Diabetes mellitus

Diabetes im Kindesalter

diabetes

Unter Diabetes mellitus versteht man eine chronische Stoffwechselstörung mit anhaltend erhöhtem Blutzucker (Hyperglykämie).

 

 

Mögliche Ursachen hierfür sind:
1. reduzierte Insulinwirkung
2. verminderte Insulinausschüttung (meist bei Kindern).

Die oft plötzlich auftretenden Symptome sind Durstgefühl, häufiges Trinken (Polydipsie) und vermehrtes Wasser lassen (Polyurie), Gewichtsabnahme durch Wasser- und Zuckerverlust.  

Es wird vor allem unterschieden zwischen:

Diabetes mellitus Typ I:
Die Zerstörung der Insulin produzierenden Zellen führt zu Insulinmangel. Blutzucker kann von den Zellen nicht aufgenommen werden und sammelt sich im Urin. Es kommt zu den zuvor beschriebenen Symptomen.  

Diabetes mellitus Typ II:
Hier liegt eine gestörte Insulinabgabe (Insulinsekretion) oder eine Insulinresistenz vor, die zur  verminderten Wirkung des Insulins führt. Auslöser können Vererbung, Übergewicht (Adipositas), falsche Ernährung, mangelnde körperliche Aktivität sein.

Diabetes mellitus Typ III:
Als ein Diabetes mellitus Typ III werden oft genetische Erkrankungen bezeichnet, die ebenso mit einem Diabetes einhergehen (z. B. MODY Typ 1 bis Typ 8, mitochondrialer Diabetes, Genetische Resistenz der Insulinwirkung).

In der Therapie gehen wir möglichst individuell auf die speziellen Bedürfnisse und den Entwicklungsstand Ihres Kindes ein. Dabei gibt es mehrere Säulen der Therapie:

Insulintherapie:       
    
Insulin muss ins Unterhautfettgewebe (subkutan) gespritzt oder teils als Infusion (intravenös) verabreicht werden. Die Insulintherapie mit den täglichen Injektionen wird individuell mit den Mahlzeiten im Tagesverlauf des Patienten abgestimmt. Dafür ist eine intensive Schulung des Patienten, der Eltern und des betreuenden Umfeldes nötig. Die sogenannte "intensivierte" Insulin- oder Insulinpumpen-Therapie ist heute Standard.

Schulung:

Die Schulung - nach Erstdiagnose und in regelmäßigen Abständen - von Patient, Eltern und Umfeld (z.B. Erzieher, Lehrer, Trainer, Großeltern) ist Teil jeder erfolgreichen Therapie. Oberstes Ziel ist es, Patienten und Eltern zur eigenständigen Durchführung der Insulintherapie zu führen. Auch der kompetente Umgang mit  akuten Komplikationen (Ketoazidose und hyperglykämisches Koma einerseits, Hypoglykämie und Schock andererseits) wird geschult.
 
Psychologische Behandlung:

Das Leben mit Diabetes mellitus ist eine Herausforderung, die Erkrankung nicht immer leicht zu behandeln. Die Familie ist häufig überfordert. Dann kann eine psychologische und soziale Beratung helfen.  

Kinder müssen lernen ihre Erkrankung zu verstehen und mit ihr zu leben. Jedes Alter hält da neue Herausforderungen bereit. Den Eltern fällt die Aufgabe zu, immer wieder zur Therapie zu motivieren und Gelassenheit im alltägliche Umgang mit der Diabetes vorzuleben.

Ernährungsempfehlungen:

Eine Ernährungsberatung erfolgt durch entsprechende Fachkräfte (Diätassistenten, Ökotrophologen). Die grundlegenden Ernährungsempfehlungen sind die Gleichen wie für Kinder und Jugendliche im Allgemeinen.

Langzeitkomplikationen:

Um das Risiko von Langzeitkomplikationen zu reduzieren, wird eine normnahe Stoffwechseleinstellung angestrebt (Bestimmung des HbA1C alle 3 Monate).
Screeninguntersuchungen werden 1x jährlich (Blutdruck vierteljährlich) ab einem Alter von 11 Jahren oder einer Diabetesdauer von mehr als 5 Jahren empfohlen, ggf. auch früher. Frühe mikrovaskuläre Auffälligkeiten können bereits vor der Pubertät auftreten.

Retinopathie → Untersuchung mittels Funduskopie beim Augenarzt in Mydriasis.
Mikroalbuminurie → Urinuntersuchung

Assoziierte Erkrankungen:

  • Hyperlipidämie (Fettstoffwechselstörung)
  • Schilddrüsenentzündung
  • Zöliakie (Glutenenteropathie)

 

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