklepios Klinikum Uckermark.
Wir führen am Asklepios Klinikum Uckermark folgende Operationen durch:
- Laparoskopische Fundoplikatio
- Laparoskopische und offene Teilentfernung des Magens
- Laparoskopische und offene totale Magenentfernung (Gastrektomie)
- Laparoskopischer Zwerchfellverschluss mit und ohne Netz
- Laparoskopische Myotomie bei Achalasie
- Minimal invasive Divertikelabtragung der Speiseröhre
Besonderheiten & Ausstattung:
- 3D- Video- System
- intraoperative Schnellschnittmöglichkeit (Gewebeuntersuchung während der OP)
- intraoperativer Ultraschall
- intraoperative Endoskopie für Rendevouzverfahren (Endoskopie + Laparoskopie)
- Minimal invasive (laparoskopische und thorakospische) Chirurgie