Komplexe Fehlbildungen und Neugeborenenchirurgie
Komplexe Fehlbildungen sind angeborene Anomalien, die verschiedene Organsysteme betreffen können. Diese Fehlbildungen können den Magen-Darm-Trakt, das Nervensystem oder andere lebenswichtige Organe umfassen.
Die Neugeborenenchirurgie ist ein spezialisierter Teilbereich der Kinderchirurgie, das darauf abzielt, diese Fehlbildungen so früh wie möglich nach der Geburt zu korrigieren.
Die Vorgehensweise in der Neugeborenenchirurgie hängt stark von der Art der Fehlbildung ab.
Im Falle von Magen-Darm-Anomalien kann früh eine chirurgische Intervention notwendig sein, um die normale Funktion des Verdauungssystems wiederherzustellen.
Das Management solcher Fehlbildungen erfordert ein multidisziplinäres Team von Fachleuten, neben den Kinderchirurgen, Anästhesisten, Kardiologen und Pädiater. Vor der Operation erfolgt in der Regel eine umfassende Diagnostik, um die genaue Natur der Fehlbildung zu verstehen und den besten Ansatz für die Korrektur festzulegen.
Die Herausforderung besteht darin, nicht nur die akute medizinische Notwendigkeit zu berücksichtigen, sondern auch die langfristigen Auswirkungen auf die Entwicklung und Lebensqualität des Kindes in die Überlegungen mit einzubeziehen.
Die Fortschritte in der Neugeborenenchirurgie haben dazu beigetragen, viele komplexe Fehlbildungen erfolgreich zu behandeln. Die Rehabilitation und die ggf. lebenslang erforderliche Betreuung sind ein wichtiger Bestandteil des Behandlungskonzeptes.
Die Betreuung von Neugeborenen mit komplexen Fehlbildungen erfordert daher eine engmaschige Zusammenarbeit zwischen verschiedenen medizinischen Disziplinen, um eine umfassende Versorgung und Unterstützung zu gewährleisten.
Ein Beispiel wäre die "Ösophagusatresie" eine Anomalie des Verdauungstrakts, bei der die Speiseröhre nicht korrekt ausgebildet ist. Dies erfordert eine chirurgische Intervention, um die Lücke in der Speiseröhre zu schließen und eine Verbindung zwischen Mund und Magen herzustellen.
Ein weiteres Beispiel ist die Analatresie oder anorektale Malformation (ARM), die in ihren verschiedenen Ausprägungen ein individualisiertes Vorgehen erfordert. Bei dieser angeborenen Störung ist letzte Teil des Enddarmes nur unzureichend ausgebildet und mündet an der falschen Stelle. Zum Beispiel an der Harnröhre oder am Damm in falscher Position außerhalb des Schließmuskels.
Solche Fehlbildungen erfordern oft besonders anspruchsvolle chirurgische Eingriffe, um die strukturellen Probleme zu beheben und die bestmögliche Funktion der betroffenen Organe sicherzustellen. Die Auswahl des geeigneten chirurgischen Ansatzes hängt dabei von der individuellen Situation des Neugeborenen ab.
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