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Erkrankungen der Schilddrüse

Schilddrüse

Die Schilddrüse (lateinisch: Glandula thyreoidea) ist eine hormonproduzierende Drüse. Sie befindet sich am Hals unterhalb des Kehlkopfes, unmittelbar vor der Luftröhre. Bei gesunden Menschen beträgt ihr Volumen etwa 18 bis 25 ml. Die Schilddrüse produziert die Hormone Thyroxin, Trijodthyronin und Calcitonin. Diese steuern zahlreiche Stoffwechselvorgänge und den Kalziumhaushalt des Körpers.

Viele Erkrankungen der Schilddrüse können Mediziner nur durch eine Operation erfolgreich behandeln. Unsere Spezialisten sind darin sehr erfahren, weil wir diese Eingriffe regelhaft vornehmen.


 

Wir helfen Ihnen bei

Struma

Eine gutartige Vergrößerung der Schilddrüse, die als „Kropf“ beziehungsweise „Struma“ bezeichnet wird, ist sehr verbreitet. Sie tritt sowohl diffus, also mit gleichmäßiger Drüsenwucherung (Struma diffusa), als auch mit Knotenbildung (Struma nodosa) auf. Eine Struma kann mit einer Störung der Hormonproduktion verbunden sein (Unterfunktion). Meist werden aber noch ausreichend Schilddrüsenhormone produziert.

Ursachen
Generell ist ernährungsbedingter Jodmangel verantwortlich dafür, dass eine Struma entsteht. Damit der Körper Schilddrüsenhormone bilden kann, ist eine ausreichende Zufuhr des Spurenelements wichtig. Um bei einem Jodmangel die Hormonproduktion aufrechtzuerhalten, reagiert die Schilddrüse mit vermehrter Zellteilung und -vergrößerung, wodurch letztlich das gesamte Organ an Umfang gewinnt. Einer Kropfbildung können Sie vorbeugen, indem Sie jodiertes Speisesalz zum Kochen verwenden.

Symptome
Produziert die Schilddrüse noch ausreichend Hormone, arbeitet sie also normal (Euthyreose), bereitet eine Jodmangel-Struma anfangs meist keine Beschwerden. Nimmt die Größe der Schilddrüse jedoch weiter zu, können die Nachbarorgane verdrängt werden, sodass Betroffene über Schluckstörungen (Dysphagie), ein Fremdkörpergefühl im Hals (Globusgefühl), eine beeinträchtigte Atmung oder gar Luftnot klagen.

Bei einem Mangel an Schilddrüsenhormonen (Hypothyreose) kommt es neben Gewichtszunahme, Verstopfung, Müdigkeit, Leistungsminderung und Haarverlust auch zu Kälteempfindlichkeit und depressiver Verstimmung. Frauen sind zudem anfällig für Zyklusstörungen, Männer für Potenzprobleme.

Anzeichen einer Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) sind Unruhe, Gewichtsverlust, Schweißausbrüche, Herzrasen und Durchfälle.

Für eine Hyperthyreose sind häufig Verselbstständigungsprozesse (Autonomie) verantwortlich. Diese können sowohl als Knoten (Adenom) als auch diffus (disseminiert) vorliegen. Einzelne Adenome, die unkontrolliert Hormone produzieren, können unsere Experten operativ oder durch eine Radiojodtherapie behandeln. Bei dieser verabreichen sie dem Patienten ein bestimmtes, radioaktives Jod, das sich in der Schilddrüse anreichert und erkranktes Gewebe zerstört.

Diagnostik

Ob die Hormonproduktion der Schilddrüse gestört ist, können unsere Experten durch Blutuntersuchungen diagnostizieren. Mithilfe einer Ultraschalluntersuchung (bildgebendes, röntgenstrahlenfreies Verfahren) sehen wir, wie groß die Schilddrüse und die vorliegenden Knoten sind.

Um die Knoten oder die Funktionsstörungen genauer abzuklären, nutzen wir die Schilddrüsen-Szintigrafie. Dank dieser nuklearmedizinischen Untersuchung können wir mittels schwach radioaktiver Substanzen die Aktivität des Schilddrüsengewebes darstellen. Um eine möglicherweise bösartige Schilddrüsenerkrankung weitgehend auszuschließen, entnehmen wir in manchen Fällen zu Untersuchungszwecken eine Gewebeprobe (Feinnadelbiopsie).

Therapie
Patienten, die unter einer symptomatischen Struma (Atemnot, Schluckstörungen) leiden, empfehlen unsere Experten eine Operation. Abhängig davon, wie groß die Knoten sind und wo sie liegen, müssen unsere Operateure die Schilddrüse entweder vollständig entfernen (Thyreoidektomie) oder auch nur teilweise. Tritt die Knotenbildung einseitig auf, reicht es mitunter aus, dass wir nur die betroffene Seite entfernen (Hemithyreoidektomie). Um das Risiko einer Verletzung der Stimmbandnerven (Nervus laryngeus recurrens) zu verringern, setzen wir bei jeder Schilddrüsenoperation ein spezielles Gerät ein, das die Nervenaktivität misst (Neuromonitoring). Somit wird der Eingriff für unsere Patienten noch sicherer.

Nachsorge
Das entfernte Schilddrüsengewebe untersuchen unsere Experten in der Regel mikroskopisch (Histologie). Sollte dabei ein bösartiger Tumor nachgewiesen werden, müssen wir kurzfristig einen weiteren Eingriff vornehmen, um die Hals-Lymphknoten zu entfernen. Dies ist leider unumgänglich, damit der Tumor nicht streut.

Nachdem die Schilddrüse entfernt wurde, müssen Patienten regelmäßig Schilddrüsenhormone in Tablettenform einnehmen. Ist noch Schilddrüsengewebe vorhanden, können wir (je nach Größe und Funktionsfähigkeit des Organs) die Dosis der Hormontabletten reduzieren. Damit die Schilddrüse nicht erneut wächst, ist eine präzise Dosierung der Mittel sehr wichtig. Unter Umständen ist eine Medikation aber auch entbehrlich. Den individuellen Bedarf unseres Patienten können wir bestimmen, indem wir die Hormonkonzentration im Blut überprüfen.

Morbus Basedow

Bei der Basedow-Krankheit (Morbus Basedow) handelt es sich um eine Autoimmunerkrankung, bei der das Immunsystem Antikörper gegen die hormonbildenden Zellen der Schilddrüse produziert, wodurch diese übermäßig angeregt werden. Die Erkrankung geht meist mit einer Vergrößerung und Überfunktion der Schilddrüse einher. Auch die Augenhöhlen können beteiligt sein (Orbitopathie). Bis zu 6 % der Frauen erkranken an einem Morbus Basedow. Damit sind sie etwa 7-mal häufiger betroffen als Männer.

Ursachen
Mehrere Faktoren werden bei der Entstehung dieser Erkrankung diskutiert. Neben einem Defekt im Immunsystem können äußere Einflüsse wie Stress oder Rauchen die Krankheit begünstigen.

Symptome
Die Symptome des Morbus Basedow entsprechen denen der Schilddrüsenüberfunktion, also Unruhe, ungewollter Gewichtsverlust, Schweißausbrüche, Herzrasen, Durchfälle und Muskelschwäche. Schwere Fälle (Thyreotoxische Krise) müssen wir gegebenenfalls intensivmedizinisch behandeln. Geht die Erkrankung mit einer Kropfbildung einher und werden Nachbarorgane verdrängt, können mechanische Beeinträchtigungen wie Schluckbeschwerden auftreten. Bei etwa 60 % der Betroffenen wölben sich die Augäpfel (Exophthalmus).

 

Diagnostik
Zunächst befragen wir Sie eingehend zu Ihren Beschwerden und dem Krankheitsverlauf (Anamnese). Im Anschluss nehmen wir eine körperliche Untersuchung vor und kontrollieren Ihr Blut auf verdächtige Veränderungen. Wegweisend kann auch eine Ultraschalluntersuchung der Schilddrüse (bildgebendes, röntgenstrahlenfreies Verfahren) sein.

In Ihrem Blut können wir die Konzentration der Schilddrüsenhormone und die bestimmter Antikörper nachweisen. Damit lassen sich auch andere Ursachen für eine Schilddrüsenüberfunktion wie Hashimoto-Thyreoiditis (chronische Entzündung des Organs) ausschließen.

Die Schilddrüsen-Szintigrafie nutzen wir, um die Funktion der Schilddrüse zu beurteilen und um die erhöhte Aufnahme eines Indikatorstoffes in die Drüse nachzuweisen. Sämtliche Untersuchungsergebnisse besprechen wir mit Ihnen ausführlich, um gemeinsam die für Sie am besten geeignete Therapie zu finden.

Therapie

Um an Morbus Basedow erkrankte Patienten optimal und individuell zu behandeln, arbeiten wir interdisziplinär (fachübergreifend) zusammen. Unsere Chirurgen, Internisten (Endokrinologen, Experten für Hormonheilkunde) und Nuklearmediziner bündeln ihr Fachwissen zum Wohl unserer Patienten.

Medikamentöse Therapie
Sogenannte Schilddrüsenblocker (Thyreostatika) hemmen die Produktion der Schilddrüsenhormone. Wir setzen sie bei der Behandlung von Überfunktionen ein, um den Hormonspiegel des Patienten zu senken.

Radiojodtherapie
Bei der Radiojodtherapie verabreichen wir unserem Patienten radioaktives Jod, das das kranke Gewebe gezielt zerstört. Diese Behandlung eignet sich für nur gering vergrößerte Schilddrüsen.

Operative Entfernung
Wird durch die medikamentöse Behandlung keine ausgeglichene Stoffwechsellage erreicht, therapieren wir operativ. Dies ist auch erforderlich, wenn die Schilddrüse aufgrund ihrer Größe Nachbarorgane verdrängt und es zu entsprechenden Beschwerden kommt, aber auch bei starker Augenbeteiligung und einem Kinderwunsch bei weiblichen Patienten. Bei Morbus Basedow entfernen unsere erfahrenen Operateure die Schilddrüse stets vollständig (Thyreoidektomie).


 

 

Bösartige Erkrankungen

Bösartige Veränderungen der Schilddrüse werden medizinisch als „Schilddrüsenkarzinome“ bezeichnet. Rund 5.000 Deutsche erkranken jährlich daran, wobei Frauen etwa 2- bis 3-mal häufiger betroffen sind als Männer.

Mediziner unterscheiden mehrere verschiedene Krebstypen, die unterschiedlich häufig auftreten. Auch der Altersgipfel (das Lebensalter, in dem eine Krankheit am häufigsten auftritt) variiert. Die häufigsten Arten sind:

- papilläres Karzinom (66 % aller Schilddrüsentumore, Altersgipfel zwischen dem 40. und 50. Lebensjahr)
- follikuläres Karzinom (27 % aller Schilddrüsentumore, Altersgipfel zwischen dem 50. und 60. Lebensjahr)
- anaplastisches Karzinom (4 % aller Schilddrüsentumore, Altersgipfel ab dem 60. Lebensjahr)
- medulläres Karzinom oder C-Zell-Karzinom (3 % aller Schilddrüsentumore)

Ursachen
Die Ursachen für die Entstehung der Schilddrüsenkarzinome sind nicht geklärt. Beim medullären Typ spielt eine erbliche Veranlagung eine wichtige Rolle. Daneben stellt radioaktive Bestrahlung, insbesondere während der Kindheit, einen Risikofaktor für die Krebsentstehung dar.

Symptome
Ein im Gegensatz zur Jodmangel-Struma besonders schnelles Wachstum von Knoten in der Schilddrüse oder Lymphkontenschwellungen am Hals weisen auf eine Krebserkrankung der Schilddrüse hin. Betroffene klagen darüber hinaus häufig über Schluckstörungen, ein Kloßgefühl im Hals, Hustenreiz, Luftnot oder Heiserkeit. Letzteres deutet oftmals darauf hin, dass der Tumor in den rückläufigen Stimmbandnerven eingewachsen ist.

Diagnostik
Bei Verdacht auf Schilddrüsenkrebs sind ein ausführliches Gespräch und eine körperliche Untersuchung mit Abtasten des Organs unsere ersten wichtigen diagnostischen Schritte. Außerdem zählt eine Sonografie der Schilddrüse (Ultraschall, bildgebendes, röntgenstrahlenfreies Verfahren) zum Basis-Check.

Um Hinweise auf ein möglicherweise vorliegendes Schilddrüsenkarzinom zu erhalten, untersuchen wir Ihr Blut und bestimmen die Konzentration der Schilddrüsenhormone. Bei einem medullären Schilddrüsenkarzinom (C-Zell-Karzinom) ist beispielsweise der Calcitonin-Wert im Blutserum erhöht.

Schilddrüsen-Szintigrafie
Mithilfe der Schilddrüsen-Szintigrafie, einer nuklearmedizinischen Untersuchung, klären wir krebsverdächtige Knoten in der Schilddrüse weiter ab. Durch schwach radioaktive Substanzen lässt sich die Funktion des Schilddrüsengewebes darstellen. Szintigrafisch „kalte“ Knoten sind in 3 % der Fälle ein Karzinom.

Feinnadelpunktion
Bei diesem Verfahren entnehmen wir eine kleine Gewebeprobe aus dem Knoten. Sie wird im Labor genauer untersucht.

Allerdings können wir ein Karzinom erst sicher ausschließen, wenn wir die verdächtigen Schilddrüsenbereiche vollständig operativ entfernt und anschließend feingeweblich untersucht haben. Daher ist eine Feinnadelpunktion meist verzichtbar.

Therapie
Leider lässt sich ein Schilddrüsenkarzinom nur wirksam behandeln, indem wir die gesamte Drüse entnehmen (Thyreoidektomie). Eine Ausnahme bilden kleine papilläre Karzinome. Hier reicht es gelegentlich aus, nur einen Schilddrüsenlappen zu entfernen. Je nachdem, um welche Art von Krebs es sich handelt, müssen wir die Halslymphknoten oft ebenfalls entfernen, da Tumorzellen in ihnen schlummern können. Selbstverständlich stimmen wir den jeweiligen Eingriff ganz individuell mit Ihnen ab. Wir nehmen uns die nötige Zeit, um all Ihre Fragen zur Behandlung vorab ausführlich zu besprechen.

Um die Stimmbandnerven während des Eingriffs überwachen zu können, verwenden wir bei allen Schilddrüsenoperationen ein Neuromonitoring-Gerät. Dieses misst die Nervenfunktion, sodass wir eine Verletzung eines Stimmbandnerven (Nervus laryngeus recurrens) während der Operation weitgehend ausschließen können. Auch die für den Kalziumstoffwechsel wichtigen Nebenschilddrüsen (Epithelkörperchen) werden in der Regel bei Schilddrüsen-Eingriffen überwacht und geschont. Durch diese Kontrollen bieten wir Ihnen ein besonders hohes Maß an Sicherheit.

Nachsorge und Nachbehandlung
Auch nach dem Eingriff versorgt Sie unser kompetentes Team weiter. An jede Operation schließen sich Wund- und Laborkontrollen an, damit wir Ihren Heilungsprozess verfolgen können. Außerdem untersucht ein erfahrener Hals-Nasen-Ohren-Arzt Ihre Stimmbänder. Ist bei Ihnen ein Schilddrüsenkarzinom entfernt worden, beginnt in der Regel 4 bis 6 Wochen später eine Radiojodtherapie. Damit sollen eventuell verbliebene, minimale Reste von Schilddrüsengewebe oder mögliche Tumorabsiedlungen (Metastasen) behandelt werden. Da nur Schilddrüsen- und Krebszellen Jod speichern können, greift das radioaktive Jod auch nur diese Zellen an. Andere Gewebe und Organe werden kaum beeinträchtigt.

Bei Schilddrüsenkarzinomen, die kein Jod speichern, also bei der medullären oder anaplastischen Krebsart, ist eine Radiojodbehandlung nicht sinnvoll.

Um den Körper nach einer Entfernung der Schilddrüse mit den nötigen Hormonen zu versorgen, sind die Patienten lebenslang auf Medikamente angewiesen.

Bei Ihren Nachsorgeuntersuchungen werden in regelmäßigen Abständen Laborkontrollen, Ultraschall, Röntgen der Lunge und Szintigrafie durchgeführt.

Prognose bei Schilddrüsenkrebs
Die Prognose ist abhängig vom Typ des Schilddrüsenkarzinoms.

Bei der papillären Form sind die Heilungschancen sehr gut. Mehr als 90 % der Patienten können wir dauerhaft heilen, da dieser Tumor sehr langsam wächst und im Frühstadium meist nur in die umliegenden Lymphknoten streut.

Auch bei follikulären Karzinomen sind die Heilungschancen gut, sofern der Tumor auf die Schilddrüse begrenzt ist.

Der medulläre Typ wächst zwar langsam, streut jedoch rasch in die Halslymphknoten. Über den Blutweg metastasiert er in Leber, Lunge und Knochen, bildet dort also Tochtergeschwülste aus. Wird er frühzeitig erkannt, liegen die Heilungschancen bei 50 bis 60 %, wenn der Krebs noch nicht gestreut hat, sogar bei über 90 %.

Dank moderner genetischer Untersuchungen ist es uns heutzutage möglich,   ein medulläres Schilddrüsenkarzinom bei erblich vorbelasteten Kindern frühzeitig aufzudecken. Mit einer Operation können unsere erfahrenen Spezialisten dann einer Krebserkrankung dauerhaft vorbeugen.

Schlechter ist Prognose hingegen beim eher seltenen, aggressiven anaplastischen Karzinom. Es wächst schnell und streut früh in Leber, Lunge, Knochen und Gehirn. Krankheitsverlauf und Behandlungsaussichten sind jedoch bei jedem Betroffenen individuell unterschiedlich. Wir besprechen uns mit Ihnen zu Ihrem individuellen Krankheitsbild persönlich und ausführlich.

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