Digitalisierung der Tumorkonferenzen
Moderne Software ermöglicht die Vernetzung von Klinikärzten und Niedergelassenen durch unkomplizierte und schnelle Anmeldung für die interdisziplinäre Tumorkonferenz. Tumorpatienten profitieren von schnellem Austausch über die bestmögliche Behandlung.
Die Vielzahl an unterschiedlichen Krebsarten, erfordert die Zusammenarbeit mehrerer Ärzte aus unterschiedlichen Fachrichtungen. Um die bestmögliche Therapie für jeden einzelnen Patienten festzulegen, wird einmal wöchentlich eine sogenannte Tumorkonferenz abgehalten.
In der Tumorkonferenz – auch Tumorboard genannt – kommen Experten unterschiedlicher Fachrichtungen sowie mitbehandelnde Fachkollegen aus Praxen zusammen. Gemeinsam besprechen sie Diagnosen, Therapien und Nachsorgeprogramme ihrer Krebspatienten und beschließen individuelle Maßnahmen für eine optimale Behandlung.
Seit dem 1. Juli 2020 setzt die Asklepios Paulinen Klinik auf den Einsatz einer digitalen Tumorkonferenz für internistische, chirurgische und urologische Tumorpatienten. Niedergelassene Ärzte haben die Möglichkeit, Patienten in diesem Tumorboard digital anzumelden. Die Klinikärzte und Spezialisten können sich mit der vom Softwarehersteller Samedi entwickelten, webbasierten Plattform, schneller und in Echtzeit über Patienten und anstehende Therapiemaßnahmen in der Tumorkonferenz austauschen. Frau Dr. Gülay Ay, Fachbereichsleitung Hämatologie/Onkologie und Pneumologie erklärt: „Die an der Behandlung von Tumorpatienten beteiligten Mediziner können mit dem Einsatz der Samedi Software ihr Wissen noch besser bündeln. Damit gewährleisten wir eine qualitativ hochwertige Patientenversorgung in Wiesbaden“. Standardisierte Tumorboard Formulare und die digitale Sicherung der Protokolle ermöglichen das Abrufen der Patientendaten in sicherer Umgebung – ganz ohne Zeit- und Informationsverlust. Größten Wert wird auf die Gewährleistung des Datenschutzes gelegt: Jeder Patient muss vor der Vorstellung in der Tumorkonferenz datenschutzrechtlich aufgeklärt und um Einwilligung zur Vorstellung gebeten werden. Zudem werden sämtliche patientenbezogenen Daten digital rechtssicher verwaltet. „Mit dem verwendeten System haben wir bisher sehr gute Erfahrungen gemacht, es ermöglicht einen datensicheren Zugang für die externe Einwahl“, versichert der Datenschutzbeauftragte der Asklepios Paulinen Klinik Wolfgang Eckert.
An der Tumorkonferenz teilnehmende Ärztinnen und Ärzte können sich via Videokonferenzschaltung einwählen. Zudem ist das Programm für einweisende Ärzte eine wichtige Hilfe. Neben der unkomplizierten Anmeldung, können sie dank digitaler Erfassung stets auf dem Laufenden über die Beschlüsse der jeweiligen Tumorkonferenz bleiben. Auf diese Weise vernetzt die Asklepios Paulinen Klinik niedergelassene Ärzte, kooperierende Kliniken und fachspezifische Experten, um gemeinsam die bestmögliche Versorgung von Krebspatienten zu ermöglichen.
„Normalerweise kommen bei einer Tumorkonferenz alle beteiligten Experten an einen Tisch. Aufgrund der Corona-Pandemie war das seit März in dieser Form nur sehr begrenzt möglich“, erklärt Frau Dr. Ay. Die bereits geplante Umsetzung der Digitalisierung wurde so nun innerhalb von nur wenigen Wochen realisiert. „Eine sichere externe Einwahl, die datenschutzkonforme Einsicht und die strukturierte Protokollierung erleichtern uns das Arbeiten enorm – trotz Corona“, führt Frau Dr. Ay weiter aus. Seit Juli hat Dr. Ay mit Ihren Kollegen so nun bereits über 50 Tumorerkrankungen in der interdisziplinären Tumorkonferenz besprochen.
„Die Software von Samedi nutzen wir zur Terminplanung bereits in mehreren Fachbereichen. Mit der digitalen Anmeldung zur Tumorkonferenz bieten wir nun ebenfalls eine zeitgemäße Form für alle niedergelassenen Ärzte – schnell und unkompliziert“, bestätigt Geschäftsführer Norman Westphal. Für weitere Fachbereiche sei der Einsatz der digitalen Software bereits geplant – als nächstes soll die Tumorkonferenz in der Gynäkologie digitalisiert werden.